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Nachlass Wilfried Fitzenreiter (Hrsg.), Hoffen und Bangen. Die Neujahrsgrüße von Wilfried Fitzenreit


164 Seiten, 325 Abbildungen, durchgängig farbig, Format 22 cm x 26 cm, 325, 1. Auflage 2019, Preis: 28,50 Euro.

Der Berliner Bildhauer und Medailleur Wilfried Fitzenreiter (1932–2008) war wohl einer der produktivsten Medaillenkünstler der DDR und trat auch nach der Wiedervereinigung mit markanten, eindrucksvollen Medaillen an die Öffentlichkeit. Nicht selten setzte er sich in seiner letzten Schaffensphase kritisch mit gesellschaftlichen Erscheinungen auseinander. Insgesamt wurden auch 17 Gedenkmünzen der DDR von ihm gestaltet. Fitzenreiters Œvre umfasst darüber hinaus rund 500 Medaillen und Plaketten.

Wilfried Fitzenreiter studierte 1952 bis 1958 Bildhauerei am Institut für künstlerische Werkgestaltung in Halle bei Gustav Weidanz und Gerhard Lichtenfeld. Danach war er bis 1961 Meisterschüler an der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin bei Heinrich Drake.

Der vorliegende Band hat die ab dem Jahr 1967 bekannten Neujahrsmedaillen Fitzenreiters zum Thema. Vom Verfasser sind aber nicht nur pauschal die Medaillen vorgestellt worden, sondern er hat auch generell die Arbeitsweise Fitzenreiters bei der Herstellung der Medaillen dargestellt. „Wie im Medaillenschaffen von Wilfried Fitzenreiter üblich, wurden die Medaillen in zeichnerischen Skizzen [eine Reihe von ihnen ist am Ende des Bands zusammengestellt] entworfen und mehrfach überarbeitet. Den endgültigen Entwurf übertrug er unter der zur Hilfenahme von Transparentpapier spiegelverkehrt auf einen vorbereiteten Gipsrohling. In diesen wurde das Bildmotiv dann im Negativ herausgearbeitet. Offenbar wurden die Neujahrsgrüße meist in einem Arbeitsschritt ins Negativ geschnitten. Da die Stempel nach einer gewissen Anzahl von Ausformungen unscharf wurden, hat Fitzenreiter gelegentlich vom selben Motiv zwei Stempel angefertigt, die dann das Motiv leicht variieren.

Auf den Neujahrsmedaillen dominieren weitestgehend menschliche Figuren, die von Wilfried Fitzenreiter meisterhaft und ausdrucksstark modelliert worden sind. Nach der Wiedervereinigung ist „die Zunahme der spöttischen, satirischen, auch bösartigen Motive nicht zu übersehen.“

Für Medaillenfreunde ist es ein Genuss, den Bildband mit den vorzüglichen Fotos der Medaillen zu durchblättern und den Ideenreichtum des Künstlers sowie deren Ausformungen zu bewundern.


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