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Die imposanten 10-Dukaten-Stücke des siebenbürgischen Fürsten Gabriel Bethlen

„Im Norden, Osten und Süden bildeten die Gebirgszüge der Karpaten die Grenzen Siebenbürgens. Seinen Namen erhielt das Land vermutlich durch die im 12. Jahrhundert erbaute Sibinburg, das spätere Hermannstadt.“ (Deutsche Bundesbank [Hrsg.]: Neuzeitliche Goldmünzen in der Münzensammlung der Deutschen Bundesbank, Frankfurt am Main 1985, Tafel 25). Sein lateinischer Name Transsilvania „jenseits des Waldes“ bezieht sich auf die Tatsache, dass Siebenbürgen von Ungarn aus betrachtet, jenseits der dichten Wälder lag.

Gabriel Bethlen von Iktár, ungarisch Bethlen Gábor, war von 1613-1629 Fürst von Siebenbürgen. Geboren wurde er 1580 in Marosillye (heute Ilia bei Hunedoara, Rumänien). Bethlen war ein Verbündeter der bömischen Protestanten und Calvinist. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) sah er die Chance, das unabhängige Königreich Ungarn von Siebenbürgen aus wiederherzustellen. Zwischen 1619 und 1626 führte er drei Kriege gegen die Habsburger und deren Kaiser Ferdinand II. und zwang diese 1621, ihm einen Teil von Oberungarn abzutreten. Gabriel Bethlen verstarb am 15. November 1629 in Weißenburg (heute Alba Iulia, Rumänien).


Da Siebenbürgen auf Grund seiner Goldvorkommen zu Gabriel Bethlens Zeiten recht goldreich war, konnte dieser siebenbürgische Fürst auch zahlreiche Golddukaten emittieren. Zu den imposantesten Dukaten-Nominalen, die er je verausgabte, gehören zweifellos die 10-Dukaten-Stücke, die er 1616 in Klausenburg (heute Cluj, Rumänien) prägen ließ. Diese zeigen auf ihren Vorderseiten die nach links gewandte bärtige Büste des siebenbürgischen Fürsten Bethlen mit ungarischer Pelzmütze und auf ihren Rückseiten einen aus Wolken ragenden Arm [Gottes (?)] mit Schwert, das durch eine Krone führt sowie ein Spruchband zwischen Arm und Schwert.

Siebenbürgen. Fürst Gabriel Bethlen (1613-1629). 10 Dukaten 1616, Gold 986/1000, 34,63 g, Ø 43 mm. Münzstätte Klausenburg (heute Cluj). [Bildquelle: MA-Shops, Comptoir des Monnaies, Frankreich (November 2021)].

Die lateinische Vorderseitenlegende lautet auf GAB: BETLEN D: G: P: TRAN: PART: REG: HVN: DO: ET SI: CO: und weist diesen als Fürsten Siebenbürgens und Grafen der Szekler (der ungarischen Minderheit Siebenbürgens) aus und bezeichnet Siebenbürgen wiederum als Teil des ungarischen Königreichs. Die Rückseite nennt als Umschrift: DNS: ILLVM: MEA ET SALVS MEA QVEM TIMEBO (Gott, den ich fürchte, ist meine Erleuchtung und mein Heil) 1616. Das Spruchband zwischen Arm und Schwert trägt die lateinische Aufschrift CONSILIO FIRMATA DEI (Durch Gottes Ratschluss ist [die Kirche] befestigt worden).

Diese 10-Dukaten-Stücke sind heute äußerst selten und dementsprechend teuer. Die französische Münzhandlung Comptoir des Monnaies, die das abgebildete Exemplar zur Zeit auf der Internet-Plattform MA-Shops anbietet, verlangt dafür 100.000,- Euro. Ob diese Münze für den stolzen Preis verkauft werden kann, bleibt abzuwarten.

Karte Siebenbürgens. [Bildquelle: DietG, Wikimedia Commons].

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