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Falsche Euros: Nachgemachtes Geld wird nicht ersetzt!

Im April 2024 meldete die Deutsche Presse-Agentur, dass die Policía Nacional in Spanien eine Geldfälscherbande zerschlagen habe, die in ganz Europa falsche Zwei-Euro-Münzen in Umlauf brachte. Mit Hilfe der über Staatsgrenzen hinweg agierenden Polizeiorganisation EuropoI sei es gelungen, in der Provinzhauptstadt Toledo eine Fälscherwerkstatt auszuheben. Es sei "die wichtigste der vergangenen zehn Jahre in Europa", so die Polizei. Die Bande habe fast 500.000 gefälschte Münzen "von hoher Qualität" auf den europäischen Markt gebracht. Zehn Menschen, ausnahmslos chinesische Staatsbürger, seien festgenommen worden. Die Policía Nacional teilte mit, sie habe sechs Jahren in diesem Fall ermittelt. Die Ermittlungen, so die Beamten, "waren äußerst schwierig und langwierig, nicht zuletzt wegen der Geheimhaltung innerhalb der Organisation sowie wegen der praktisch nicht vorhandenen Rückverfolgbarkeit, die für Falschmünzen charakteristisch ist". Beschlagnahmt wurde eine ganze Münzstätte mit hydraulischen Pressen und Maschinen, die der Randprägung dienten. Die Bande hatte die gefälschten Münzen in Spielhallen und Casinos eingesetzt.


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Altstadt von Toledo

Bildquelle: Pexels, Kassis


Obwohl vor der Einführung des Euro-Bargeldes immer wieder behauptet wurde, vor allem die Bimetallmünzen zu einem und zwei Euro seien fälschungssicher und auch die Fünfziger mit dem geriffelten Rand würden für Betrüger eine hohe Hürde darstellen, zeigt sich, dass auch hier nichts unmöglich ist. Experten der Deutschen Bundesbank, die den Geldkreislauf sauber halten müssen und eine umfangreiche Aufklärungsarbeit leisten, weisen darauf hin, dass Falschmünzen nicht „pur“, sondern gemeinsam mit echten Stücken in Umlauf gebracht werden, so dass sie in diesem Umfeld nicht auffallen. Wer im In- und Ausland verdächtige Stücke etwa beim Geldwechseln oder an der Ladenkasse in die Hand bekommt, sollte sie nicht annehmen und auf deren Problematik hinweisen. Wer erwischt wird, wie er oder sie mit falschen Münzen oder auch mit nachgedruckten Geldscheinen bezahlt oder Automaten bestückt, bekommt es mit der Polizei zu tun und erhält eine Anzeige.


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Beim Geldwechseln oder an der Ladenkasse ist es ratsam, Münzen und Banknoten genauer zu betrachten. Diese flau und unsauber wirkende Stücke lassen sich bei näherem Betrachten leicht im Vergleich mit echten Stücken als falsch ausmachen.


Das Nationale Analysezentrum für beschädigtes Bargeld der Deutschen Bundesbank in Mainz hat einen Leitfaden mit Tipps zum Erkennen von falsche Münzen ins Internet gestellt (siehe www.bundesbank.de/.../bargeld_falschgeld_leitfaden.php). „Wenn Sie sicher sind, dass Sie Falschgeld (Banknoten oder Münzen) erhalten haben, benachrichtigen Sie bitte sofort die Polizei“, rät die Falschgeldstelle und erklärt: „Wenn Sie Falschgeld weitergeben oder zurückgeben, können Sie sich ebenso strafbar machen wie bei der Herstellung von Falschgeld. Für Falschgeld gibt es keinen Ersatz! Daher sollten Sie auch die Ware nicht vor Bezahlung mit gültigem Geld herausgeben.“


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Wer mit solchen extrem schlecht ausgeführten Gussmünzen bezahlt oder sie weiter gibt, bekommt es im schlimmsten Falle mit der Polizei zu tun.


Man muss nicht unbedingt ein Münzexperte sein, um Falschmünzen von echten Münzen unterscheiden zu können. Die elementare Echtheitsprüfung verlangt keine komplizierten Hilfsmittel. Ein kleiner Magnet und ein Blatt Papier genügen schon. Der hohe technologische Standard bei der Herstellung in Münzanstalten und die genauen Spezifikationen sorgen für eine gleichbleibend hohe Münzqualität. Echte Euro-Münzen weisen charakteristische Merkmale auf. Sollten sie flaue Konturen haben, zeigen darüber hinaus der Rand, die Randschrift oder die Kerben auf irgendeine Weise untypische Merkmale, macht sich die Münze verdächtig und muss geprüft werden.


Bei echten Münzen hebt sich das Münzbild klar abgegrenzt von der Oberfläche ab. Alle Konturen treten deutlich und scharf aus dem Münzgrund heraus und sind klar zu erkennen. Im Gegensatz dazu wirkt das Münzbild von Falschmünzen oftmals unscharf und weich ausgeprägt. Die Oberfläche ist teilweise narbig und weist Unregelmäßigkeiten in Form von Flecken, Linien oder Einkerbungen auf. Das gleiche gilt auch für die Ränder verdächtiger Münzen. Echte Münzen haben einen sauber ausgeprägten Rand, hingegen wirken verdächtige Münzränder oft nur unsauber ausgeprägt. Insbesondere bei den Zwei-Euro-Münzen gibt die Untersuchung der im Münzrand eingeprägten Randschrift häufig einen ersten Hinweis, dass hier etwas nicht stimmt. Im Gegensatz zu falschen Münzen ist bei echten Stücken die Randschrift deutlich zu erkennen. Trotz ihrer hohen Qualität, wiesen auch die in im Frühjahr 2024 Spanien entdeckten Falsifikate bei näherem Hinsehen mehrere derartige Abweichungen auf.


Text und Fotos: Caspar

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