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Aus öffentlichen Sammlungen: 100 Dukaten zum Sieg von Sigismund III. über die Osmanen (1621)

Das Münzkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) hat für seine kleinen Besucher ein Faltblatt im Angebot, in dem Fragen zu verschiedenen Stücken aus den Sammlungen des Münzkabinetts beantwortet werden können. In der Regel werden drei Möglichkeiten einer Lösung vorgegeben. In der Frage 1 geht es beispielsweise um das Material einer der ersten Münzen, die in Sachsen geprägt wurden. Frage 3 betrifft einen 100-fachen Dukaten, der König Sigismund III. Wasa zeigt: "Dies ist die schwerste Goldmünze, die das Münzkabinett besitzt. Ihr Wert beträgt 100 Dukaten. Ein Dukat wiegt ungefähr 3,49 Gramm. Kannst Du ausrechnen, wie viel diese 100-Dukaten-Münze wiegt?" Unter der Frage befindet sich eine Vignette, in deren Leerstellen die Lösung eingetragen werden kann. Sie ist zudem auf der Rückseite des Faltblattes abgedruckt: "349 Gramm - allerdings wiegt diese etwas weniger, 348,37 Gramm."

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Die Schaumünze beeindruckt selbst Laien nicht nur aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichtes. Dafür sorgt auf der Vorderseite das insbesondere in seiner Kleidung fein ausgearbeitete Porträt des Königs. Ebenso sorgfältig ist das Wappen auf der Rückseite gearbeitet. Die Münze gilt als bedeutendstes Werk des Schweizer Medailleurs Samuel Ammon. Auf der Website des Münzkabinetts ist das Stück als eines der Highlights der Sammlung ausgewiesen: "Die schwerste Goldmünze des Münzkabinetts mit einem Gewicht von 348,37 g wurde nicht für den Geldverkehr, sondern als Geschenk geprägt. König Sigismund III. gab sie in Erinnerung an seinen Sieg über Sultan Osman II. in der Schlacht bei Chocim 1621 aus. Dieses Exemplar wird bereits im ältesten Goldinventar der Sammlung aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erwähnt." Im Jahr 2018 wurde ein Exemplar dieser Münze für 2,2 Millionen Dollar versteigert. Ein Wikipedia-Eintrag zum Medailleur weist neben dem großformatigen Objekt auch eine der kleineren Fassung der Münze aus, im genannten Fall zu 40 Dukaten. Im Jahr 2017 erschien in Polen eine Gedenkmünze, auf der die beiden Seiten des 100-Dukaten-Stückes wiedergegeben sind.


Dietmar Kreutzer



Beschreibung Vorderseite:

SIGISMVNDVS III D G POLONIAE ET SVECIAE REX // 1621

Signatur S A.

Geharnischtes Brustbild mit Feldbinde und Kette mit Kleinod des Ordens vom Goldenen Flieses nach rechts. Unten am Harnisch signiert und datiert.


Beschreibung Rückseite:

MAGNVS DVX LITVAN RVSS - PRVSS MAS SAM LIVON ZC // 16 - 21 // 16 - 21.

Signaturen: I I - V E // S - A // S - A.

Gekrönter, von der Kette mit Kleinod des Goldenen Vlieses umgebener Schild mit den polnischen, litauisxhen und schwedischen Wappen sowie dem Wappen der Familie wasa im Herzschild. Rechts und links im Rollwerk je ein auf einem Nest stehender Vogel, darunter zwei Signaturen. Über der Krone und seitlich des Wappens die Datierung.


Numismatische Daten:

Münzherr: Sigismund III, Polen, König (1566-1632)

Münzpächter: Jacob Jacobson van Emden (-1639)

Stempelschneider: Samuel Ammon (um 1580/1591-1622)

Münzstätte: Bromberg (Bydgoszcz

Ort: Polen

Nominal: 100 Dukaten

Datierung: 1621

Material: Gold

Technik: geprägt, am Rand mit Wertpunze 100

Abmessungen: 68,8 mm

Gewicht: 348,369 g

Sammlung: SKD, Münzkabinett

Inventarnummer: AUA3005



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