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Geplante 20-Euro-Münze 2018: Froschkönig


Eine siebenköpfige Jury hat den Wettbewerb zur Gestaltung einer 20-Euro-Gedenkmünze für das Jahr 2018 entschieden. Zu diesem einstufigen Wettbewerb wurden zwölf Künstlerinnen und Künstler eingeladen. Prämiert und zur Ausführung empfohlen wurde der Entwurf der in Bremen ansässigen Künstlerin Anne Karen Hentschel.

1. Preis und Ausführung: Anne Karen Hentschel, Bremen: „Die Bildseite stellt mit drei wesentlichen Elementen des Märchens – dem Froschkönig, der Goldkugel und der Königstochter – die Grundkonstellation dynamisch und in ungewöhnlicher Perspektivik dar. Der plastisch außergewöhnlich gut gestaltete Frosch, der im Besitz der Goldkugel ist und diese als Symbol seiner Ansprüche vorweist, steht mit seiner raumbestimmenden Geste im Zentrum des Bildes. Durch das dominante Froschmotiv im Vordergrund entsteht eine starke Spannung zur im Hintergrund widerwillig zurückblickenden Königstochter. Mit dieser Darstellung wird das zentrale Spannungsverhältnis des Märchens trefflich auf den Punkt gebracht. Der würdige Adler auf der Wertseite erreicht mit seiner Konzentration auf das Mittelfeld eine stimmige Ausdruckskraft. Formale Gestaltungsmittel der Bildseite werden dabei aufgegriffen, z. B. Kugelformen, wodurch mit leichtem Augenzwinkern ein Bezug zum Thema der Münze hergestellt wird.“

2. Preis: Antje Born, Halle/Saale: „Der Münzentwurf zeigt ein ausgewogenes Verhältnis von Bild- und Wertseite. Die den würdig gestalteten Adler umfangenden Sterne werden auf der Bildseite durch eine kreisförmige Reliefgestaltung, innerhalb derer wir das Geschehen des Märchens dargestellt finden, gespiegelt. Am Rande des Brunnens kniet die Königstochter. Betroffen blickt sie der Kugel nach, die gerade im Wasser versinkt. Der Frosch als das wichtige Gegenüber taucht im Vordergrund auf und dominiert das Brunnenbecken. Die Mitte der Bildseite nimmt die kniende Prinzessin ein, gerahmt durch zwei stilisiert gestaltete Bäume, deren Wipfel miteinander verschränkt sind. Der Zwischenraum bildet eine Herzform. Die Gestaltung der Bildseite ist erfindungsreich. Die zeitgemäßen Groteskbuchstaben korrespondieren gut mit dem Randstab und den Bildelementen.“

3. Preis: Elena Gerber, Berlin: „Die Arbeit überzeugt durch eine moderne plastische Ausarbeitung der Bildseite. Diese rückt die Brunnenszene in den Mittelpunkt, deutet aber durch den Weg und das Schloß in der Ferne den Fortgang des Märchens an. Der expressive Ausdruck der Figur läßt insbesondere durch die begierig greifenden Hände die Ambivalenz der Szene durchscheinen. Die Bildseite wirkt harmonisch und korrespondiert in der Flächenaufteilung mit dem würdigen Adler der Wertseite mit seinem ausdifferenzierten Federkleid.“

Randschrift: KÖNIGSTOCHTER JÜNGSTE MACH MIR AUF !

Die Randschrift ist entnommen aus: „Kinder- und Haus-Märchen, gesammelt durch die Brüder Grimm, Berlin, in der Realschulbuchhandlung, 1812, Seite 3.

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