Nennwerte deutscher Euro-Silbermünzen werden angepasst
- Dietmar Kreutzer
- vor 21 Minuten
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Am 10. September 2025 veröffentlichte das Bundesministerium der Finanzen auf seiner Website die folgende Mitteilung: "Mit der Ausgabe von Sammlermünzen würdigt die Bundesrepublik Deutschland in besonderer Weise herausragende Persönlichkeiten oder Anlässe. Im Rahmen des Münz-Jahresprogramms des Bundes werden jährlich mehrere 20-Euro-Sammlermünzen aus Sterlingsilber und eine 25-Euro-Feinsilbermünze emittiert. Der Silberpreis ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Um diese Wertsteigerung auch bei den Sammlermünzen abzubilden, werden die Nominale dieser Sammlermünzen ab dem Frühjahr 2026 angehoben. Zukünftig werden im Rahmen des Ausgabeprogrammes jährlich 25-Euro-Sammlermünzen aus Sterlingsilber sowie eine 35-Euro-Feinsilbermünze ausgegeben. Die erste Münze mit dem neuen Nominalwert ist die 25-Euro-Sammlermünze zu Ehren von Elisabeth Schwarzhaupt, die im März 2026 emittiert wird."

Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland zu 5 DM der Jahre 1952 bis 1986
Bildquelle: Rhenumis, e-Live Auction 3, Lot 11189
Es ist nicht die erste Umstellung, die wegen des schwankenden Silberpreises vorgenommen werden musste. Die erste Sammlermünze 100 Jahre Germanisches Museum, damals zum Nennwert von fünf Deutschen Mark, erschien im Jahr 1952. Sie besteht aus 625er Silber und hat ein Gewicht von 11,2 Gramm. Die erste Umstellung erfolgte im Jahr 1979, als die große Silberspekulation ihrem Höhepunkt entgegensteuerte. Nach Auslieferung der Sammlermünze 100. Geburtstag von Otto Hahn an die Geschäftsbanken sind die Silbermünzen wegen des über den Nennwert gestiegenen Silberpreises zurückgefordert und eingeschmolzen worden. Ersatzweise wurden wenig später gleichartige Münzen aus Magnimat geprägt. Im Jahr 1987 ist der Nennwert der Sammlermünzen auf zehn Deutsche Mark erhöht worden. Die Münzen wurden wieder aus 625er Silber gefertigt und wogen 15,5 Gramm. Im Jahr 1998 wurde die Legierung auf 925er Silber umgestellt. Das Gewicht blieb unverändert.
Zu einer weiteren Änderung kam es infolge der Währungsumstellung auf den Euro. Die ersten Sammlermünzen zu zehn Euro bestanden aus 925er Silber und hatten ein Gewicht von 18 Gramm. Im Jahr 2010 stieg der Silberpreis um 78 Prozent. Lag er zu Jahresbeginn bei 17,2 Dollar pro Unze, kletterte er bis zum Jahresende auf 30,6 Dollar. Weil der Materialwert der deutschen Sammlermünzen den Nennwert der Münzen überstieg, kam es Anfang 2011 zu einer Reduzierung des Silberanteils der Münzen. Die Legierung wurde mit der Ausgabe der Münze 200. Geburtstag von Franz Liszt auf 625er Silber umgestellt. Im Jahr 2011 erreichte der Silberpreis, getrieben durch Inflationsängste und Sorgen über die Staatsverschuildung, im April ein 31-Jahres-Hoch mit Höchstständen von 48 Dollar pro Unze. Das Material der Sammlermünzen wurde mit der zweiten Ausgabe des Jahres 125 Jahre Automobil auf eine Kupfer-Nickel-Legierung umgestellt. Dabei blieb es bis zur nächsten Umstellung (2016).
Die erste Sammlermünze zum Nennwert von 20 Euro war im Februar 2016 das Motiv Rotkäppchen aus der Serie Grimms Märchen. Die letzte wird nun am 22. Januar des kommenden Jahres die 20-Euro-Münze zum Thema 125 Jahre Wuppertaler Schwebebahn sein. Bislang sind in den Sammlermünzen 16,65 Gramm Feinsilber enthalten, etwas mehr als eine halbe Unze. Anfang September 2025 erreichte der Silberkurs mit 35,20 Euro pro Unze einen Jahreshöchststand. Der Materialwert der Münzen nähert sich also dem Nennwert. Wegen der steigenden Nachfrage bei begrenzten Ressourcen wird in den kommenden Jahren mit einem weiteren Preisanstieg gerechnet. Der Silberpreis für 2026 wird von Analysten unterschiedlich eingeschätzt, mit Prognosen zwischen etwa 38 bis über 50 US-Dollar pro Feinunze. Citigroup prognostiziert einen Anstieg auf 43 US-Dollar, während andere ein Potenzial für 50 US-Dollar oder sogar deutlich höhere Kurse sehen, die neue Allzeithochs erreichen könnten.
Dietmar Kreutzer
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