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Buchvorstellung: Frauen. Kunst und Macht.


Sabine Haag, Dagmar Eichberger, Annemarie Jordan Gschwend (Hrsg.): Frauen. Kunst und Macht. Ausstellungskatalog. Kunsthistorisches Museum Wien, Wien 2018. 182 S., zahlr. farbige Abb., 24 x 28 cm, broschiert, 24,95 Euro, ISBN 978-3-99020-169-5.

„Frauen. Kunst und Macht“ heißt eine bis zum 7. Oktober 2018 zu sehende Sonderausstellung in Schloss Ambras Innsbruck, zu der der hier vorgestellte Katalog erschien. Nachdem das Jahr 2017 anlässlich des 300. Geburtstages ganz im Zeichen von Maria Theresia stand, widmet sich die Sonderausstellung in Schloss Ambras Innsbruck drei weiteren höchst bemerkenswerten Frauen, die Maßstäbe für die fürstliche Kultur innerhalb der Dynastie der Habsburger setzten: Erzherzogin Margarete, Statthalterin der burgundischen Niederlande (1480–1530), Erzherzogin Maria, Königin von Ungarn (1505–1558), und Erzherzogin Katharina, Königin von Portugal (1507–1578).

Die Ausstellung präsentiert rund 100 Werke aus bedeutenden europäischen Sammlungen aus Ungarn, Portugal, Deutschland, Schweiz und Österreich, darunter auch herausragende Objekte aus Schloss Ambras Innsbruck und dem Kunsthistorischen Museum Wien: Kunstkammerstücke, Gemälde, Skulpturen, farbig leuchtende Manuskripte, wert-vollen Edelsteinschmuck und einst in Europa noch nie gesehene Gegenstände aus den damals gerade neu entdeckten fremden Ländern. Ebenfalls in der Ausstellung und im Katalog vertreten sind einige Medaillen.

So sehr auch nicht-numismatische Exponate im Vordergrund stehen, so sind doch das Projekt und damit der Katalog für kunsthistorisch interessierte Medaillenfreunde von Bedeutung. Der kometenhafte Aufstieg der Medaillen(-kunst) in der frühen Neuzeit ist ja maßgeblich ermöglicht worden durch Mäzenatentum sowohl des Adels als auch des aufstrebenden Bürgertums. Hier ist der bislang vernachlässigte Aspekt des höfischen Mäzenatentums einflussreicher Frauen in der Renaissance thematisiert. Es wird sichtbar, wie diese politisch wirkenden Frauen ihre Verbindungen für ihre Sammelleidenschaft nutzten (das ging im Fall von Katharina bis zu lebenden wilden Tieren) und damit Kunst, Kunsthandel und Kunsthandwerk förderten.

Der wunderbar gestaltete Katalog, den Kunstfreunde sehr zu schätzen wissen werden, lässt die Frage aufkommen, wieso dieses Thema erst jetzt umfassend präsentiert wird. Um so mehr ist den Kuratorinnen und Autorinnen zu danken.

Ausstellungsinfos:

Dauer: bis 7. Oktober 2018

Geöffnet täglich 10–17 Uhr

Schloss Ambras Innsbruck, Schlossstraße 20, 6020 Innsbruck, Österreich


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