1. Staatliches preußisches bzw. deutsches Kreditgeld, das als allgemeines Zahlungsmittel verwendet wurde, jedoch bei gegebener Kurantwährung keinen Anspruch auf Umtausch gegen Edelmetall hatte.
Preußen, Haupt-Verwaltung der Darlehns-Kassen, GK-291: 1 Thaler Courant vom 15. April 1848, Vorder- und Rückseite, Abb. Sammlung Beerenwinkel.
Preußen gab von 1848 bis 1851 Darlehnskassenscheine über 1 und 5 Taler aus und gewährte durch sie auf Warenvorräten beruhende Kredite an Handel und Gewerbe. Die Darlehnskassenscheine wurden bis 1855 durch Kassenanweisungen abgelöst. 1866 wurden für kurze Zeit in Preußen nochmals Darlehnskassenscheine in der Stückelung zu 1, 5 und 10 Taler emittiert. Schließlich gab es 1870/71 noch Darlehnskassenscheine, die von der Preußischen Staatsschuldenverwaltung für den Norddeutschen Bund unter seinem Wappen ausgefertigt waren.
Deutsches Reich, Reichsschuldenverwaltung, DEU-54a: 5 Mark vom 5. August 1914, Vorder- und Rückseite, Abb. Sammlung Grabowski.
Weiterhin wurden Darlehnskassenscheine gemäß Darlehenskassengesetz vom 4. August 1914 (RGBl. S. 340) im Auftrag der Reichsschuldenverwaltung hergestellt und von den Darlehenskassen
bei den Reichsbankstellen bei Darlehensgewährungen im Nennwert von 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Mark ausgegeben. Der Gesamtbetrag dieser Darlehnskassenscheine betrug 1500 Milliarden Mark, später mehrfach erhöht. Ende 1922 erreichte ihr Umlauf 12.970 Mio. Mark, sie wurden durch die Inflation von 1923 entwertet.
Österreich-Ungarn, Kriegsdarlehnskasse: 250 Kronen vom 26. September 1914, Vorder- und Rückseite, Abb. Hans-Ludwig Grabowski.
2. In Österreich-Ungarn gab es 1914 Darlehnskassenscheine der Kriegsdarlehenskasse zu 250, 2000 und 10.000 Kronen.
Ostbank für Handel und Gewerbe, Darlehnskasse Ost, EWK-39b: 100 Rubel vom 17. April 1916, Vorder- und Rückseite, Abb. Sammlung Grabowski.
3. Die Ostbank für Handel und Gewerbe, spätere Darlehenskasse Ost, emittierte 1916 Darlehnskassenscheine in Kopeken/Rubel, ab 1918 die Darlehenskasse Ost in Mark.
Aus: Helmut Kahnt: „Das große Münzlexikon“
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