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Lexikon: Gold

Edelmetall (lat. aurum, chemisches Kurzzeichen Au) mit einer Dichte von 19,3 g/cm3, das gut dehnbar und

korrosionsbeständig ist. Es kommt in der Natur fast nur gediegen vor und war das erste Metall, das von den Menschen genutzt wurde (4. Jt. v. Chr.). Das Goldland der alten Ägypter war Nubien, die Griechen versorgten sich mit Gold u. a. aus dem Ural, aus Indien und Lydien; die Römer bezogen es hauptsächlich aus Spanien, Ungarn und Siebenbürgen. Im Mittelalter war Ungarn das goldreichste Land Europas. In der Gegenwart sind die Hauptfundorte China, Rußland, Australien, Kanada und die USA.


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Goldschmuck aus dem Oxus-Schatz, ca. 500 v. Chr.

Bildquelle: Flickr, dynamosquito


G. wurde infolge seiner günstigen natürlichen Eigenschaften zur allgemeinen Geldware. Ursprünglich erfüllte es diese Funktion in seiner Naturalform (z. B. Barren). Erst im 7. Jh. v. Chr. wurden die ersten G.-Münzen in Verkehr gebracht (Elektron-Münzen aus Lydien in Kleinasien). Nach den umfangreichen Goldprägungen in der Antike und unter den merowingischen Herrschern hörte die G.-Prägung in Europa

nahezu völlig auf, als Münzmetall dieser Periode wurde fast ausschließlich Silber verwendet. Erst seit dem 14. Jh. (in Italien 13. Jh.) setzte mit der Entwicklung von Handelsbeziehungen zum Orient wieder eine G.-Prägung ein (Goldgulden, Dukaten). Jahrhundertelang befanden sich G.- und Silbermünzen als gleichberechtigte Äquivalente, jedoch mit schwankendem Wertverhältnis, im Umlauf (Parallelwährung, Doppelwährung). Im 19. Jh. setzte sich das G. als alleiniges allgemeines Äquivalent durch (Goldwährung), die Silbermünzen wurden zu Scheidemünzen. G.-Münzen wurden ursprünglich aus möglichst feinem G. (fast 24 Karat) hergestellt, später jedoch, zur Erhöhung ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung, mit Kupfer oder Silber legiert. Die wichtigsten Legierungen sind Dukaten-G. (23 Karat 8 Grän = 985⁄1000 fein), Kronen-G. (22 Karat = 917⁄1000 fein), Pistolen-G. (21 Karat 9 Grän = 906⁄1000 fein). In der neueren Zeit (z. B. Reichsgoldmünzen nach dem Gesetz von 1873) wurde ein Feingehalt von 900⁄1000 bevorzugt. In der Gegenwart werden G.-Münzen von vielen Staaten der Welt als Gedenkprägungen und Bullionmünzen in Fein-G. (999⁄1000 fein) ausgegeben.


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