Programm der deutschen Sammler- und Gedenkmünzen im 1. Halbjahr 2026

Infolge des gestiegenen Silberpreises ist die Ausgabe der Silbermünze 125 Jahre Wuppertaler Schwebebahn aufgeschoben worden. Sie soll nun nicht am 22. Januar 2026, sondern erst im Sommer des Jahres mit neuem Nennwert erscheinen. Ob die Ausgabe der 35-Euro-Gedenkmünze Elisabeth Schwarzhaupt wie geplant im März erfolgen kann, steht noch nicht fest. Die Münze soll wie üblich 16,65 Gramm Feinsilber enthalten. Am 31. Dezember 2025 lag der Materialpreis für das in der Münze enthaltene Silber bei 32,63 Euro. Sollte der Materialpreis zum Zeitpunkt der Ausgabe den Nennwert von 35 Euro übersteigen, kann die Münze voraussichtlich nicht ausgegeben werden.

Ausgabetermin: 8. Januar 2026:

Anlässlich des 150. Geburtstags von Konrad Adenauer im Jahr 2026 würdigt die 2-Euro-Gedenkmünze den deutschen Staatsmann und ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Der Entwurf der Künstlerin und Bildhauerin Marianne Dietz zeigt ein Dreiviertel-Porträt von Konrad Adenauer, dessen 150. Geburtstag im Jahr 2026 gefeiert wird. Die künstlerische Ausarbeitung des Portraits besticht durch feine Modellierung und große Ausdruckskraft – und damit durch einen hohen Wiedererkennungswert.

2 Euro (Deutschland, 2026, Bimetall)

Konrad Adenauer

Konrad Adenauers Lebensweg spiegelt vier Epochen deutscher Geschichte wider. Nach seiner Prägung im Kaiserreich wurde er in der Weimarer Republik als Oberbürgermeister von Köln und Präsident des Preußischen Staatsrats politisch bedeutend. Die Zerstörung der Demokratie und seine Verfolgung durch die Nationalsozialisten beeinflussten sein späteres Wirken nachhaltig. Nach 1945 beteiligte er sich am Aufbau der CDU und wurde 1949 erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Bis 1963 prägte er den jungen Staat maßgeblich: Er war Mitgestalter des Grundgesetzes, setzte die Soziale Marktwirtschaft durch, band Deutschland fest an den Westen, förderte die Aussöhnung mit Frankreich und Israel und trieb die europäische Einigung voran.

Ausgabetermin: 29. Januar 2026:

Die Serie „Bundesländer“ würdigt jährlich ein Land durch die Ausgabe einer 2-Euro-Gedenkmünze mit einem prägnanten Wahrzeichen. Im Jahr 2026 repräsentiert das „Klimahaus Bremerhaven“ das Bundesland Bremen. Der Münzgestalter Bodo Broschat hat das futuristische Bauensemble aus Glasbrücke, elliptischem Ausstellungsbau und Turm mit dynamischer Perspektive dargestellt. Architektur und maritime Elemente – wie Möwen und die Andeutung des Hafens – zeigen Bremens Rolle als Wissenschaftsstandort am Meer. Die präzise und plastische Modellierung der Münze überzeugt durch feine Details und wirkungsvolle Lichtverläufe.

2 Euro (Deutschland, Bimetall)

Klimahaus Bremerhaven

Das Klimahaus Bremerhaven ist ein wissenschaftliches Ausstellungs- und Erlebniszentrum in Bremerhaven, das 2009 eröffnet wurde. Es vermittelt auf anschauliche Weise die Zusammenhänge zwischen Wetter, Klima und menschlichem Leben. Die Hauptausstellung führt entlang des 8. östlichen Längengrades durch verschiedene Länder und Klimazonen, darunter die Schweiz, Italien, Niger, Kamerun, die Antarktis und Samoa. Dabei werden authentische Landschaften und Lebensbedingungen dargestellt, ergänzt durch originale Forschungsberichte und interaktive Exponate. Ein zentrales Thema ist der weltweite Klimawandel, dessen Ursachen, Folgen und mögliche Lösungsansätze wissenschaftlich fundiert erläutert werden. Das Klimahaus arbeitet eng mit Forschern und Bildungseinrichtungen zusammen und ist Teil der Deutschen Klima-Stiftung. Es gilt als bedeutendes Zentrum für Umweltbildung und wurde bereits mehrfach für sein didaktisches Konzept ausgezeichnet.

Ausgabetermin: 26. März 2026:

Die Bundesregierung hat beschlossen, eine 35-Euro-Sammlermünze „Elisabeth Schwarzhaupt“ prägen zu lassen und voraussichtlich im März 2026 herauszugegeben. Diese Münze ist die dritte Ausgabe im Rahmen der mehrteiligen Serie „Prägende Frauen“, bei der im Zeitraum 2025 - 2035 insgesamt zwölf Münzen erscheinen. Im Fokus der Serie steht die Würdigung weiblicher Lebensleistungen und Persönlichkeiten.

35 Euro (Deutschland, 925er Silber)

Elsabeth Schwarzhaupt

Elisabeth Schwarzhaupt (7. Januar 1901 - 29. Oktober 1986) war eine deutsche Politikerin. Sie war von 1961 bis 1966 Bundesministerin für Gesundheitswesen der Bundesrepublik Deutschland und damit die erste Frau, die einem Kabinett der Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland angehörte.

Die Münze besteht aus Sterlingsilber (Ag 925). Sie hat eine Masse von 18 g, einen Durchmesser von 32,5 mm und wird in den beiden Prägequalitäten Stempelglanz und Spiegelglanz hergestellt. Die Münzen in der Prägequalität Stempelglanz werden zum Nennwert (35 Euro) in den Verkehr gebracht. Der Entwurf der Münze stammt von der Künstlerin Marianne Dietz aus Berlin. Die Bildseite stellt das Portrait der ersten Ministerin der Bundesrepublik Deutschland, Frau Dr. Elisabeth Schwarzhaupt, in einer fein modellierten ausdrucksstarken Weise dar. Die Büste richtet einen nachdenklich beobachtenden Blick auf die Betrachtenden. Der Name fügt sich gestalterisch gekonnt im Münzrund ein, wobei der Nachname akzentuiert im unteren Büstenrand invertiert gesetzt ist.

Ausgabetermin: 23. April 2026:

Die Bundesregierung hat beschlossen, eine 10-Euro-Sammlermünze „Rettungsdienste“ prägen zu lassen und voraussichtlich im April 2026 herauszugeben. Diese Münze ist die fünfte Ausgabe im Rahmen der Serie „Im Dienst der Gesellschaft“, die die besondere Bedeutung von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Einsatzkräften  in den Fokus stellt, die für das Funktionieren unserer Gesellschaft und das Leben jedes Einzelnen unverzichtbar sind. Die Emissionen der Serie werden mit einem Kunststoffring in der für die jeweilige Berufsgruppe charakteristischen Farbe geprägt.

10 Euro (Deutschland, Kupfer-Nickel, Kunststoffring)

Rettungsdienste

Die Münze besteht aus zwei verschiedenen Kupfer-Nickel-Legierungen und einem roten Kunststoffring. Sie hat eine Masse von 9,8 g, einen Durchmesser von 28,75 mm und wird in den beiden Prägequalitäten Stempelglanz und Spiegelglanz hergestellt. Die Münzen in der Prägequalität Stempelglanz werden zum Nennwert (10 Euro) in den Verkehr gebracht. Der Entwurf der Münze stammt von der Künstlerin Anna Hrecka aus Berlin (Bildseite) und von dem Künstler Patrick Niesel aus Röthenbach a.d. Pegnitz (Wertseite).

Auf der Bildseite wird das Einsatzgeschehen einer lebensrettenden Maßnahme zentral und detailliert umgesetzt. Die Situation wird umrahmt von einer gelungenen Darstellung der Rettungsmittel, Rettungswagen (RTW) sowie Rettungshubschrauber (RTH). Der Bildhorizont wird durch eine EKG-Linie dargestellt, welche am rechten Münzrand mit dem Einsatzfahrzeug und der europaweiten Notrufnummer 112 endet. Der Siegerentwurf überzeugt, weil er die Menschen im Rettungsgeschehen in den Vordergrund stellt und dennoch die Rettungsmittel nicht außer Acht lässt. Die lebensnah gestaltete Auffindesituation auf dem Gehweg vermittelt Authentizität. Die sehr präzise und feine Darstellung der Personen ermöglicht eine Identifikation mit den Menschen im Rettungsdienst.

Ausgabetermin: 15. Juni 2026

Die Bundesregierung hat beschlossen, eine 100-Euro-Sammlermünze „Die Judenbuche“ (Annette von Droste-Hülshoff) aus Gold prägen zu lassen und voraussichtlich im Juni 2026 herauszugeben. Die Münze ist die vierte Ausgabe im Rahmen der achtteiligen Serie „Meisterwerke der deutschen Literatur“, bei der im Zeitraum 2023 - 2030 jährlich eine Münze erscheint. Die Serie stellt dabei nicht den jeweiligen Autor in den Fokus, sondern das literarische Werk in seiner monumentalen Bedeutung für die deutsche Kultur.

100 Euro (Deutschland, Gold)

Die Judenbuche

Die 100-Euro-Sammlermünze „Die Judenbuche“ soll – wie die bisherigen deutschen 100-Euro-Goldmünzen – aus Feingold (999,9 Tausendteile) bestehen. Ihre Masse wird 15,55 Gramm und der Durchmesser 28 mm betragen. Der Entwurf der Münze stammt von dem Künstler Martin Dašek aus Staré Hradiště (Tschechien). Eine Buche, kombiniert mit einer den oberen Münzrand umspannenden Titelaufschrift, bildet die zentrale Gestaltung der Bildseite. Dem Baum nähert sich von links eine figürliche Darstellung mit Hut und Stab, die sich zugleich auf einem Untergrund bewegt, der durch autographische Zeilen Annette von Droste-Hülshoffs gestaltet wurde. Die bildliche Umsetzung ruht auf dem Namen der Autorin, der den gelungenen Entwurf als Schriftzug am unteren Bildrand komplettiert.