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Manfred Freund

Jack A. Nurpetlian: Coinage in the Orontes Valley of Syria: 1st Century BC – 3rd Century AD11.10.20


Jack A. Nurpetlian: Coinage in the Orontes Valley of Syria: 1st Century BC – 3rd Century AD, hrsg. von der Royal Numismatic Society (Bd. 59), London 2020, 199 Seiten und fünf Tafeln, bebildert, Format: ca. 21 x 30 cm, Festeinband mit Schutzumschlag, ISBN: 978-0-901405-38-8, Preis: ca. 60,00 Euro.

In späthellenistischer und römischer Zeit prägten im Orontes-Tal von Syrien verschiedene wichtige Städte Münzen: Apamea, Larissa, Raphanea, Emesa und Laodizea ad Libanum. Diese Münzen haben in eine neue Publikation von Jack A. Nurpetlian Eingang gefunden, der an der American University of Beirut über hellenistische und römische Münzprägungen der syrophönizischen Gebiete forscht mit einem interessanten Schwerpunkt auf Münzherstellung sowie Prägetechniken mit Hilfe von Stempelstudien.

Nurpetlian stellt dem numismatischen Hauptteil seines Werkes eine Einführung in die Geografie und Geschichte der Region voran (S. 1-9). Es folgen Kapitel mit eingehenden Untersuchungen und Darstellungen zur Produktion sowie Gestaltung der Münzen in den verschiedenen Städten, zu ihren Auflagen und Stückelungen sowie zu ihrer Metrologie und Ikonographie. Dazu zieht Nurpetlian großzügig Material aus öffentlichen und privaten Sammlungen heran. Der erforschende Teil des Buches ist gut bebildert sowie mit Tabellen und Grafiken ausgestattet. Auf fünf angefügten Tafeln werden dann noch einmal instruktiv gut erhaltene Exemplare präsentiert.


Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Untersuchung und der beigefügte Katalog ab sofort einen guten Zugang zu diesen wichtigen Prägungen über einen größeren Zeitraum eröffnen und einen Vergleich untereinander sowie mit den umliegenden Regionen erlauben. Es ist zum Beispiel interessant festzustellen, dass sich die Prägungen der benachbarten Städte deutlich unterscheiden und auch die Zirkulation der Münzen nicht groß über die prägende Stadt hinausreicht, weil die Münzsysteme nicht sehr kompatibel waren.


Die Forschung zur Numismatik des untersuchten Gebietes wird durch diese Veröffentlichung

wesentlich befördert, aber auch Sammler dieser Münzen sollten den Band heranziehen, der alle Aspekte dieser Prägungen beachtet. Nicht zuletzt profitieren Sammler römischer Provinzialprägungen von diesem Buch und der breiten Materialaufnahme, die Nurpetlian hier vorlegt.



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