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4016 Ergebnisse gefunden für „“

  • Großbritannien: Britannia 2024

    Im März 2024 emittierte das Vereinigte Königreich 8 Silber- und 6 Goldmünzen auf die diesjährige „Britannia“. Das Besondere an dieser Britannia ist, dass sie zum einen nur in PP in streng limitierter Auflage erscheint – sich also eher an Sammler als an Anleger richtet – und zum anderen nicht die stehende klassische Britannia von Philipp Nathan zeigt, die die massenhaft geprägten Britannia-Münzen ziert – die Gold- und Silberanleger so schätzen –, sondern ein noch nie da gewesenes neues Britannia-Motiv offenbart. 2 £, Silber 999/1000, 31,21 g (1 oz.), 38,61 mm, Auflage: 3.500 in PP, 1.250 in PP im 6er-Satz, Künstler/in: Martin Jennings (Av.), Marie Alice Harel (Rv.); Münzstätte und Fotos: Royal Mint. Rückseitig sehen wir den behelmten Kopf der Britannia vor einem sich auftürmenden Wellenkamm nach links gewandt. Hierbei verschmelzen die Haare des Helmbusches mit dem Wasser des Wellenkamms zu einer scheinbaren Einheit. Im Hintergrund erkennt man zudem die Sichel eines abnehmenden Mondes. Die Legende lautet "BRITANNIA 2024" sowie die jeweilige Feingewicht- und Feingehaltangabe. Vorderseitig erscheint das Porträt seiner Majestät, der jeweilige Nominalwert und das Emissionsjahr sowie die Titulatur "CHARLES III · D · G · REX · F · D". 100 £, Gold 999,9/1000, 31,21 g (1 oz.), 32,69 mm, Auflage: 250 in PP im 6er-Satz, Künstler/in: Martin Jennings (Av.), Marie Alice Harel (Rv.); Münzstätte und Fotos: Royal Mint. Folgende Nominale kamen zur Ausführung: 5 p, Silber 999/1000, 0,80 g (1/40 oz.), 8 mm, Auflage: 1.250 in PP im 6er-Satz, 10 p, Silber 999/1000, 1,58 g (1/20 oz.), 12 mm, Auflage: 1.250 in PP im 6er-Satz, 20 p, Silber 999/1000, 3,15 g (1/10 oz.), 16,5 mm, Auflage: 1.250 in PP im 6er-Satz, 50 p, Silber 999/1000, 7,86 g (1/4 oz.), 22 mm, Auflage: 1.250 in PP im 6er-Satz, 1 £, Silber 999/1000, 15,71 g (1/2 oz.), 27 mm, Auflage: 1.250 in PP im 6er-Satz, 2 £, Silber 999/1000, 31,21 g (1 oz.), 38,61 mm, Auflage: 3.500 in PP, 1.250 in PP im 6er-Satz, 5 £, Silber 999/1000, 62,86 g (2 oz.), 40 mm, Auflage: 1.250 in PP, 10 £, Silber 999/1000, 156,30 g (5 oz.), 65 mm, Auflage: 550 in PP, 50 p, Gold 999,9/1000, 0,80 g (1/40 oz.), 8 mm, Auflage: 250 in PP im 6er-Satz, 1 £, Gold 999,9/1000, 1,58 g (1/20 oz.), 12 mm, Auflage: 500 in PP im 3er-Satz, 250 in PP im 6er-Satz, 10 £, Gold 999,9/1000, 3,13 g (1/10 oz.), 16,5 mm, Auflage: 500 in PP im 3er-Satz, 250 in PP im 6er-Satz, 25 £, Gold 999,9/1000, 7,80 g (1/4 oz.), 22 mm, Auflage: 500 in PP im 3er-Satz, 250 in PP im 6er-Satz, 50 £, Gold 999,9/1000, 15,6 g (1/2 oz.), 27 mm, Auflage: 250 in PP im 6er-Satz, 100 £, Gold 999,9/1000, 31,21 g (1 oz.), 32,69 mm, Auflage: 250 in PP im 6er-Satz. Michael Kurt Sonntag

  • Escudos, Patacas & Rupien: Portugals letztes Kolonialsilber

    Eine 60 Jahre alte Reportage aus Westdeutschland zeichnet ein Bild der portugiesischen Kolonie Angola, das zwischen anpackenden Weißen und passiven Schwarzen unterscheidet. Die Anstrengungen der Weißen zur Anlage einer neuen Kaffeeplantage seien bewundernswert: „Ein Kaffeepflanzer hat in einem tiefen, wilden Tal eine neue Pflanzung anzulegen begonnen. Zwanzig Kilometer halsbrecherischer Bergstraße mit vielen Kurven, Kehren und Wenden musste er als erstes aus den steilen Flanken des Gebirges hacken und sprengen; dann Wasser meilenweit in verwinkelt trassierten Gräben heranleiten, ein Wehr im Gebirge bauen, eine Grashütte erst, dann ein Lehmhaus, schließlich die ersten Wände eines Ziegelhauses errichten, dazu Trockenplätze für den Kaffee zementieren, Hütten, Schuppen, Ställe für Arbeiter, Geräte und Vieh aufstellen, einen Gemüsegarten einzäunen, bewässern und bepflanzen und schließlich in en gereinigten und geklärten Wildboden Reihe nach Reihe der zierlichen Kaffeesträucher setzen, zwischen denen geeignete Bäume als Schattenspender stehen gelassen oder auch neu gepflanzt werden.“ (1) Portugals langjähriger Diktator Antonio de Oliveira de Salazar (rechts, 1889-1970) – Bildquelle: Flickr, Biblioteca de Arte. Über diesen Aufwand hinaus, so erklärt der Autor, müsse der weiße Farmer auch noch die farbigen Pflanzungsarbeiter bezahlen. Auch das also noch! Für 30 Arbeitstage fielen 180 Escudos abzüglich 12,50 Escudos Steuern im damaligen Wert von etwa 25 Deutschen Mark an. Kümmere er sich auch noch um Unterkunft und Verpflegung, würden  netto 120 Escudos im Monat in einem Gegenwert von 16 Deutschen Mark fällig. Die tägliche Verpflegungsration für die örtlichen Arbeitskräfte bestehe aus 800 Gramm Maismehl, 150 Gramm Bohnen, 250 Gramm Trockenfisch, 25 Gramm Salz und 30 Gramm Palmfett. Die geringen Aufwendungen lassen erkennen, warum der Kaffeeanbau in den portugiesischen „Übersee-Provinzen“ für besonders lohnenswert gehalten wurde. Mitglieder der angolanischen Befreiungsbewegung FNLA im Jahre 1973 – Bildquelle: Store Norske Leksikon. Die portugiesische Regierung unter ihrem Diktator Antonio de Oliveira de Salazar hielt besonders lange an ihren Kolonien fest, die sie im Jahr 1951 zu Provinzen erklärt hatte: „Die Übersee-Provinzen in Afrika und Asien galten als integraler Bestandteil des Reiches. Zeitweilig wurde sogar ernsthaft erwogen, die Hauptstadt des Império von Lissabon nach Luanda zu verlegen.“ (2) Infolge der Unabhängigkeitsbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg war das Regime der Portugiesen auf fremden Kontinenten allerdings zunehmend fragwürdig. Im Jahr 1961 gingen die portugiesischen Gebiete Goa, Damão und Diu auf dem indischen Subkontinent verloren: „Im selben Jahr entbrannte in den afrikanischen Kolonien der Kolonialkrieg, wobei die Aufständischen logistisch und mit Material durch die UdSSR und Kuba, aber auch durch die USA und Südafrika unterstützt wurden. (…) Der Krieg wurde auf allen Seiten mit menschenverachtender Grausamkeit geführt; die Gräueltaten gegenüber der Zivilbevölkerung, die im öffentlichen Bewusstsein Deutschlands weniger präsent sind als andere Schlächtereien der Weltgeschichte, stehen hinter der Brutalität des Vietnamkriegs oder des Zweiten Weltkriegs keineswegs zurück.“ (3) Nach dem Tod des Diktators Salazar wurde dessen repressives Regime im April 1974 im Mutterland infolge der „Nelkenrevolution“ gestürzt. Wenig später brach das Kolonialreich auseinander: Die sogenannte Übersee-Provinz Provinz Guinea-Bissau wurde im September 1974 unabhängig. Mosambik erlangte seine Unabhängigkeit im Juni 1975, die afrikanischen Inselstaaten Kap Verde sowie São Tomé und Príncipe im Juli 1975. Angola folgte im November 1975. Im November 1975 konnte auch die asiatische Provinz Osttimor ihre Unabhängigkeit verkünden. Wenig später wurde das Land allerdings von Indonesien besetzt. Die asiatische Hafenstadt Macau verlor ihren Status als Übersee-Provinz der Portugiesen im Dezember 1999. Aus ihr wurde eine chinesische Sonderverwaltungszone. Rupia (Portugiesisch Indien, 1947, 500er Silber, 12 Gramm, 30 mm) Schön 15 – Bildquelle: Numismatic Guaranty Company. Die Währung im Mutterland Portugal basierte seit der Revolution des 1910 auf dem silbernen Escudo, der im Lauf der Jahrzehnte immer weiter abgewertet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es zunächst noch attraktive, mit dem Flaggschiff von Vasco da Gama verzierte Gedenkmünzen für den Umlauf in drei Wertstufen. Der höchste Wert zu zehn Escudos bestand aus 835er Silber und wog 12,5 Gramm. Die Ausgaben in den Übersee-Provinzen waren ihnen zwar wertmäßig gleichgestellt, enthielten aber in der Regel weniger Silber. Sie waren auch nicht mit einem besonderen Bildmotiv versehen. In Portugiesisch-Indien war 1947 eine Rupia aus 500er Silber mit einem Gewicht von zwölf Gramm ausgeprägt worden. Wie alle anderen Münzen der Übersee-Gebiete trägt sie auf der Vorderseite ein Kolonialwappen und auf der Rückseite das portugiesischen Wappen vor einem Christuskreuz. Für São Tomé und Príncipe wurde im Jahr 1951 eine Münze zu zehn Escudos als höchste Wertstufe aufgelegt. Sie wiegt 12,5 Gramm. Die Silbermünzen zu 20 Escudos von 1952 für Angola und Mosambik sowie jene für Guinea-Bissau wiegen zehn Gramm. Für Macau gab es seit 1952 als höchste Wertstufe fünf Patacas mit einem Gewicht von 15 Gramm. Das dortige Währungssystem ging auf den mexikanischen Peso zurück. Für die Kapverden wurden 1953 Münzen zu zehn Escudos mit einem Gewicht von fünf Gramm ausgegeben. In Ost-Timor kamen 1958 nach einer Währungsumstellung auf den Escudo ebenfalls Silbermünzen heraus. Höchste Wertstufe war ein Stück zu sechs Escudos mit einem Gewicht von sieben Gramm. 5 Patacas (Macau, 1952, 720er Silber, 15 Gramm, 31 mm) Schön 8 – Bildquelle: Numista, CassTaylor Der Wertverfall des Escudos und der gleichzeitig steigende Silberpreis erzwang sowohl im Mutterland als auch in den Übersee-Provinzen eine schrittweise Senkung des Silberanteils. Zwischen 1968 und 1971 wurden schließlich in mehreren der Übersee-Provinzen die Silbermünzen durch solche aus unedlen Metallen ersetzt. Wenig später endete der Silberumlauf auch in Portugal. 20 Escudos (Angola, 1955, 720er Silber, 10 Gramm, 30 mm) Schön 19 – Bildquelle: Numismatic Guaranty Company. Dietmar Kreutzer Quellenangaben: A.E. Johann: Afrika gestern und heute; Gütersloh 1963, S. 56f. Axel Schönberger: Die portugiesische Geschichte von den Anfängen bis zur Nelkenrevolution im Abriss; in: Portugal heute – Politik, Wirtschaft, Kultur; Frankfurt/Main 1997, S. 151. Ebenda, S. 152.

  • Österreich: Edaphon - Die Gesamtheit aller Lebewesen im Boden

    Am 17. April 2024 emittiert Österreich eine 25-Euro-Bimetallmünze aus Silber und Niob zum Thema Edaphon. Mit Edaphon ist die Gesamtheit aller Lebewesen im Boden gemeint – Mikroorganismen, Bakterien, Würmer, Pilze, Insektenlarven, Springschwänze, Regenwürmer und Maufwürfe. Diese erzeugen in ihrer Gänze ein sinnvolles Chaos, das Leben und Wachstum entstehen läßt. Das Edaphon baut organische Substanzen ab, erzeugt den Humus, der den Pflanzen wiederum Nährstoffe liefert, darüber hinaus eine körnige Bodenstruktur schafft, Wasser speichert und Temperaturschwankungen ausgleicht. Über das Pflanzenwachstum wird zudem die Erosion der Landschaft verhindert. Durch zuviel Hitze wird weniger Humus erzeugt, der Boden trocknet aus und kommt dann Starkregen hinzu, kann das Erdreich die Wassermengen nicht aufnehmen und die Erosionsgefahr erhöht sich. Durch Versiegelung natürlicher Bodenflächen wird das Edaphon jedoch völlig zerstört. Wasser kann dort nicht gespeichert, Schadstoffe nicht gefiltert und Kohlenstoff nicht gebunden werden. In Österreich werden ca. 11,5 ha / Tag an natürlichem Boden beansprucht, von denen etwa 50 % verbaut werden. Mit anderen Worten: bleibt zu wenig natürlicher Boden bestehen, zerstören wir langfristig unsere Lebensgrundlagen. 25 Euro, Bimetall (Ring: Silber 900/1000; Kern: Niob 998/1000, erdfarben und ocker oxidiert), 16,50 g (9 g Feinsilber und 6,5 g Niob), 34 mm, Auflage: 65.000 in Hgh., Künstler/innen: Kathrin Kuntner, Rebecca Wilding, Herbert Wähner; Münzstätte: Münze Österreich AG. Die Münzvorderseite zeigt im farbigen Niobkern die fünf Faktoren, die den Boden ausmachen: Links oben Faktor Zeit, dann mineralisches Material, das Klima, die Bodenorganismen und schon im Silberring, das Landschaftsrelief. Die Legende lautet: "REPUBLIK ÖSTERREICH / 25 EURO / 2024". Rückseitig sehen wir einen Maulwurf, einen Regenwurm, eine Schnecke und eine Ameise, zudem ein Pilzmyzel, einen Käfer und einen Regenwurm und lesen "EDAPHON". Übrigens, der Niob-Kern der Münze wurde diesmal so oxidiert, dass er sowohl erdfarben als auch ocker erscheint. Michael Kurt Sonntag

  • Kanada: Geschichte der Schwarzkanadier – Amber Valley

    Im März 2024 emittierte die Royal Canadian Mint eine 20-$-Silbermünze auf die Geschichte der Schwarzkanadier von Amber Valley. Da die Schwarzen im Süden der USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch häufig Rassentrennung (segregation) und rassistisch bedingte Gewalt erlebten, machte sich 1910 ein Treck von Schwarzen auf den Weg nach Kanada, nachdem die kanadische Regierung ihnen billiges Land versprochen und Hoffnung gemacht hatte, in Kanda ein friedliches Leben führen zu können. Nachdem sie die Grenze der USA überschritten hatten, buchten sie einen Zug nach Edmonton (Alberta) und fuhren dann mit Wagenkolonnen bis zu ihrem Ziel in Pine Creek. Doch die Wetterbedingungen im Nordwesten waren hart, das Land, das die europäischen Siedler zuvor abgelehnt hatten, nicht leicht urbar zu machen und zu bearbeiten und das Leben nicht immer völlig frei von rassistischen Vorurteilen und Feindseligkeiten, weswegen die Immigration um 1912 zum Stillstand kam. Diejenigen aber, die in Pine Creek ausharrten, trotzten allen Widrigkeiten, wuchsen und gediehen und legten den Grundstein zu einer schwarzen Gemeinschaft in Alberta. 1931 benannten sie Pine Creek dann in Amber Valley (Bernsteintal) um. Nach dem Zweiten Weltkrieg aber begann der Abstieg der schwarzen Gemeinschaft von Amber Valley, da die Einwohner nach und nach besseren Arbeitsangeboten folgten, Amber Valley verließen und in größere Städte zogen. Die Schule von Amber Valley schloss in den 1950ern und die Post wurde 1968 dicht gemacht. 20 $, Silber 999,9/1000, 31,39 g, 38 mm, Auflage: 5.500 in PP, Künstler/in: Susanna Blunt (Av.), Valentine De Landro (Rv.); Münzstätte: Royal Canadian Mint, Ottawa. Die Münze zeigt rückseitig eine schwarze Familie im Zentrum, ein paar frühe Holzhäuser im Hintergrund sowie eine historische Wagenkolonne im Vordergrund. Zudem erkennen wir links unter einem Ahornzweig ein kleines Abbild der Provinz Alberta und lesen als Umschrift "CANADA". Auf der Vorderseite sehen wir das Bildnis der verstorbenen Königin Elisabeth II. von Susanna Blunt mit den Jubiläumsdaten "1952/2022" und lesen ihre Titulatur, den Nominalwert und das Emissionsjahr. Michael Kurt Sonntag

  • Lexikon: Demy

    Auch: Demy-Lion, Name des goldenen Halbstücks des schottischen Lion im Wert von 2 1⁄2 Shillings schottisch. Eingeführt wurden beide Nominale unter König Robert III. (1390 – 1406). Letztmalig wurde der Demy in der Regierungszeit von König Jakob (James) II. (1437–1460) geprägt. Spätere Halbstücke wurden nicht mehr als Demy bezeichnet. Schottland, James II. 1437-1460, Demy, 3,31g, Friedberg 10. Bildquelle: wikimedia commons. Aus: Helmut Kahnt: „Das große Münzlexikon“

  • Slowakei: 100. Geburtstag von Jozef Kroner (1924–2024)

    Auf den 100. Geburtstag des slowakischen Schauspielers Jozef Kroner (1924–1998) emittiert die Slowakei am 18. März 2024 eine 10-Euro-Silbermünze. Jozef Kroner, der nie Schauspiel studierte, begann seine Künstlerkarriere als Laiendarsteller im Amatheurtheater. Sein erstes Engagement erhielt er 1948 an einem slowakischen Kammertheater. Sein Debüt als Filmschauspieler hatte er 1950 mit dem Film „Katka“. Von 1956 bis 1984 war er Schauspieler am Schauspielhaus des Slowakischen Nationaltheaters in Bratislava. International bekannt wurde er als Filmschauspieler 1965 in seiner Rolle als slowakischer Arisierer im Film „Obchod na korze“. Im selben Jahr wurde er auch auf dem Filmfestival in Cannes besonders erwähnt. Während der 1970er Jahre wirkte er auch in zahlreichen ungarischen Filmen mit. 1970 veröffentlichte er zudem sein erstes Buch über die Schauspielerei. 1989 wurde er für seine Rolle in „Ti, kojto si nebeto“ als bester Darsteller für den Europäischen Filmpreis nominiert. Jozef Kroner verstarb am 12. März  1998 in Bratislava im Alter von 74 Jahren. Übrigens, im Jahr 2000 wählten in slowakische Filmjournalisten posthum zum besten slowakischen Schauspieler des 20. Jahrhunderts. 10 €, Silber 900/1000, 18 g, 34 mm, Randschrift: n. n. b., Auflage: 4.500 in Stgl., 10.500 in PP, Künstler: Tomáš Lamač; Stempelschneider: Dalibor Schmidt; Münzstätte: Mincovňa Kremnica. Die Münzvorderseite zeigt eine Halbkörperdarstellung von Kroner innerhalb eines Filmstreifens flankiert von einer Theatermaske links und dem Staatswappen rechts und nennt die Legende "SLOVENSKO / 2024 / 10 EURO". Auf der Rückseite sehen wir ein leicht nach links gewandtes Dreiviertelporträt Kroners samt seiner Faksimile-Unterschrift und lesen "JOZEF KRONER / 1924 / 1998". Michael Kurt Sonntag

  • Divus Vespasianus - "Vae, puto, deus fio" ("O weh, ich glaube, ich werde ein Gott!")

    Im Frühsommer des Jahres 79 - in seinem neunten Konsulat - hielt sich Kaiser Vespasian in Kampanien auf. Während dieses Aufenthaltes wurde er von leichten Fieberschauern ergriffen. Daher reiste er so schnell wie möglich nach Rom und von dort weiter auf sein Landgut bei Reate, dem heutigen Rieti. In dessen Nähe befand sich das Heilbad Aquae Cutiliae, nahe dem heutigen Castel Sant’Angelo. Dort unterzog er sich in der Hoffnung auf Besserung seines angeschlagenen Gesundheitszustandes kalten Bädern. Trotz oder vielleicht auch wegen dieser Anwendungen verschlimmerte sich sein Zustand, zusätzlich wurden seine Gedärme in Mitleidenschaft gezogen. Trotzdem führte er die kaiserlichen Amtsgeschäfte weiter fort, er empfing sogar Gesandtschaften, diese jedoch nur noch im Liegen. Als ihn am 23. Juni 79 plötzlich ein heftiger Durchfall befiel, wollte er noch aufstehen bzw. sich aufrichten lassen, denn seiner Meinung nach „müsse der Kaiser im Stehen sterben“. Während des Aufrichtens verstarb er in seinem siebzigsten Lebensjahr. Der spätantike Historiker Paulus Orosius bezeichnete die Krankheit, die zum Tode Vespasians führte, als Ruhr. Auch moderne Mediziner halten aufgrund der beschriebenen Symptome diese Krankheit als Todesursache für möglich. Abb. 1 S, 80/81, Rom, RIC Titus 258. Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?id=18227818. Bei Beginn seiner Krankheit soll Vespasian laut dem römischen Historiker Sueton den eingangs zitierten Satz ausgesprochen haben. Bei Cassius Dio, ebenfalls römischer Historiker, klingt das Ganze weniger drastisch: „Als er [Vespasian] bestimmt mit seinem Ende rechnen musste, lauteten seine Worte: Nun werde ich schon ein Gott.“ Auch wenn Vespasian einen etwas derben Humor besaß, ist die Authentizität dieser Sätze in der heutigen Forschung umstritten. Die Asche Vespasians wurde zunächst im Mausoleum des Augustus beigesetzt. Gegen Ende der Regierungszeit des Domitian wurde dann die Urne Vespasians in den „Templum Gentis Flaviae“ transferiert. Dieser „Tempel“ bzw. diese Gedenkstätte wurde von Domitian auf dem Quirinal an der Stelle seines Geburtshauses errichtet. Wohl um das Jahr 94 war der „Templum Gentis Flaviae“ fertiggestellt. Bestattet waren dort neben Vespasian auch Titus, dessen Tochter Iulia, der Sohn des Domitian sowie Domitian selbst. Vespasian wurde nicht unmittelbar nach seinem Tod bzw. nach seinem Begräbnis unter die Götter erhoben, auch wenn er das gemäß seinen oben zitierten Worten erwartet hatte. Wohl erst im Jahr 80 scheint die „consecratio“ Vespasians erfolgt zu sein. Es war dies die erste Divinisierung eines Nicht-Angehörigen der iulisch-claudischen Dynastie und somit ein Novum für den römischen Senat. Daher mussten zunächst die Grundlagen für die Vergöttlichung geschaffen werden. Mit der Deifikation Vespasians war sein Sohn und Nachfolger Titus der „Divi filius“ (der Sohn des Vergöttlichten) und stand somit ganz in der Tradition des großen Vorbildes Augustus. Der Vorbildcharakter des Divus Augustus wird auch in den Münzprägungen für den Divus Vespasianus deutlich. Bereits unser erstes Beispiel, ein unter Titus geprägter Sesterz der Münzstätte Rom (Abb. 1), zeigt dies besonders eindrucksvoll. Denn diese Prägung gleicht in Wort und Bild einem von Tiberius für den Divus Augustus emittierten Sesterz. Auf dem Avers des Titus-Sesterz ist eine nach rechts gezogene Elephanten-Quadriga dargestellt. Auf jedem Elephanten sitzt ein Mahoud, ein Elephantenführer. Der einachsige Wagen besitzt außergewöhnlich starke Räder. Der Wagenkasten ist sehr hoch und seitlich mit einem Waffenfries verziert. Die beiden Friesbänder sind von mehreren Schmuckleisten umrahmt. Auf dem podiumähnlichen Wagenkasten thront die Statue des Divus Vespasianus. Bekleidet ist sie mit der Toga. Auf dem Haupt trägt Vespasian die Strahlenkrone, wie es seit Augustus für die Divi üblich ist. Mit der erhobenen Rechten hält Vespasian ein langes Zepter. In seiner vorgestreckten linken Hand trägt er eine kleine Viktoriastatuette mit Palmzweig und Kranz. Ergänzt wird das Bild durch die Inschrift "DIVO AVG(usto) VESPAS(iano) SPQR" (für den göttlichen Kaiser Vespasian Senat und römisches Volk). Die Reverslegende nennt die aktuelle Titulatur des Titus, wobei diese wiederum in Anlehnung an augusteische Vorbilder durch "DIVI F(ilius)" (Sohn des Vergöttlichten) ergänzt wird. Im Zentrum des Revers ist groß SC zu lesen, womit auf die Rolle des römischen Senats bei der „conse- cratio“ hingewiesen wird. Abb. 2 D, 80/81, Rom, RIC Titus 357. Bildquelle: https://ikmk-win.ch/object?id=ID1580. Auf der Vorderseite des ebenfalls unter Titus für seinen vergöttlichten Vater geprägten Denars (Abb. 2) ist der nach rechts gerichtete Kopf des Vespasian mit Lorbeerkranz abgebildet. Die im Gegenuhrzeigersinn verlaufende Legende "DIVVS AVGVSTVS VESPASI- ANVS" verweist wiederum auf die Apotheose des Vespasian. Interessanter ist die Rückseitendarstellung: In einem Perlkreis sind zwei auseinanderstrebende Capricorne dargestellt. Der Capricornus ist ein Mischwesen, bestehend aus dem Vorderteil einer Ziege und einem Fischschwanz, und symbolisiert das Sternzeichen des Steinbocks. Er war das Nativitätsgestirn des Augustus und wurde in der augusteischen Bildsprache sehr oft verwendet. Zwischen den beiden Capricorne befindet sich ein großes Schild, auf dem deutlich die Buchstaben "SC" zu erkennen sind. Auch hier verweisen die beiden Buchstaben auf die Mitwirkung des Senats bei der Deifikation Vespasians. Unterhalb dieses Schildes ist ein mit einem Rautenmuster verzierter Globus als Herrschaftssymbol abgebildet. Die Reversdarstellung verweist wiederum auf eine Prägung des Tiberius für den Divus Augustus, wobei auf der tiberischen Münze der Mittelschild wesentlich größer ausgeführt ist und von einem Eichenkranz, der "corona civica", mit der Inschrift "OB CIVIS Ser(vatos)" (wegen der Errettung der Bürger) gerahmt wird. Der Avers unseres nächsten Beispiels, wieder ein Denar des Titus (Abb. 3), ähnelt hinsichtlich Bild und Legende dem eben besprochenen. Die Rückseite zeigt innerhalb eines Perlkreises ein überaus interessantes Gefährt. Abb. 3 D, 80/81, Rom, RIC Titus 361. Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?id=18221744. Auf den ersten Blick meint man eine ganz normale, nach links gezogene Quadriga zu sehen. Bei genauer Betrachtung zeigt der Wagen aber eine für einen Triumphwagen ganz und gar unübliche Form. Der einachsige Wagen mit einem sechsspeichigen Rad trägt einen mit Girlanden verzierten Wagenkasten. Darüber befindet sich ein rechteckiger Aufbau. Innerhalb dieses Aufbaus sind mehrere Figuren zu sehen, bei denen es unklar ist, ob es sich um Reliefs oder um freistehende Statuen handelt. Der obere Aufbaurahmen ist mit einem Perlstabornament verziert. Darüber erhebt sich wie bei einem Tempel ein Giebel. Dieser wird von vier Pferdeprotomen bekrönt, die sicherlich symbolisch stehen für eine vollständige Quadriga. Diese Quadriga wird von zwei seitlichen Viktorien, die gleichsam die Akroterien des Giebels bilden, bekränzt. Bei diesem Wagen handelt es sich um eine Tensa. Das ist ein Wagen, der ausschließlich zum Transport von Götterbildern, dann auch zum Transport von Abbildern vergöttlichter Kaiser benutzt wurde. Sein Aufbau gleicht dem eines Tempels, in dessen Mitte die Gottheit thront. Für die Benutzung der Tensa gab es genau festgelegte Regularien; beispielsweise durften keine lebenden Menschen damit fahren, die Art der Begleitung war genau festgelegt und die Zugtiere waren in der Regel weiß. Die auf unserem Denar abgebildete Tensa diente demnach zum Transport der Statue des Divus Vespasianus. Darauf weist auch die Inschrift im Abschnit unten "EX SC" hin. Die Tensa wird auch schon in augusteischer Zeit auf Münzen abgebildet. Bereits die wenigen Beispiele von Prägungen des Titus für seinen vergöttlichten Vater Vespasian belegen ganz deutlich den Wunsch des Titus, eine Kontinuität vom Divus Augustus hin zu Vespasian und zum Geschlecht der Flavier zu zeigen. Dies war wichtig im Hinblick auf die Legitimation der Herrschaft der Flavier. Die Regierungszeit des Titus war nur von kurzer Dauer. Am 13. September 81 stirbt Titus, übrigens in derselben Villa wie sein Vater. Noch am gleichen Tag erfolgt die imperatorische Akklamation des Domitian. Auch unter Domitian gibt es, wie der Aureus Abb. 4 belegt, Prägungen für den Divus Vespasianus. Die Vorderseite des Aureus zeigt das übliche Bild, allerdings trägt Vespasian hier die Strahlenkrone. Das erste Kaiserporträt mit Strahlenkrone erscheint in der stadtrömischen Münzprägung auf Prägungen des Tiberius für den Divus Augustus. Erst auf neronischen Reichsmünzen trägt ein lebender Kaiser die Strahlenkrone, und in der Folge wird die Strahlenkrone Zeichen für den doppelten Wert der Münze: As - Dupondius; Denar - Antoninian. Abb. 4 AV, 82/83, Rom, RIC Dom. 146 Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?id=18203230. Im Gegensatz zum Avers unseres Aureus wirft die Rückseite nach wie vor Fragen auf. Zu sehen ist eine nach rechts gewandte, drapierte Porträtbüste einer mittelalten Frau, die eine Frisur trägt, wie wir sie in ähnlicher Weise von den beiden Agrippinas her kennen. Die Legende "DIVA DOMITILLA AVGVSTA" benennt zwar die dargestellte Person, allerdings kennen wir drei Frauen mit dem Namen Flavia Domitilla: Zum einen die Gattin des Vespasian, eine Freigelassene, die erst später das volle römische Bürgerrecht erhalten hat. Diese war bereits vor der Machtübernahme Vespasians verstorben. Zum Zweiten deren Tochter, also die Schwester von Titus und Domitian, die ebenfalls schon bei Herrschaftsantritt Vespasians verstorben war. Und zum Dritten die Tochter der jüngeren Domitilla, diese lebte jedoch bei Herausgabe des Münztyps und fällt damit weg. Die beiden erstgenannten Domitillae scheinen beide den Augusta-Titel erhalten zu haben und unter Domitian konsekriert worden zu sein. In der Forschung hält ein Großteil die jüngere Domitilla für die Dargestellte, somit wären Vater und Tochter abgebildet. Im Normalfall erscheinen jedoch der Kaiser und seine Gattin auf Avers und Revers einer Münze. Dies würde für die ältere Domitilla sprechen. Eine Lösung des Problems ist in diesem Fall im Moment nicht in Sicht. Die angeführten Beispiele zeigen, dass sowohl Titus wie auch sein Bruder Domitian in Anlehnung und in Fortsetzung der Divinisierung des Augustus diejenige des Vespasian in Szene setzten und gerade durch das Medium der Münze verbreiteten. Damit wollten sie verdeutlichen, dass das flavische Geschlecht mehr oder minder übergangslos in die Fußstapfen der iulisch-claudischen Dynastie getreten ist. Horst Herzog Die Bilder stammt aus dem sammlungsübergreifenden Internetportal IKMK. Einen Artikel in unserem Blog zu diesem Projekt finden Sie hier.

  • Großbritannien: Liberty und Britannia

    Im Februar 2024 emittierte das Vereinigte Königreich vier Silber- und drei Goldmünzen auf Britannia und Lady Liberty. Nun erschienen die beiden Allegorien bereits seit vielen Jahren einzeln in ihren Ländern, aber noch nie gemeinsam auf einer Münze. Für die diesjährige Münze arbeitete die Royal Mint mit der US-Mint zusammen, da diese Münze ein Gemeinschaftsprojekt des UK und der USA ist. 500 £, Silber 999/1000, 1005 g (1 kg), 100 mm, Auflage: max. 77 in PP, Künstler: Martin Jennings (Av.), Gordon Summers, Joseph Menna (Rv.); Münzstätte: Royal Mint. Rückseitig sehen wir die übereinander platzierten divergierenden Porträtköpfe der Allegorien Liberty und Britannia, die von der Komposition her, an eine Spielkarte erinnern. Der Liberty sind noch sieben fünfeckige Sterne und eine Fackel zugeordnet und der behelmten Britannia ein Dreizack. Unter den jeweiligen Porträtköpfen finden sich zudem die Initialen ihrer Designer (JFM für Joseph Menna [USA] und GS für Gordon Summers [UK]). Die Münzumschrift lautet "BRITANNIA AND LIBERTY 2024" [sowie die Gewichts- und Feingehaltsangaben]. Vorderseitig erscheint das Porträt seiner Majestät, der jeweilige Nominalwert und die Titulatur "CHARLES III ·D · G · REX · F · D / 2024". Folgende Nominale kamen zur Ausführung: 2 £, Silber 999/1000, 31,21 g (1 oz.), 38,61 mm, Auflage: max. 260.500 in NP, 12.560 in PP, 5 £, Silber 999/1000, 62,86 g (2 oz.), 40 mm, Auflage: max. 1.510 in PP, 10 £, Silber 999/1000, 156,30 g (5 oz.), 65 mm, Auflage: max. 506 in PP, 500 £, Silber 999/1000, 1005 g (1 kg), 100 mm, Auflage: max. 77 in PP, 50 p, Gold 999,9/1000, 0,80 g (1/40 oz.), 8 mm, Auflage: max. 1.786 in PP, 25 £, Gold 999,9/1000, 7,80 g (1/4 oz.), 22 mm, Auflage: nach Bedarf in NP, max. 760 in PP, 100 £, Gold 999,9/1000, 31,21 g (1 oz.), 38,61 mm, Auflage: max. 11.000 in NP, 810 in PP, Künstler: Martin Jennings (Av.), Gordon Summers, Joseph Menna (Rv.); Münzstätte: Royal Mint. Michael Kurt Sonntag

  • Freiberger Münzblätter, Heft 33/2024: Sächsisches aus Mittelalter und Moderne

    Freiberger Münzblätter, Heft 33/2024. Freiberger Münzfreunde, Freiberg 2024. 80 S., farbig bebildert, 14,5 x 21 cm, geheftet, 6 Euro, zzgl. Porto. Bezug: Freiberger Münzfreunde, Hans Friebe, Tschaikowskystr. 85, 09599 Freiberg. Die Taktung der Freiberger Münzblätter geht pünktlich weiter, das Team um Hans Friebe hat zum Jahresbeginn 2024 Heft 33 vorgelegt. Der Inhalt ist traditionell sächsisch ausgerichtet, womit die Reihe weiterhin das Periodikum schlechthin für Sachsenforscher und Sachsensammler bleibt. Die versammelten Beiträge bieten wieder ein breites Spektrum: H. Friebe: Markgraf Konrad von Meißen und der Ostmark und seine Münzen. U. Mittenzwey: Die Dreier Johann des Beständigen (1525–1562). L. Schumacher: Die Medaillen auf das 300-jährige Stadtjubiläum von Marienberg 1821. L. Schumacher: Die Elbegoldmedaille auf den 550. Geburtstag von Heinrich dem Frommen. L. Schumacher: Ergänzung zum Beitrag 500 Jahre Münzstätte und Bergstadt St. Joachimsthal. L. Schumacher: Elbegoldmedaille auf die Landeshauptstadt Magdeburg von Sachsen-Anhalt. L. Schumacher: Feinsilbermedaillen zur Suite Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří auf 850 Jahre Aue-Bad Schlema und 525 Jahre ers­ter Schreckenberger. K. Sachse: Die Gussplakette des VEB Papiermaschinenwerkes Freiberg. H.-P. Zacharias: Ein ­Sophiendukat, ein jüdisches Schicksal. R. Meißner, I. Frey: Gedenk-Medaille „200 Jahre Sparkasse Mittelsachsen“. Der Beitrag von Hans Friebe ist nichts weniger als eine grundlegende Erfassung und Vorstellung der Brakteaten von Markgraf Konrad von Meißen und der Ostmark. Nach der Vorstellung seiner Herrschaft erläutert Friebe die Bildsymbolik der Brakteaten der Münzstätten Meißen und Bautzen und die Merkmale der Konrad zugewiesenen Prägungen. Anschlie­ßend werden alle Brakteaten gut abgebildet und beschrieben. Insgesamt ist das ein wichtiger Baustein für die deutsche Mittelalternumismatik. Ähnlich wichtig ist der Beitrag „Die Dreier Johann des Beständigen (1525–1562)“ von Ulrich Mittenzwey. Der Autor greift zum einen auf die älteren Forschungen von Götz zu den Dreiern zurück und verknüpft sie mit den beim Jahrestreffen 2023 des Arbeitskreises „Sächsische Münzkunde“ gefundenen Ergebnissen: 1528 begann Herzog Georg mit der eigenständigen Ausprägung von Dreiern und Pfennigen, was als erster Schritt zur Münztrennung angesehen werden kann; Prägungen von Kurfürst Johann erfolgten nicht nur in Zwickau, sondern anfangs auch in Buchholz; Halbtaler und vermutlich auch Groschen ohne Münzmeisterzeichen wurden nicht in Annaberg, sondern in Freiberg geprägt; in Leipzig wurden neben Guldengroschen auch Zinsgroschen geprägt; die Münztrennung endete 1533. Prägungen von Georg aus dem Jahre 1534 (Keilitz Nr. 125 u. 124) gibt es nicht. Mittenzwey stellt die Dreier in vielen Abbildungen vor, denen oft Ausschnittvergrößerungen der variierenden Teile beigegeben sind. Der Aufsatz ist ein wichtiges Hilfsmittel für Sammler geworden und vertieft das Wissen um die Zeit der Münztrennung in Sachsen im 16. Jahrhundert. Auf weitere Beiträge in dem aktuellen Heft 33 der Freiberger Münzblätter kann hier nicht eingegangen werden, das insgesamt wieder eine solide Ergänzung des numismatischen Wissens für Sachsen darstellt. Klaus Groß

  • Aus der Zeit gefallen: Erfolglose Hamburger Tola-Proben und Vier-Mark-Stücke

    Eine Besonderheit der Hamburger Münzgeschichte aus der Zeit nach der Reichsgründung von 1871 stellen die seltenen Handelspiaster dar, über die es in der zeitgenössischen Fachpresse einiges Rätselraten gab. In den „Berliner Münzblättern“ wurde gefragt, was es mit den seltsamen Prägungen auf sich hat und wo sie hergestellt wurden. Recherchen ergaben, dass die unterschiedlich gestalteten Handelspiaster in den 1870er Jahren eine Antwort auf Vorschläge des aus Hamburg stammenden Göttinger Professors Adolf Soetbeer waren. Dieser forderte, dass parallel zu den Reichsgoldmünzen, die Privatleute aufgrund eingelieferten Goldes neben den staatlichen Ausgaben in den offiziellen Münzstätten bereits schlagen lassen durften, auch silberne Handelsmünzen herzustellen seien. Der prominente Währungspolitiker und Experte für das internationale Edelmetallwesen erinnerte daran, dass Silber im Orient und in Asien, namentlich in Indien und China, sehr beliebt war und großen Zuspruch als Rohstoff für Münzen und Schmuck genoß. Durch die Ausprägung solcher Münzen könne man die inländischen Silbervorräte gut abbauen und parallel zu den österreichischen Maria-Theresien-Talern von 1780 oder den beliebten mexikanischen Reales- bzw. Peso-Münzen mit deutschen Handelsmünzen gute Auslandsgeschäfte tätigen. Adolf Soetbeer. Bildquelle: Illustrirte Zeitung 2576 vom 12. November 1892, S. 553, wikimedia commons. Da im neuen Deutschen Reich infolge der Umstellung auf die Mark alte Silbermünzen massenhaft eingezogen und eingeschmolzen wurden, gab es einen Überfluss an diesem Edelmetall und damit verbunden einen Preisverfall. So lag es nahe, diesen Überhang durch Prägung spezieller für das Ausland bestimmter Münzen nach und nach abzubauen und daraus Gewinn zu erwirtschaften. Das Piasterprojekt wurde in der hamburgischen Bürgerschaft und im Senat heiß diskutiert und stieß letztendlich auf wenig Gegenliebe. Die nach der Reichseinigung von 1871 probeweise geprägten Hamburger Handelstaler blieben numismatische Kuriositäten und erzielen heute Spitzenpreise. Bildquellen: Caspar. Soetbeer ließ nicht locker, und so kam es zur Prägung von unterschiedlich gestalteten Handelspiastern, die ab und zu im Münzhandel angeboten werden. Da sie ganz anders gestaltet waren als die regulären Fünf-Mark-Stücke, konnten sie mit diesen nicht verwechselt werden und auch nicht mit ihnen konkurrieren. Auf einem dieser Stücke ohne Jahreszahl finden sich, verbunden mit dem hamburgischen Wappen mit den seitlichen Löwen, Angaben über den Feingehalt und das Gewicht.  Auf einer anderen Ausgabe von 1877 erkennt man ein flammendes Sonnengesicht über der hamburgischen Torburg, und ein weiteres Stück mit der Wertbezeichnung 2 ½ Tola ist mit dem Bildnis der Hammonia, der Schutzgöttin der Hansestadt, geschmückt. Tola ist eine in Asien weit verbreitete Maßeinheit, die noch heute in China, Indien und Saudi Arabien verwendet wird. Schon die East India Company legte ihrem Münzfuß die Tola als Richtmaß zugrunde. Eine numismatische Eintagsfliege war das in Augsburg hergestellte Vier-Mark-Stück von 1904. Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?lang=de&id=18265735&view=rs, 22.03.2024. Die Reichsregierung nahm an den numismatischen Novitäten Anstoß, weil auf ihnen das Wappen der Freien und Hansestadt erscheint, die ja ein zum Deutschen Reich gehörender Bundesstaat war, zum anderen war die Öffentlichkeit wohl nicht für die Neuauflage von Münzen zu begeistern, die im 18. Jahrhundert speziell für den Handel mit Ostasien gefertigt wurden. Vielleicht war auch in Erinnerung, dass ein 1751 mit dem Bildnis  König Friedrich II. von Preußen speziell für die Königlich Preußisch-Asiatische Handelscompagnie und den Chinahandel geprägter Piaster und weitere Silberstücke mehr Kosten als Nutzen verursachten und am Ende nur noch Sammler interessierten. Dessen ungeachtet wurden von den Handelspiastern 5459 Stück für das Hamburger Handelshaus F. W. Burchhard hergestellt, doch dürften die meisten bald wieder eingeschmolzen worden sein, so dass nur ganz wenige Stücke erhalten sind. Versehen mit dem Kopf von Kaiser Wilhelm II. und der Umschrift "BEITRAG ZUR MÜNZGESCHICHTE" zeigt eine als Viermarkstück deklarierte Silberprägung aus Augsburg auf der Rückseite die Angabe "4 MARK" in einem Kranz aus Eichenblättern sowie die Umschrift "FÜNFMARKSTÜCK LEBE WOHL. LEBT WOHL IHR THALER ALLE!" Um Nachahmer abzuschrecken, haben die Urheber dieser „Münze“ unter dem Kaiserkopf "GES. GESCH." vermerkt und damit betont, dass sie gesetzlich geschützt ist. Hersteller war die Augsburger Medaillenanstalt Carl Drentwett, die seit dem 19. Jahrhundert Deutschland und weitere Staaten mit geprägtem Metall belieferte. Ihr Inhaber Heinrich Schmidt hatte 1904 dem Reichsschatzamt in Berlin Probeabschläge des Viermarkstücks geschickt. Die Behörde antwortete, dass an der Ausgabe einer solchen Münze nicht gedacht wird. Eine weitere Eingabe der Firma von 1907 wurde ebenfalls abschlägig beschieden. Heinrich Schmidt unterstrich im Brief vom 3. Mai 1907 an das Reichsschatzamt, er habe mit der Erstellung des „Viermärkers“ lediglich den Beweis über die Handlichkeit einer solchen Geldsorte erbringen wollen, „weil sie gar nicht so übel in das Dezimalsystem einpasst.“ Er wies darauf hin, dass die Münze gut zwischen dem Taler im Wert von drei Mark und dem Fünf-Mark-Stück passen würde. Er verstehe nicht, betonte er, warum das Reichsschatzamt den Gedanken „kurzer Hand zurückgewiesen hat.“ Das Viermarkstück liege doch „so appetitlich“ zwischen beiden Sorten. Auch für Umlaufmünzen ausgeführte Entwürfe stießen nicht immer auf Gegenliebe. Die Gestaltung des 25-Pfennigstücks von 1909 (Jaeger 18) war wohl doch zu avantgardistisch, weshalb es unmittelbar nach deren Einführung Stürme der Entrüstung gab. Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?lang=de&id=18203937&view=rs, 22.03.2024. Damit waren das damals in der Planung befindliche, offiziell aber erst durch einen Zusatz vom 19. Mai 1908 zum Münzgesetz von 1873 aus der Taufe gehobene Drei-Mark-Stück und das wegen seiner Größe und Handlichkeit unbeliebte Fünf-Mark-Stück gemeint. Laut Beschluss des Bundesrates erhielt die neue Drei-Mark-Münze wie der alte Vereinstaler einen Durchmesser von 33 mm und wurde im Ring mit der vertieften Randschrift "GOTT MIT UNS" und auf der Rückseite mit dem Reichsadler, der Jahreszahl und der Wertbezeichnung "DREI MARK" geprägt. Über das Aussehen des neuen Nominals gab es keine Vorgaben, nur dass auf der Rückseite der Reichsadler erscheinen sollte und die Prägeanstalten die Herstellungskosten mit 1,1 Prozent erstattet bekommen. Dass der Abschied vom Vereinstaler und die Ankunft der Drei-Mark-Münze in der Öffentlichkeit interessiert beobachtet und kommentiert wurden, zeigen Artikel in den Zeitungen, aber auch Scherzpostkarten sowie einige zu diesem Anlass geprägte Medaillen. Eine "DEM ALTEN THALER ZU EHREN" geprägte Medaille von 1904 bildet auf der Vorderseite die unter den preußischen Königen von Friedrich dem Großen bis Wilhelm I. geprägten Taler ab und merkt auf Rückseite an "DES STAATES VERNUNFT BEDROHT DEINE ZUNFT DOCH IN VOLKES GEMÜT DIR ANHÄNGLICHKEIT BLÜHT". Zumindest was die weitere Verwendung des Namens Taler für die vier Jahre später ausgebrachten Drei-Mark-Münzen betraf, stimmte diese Voraussage. Die Medaille von 1904 mit Bildern preußischer Münzen von Friedrich II. bis Wilhelm I. würdigt das Ende des guten alten Talers. Bildquelle: Horna. Die Bestrebungen der Reichsregierung dürften dem Medaillenfabrikanten Schmidt bekannt gewesen sein, wonach eine Münze zwischen zwei und fünf Mark geschaffen werden soll. Er versuchte, seinen Vorschlag dem Reichsschatzamt mit diesen Worten schmackhaft zu machen: „Mein Produkt sollte lediglich bezwecken, auf das ,Ei des Kolumbus’ hinzuweisen, und gab ich ihm die scherzhafte Umschrift anstatt ;Deutsches Reich’, damit ihm der Charakter eines wirklichen Geldstückes, zu dessen Prägung Private unberechtigt, etwas benommen sei. Der Vermerk ,Gesetzlich geschützt’ ist auch auf keiner Geldsorte zu lesen, und habe ich es natürlich nicht schützen lassen.“ Indem Schmidt dem Reichsschatzamt zwei Probestücke überließ, sprach er die Hoffnung auf dessen Interesse an seinem Vorschlag aus. Da sich aber die dem Reichskanzler unterstehende Behörde gegen das Vier-Mark-Stück entschied, blieb es bei den Proben, die in den Reichsmünzkatalogen nicht vermerkt sind. In der Kaiserzeit und danach haben Künstler zahlreiche Münzproben geschaffen, die es allerdings aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zur Massenprägung schafften. Der Münzhandel bietet das eine oder andere Stück an. Helmut Caspar

  • Lexikon: Demonetisierung

    Außerkurssetzen von Münzen oder Banknoten. Ursprünglich das Außerkurssetzen bestimmter Waren mit allgemeinem Äquivalentcharakter (meist Metalle), wie im 19. Jh. die Ablösung des Silbers durch das Gold. Indien, 1000 Rupien Pick Nr. 100. In einer beispiellosen Demonetisierungsaktion wurden diese 1000-Rupien-Scheine am 8. November 2016 quasi über Nacht für ungültig erklärt. Bildquelle: wikimedia commons. Aus: Helmut Kahnt: „Das große Münzlexikon“

  • Deutschland: Serie - Im Dienst der Gesellschaft - Polizei

    Am 25. April 2024 emittiert die Bundesrepublik Deutschland eine 10-€-Münze zum Thema „Polizei“ und ehrt damit eine überaus facettenreiche Behörde, welche die gesellschafliche Ordnung im Land aufrechterhält, dem staatlichen Machtmonopol Nachdruck verleiht und den Bürgern im Land allzeit „Freund und Helfer“ ist, sofern diese die Gesetze achten. 10 Euro, Bimetall (Ring: Cu75Ni25, Kern: Cu81Ni19), dazwischen kobaltblauer Polymeerring, 9,8 g, 28,75 mm, Rand: IM DIENST DER GESELLSCHAFT, Auflage: n. n. b. in Stgl., max. 67.500 in PP (Prägezahlen noch nicht endgültig bestätigt), Künstler: Lorenz Crössmann, Berlin (Bildseite), Patrick Niesel, Röthenbach a. d. Pegnitz  (Wertseite); Fotograf: Hans-Joachim Wuthenow, Berlin; Münzstätten: Berlin (A), München (D), Stuttgart (F), Karlsruhe (G), Hamburg (J). Auf der Bildseite der unedlen Bimetall-Münze sehen wir im Zentrum zwei Einsatzkräfte in Uniform, ergänzt von verschiedenen anderen Einsatzkräften, die die Vielfalt polizeilicher Tätigkeiten veranschaulichen, sowie die stilisierte Darstellung eines urbanen und eines ländlichen Raums. Im oberen Bereich über dem kobaltblauen Polymerring findet sich zudem ein Polizeistern mit einem neutralen Wappen. Im Bereich unter dem Polymerring lesen wir "POLIZEI". Die Wertseite zeigt den Bundesadler, die 12 Europa-Sterne und nennt die Staatsbezeichnung, die Wertangabe sowie das Emissionsjahr. Michael Kurt Sonntag

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