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Marketing-Gag oder Markenrechts-Streit? Silbermünze muss mitten in der Produktion neu gestaltet werd


In Großbritannien hat ein kurioser Urheberrechtsstreit dafür gesorgt, dass eine Silbermünze am Dienstagnachmittag innerhalb kürzester Zeit im Wert explodiert ist: Die britische Pobjoy Mint hat mitten in der Produktion der 50.000 Stück umfassenden Auflage der Gedenkprägung zum 35. Jahrestag der Befreiung der Falkland Inseln die Prägemaschinen gestoppt. Nach genau 7.239 Stück war Schluss. Und der Preis der Münze schoss in Internetauktionshäusern wie eBay von knapp 20 Euro auf über 50 Euro. Was war passiert? Wie die Pobjoy Mint am Dienstagnachmittag gegen 16.30 Uhr in einer knappen Pressemitteilung bekanntgab, musste die Gestaltung der Münze aufgrund einer Copyright-Beschwerde angepasst werden. Die Münze zeigt die legendäre Britannia als Personifizierung des Vereinigten Königsreichs und dazu den Schriftzug "Britannia rules the Waves". Auf der überarbeiteten Münze fehlt dieser Schriftzug nun. Bislang ist unklar, welche "third party" den Urheberrechtsverstoß geahndet hat. Der Verdacht fiel schnell auf die britische Royal Mint. Eine offizielle Stellungnahme von dort gibt es noch nicht, allerdings taucht in der Liste der Trademark-Eintragungen, welche der Royal Mint zuzuordnen sind, beim "Intellectual Property Office" des Vereinigten Königreichs der Begriff "Britannia" nicht auf. Das Copyright auf diesen Begriff liegt also offenbar bei einer dritten Institution. In Internetforen und Blogs kocht nun die Gerüchteküche - manche Sammler glauben auch an einen Marketing-Gag. Die Britannia ist seit 1997 auf den Bullion-Münzen der Royal Mint zu sehen. Die private Pobjoy-Mint hat sich in diesem Jahr dieses Motivs bedient, um eine Gedenkmünze zum 35. Jubiläum der Befreiung der Falkland-Inseln herauszugeben. Mit 50.000 Stück zählt die Münze zu den seltenen Silber-Bullion-Prägungen. Das Motiv der "Britannia" ist bereits seit Jahrhunderten auf Münzen, Briefmarken und anderen Ereugnissen zu sehen.

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