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Sammlertipps Münzreinigung und Münzpflege


Bei unseren „Sammlertipps Münzreinigung und Münzpflege“ beschäftigen wir uns nun mit einem Thema, das unmittelbar mit der Münzpflege zu tun hat, mit der richtigen Aufbewahrung von Münzen. Viele Münzen und Medaillen wurden ja erst durch falsche Aufbewahrung ein Fall für die Reinigung. Nach dem Thema „Münzalben“ kommt nun „Münzrahmen“. Wir orientieren uns wieder am „Handbuch zur Münzpflege“ (4. Auflage Regenstauf 2015, 13,50 Euro) von Wolfgang J. Mehlhausen.

Teil 4.3 Münzen in Tüten und Plastikhüllen

Sammler, die sehr gewissenhaft und ordentlich ihre Münzen bestimmen und aufbewahren, werden sich von der Papiertütenmethode nicht trennen wollen. Sauber mit Bleistift beschrieben, sind die 5 x 5 cm großen Münztüten mit Laschen Karteikarte, Archiv und Aufbewahrungsort – alles in einem. Diese Sammler wollen ihre Schätze auch nicht mit einem Blick ansehen, es genügt ihnen zu wissen, was in der Tüte ist. Was das Material Papier angeht, so ist hier noch zu bemerken, dass superweißes Papier eventuell gebleicht ist, während man bei kartonartigem, eher gelblichem oder grauem Papier davon ausgehen kann, dass kein Chlor oder ähnliche Substanzen verwendet wurden. Münztütchen bekommt man in guten Münzhandlungen.

In den 1960er Jahren wurden Münzen manchmal in Etuis, die mit weißem Samt ausgeschlagen wurden, sogar von offizieller Stelle verkauft oder als Geschenke ausgegeben. Bei Silbermünzen führte es oft dazu, dass diese schnell rabenschwarz wurden, weil der weiße Samt meist mit Schwefel gebleicht war.

Viele Sammler, die über große Mengen von Tauschmaterial verfügen, ordnen ihre Stücke lieber in kleine Plastetaschen ein. Der Vorteil: Durchsichtigkeit. Gelegentlich bekommt man auch Doppeltaschen, wo man entweder zwei Münzen oder eine Münze mit Beschreibungszettel unterbringen kann. So aufbewahrt, benötigt auch eine größere Münzsammlung wenig Platz, was von Vorteil sein kann. Man kann diese Plastetaschen sehr gut in Dia-Kästen (für die Aufbewahrung von Diapositiven) stecken. Diese serienmäßig hergestellten Kästen bekommt man preiswert im Foto-Fachhandel.

Teil 4.4 Attraktive Münztabletts – auch stapelbar

Sehr attraktiv sind Münztabletts, die von verschiedenen Herstellern angeboten werden. Diese gibt es in den verschiedensten Varianten, beginnend mit der Farbe des Untergrundmaterials, mit dem sie ausgeschlagen sind: Die Palette reicht von tiefblau bis zu weinrot. Auch die Unterteilung der Tabletts ist recht unterschiedlich; es gibt hier welche mit runden Löchern oder mit eckigen Fächern.

Die Hersteller haben sich sogar auf die häufigsten Sammelgebiete eingestellt. Es gibt sie fast lückenlos für alle deutschen Münzen. Verlangen Sie ein Tablett für 10-DM-Münzen, so wird meist gleich gefragt: Normalausführung, mit Kapsel oder für Spiegelglanzausführung alte Variante? Auch für österreichische und US-Münzen gibt es solche Tabletts. Und erfahrene Münzhändler können hier sehr gut raten, welche Typen welcher Hersteller für andere Münzen geeignet sind. Man erhält dann den Rat: Für verkapselte russische 3-Rubel-PP nehmen Sie am besten Nr. xyz. der Firma N.

Die leider nicht billigen Tabletts befinden sich meist in einem Plastikschuber. Es gibt diese glasklar und rauchfarben. Man kann sie auch sehr gut übereinander stapeln, weil sie mit Noppen versehen sind, die ineinander greifen und auch die Aufschichtung eines stabilen „Turms“ möglich machen.

Bei manchen dieser Schuber ist ein Austausch zwischen den Produkten der Firmen möglich, sie haben ihr Firmenlogo meist nur dezent auf dem Griff eingeprägt. Solche Münztabletts bieten viele Vorteile, besonders wenn der ästhetische Anspruch des Sammlers groß ist, können sie viel Freude machen.

Möchte man gewisse Vermerke zu einer Münze legen, also einen sogenannten Münzpass hinzufügen, so kann man diesen unter die Münze legen. Dies ist nur schwierig bei den runden Fächern. Und bei den eckigen Fächern geht dabei die Wirkung des weinroten oder dunkelblauen Samts als Gesamteindruck verloren, wenn darauf große Papierzettel liegen. Man kann den Münzpass aber auch separat bei der Sammlung aufbewahren, beispielsweise in Form von Karteikarten. Zur Lagerung kleiner Karteikarten 5 x 5 cm eignen sich ausgezeichnet leere Behältnisse, in denen die Münzrähmchen geliefert werden. Auch für die Euromünzen gibt es diverse Schuber der verschiedensten Hersteller.

Diese Münztabletts lassen sich ideal in Schrankwänden oder Möbeln aufstapeln oder auch in einen Panzerschrank einstellen. Nachteilig ist der recht hohe Anschaffungspreis. Und es kommt im Handel nicht selten vor, dass Münzen in solch teuren Kästen gesammelt wurden, deren Handelswert insgesamt geringer ist als der Kaufpreis der Tabletts.

Man benötigt einiges Geld und sehr viel Platz, um so viele solcher Luxus-Tabletts zu kaufen, um eine Reichs-Kleinmünzensammlung oder eine BRD-Kursmünzensammlung vom Pfennig bis zum 5-Mark-Stück mit allen Münzstätten unterzubringen. Weniger geeignet sind diese Tabletts für Querschnitts-Sammlungen und Serien, obwohl es auch solche gibt, auf denen man unterschiedlich große Stücke unterbringen kann.

Bleibt noch zu ergänzen, dass es auch sehr schöne Münzkoffer gibt, in denen diese Tabletts Aufnahme finden. Solche Koffer sind ideal, wenn man seine Münzen irgendwohin mitnehmen möchte, und sei es nur zur Bank, um sie während des Urlaubs in ein Schließfach zu geben.

Wer handwerklich geschickt ist, kann sich auch Tabletts selbst zusammenbasteln. Es gibt in den Baumärkten alle möglichen Materialien, die man sogar milimetergenau zuschneiden lassen kann. Fragen Sie den Händler im Baumarkt oder in Farbengeschäften wegen der Eigenschaften von Klebern. Und fordern Sie säurefreie Klebstoffe. Auch wenn Sie Stoff oder Samt aufbringen wollen, ist dies nicht risikolos, auf keinen Fall darf gebleichter, weißer Samt verwendet werden. Es gibt aber velourartige, selbstklebende Folien, die nach eigenen Erfahrungen sehr gut geeignet sind.

Die Reihe wird fortgesetzt mit „4.5 Der Münzschrank“.


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