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Keltischer Gold-Stater mit Verbindung zum Sklavenhandel


Gold-Stater eines Sego-Kriegers, ca. 5-15 n. Chr. (Au). [Bildquelle: Chris Rudd Ltd.]

Eine seltene, etwa 2000 Jahre alte keltische Münze, von der man annimmt, dass sie mit dem Sklavenhandel im eisenzeitlichen Britannien in Verbindung steht, wird demnächst versteigert. Bei der 1990 in der Nähe von Dover, Kent, gefundenen Münze handelt es sich um einen goldenen Stater von Sego, der möglicherweise ein Sohn von Tasciovanos war und etwa 5 bis 15 n. Chr. in Ost-Kent regierte. „Ich glaube, dass Sego in den Sklavenhandel über den Ärmelkanal verwickelt war”, sagt Elizabeth Cottam, Spezialistin für keltische Münzen bei Chris Rudd Ltd. „Ich vermute, dass Sego Gefangene von anderen britischen Stammesherrschern kaufte, sie mit Goldmünzen wie dieser bezahlte und sie über den Kanal zu gallo-römischen Sklavenhändlern brachte”. Zur Untermauerung ihrer These verweist Cottam darauf, dass der griechische Geograf Strabo berichtete, dass Sklaven zu den Hauptexportgütern Britanniens gehörten, dass in Kent eine Sklavenkette gefunden wurde und dass eine keltische Silbermünze, die man ebenfalls in Kent entdeckte, eine römische Weinamphore zeigt, die von zwei Sklaven getragen wird. „Das ist aber noch nicht alles“, sagt sie. „Ähnliche römische Weinamphoren wurden in Kent gefunden und außerdem ist der Name Sego auf einer Bronzemünze aus Kent zu finden, die ein Sklavenschiff zeigt, das den Kanal überquert haben könnte”.

Der Gold-Stater von Sego ist offenbar eines von nur acht weltweit bekannten Exemplaren, von denen sich fünf in Museen befinden. Er wird am 17. Juli 2022 in Norwich von Chris Rudd Ltd. verauktioniert und könnte 10 000 Pfund erzielen.

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