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Münzkunst der Romanik


Stiftung Bozener Schlösser (Hrsg.): Geprägte Bilderwelten der Romanik: Münzkunst und Währungsräume zwischen Brixen und Prag. Athesia Verlag, Bozen 2017 (= Runkelsteiner Schriften zur Kulturgeschichte, Bd. 11).

409 S., farbig bebildert, 17,4 x 24,7 cm, Hardcover,

48 Euro, ISBN 978-88-6839-309-0.

Passend zur Ausstellung „Geprägte Bilderwelten der Romanik“, die ab 20. April 2018 in der Staatlichen Münzsammlung München zu sehen ist, ist das zugehörige Buch anzuzeigen. Es „ist kein klassischer Ausstellungskatalog, sondern ein Begleitbuch zu einer Ausstellung auf Schloss Runkelstein, das einerseits Forschungsergebnisse zusammenfassen und andererseits diese auch über das Ende der Ausstellung präsentieren soll“, so Christoph Baur, der Vizebürgermeister von Bozen, im Vorwort. Auf Schloss Runkelstein nahe Bozen war die Ausstellung (ein Gemeinschaftsprojekt der Stiftung Bozner Schlösser, der Staatlichen Münzsammlung München und des Münzkabinetts des Kunsthistorischen Museums Wien) zuerst zu sehen, die so viel Neues und Interessantes zur mittelalterlichen Münzprägung und zum Währungswesen beiträgt.

Gegenstand der Präsentation und des Buches sind die zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert entstandenen romanischen Bildmünzen. Besonders in Mitteleuropa zeigen diese einen außerordentlichen Bilderreichtum, der hier erstmals unter kunsthistorischen Gesichtspunkten als romanische Kleinkunst behandelt wird, und zwar für den geografischen Raum zwischen Brixen und Prag, Augsburg und Wien.

Der sehr umfangreiche Band stellt die Münzprägung der romanischen Zeit ausführlich, d.h. auch ausführlich bebildert (häufig auch mit Vergrößerungen), dar, hier die Inhaltsübersicht: Alexandra Hylla, Heinz Winter: Münztechnik, Münzkunst. - Martin Hirsch: Schätze verwahrt in Palästen und Verstecken. - Eva Haverkamp: Geld und Moral unter Christen und Juden im hochmittelalterlichen Reich. - Alexandra Hylla: Kosmos im Münzbild. - Martin Hirsch: Vom Tugendspiegel zu Vorformen der Heraldik. - Michael Matzke: Architektur im Münzrund. - Eva Haverkamp: Jüdische Münzmeister und ihre Münzen im Kontext von Handel und Geldhandel. - Alexandra Hylla: Eigenständige Nachbarn? - Martin Hirsch: Machtverschiebungen in Bayern: die Münzstätten Regensburg und München-Freising. - Heinz Winter: Der erzbischöflich-Salzburger Pfennig des 12. Jahrhunderts. - Alexandra Hylla, Heinz Winter: Währungen im österreichischen Donauraum im 12. Jahrhundert. - Johannes Hartner: Währungsräume südlich der Alpen. - Helmut Rizzolli: Lienzer Denare mit geistlichem Münzbild. - Helmut Rizzolli, Armin Torggler: Die Münzstätten Brixen und Innsbruck im Augsburger Währungsraum. - Martin Wihoda: Die Böhmische Münzprägung als Geschichtsquelle.

Es wird vieles in diesem Band zurecht und in ein neues Licht gerückt, Münzsammler gewinnen mit ihm einen guten Einblick in das angeblich „dunkle Mittelalter“, Kunstinteressierte werden ihn ebenso gerne zur Hand nehmen, für Mediävisten und Kunsthistoriker sollte er Pflichtlektüre sein.


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