Jodi Magness, Masada. Der Kampf der Juden gegen Rom, Darmstadt 2020, sw und farbig bebildert, 15,5 x 22 cm, gebunden mit Schutzumschlag. ISBN 978-3-8062-4077-1.
Masada, das ist ein Mythos, ein Mythos um Widerstand und Heldentum bis in den Tod und darüber hinaus, um Fanatismus und den Willen um Selbstbehauptung. Ein Mythos um jüdische Identität. Dabei sind die schriftlichen Quellen spärlich, nur ein antiker Autor, der Jude Flavius Josephus, berichtet von dem inzwischen legendären Massenselbstmord der Belagerten. Die Sachquellen sind vielfältiger, neben den archäologischen Befunden gibt es auch die jüdische Münzprägung aus den Aufständen und die römische Münzprägung von Vespasian und Titus, die den Fall Jerusalems und den Sieg über Judäa bejubelt.
Jodi Magness, Professorin für Religionswissenschaften an der University of North Carolina und Spezialistin für Biblische Archäologie, unternimmt es, vor dem Hintergrund der modernen Forschungen die Geschichte der 967 jüdischen Männer, Frauen und Kinder – den letzten Überresten des Aufstandes gegen Rom nach dem Fall Jerusalems und der Zerstörung des Zweiten Temples – zu erzählen, die am Ende den Massenselbstmord wählten, anstatt sich der römischen Armee zu ergeben. Unter Einbeziehung der neuesten Erkenntnisse integriert sie literarische und historische Quellen, um zu zeigen, wie das Leben der Juden unter römischer Herrschaft war. Sie erklärt und weckt Verständnis für eine römische Provinz, in der alles anders war als in den übrigen Provinzen.
Der jüdische Monotheismus durchdrang auf eine für die Römer nie verstandene Art das gesamte Leben und hinterließ überall seine Spuren, z. B. auch in der jüdischen Münzprägung. Jodi Magness bezieht Münzen nur am Rande in ihr Buch mit ein, gleichwohl ist es für Sammlerinnen und Sammler jüdischer Münzen insofern von Bedeutung, als hier Hintergründe für die Münzprägung verständlich werden. Für Interessierte der jüdischen Geschichte und der römischen Geschichte im 1. Jahrhundert n. Chr. ist das Buch sehr zu empfehlen.
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