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Münzen von Kappadokien - Sammlung Henseler


Thomas Ganschow: Münzen von Kappadokien - Sammlung Henseler. Band I: Königreich und Kaisareia bis 192 n. Chr.; Band II: Kaisareia ab 193 n. Chr., Tyana, Hierapolis am Saros. Arkeoloji ve Sanat Yayinlari, Istanbul 2018 (=Gephyra - Monografi serisi/Monographien, 5). xxvi, 350 + viii, 442 Seiten mit insgesamt 1703 Münzabbildungen, 2 Bände, 21 x 29,8 cm, Hardcover, 165 Euro (bzw, 82,50 Euro pro Band), ISBN Bd. 1: 978-605-396-466-7, ISBN Bd. 2: 978-605-396-465-0.

Ein Mammutwerk ist anzuzeigen, das die Augen der Antikenfreunde leuchten lässt: „Münzen von Kappadokien“ ist der schlichte Titel, mit dem eine empfindliche Lücke der antiken Numismatik geschlossen wird. Es ist immerhin 85 Jahre her, seit die Münzen der Stadt Kaisareia in Kappadokien letztmals zusammenhängend behandelt wurden. Das Supplement ist auch schon 40 Jahre alt und gibt folglich ebenfalls nicht mehr den aktuellen Stand der Forschung wieder.

Der vorliegende Katalog „Münzen von Kappadokien“ vereint die seit den Veröffentlichungen von vor 85 und vor 40 Jahren erschienene Literatur mit der Publikation der Sammlung Henseler, ergänzt durch unpublizierte Stücke großer Münzkabinette. Die überragende Sammlung Henseler, die mit viel Fachwissen und Engagement zusammengetragen wurde, umfasst 1.591 Münzen aus sieben Jahrhunderten. Der Schwerpunkt liegt – wie schon vor 85 Jahren – auf den autonomen und kaiserzeitlichen Prägungen, die inzwischen auf 921 Typen und zahlreiche Varianten angewachsen sind. Darüber hinaus wurden nun auch die Emissionen von Tyana (71 Typen) und Hierapolis am Saros (2 Typen) aufgenommen.

Dem Katalog sind einige Zusammenstellungen vorangestellt, u.a. Bibliographie, Datenbanken, Museen, Auktionen, Hortfunde. Der Katalog gliedert sich in I. Münzen der Könige von Kappadokien, II. sog. autonome Prägungen von Eusebeia/Kaisareia, III. Kaisareia in der Kaiserzeit (das reicht von Tiberius bis Commodus); verschiedene Anhänge (Paris hoard, Fudne 1 bis 3, Konkordanzen) beschließen Band 1. In Band 2 der Katalogteil III fortgesetzt, also Kaisareia in der Kaiserzeit von Pescennius Niger bis Gallienus, es folgen IV. Tyana, V. Hierapolis am Saros, VI. Stadtrömische Prägungen mit der Darstellung der Cappadocia. nachgestellt sind noch ein Anhang „Gegenstempel auf Münzen der Slg. Henseler“, Konkordanzen und ein Verzeichnis der Typentabellen im Katalog.

Die großartige, aber eben auch große Sammlung Henseler mit sehr unterschiedlichen Prägungen wissenschaftlich zu erfassen und möglichst übersichtlich darzubieten, dabei das übrige Münzmaterial zu integrieren, das war keine einfache Aufgabe, die von Thomas Ganschow aber überzeugend gelöst wurde, wie schon erste „Gehversuche“ im Katalog zeigen. Den meisten Kaiserkapiteln wurden eine spezifische Einführung und eine Übersichtstabelle vorangestellt, aus der hervorgeht, welche Rückseitendarstellungen auf welchen Nominalen und mit welcher Datierung bekannt sind. Anschließend können Varianten unter der Typnummer bestimmt werden. Für jeden Typ gibt es eine Katalognummer, 1102 insgesamt, die 1591 Münzen der Sammlung Henseler werden bei diesen Nummern alle in Originalgröße schwarz-weiß abgebildet (und haben eine eigene Sammlungsnummer). Die Beschreibungen erfolgen in einer sehr übersichtlichen Tabellenform und umfassen auch die genaue Legendenwiedergabe und Referenzen und natürlich die exakten Daten des Exemplars der Sammlung Henseler.

Insgesamt ist so eine Darbietung einer Sammlung und einer numismatischen Landschaft gelungen, die als Arbeitsinstrument die Forschungsergebnisse einiger Jahrzehnte komprimiert zusammenfasst und damit neue Forschungen ebenso erleichtert wie die Identifizierung und Bearbeitung/Benutzung kappadokischer Münzen. Ein beachtliches, ein großartiges Werk, das Sammler und Bearbeiter gleichermaßen ehrt.


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