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Luxemburgs Großherzog Guillaume auf den Euro-Münzen ab 2026

Im Oktober 2025 beginnt eine neue Ära für Luxemburg: Erbgroßherzog Guillaume wird offiziell den Thron besteigen und seinem Vater, Großherzog Henri, nachfolgen. Dieser historische Wechsel spiegelt sich nicht nur in Staatsakten und Feierlichkeiten wider – auch im Alltag der Bürgerinnen und Bürger wird er sichtbar werden. Denn mit dem Thronwechsel erhält Luxemburg auch neue nationale Seiten auf seinen Euro-Münzen. Die Banque centrale du Luxembourg (BCL) hat nun die künstlerisch gestalteten Münzdesigns vorgestellt, die ab Anfang 2026 in Umlauf kommen und zugleich ein Zeichen des Respekts gegenüber der Tradition wie auch des Aufbruchs in eine neue Zeit darstellen.


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Luxemburgs künftiger Großherzog Guillaume

Bildquelle: Wikimedia, Kantei


Ein künstlerischer Übergang mit Symbolkraft


Seit der Einführung des Euro im Jahr 2002 tragen alle luxemburgischen Münzen das Porträt des amtierenden Großherzogs. Dieses numismatische Detail ist weit mehr als reine Dekoration – es ist Ausdruck der Souveränität des Landes, seiner Geschichte und seines Selbstverständnisses. Mit dem bevorstehenden Herrscherwechsel übernimmt nun Großherzog Guillaume diese symbolische Rolle. Die BCL koordinierte die künstlerische Umsetzung der neuen Münzen in enger Abstimmung mit dem Großherzoglichen Haus sowie den zuständigen Ministerien. Dabei wurde besonderer Wert auf stilistische Qualität, historische Sensibilität und technische Präzision gelegt.


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Bildseite der künftigen Sammlermünzen


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Bildseite der Zwei-Euro-Münzen


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Bildseite der Ein-Euro-Münzen


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Bildseite der Zehn-, 20- und 50-Cent-Münzen


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Bildseite der Ein-, Zwei- und Fünf-Cent-Münzen

Bildquelle: BCL


Blickrichtung als Tradition


Ein bemerkenswertes Detail: In der europäischen Münzprägungstradition ist es üblich, dass der neue Monarch in die entgegengesetzte Richtung seines Vorgängers blickt. Guillaume wird somit auf den neuen Münzen nach links schauen – ein feines, aber bedeutungsvolles Zeichen für den Wandel an der Staatsspitze. Solche traditionellen Elemente verleihen den neuen Münzen nicht nur historische Tiefe, sondern auch eine gewisse Würde und Kontinuität.


Künstlerische Handschrift und moderne Ästhetik


Für die Gestaltung der neuen Münzen wurden zwei renommierte Künstler beauftragt. Die italienische Designerin Chiara Principe, bekannt für ihre eleganten und klaren Linien im Münzdesign, zeichnet für die nationalen Seiten der Umlaufmünzen verantwortlich. Ihre Entwürfe zeigen Großherzog Guillaume je nach Nennwert entweder als Teilporträt oder als vollständige Profilansicht – stets in harmonischer Verbindung mit Symbolen wie der luxemburgischen Flagge oder dem stilisierten Löwen.


Für die Sammlermünzen wurde ein gänzlich neues, modernes Porträt entwickelt. Der österreichische Graveur Helmut Andexlinger, Chefdesigner der Münze Österreich, entwarf ein stilisiertes Porträt des neuen Souveräns, das zeitgemäße Ästhetik mit klassischer Repräsentation vereint. Es ist ein Design, das sowohl Sammler als auch Liebhaber edler Numismatik begeistern dürfte.


Drei Gesichter einer neuen Ära


Die neuen Münzen gliedern sich in drei unterschiedliche Gestaltungsgruppen: Kleinstmünzen, mittlere Stückelungen und die beiden höchsten Nennwerte. Während bei den Cent-Münzen ein minimalistisches Teilporträt des Großherzogs mit der stilisierten Flagge kombiniert wird, zeigen die mittleren Werte ein vollständiges Porträt, das durch klare Linien und eine ausgewogene Komposition überzeugt. Bei den Ein- und Zwei-Euro-Münzen schließlich wurde der luxemburgische Löwe in modernisierter Form als zentrales Gestaltungselement hinzugefügt – ein stolzes Symbol der nationalen Identität, das mit dem Porträt des neuen Großherzogs ein kraftvolles Ensemble bildet.


Alle Münzen tragen den Jahrgang 2026 sowie die Initialen der jeweiligen Künstlerinnen und Künstler. Die Umlaufmünzen sind mit „CP“ für Chiara Principe signiert, die Sammlermünzen mit „A.H.“ für Helmut Andexlinger.


Die Sammlermünzen als Ausdruck nationaler Eleganz


Im Gegensatz zu früheren Ausgaben mit dem Porträt von Großherzog Henri wurde für die Sammlermünzen unter Guillaume ein völlig neues Designkonzept gewählt. Das stilisierte Porträt wirkt modern, beinahe zeitlos, und stellt eine elegante Weiterentwicklung der bisherigen numismatischen Tradition dar. Die edle Ausführung und die künstlerische Gestaltung machen diese Münzen voraussichtlich zu begehrten Sammlerstücken – nicht nur für Luxemburgerinnen und Luxemburger, sondern auch für internationale Münzliebhaber.


Produktion, Umlauf und Verfügbarkeit


Die Produktion der neuen Münzen beginnt nach einer öffentlichen Ausschreibung im Spätsommer 2025. Die Prägeanstalt stand zum Zeitpunkt der Bekanntgabe noch nicht fest, ebenso wenig wie die endgültige Auflage. Für Orientierung sorgt jedoch ein Blick auf das Vorjahr: 2025 wurden rund neun Millionen Münzen für Luxemburg geprägt.


Alle acht regulären Euro-Nennwerte – von einem Cent bis zwei Euro – werden 2026 mit dem neuen Porträt erscheinen. Die bisherigen Münzen mit dem Bildnis von Großherzog Henri behalten jedoch weiterhin ihre Gültigkeit. Es wird keine Rückrufaktion geben, kein Umtausch ist notwendig – beide Porträts werden nebeneinander im Umlauf bestehen. So entsteht ein sanfter Übergang, der Vergangenheit und Zukunft miteinander verbindet.


Ein Blick in die numismatische Zukunft


Die neuen Euro-Münzen markieren mehr als nur einen stilistischen Wechsel. Sie sind ein Ausdruck des historischen Moments, der nun bevorsteht – der Generationenwechsel an der Spitze des Staates, das Weitertragen von Verantwortung, das Versprechen der Kontinuität in einer sich wandelnden Welt. Sie sind dazu bestimmt, im Alltag zu zirkulieren und gleichzeitig Geschichte zu schreiben. Wer sie in den Händen hält, wird nicht nur ein Zahlungsmittel besitzen, sondern ein Stück des neuen Luxemburgs.


Wo man die neuen Münzen erhalten kann


Sobald die neuen Münzen verfügbar sind, wird die BCL die Öffentlichkeit darüber informieren. Sammler können sie wie gewohnt im numismatischen Raum der BCL in Luxemburg-Stadt oder über die offizielle Website der Zentralbank erwerben. Die Sammlereditionen werden in verschiedenen Prägequalitäten und Sets erhältlich sein – ein eleganter Start in eine neue numismatische Ära.


Andreas Raffeiner

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