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Im Überblick: Deutsche Sammler- und Gedenkmünzen im 2. Halbjahr 2025

Derzeit erscheinen vier 20-Euro-Silbermünzen pro Jahr. Im Herbst kommt eine Weihnachtsmünze als Sonderausgabe zu 25 Euro hinzu. Aus unedlem Metall, mit Polymerring jährlich eine Sondermünzen zu zehn Euro. Von den zweimal pro Jahr erscheinenden besonderen Umlaufmünzen zu zwei Euro gibt es im Herbst die zweite Ausgabe. Von den drei Goldmünzen, die jährlich herausgegeben werden, ist eine bereits erschienen. Die anderen beiden, nämlich eine 50-Euro-Münze und eine solche zu 100 Euro, erscheinen noch. Ein Teil der Sammlermünze aus Silber und unedlen Werkstoffen in der Prägequalität "Stempelglanz" (5, 10, 20 und 25 Euro) kann in den Filialen der Deutschen Bundesbank sowie bei Banken und Sparkassen zum Nennwert erworben werden. Höherwertige Ausgaben gibt es auf Bestellung von der Münze Deutschland und im Münzhandel.


Innenraum-Perspekive des Bundesbank-Campus in Frankfurt/Main

Bildquelle: Flickr, Deutsche Bundesbank


Die Münzen und ihre Ausgabetage


Am 11. August 2025 erscheint in der Serie Deutsches Handwerk die 50-Euro-Goldmünze "Gesundheit". In Deutschland sind fünf verschiedene Handwerke - Augenoptik, Hörakustik, Orthopädie- und Orthopädieschuhtechnik - unmittelbar im Gesundheitsbereich tätig. Sie helfen bei vielen akuten und chronischen Erkrankungen, die Folgen zu beheben und ein selbstständiges Leben führen zu können. Am Wettbewerb für die Gestaltung der Münze beteiligten sich zwölf Künstler. Am 5. Juli 2024 entschied eine siebenköpfige Jury, dass der erste Preis an Grazyna Jolanta Lindau (Schweiz) geht: "Auf der Bildseite blicken wir in eine beeindruckend vitale Bildwelt, die uns offensichtlich zuerst an ein Gesicht erinnen soll. (...) Augen hinter einem optischen Messgerät, abstrahierte Andeutungen von Mund und Nase, verschmelzen zu einer Einheit von Handwerk und Patient." (Auszug aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung; in: MünzenRevue, Heft 10/2024, S. 33)



Am 11. September 2025 erscheint in der Serie Prägende Frauen die 20-Euro-Silbermünze "Elly Heuss-Knapp - 75 Jahre Müttergenesungswerk". Elly Heuss-Knapp (1881-1952) war Publizistin, Politikerin, Werbefachfrau und Frauenrechtlerin. Auch nach Heirat und Geburt des Sohnes blieb sie berufstätig und engagierte sich sozial. 1950 gründete sie - in ihren Worten als "Krönung meines Lebens" - das Muttergenesungswerk. Am Wettbewerb für die Gestaltung der Münze beteiligten sich elf Künstler. Am 20. September 2024 entschied eine Jury, dass der erste Preis an Bodo Broschat (Berlin) geht. Zur Ausführung kommt jedoch der zweite Preis, der an Susanne Hopmann (Weimar) ging, welche Elly Heuss-Knapp im Dreiviertelprofil zeigt: "Bemerkenswert ist die sensible, detailliert modelliertteAusführung des Porträts. Es zeigt Elly Heuss-Knapp in ihrer großen Offenheit, Empathie und Kraft. Diesen Ausdruck im Münzformat zu erschaffen, zeugt von großer künstlerischer Souveränität." (Aus: Protokoll der Preisgerichtssitzung; auf: shop.muenze-deutschland.de)



Am 25. September 2025 erscheint in der Serie Einigkeit und Recht und Freiheit die Zwei-Euro-Gedenkmünze "35 Jahre Deutsche Einheit". 328 Tage nach dem Mauerfall feierten die Deutschen in Ost und West am 3. Oktober 1990 den Tag der Deutschen Einheit. Auch wenn der Weg schwerer war als gedacht, versteht die übergroße Mehrheit der Deutschen die Einheit der Nation als glückliche Selbstverständlichkeit. Am Wettbewerb für die Gestaltung der Münze beteiligten sich fünf Künstler. Am 21. Juni 2024 entschied eine Jury, dass der erste Preis an Thomas Serres (Hattingen) geht: "Der Entwurf besticht durch die klare Botschaft - gleichwertig zum titelgebenden Ereignis "35 Jahre Deutsche Einheit" hebt die zweite Botschaft "Wir sind ein Volk" die herausragende Bedeutung der ostdeutschen Bevölkerung im Prozess der Wiedervereinigung hervor. Die kompositorische Verschiebung der beiden Schriftblöcke unterstreicht die Tatsache, dass es Deutsche in Ost und West gegeben hat, die seit 35 Jahren durch das D vereint werden. (Auszug aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung; in: MünzenRevue, Heft 11/2024, S. 21)



Am 6. Oktober 2025 erscheint in der Serie Meisterwerke der deutschen Literatur die 100-Euro-Goldmünze "Aus dem Leben eines Taugenichts". Joseph von Eichendorffs Novelle Aus dem Leben eines Taugenichts, 1826 erstmals publiziert, gilt als Höhepunkt, zugleich aber auch als Ausklang der literarischen Romantik - einPlädoyer für eine Lebenshaltung, die auf Liebe und nicht auf Leistungsethik beruht. Am Wettbewerb für die Gestaltung der Münze beteiligten sich zehn Künstler. Am 11. Oktober 2024 entschied eine Jury, dass der erste Preis an Bastian Prillwitz (Berlin) geht. Im Wettbewerb wurde die Inszenierung des Spannungsbogens durch den Preisträger gelobt, die Extreme, zwischen denen sich die Figur bewegt: Die Zollstube mit Feder, Papier und Abakus auf der linken Seite sowie Wald, Frauenfigur und Blumenschmuck auf der rechten, seien durchaus kongenial inszeniert: "Diese Abkehr vom philiströsen, ökonomisch diktierten Leben zugunsten einer wesentlich auf Emotionalität gegründeten Existenz wird unterstützt durch eine junge, dynamische Interpretation der Hauptfigur - eine Wertumkehr, die durch die inversiv gesetzte Aufschrift und die sichelförmige, in zwei Ebenen geteilte Bildseite unterstrichen wird." Auszug aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung; in: MünzenRevue, Heft 2/2025, S. 31)



Am 20. November 2025 erscheint in der Serie Weihnachten die 25-Euro-Sammlermünze "Heilige Drei Könige". Die Heiligen Drei Könige sind untrennbar mit der Geburt Jesu verbunden. Im Matthäus-Evangelium werden sie als Sterndeuter bezeichnet, im Mittelalter beginnt die legendarische Verklärung - im Kölner Dom liegen ihre Gebeine in einem prachtvollen Reliquienschrein. Am Wettbewerb für die Gestaltung der Münze beteiligten sich zehn Künstler. Am 25. Oktober 2024 entschied eine siebenköpfige Jury, dass der erste Preis an Christian Dögerl (Marquartstein) geht: "Interessant bei diesem Entwurf ist die Dreigliederung des Motivs in verschiedene technische Vorgehensweisen - die Könige und das Jesuskind sind in filigraner Weise ausmodelliert, die beifden Dromedare im Hintergrund sind flächenhaft gehalten und suggerieren dadurch räumliche Distanz. Der am Himmel schwebende Stern mit seinem Schweif ist linear gearbeitet und behauptet so seine Bedeutung. Die Gesamtkomposition bestivcht durch die filigrane Ausarbeitung, die trotz der Fülle der Darstellung nicht überladen wirkt." (Auszug aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung; in: MünzenRevue, Heft 2/2025, S. 29)





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