Lexikon: Fanam
- Helmut Kahnt
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Alte südindische Münzeinheit. Der Gold-Fanam wurde wahrscheinlich schon im 9. Jh., auf Ceylon (heute Republik Sri Lanka) seit dem 14. Jh. geprägt und fand vor allem im 16. Jh. weite Verbreitung.
Der an der Malabarküste geprägte Kaliyagaráman-Fanam und der danach geprägte Viraraya-Fanam breiteten sich über ganz Südindien aus. Ihr Gewicht lag zwischen 0,3 und 0,4 g und war vom Gewicht des Manjada-Samens (Molukkabohne) abgeleitet. Die Fanam des 16. Jh. waren auf Vs. und Rs. mit Punkten und Kurvenlinien versehen und vielfach rohe Nachprägungen.

Fanam (Indische Hindu Dynastien, Königreich Cochin, 1795-1850, 585er Gold, 0,375 Gramm, 8 mm
Bildquelle: Numista
Unter der niederländischen Kolonialherrschaft auf Ceylon (1658 –1796) war der Fanam eine Rechnungsmünze zu 4 Stuiver, die 1874 von der britischen Verwaltung abgeschafft wurde; im Süden Vorderindiens wurde der Fanam zur Hauptmünze in Silber. 1791 wurde in Madras die Rupie mit 12 F. festgelegt, 48 F. galten 1 Pagoda (Goldmünze).
Silber-Fanam wurden von der Britisch-Ostindischen Kompanie in der Präsidentschaft Madras ab 1688 geschlagen. Vs. Doppel-C (für König Karl II. [Carolus]), Rs. Gott Wischnu. 1807/08 wurden dann auch 5- und 2-Fanam-Stücke in Silber ausgeprägt, die die Wertangabe in vier Sprachen aufweisen: Englisch, Persisch, Tamil und Telugu.
Aus: Helmut Kahnt - Das große Münzlexikon von A bis Z (Regenstauf 2005)




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