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Rüdiger Fikentscher (Hrsg.): Tausch- und Geldkulturen in Europa


Rüdiger Fikentscher (Hrsg.): Tausch- und Geldkulturen in Europa, 220 Seiten, Schwarz-Weiß-Abbildungen, Klebebindebroschur, Format 12,6 cm x 20 cm, Halle (Saale) 2019, EUR 16,00. ISBN: 978-3-96311-197-6.


Die 14 Beiträge in diesem Sammelband beruhen auf der Veranstaltung „Tausch- und Geldkulturen in Europa“ der Reihe „Kultur in Europa“, die im Jahr 2018 im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) durchgeführt wurde. Von den Autoren wurde ein beeindruckendes Gesamtbild zu den gewählten Thema von Tauschsystemen aus vorchristlicher Zeit bis hin zu aktuellen Kryptowährungen gespannt. Die Beiträge stehen unter folgenden Überschriften:


· „Nur was wir glauben, wissen wir gewiß“ – und niemand zweifelt am Gelde

· Tausch- und Tauschsysteme in der Vorzeit

· Die römischen Kaiser und ihre Münzen. Numismatische Beobachtungen und archäologische Überlegungen zum Währungssystem und zur Geschichte der römischen Kaiserzeit

· Geld oder Leben! Bußenzahlung als Wiedergutmachung von Unrecht in Alteuropa (5. bis 9. Jahrhundert)

· Von Juden, Kawertschen und Lombarden. Kredit und Geldwechsel im spätmittelalterlichen Europa

· Der Ablaß im Mittelalter zwischen Heilshoffnung und Crowfunding

· Ein frühneuzeitliches Kerbholz aus der Altstadt von Wittenberg

· Münzen für den Fernhandel – der Export normierten Silbers in das nördliche und östliche Europa

· Die Medikamentenexpedition des Halleschen Waisenhauese – ein Element des „Reich-Gottes-Kapitalismus“ des Halleschen Pietismus

· „Semper Augustus“. Der Tulpenwahn als Geschäftsmodell im Goldenen Zeitalter der Niederlande

· Geldausgeben als Inszenierung. Das Finanzgebahren der anhaltischen Fürsten im späten 18. Jahrhundert als Repräsentationsstrategie

· „Die Bethmänner haben mir, ohne es selbst zu wissen, unter einem fremden Namen Kredit gemacht“

· Hugo Sonnenthal und seine Dessauer Privatbank

· „Haste mal ’nen Bitcoin?“

Die Liste der Beiträge dokumentiert sehr schön die Vielfalt der Themen, bei denen nicht nur das Geldwesen und der Kredit, sondern auch die Numismatik unmittelbar zu Wort kommen. Über manche Platitüde kann man lächeln („In der Antike, die keine Massenmedien wie etwa Presse, Rundfunk, Fernsehen oder Internet kannte“). Der Mittelaltersammler wird staunend zur Kenntnis nehmen, dass in der zweiten Hälfte des 10. Jahrunderts ein Silberpfennig (Denar) dem Wert von zehn Hühnern, oder den Futterbedarf an Gerste für ein Pferd für 40 Tage entsprach.


Die weitgefasste Thematik in Verbindung mit dem ausgesprochen günstigen Preis sollte manchem Sammler und mancher Sammlerin die Kaufentscheidung leicht machen.

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