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Martin Ziegert: Zwischen Tradition und Innovation. Die Münzprägung Vespasians


Münzprägung Vespasians

Martin Ziegert, Zwischen Tradition und Innovation. Die Münzprägung Vespasians, 322 Seiten, 14 S-W-Fototafeln, Format 21 cm x 29,8 cm, Festeinband, Wien 2020. ISBN: 978-3-9504268-1-6.


Diese Monografie, die Dissertation des Verfassers, erschien als Band 22 der Veröffentlichungen des Instituts für Numismatik und Geldgeschichte. Hört ein Sammler antiker römischer Münzen den Namen des Kaisers Vespasian, so hat er fast automatisch den auf den Münzen erscheinenden bulligen Kopf des Kaisers vor Augen. Aufgrund ihres historischen Bezugs werden mit Vespasians Münzen sehr oft die IVDAEA-CAPTA-Prägungen verbunden. Dass dieses Münzmotiv dennoch nicht auf dem Einband des Buches erscheint, sondern die thronende Pax, erläutert der Verfasser gleich im Vorwort: „Die in dieser Arbeit vorgenommene Auswertung der Hortfunde lässt die beiden folgenden Aussagen zu: Im gesamten 2. Jahrhun- dert n. Chr. liefen die Prägungen Vespasians im Römischen Reich in beachtlichen Mengen um. Und jeder vierte Denar zeigte die Reversdarstellung der thronenden Pax. Das (...) Titelstück bezeugt demnach, dass unter Vespasian andere Münzaussagen im Vordergrund standen als die Eroberung Judäas. Diese Arbeit versucht, diese Aussage zu ergründen.“


Der Verfasser hat in seiner Arbeit drei numismatische Methoden eingesetzt: die Systemrekonstruktion, die Analyse der Hortfunde und eine ikonografische Auswertung. Bei der Systemrekonstruktion werden in gleichen Zeiträumen geprägte Münztypen in Prägegruppen vereint. Die Auswertung der Prägegruppen liefert dann die Grundlagen für neue Interpretationen der Münztypen. Durch die Hortfundanalyse wird das zahlenmäßige Vorkommen einzelner Münztypen ermittelt. Das Vorkommen der Judaea-Capta- und der Pax-Rückseiten ist auf dieser Basis festgestellt worden. Mit der ikonografischen Untersuchung werden die Vorbilder der Münztypen unter Kaiser Vespasian erfoscht, wobei sich herausstellt, dass drei- viertel der Rückseitenmotive auf Vorgängerprägungen von Münzen der Kaiser Galba, Vitellius u. a. übernommen worden waren. Der Verfasser diskutiert dann auch über die Gründe für die Übernahme älterer Rückseitenmotive. Ein Viertel aller Rückseitenmotive unter Kaiser Vespasian geht auf keine Vorbilder zurück, sondern stellt flavische Innovationen dar. Unter der Überschrift „Innovationen“ werden sie tabellarisch zusammengefasst und örtlich und zeitlich erörtert. Das Folgekapitel befasst sich mit den „Prägeorten und Quantitäten“ (Quantifizierung nach Typen). Den Abschluss des Werks bildet ein „Katalog der Reverstypen“ unterteilt in einen „Alphabetischen Reverstypenkatalog“ und einen „Chronologischen Reverstypenkatalog“.



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