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Leitfaden Münzensammeln: Informationssuche im Internet


Auf der Grundlage des von Wolfgang J. Mehlhausen verfassten Buches „Handbuch Münzensammeln“ möchten wir in mehreren Teilen einen Leitfaden für das Münzensammeln veröffentlichen – für bereits Aktive und die, die es werden wollen, denn Nachwuchs ist wie überall, wichtig!


Kaum eine Erfindung hat die Welt so verändert wie die der Metallgewinnung, des Buchdrucks, der Eisenbahn, des Autos und des Computers. Während die Generation der Großeltern entweder Berührungsängste oder flammende Begeisterung für die revo- lutionären Veränderungen der letzten zehn Jahre zeigt, wachsen die Schulkinder heute mit PC, Internet, Scanner, Digitalkamera und Handy auf. Ihnen muss nicht erklärt werden, dass Computer und Internet auch für das Münzensammeln ganz hervorragende Möglichkeiten bieten, von denen man früher nur träumen konnte.

Der Verfasser dieser Zeilen genießt es bis heute, wie man Texte verarbeiten und verändern und Fotos von Münzen einfügen kann. Noch vor gut 25 Jahren musste eine ganze Seite mühsam nochmals mit der Schreibmaschine abgetippt werden, nur weil ein Wort im Manuskript vergessen wurde oder ein Satz umzubauen war. Der legendäre C64 in den 1980er Jahren war schon eine Revolution für Vielschreiber.

Informationssuche im Internet

In Deutschland sind laut einer Studie von ARD und ZDF 84 Prozent der Deutschen „online“. Dabei sind Smartphones die „Treiber“ der Internetnutzung. Wenn man heute ein Nahverkehrsmittel in einer Großstadt besteigt, so ist fast jeder zweite Fahrgast mit einem Handy oder Smartphone beschäftigt, vor allem dort, wo WLAN angeboten wird. 2016 war fast jeder der 14- bis 49jährigen im Internet, immerhin noch 82 der 50 – 69jährigen, so sinkt die Zahl der Nutzer bei denen über 70 Jahren unter die 50 %-Marke. Statistisch sollen die Deutschen 2:08 Stunden online sein, doch belassen wir es bei diesen Bemerkungen zum Thema „Internet“.

Die Vorteile dieser modernen Technik liegen auf der Hand. Man kann mit Sammlerfreunden, Händlern und Nationalbanken rund um die Welt per E- Mail kommunizieren, für wenig Geld, per Mausklick.

Und im Internet findet man zu jedem Sachgebiet, so auch zur Numismatik, unzählige Seiten, man muss nur wissen wo? Unterdessen ist auch das Aufspüren von gesuchten Informationen noch einfacher geworden. Es gibt einige sehr gute Suchmaschinen, bei denen man geschickt bestimmte Begriffe eingeben und vor allem sinnvoll kombinieren muss. Würde man nur „Münzen“ als Suchwort eingeben, wäre die Datenflut nicht zu überschauen. Doch die Technik des Suchens soll hier nicht weiter erläutert werden, bei den Suchmaschinen gibt es exakte Gebrauchsanweisungen, wie man gezielt Daten auffinden kann. Besonders gute Suchmaschinen bieten meist noch mehrere „Links“ zum Thema an und durch einen Tastendruck erhält man sogar deutsche Übersetzungen. Ähnlich wie bei Übersetzungsprogrammen kommen hier manchmal sehr konfuse Texte und Begriffe heraus, weil das Vokabular der Numismatik ganz speziell ist. Aber mit etwas Phantasie und Erfahrung kann man sie entschlüsseln.

Hier nur ein Beispiel: Das englische Wort PROOF wird konsequent von den Programmen mit BEWEIS übersetzt. Würde man einen guten Dolmetscher fragen, der perfekt Englisch wie Deutsch sprechen, würde er vermutlich auch nicht wissen, was Münzfachleute unter einer „POLIERTEN PLATTE“ verstehen. Aus diesem Grund gibt es neben Fachwörterbüchern in numismatischen Büchern entsprechende Angaben, ebenso wie in guten Auktionskatalogen. Dort sind gerade zu den Erhaltungsangaben neben Übersetzungen auch noch zusätzliche Angaben zu finden.

Wer sich beispielsweise für moderne Münzen interessiert, ist immer gut beraten, auf den Homepages der National- und Staatsbanken nachzusehen. Einige Banken haben sehr viel für Numismatiker zu bieten, dort werden nicht nur aktuelle, sondern auch ungültige Münzen und Geldscheine vorgestellt. Andere wiederum haben komplette Datenbanken zu allen Münzen der letzten Jahre oder gar Jahrzehnte ins Netz gestellt. Doch bei manchen National- banken sind numismatische Informationen sehr dürftig oder fehlen gänzlich. Bei einigen Ländern sind sowohl die Nationalbanken als auch die Prägestätten mit sehr stattlichen Internet-Seiten vertreten. Doch immer wieder stellen auch Privatpersonen das ins Internet, was man eigentlich von den Banken erwartet hätte. Diese Seiten aufzuspüren, erfordert etwas Geschick und Einfallsreichtum.

Gibt man einen numismatischen Begriff oder Münznamen z.B. bei „Google“ ein, so kommen oft massenweise kommerzielle Angebote auf den Bildschirm. Wer „nur“ nach Informationen sucht, muss manchmal lange blättern. Nach Studien sollen 85% der Internetbenutzer auch „online“ einkaufen. Auf potentielle Käuferinnen und Käufer sind viele Angebote zugeschnitten, sie sollen finden was sie suchen ... und kaufen.

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