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BARES FÜR RARES: Die Münzen


1 Dollar (Silber, China, 1898). Bildquelle: ZDF

„Wertvoll oder wertlos? Ob alter Krimskrams oder edle Rarität: In Horst Lichters Trödel-Show kann jeder seltene Fundstücke aus Keller oder Garage schätzen lassen.“ Mit diesen Worten wirbt das ZDF für seine erfolgreiche TV-Show, die jeden Nachmittag über den Bildschirm flimmert. Über drei Millionen Zuschauer schalten den Quotenbringer ein. Gelegentlich werden auch Münzen vorgestellt. So wie am 4. Juni 2018 – da wurde ein chinesischer Dragon-Dollar aus dem Jahr 1898 vorgestellt: https://www.zdf.de/show/bares-fuer-rares/chinesische-muenze-100.html

Anlass für die Frage: Was waren die spektakulärsten Fälle aus der Sendereihe in der letzten Zeit?

10 Dukaten 1648

10 Dukaten (Gold, Römisch-Deutsches Reich, 1648. Bildquelle: Münzhandlung Höhn

Ankauf der 10 Dukaten (Sendung vom 28.10.2016). Bildquelle: ZDF

Martin Reith, ein Berufsschullehrer aus Würzburg, stellte am 28. Oktober 2016 ein 10-Dukaten-Stück von Kaiser Ferdinand III. von 1648 vor: https://www.youtube.com/watch?v=zZZS1RizM8o

Der Experte ließ Fachwissen erkennen: „Das ist eine Sensation.“ Kunsthändler Daniel Meyer und Fabian Kahl erwarben die Münze in der Sendung für 25.000 Euro. Eine Expertise müsse jedoch zuvor die Echtheit bestätigen. Auf der 86. Auktion der Münzhandlung Höhn vom 21. Oktober 2016 wurde das Stück dann als Los Nr. 1201 unter folgender Beschreibung angeboten: „Ferdinand III. (1625) 1637–1657 10 Dukaten 1648, Prag 34.36 g. Münzmeister Jakob W. Wolker (Tätigkeit in Prag 1637–1655). Brustbild mit Lorbeerkranz, Spitzenkragen, umgelegtem Mantel und Kette des Ordens vom Goldenen Vlies nach rechts, FERDIN III D G R IMPERATOR S A / Bekrönter Doppeladler mit böhmischen Wappenschild, darunter Mzz (Hand mit Stern, Jakob W. Wolker), GER HVN BOHE-MIAE REX A 1648. Dietiker 836 (R) Friedberg 210 Slg. Donebauer 2380 GOLD. Äußerst seltenes und ungewöhnlich sauber ausgeprägtes Exemplar. Avers im Feld minimal und fein geglättet, fast vorzüglich.“ Zugeschlagen wurde es bei 30.000 Euro.

1 Rubel 1726/27

1 Rubel (Silber, Russland, 1727). Bildquelle: ZDF

In der Sendung vom 16. Juni 2017 erschien ein junger Erbe im Studio, ebenfalls mit einem vielversprechenden Stück Edelmetall. Er handelte sich um eine 1-Rubel-Münze aus Silber. Sie stammte aus dem Jahr 1726/1727 und zeigte ein Porträt von Zarin Katharina I. (1684–1727). Die „6“ in der Jahreszahl war durch eine „7“ überprägt worden. Ein solches Stück sei nicht oft auf dem Markt zu finden, hieß es in der Sendung, zumal Katharina I. nur zwei Jahre (1725–1727) auf dem Thron saß. Die Münze befand sich in keinem guten Erhaltungszustand, wies einen erheblichen Abrieb auf. Offensichtliche Henkelspuren erkannten die Experten nicht. Kunstexperte Albert Maier schätzte das Stück auf 4.000 Euro. Ein Händler bot 3.600 Euro in der Sendung. Der Erbe erklärte, er wolle die Münze in eine Auktion geben.

15 Rupien 1916, Deutsch-Ostafrika

15 Rupien (Gold, Deutsch-Ostafrika, 1916). Bildquelle: ZDF

Am 14. März 2018 sorgte ein 15-Rupien-Stück (Gold, Deutsch-Ostafrika, 1916) für Aufregung bei Experten und Händlern: https://www.youtube.com/watch?v=iIZ3nLO1mzI

Es handelt sich um die letzte, unter spektakulären Umständen geprägte Goldmünze des Kaiserreichs. Das Ehepaar Kötting hatte das Fundstück zunächst einem Goldschmied vorgelegt. Der riet, die Kette mit Münzanhänger einschmelzen zu lassen. In der TV-Sendung erkannte Kunsthistorikerin Dr. Heide Rezepa-Zabel den Wert des Stückes: „Das ist eine wunderbare Münze, eine wirkliche Rarität!“ Die angelötete Öse für die Kette bedeute jedoch einen Wertverlust von etwa einem Drittel. Außerdem sei nicht klar, ob es sich um ein Original handelt. Sofern echt, könne das Stück auf etwa 2.200 Euro taxiert werden. Die Händler erklärten, sie würden das Stück unter Vorbehalt kaufen. Daniel Meyer: „Ich gebe Ihnen, wenn die Münze echt ist, 2.000 Euro.“ Das Ehepaar ließ sich auf den Deal ein.

Ringlstetter

Zu überzeugte vermochte allerdings auch die Kabarett-Show „Ringlstetter“ vom 30. November 2017: https://www.br.de/mediathek/video/ringlstetter-bares-fuer-geld-goldmuenze-av:5a2133e59bae750018cac228

In einer Parodie auf BARES FÜR RARES unter dem Titel BARES FÜR GELD überboten sich die „Händler“ Sebastian Puffpaff und Christian Tramitz beim Ankauf einer vermeintlich wertvollen Goldmünze. Ihre Kollegen Hannes Ringlstetter und Maike Kühl prüften das Stück einstweilen auf Echtheit. Das Ergebnis: Maike Kühl schmeckte der Schokotaler ganz „vorzüglich“!

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