(Münzen der Tschechoslowakei 1918 – 1992 sowie der Tschechischen und Slowakischen Republik 1993–2017) 286 Seiten, durchgängig bebildert, Format 11 cm x 17,6 cm, Broschur, Hodonin 2016. Preis: 16,90 Euro.
ISBN: 978-80-86543-36-9 Die Münzen der CSR–CSSR–CSFR und die Nachfolgestaaten sind noch immer beliebte Auslandsgebiete, wobei die solide Ausgabepolitik der Nationalbanken Tschechiens und der Slowakei ihren Anteil hat.
Die meisten Kataloge sind heute im wesentlichen nur noch Referenzkataloge und enthalten oft nicht nur keine aktuellen, sondern sogar gänzlich unrealistische Preise.
Der 2017er Novotny-Katalog ist im Prinzip ebenso aufgebaut wie die Vorgänger seit 2009. Wir finden alle Münzen der Vor- und Nachkriegszeit, beginnend mit Umlaufmünzen, gefolgt von Gedenkprägungen nach Nominalen geordnet in meist drei Preiskategorien in Tschechischen Kronen (CZK). Der Autor informiert auf der ersten Umschlagseite über den Kurs 1 Euro = 27,03 CZK. Die Preisfindung basiert zugleich auf Kursen von Gold und Silber je Unze 1224 und 14,09 USD. Wir finden ausgezeichnete Fotos und Informationen zu allen numismatischen Daten inklusive Auflagen. Auch Auktionsergebnisse sind eingearbeitet. Vergleichen wir das Preisniveau der frühen CSR mit z.B. dem 2012er Novotny-Katalog, so ist festzustelle, daß dies im wesentlichen nicht verändert ist. Das trifft natürlich nicht für die reinen Goldprägungen (Dukaten) zu. Wie gut das Büchlein die Marktbedingungen auch bei Kleinmünzen widerspiegelt, sehen wir z.B. an dem 5-Heller-Stück der Slowakei von 1942, das früher z.B. nur 800 Kronen in Erhaltung stand, heute aber mit 1500 Kronen bewertet wird. Auch für fast das Doppelte ist diese kleine Zinkmünze schwer auf Börsen oder im Handel zu finden. Slowakische Münzen der Weltkriegszeit sind allgemein in guter Erhaltung teurer geworden. Wer noch keine Erfahrungen mit der tschechischen Münzhandelspraxis hat, dem muß erklärt werden, daß in unserem Nachbarland die Vorder- und Rückseite immer separat bewertet wird, zumindest theoretisch. 0/0 bedeutet eben, daß Vorder- und Rückseite perfekt sind. Spektakuläre Preisentwicklungen gibt es auch bei den modernen Münzen der beiden CSSR-Nachfolgestaaten nicht, bei einigen Silbermünzen gibt es auch geringfügige Preisabschläge zu früheren Katalogen, bei anderen kommen ein paar Prozente dazu. Das „Flaggschiff“ in preislicher Hinsicht war wohl immer Nr. MPCZ 2, die 200 Kronen „St. Veits-Kathedrale in Prag“ in Polierter Platte. Sie „steht“ 2016 mit „nur“ 50 000 CZK zu Buche, also rd. 1850 Euro, während 2012 noch 55 000 CZK für sie angegeben wurden. Alles in allem ist dieser Katalog eine wirklich gute Basis für Sammler, die sich genauer über das Gebiet im angegebenen Zeitraum orientieren wollen. Falls es Beschaffungsprobleme im Münzen- oder Buchhandel gibt, versucht gern der BMV Mehlhausen, 13125 Berlin, Florastraße 24 A, zu helfen, E-mail: mehlhausen@snafu.de. Er liefert das Buch für 11 Euro plus Versandspesen. Eine telefonische Bestellung ist nicht möglich.
Erschienen in: "Münzen & Sammeln" 2017-01