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Sammlertipps Münzreinigung und Münzpflege


Bei unseren „Sammlertipps Münzreinigung und Münzpflege“ sind wir bei einer kleinen Chemikalienkunde angekommen. Speziell für Anfänger stellen wir die wichtigsten Substanzen mit Erklärungen in alphabetischer Reihenfolge vor, es geht aktuell weiter bei K wie Kaliumdichromat.

Wir orientieren uns wieder am „Handbuch zur Münzpflege“ (4. Auflage Regenstauf 2015, 13,50 Euro) von Wolfgang J. Mehlhausen.

Teil 3.19 Kleine Chemikalienkunde

Teil 3.19.3 Von K bis M

Kaliumdichromat T+

oder auch Kaliumbichromat genannt, ist ein rötliches Salz, das sich sehr gut in Wasser löst. Es reichen hier nur winzige Mengen dieses starken Oxidationsmittels, um beispielsweise zu stark geputzte Silbermünzen im Salzsäurebad oberflächlich nachzudunkeln. Doch Kaliumdichromat ist heute als Giftstoff T+ eingestuft und wird nur an geschultes Fachpersonal abgegeben.

Kalziumkarbonat

früher auch Calciumcarbonat geschrieben, kommt in der Natur als Marmor vor oder auch als Kreide, Schlämmkreide oder gebrannte Kreide. Kann mit Lösemitteln zur Fettentfernung bei Banknoten benutzt werden. Feine Kreide ist unter Umständen für Aluminiummünzen zum Abreiben noch günstiger als Natron.

Kochsalz

oder auch Speisesalz ist der umgangssprachliche Name für Natriumchlorid, das in jeder Küche vorhanden ist. Diese Qualität reicht für unsere Zwecke völlig aus, gleich ob „jodiert“ oder nicht. Es kann mit Alufolie zusammen zur Reinigung von Silber, besonders bei größeren Mengen oder Gegenständen, eingesetzt werden. Doch dieses Verfahren kann der Verfasser nicht empfehlen.

Königswasser

ist eine Mischung von je ⅓ konzentrierter Salpetersäure mit ⅔ konzentrierter Salzsäure. Diese gefährliche Säuremischung muss stets frisch angesetzt werden und vermag sogar Gold und Platin zu Chloriden aufzulösen. Die Salpetersäure oxidiert die Salzsäure zu Chlor und Nitrosylchlorid, die die edlen Metalle dann in Chloride überführt.

Konservierungsbäder

für Münzen sind im Fachhandel erhältlich. Sie enthalten u.a. ➞ Silikonverbindungen, die die Münzen mit einem dünnen Film umschließen, um sie vor weiterer Korrosion zu schützen; auch „Anlaufschutz“ für Silbermünzen genannt. Der Sammler möge hier seine eigenen Erfahrungen sammeln.

Kreide

ist Kalziumkarbonat. Man kann es zum Abreiben von Münzen (Aluminium) verwenden, und zwar in Pulverform oder als Tafelkreide, wie wir es aus der Schule kennen. Doch meist reicht ➞ Natron aus.

Kriechöl

nennt man in der Technik dünnflüssige Öle mit Zusatzstoffen, die geeignet sind, zwischen Metallfugen „zu kriechen“, so z.B. beim Lösen von angerosteten Schrauben und Muttern. Der Verfasser hat damit gute Erfahrungen bei der Restaurierung von Eisenmünzen gesammelt. Es gibt dieses Öl als Spray oder in Flaschen. Letztere sind billiger und für unsere Zwecke besser geeignet. Auch Waffenöl ist geeignet für Eisenmünzen.

Beschaffungshinweis: Baumarkt, Eisenwarenhandlung

Mengenempfehlung: 50 ml-Flasche mit Pipette oder Sprayflasche

Kupfer- und Kupfernickel-Bad oder Kupfer-Tauchbad

sind speziell für Münzsammler hergestellte fertige Lösungen, die sofort eingesetzt werden können. Ein solches Bad ist unverzichtbar, man benötigt hier eher zwei als eins. Man kann ein Bad durch Zugabe von Säure noch verstärken, dies nennt man in der Fachsprache „scharf machen“. Besonders Salzsäure eignet sich dazu.

Beschaffungshinweis: Münzhandlung

Mengenempfehlung: 2 Bäder, leere Behältnisse auf keinen Fall wegwerfen! Für andere Lösungen verwenden!

Lauge

nennt man Bäder, die mit Seife angesetzt sind oder alkalische Komponenten enthalten, wie Soda, Ätznatron, Ätzkali (dies ist ähnlich wie Ätznatron, enthält aber Kalium statt Natrium).

Magnesia (usta)

siehe ➞ Magnesiumoxid

Magnesiumoxid

nennt man auch gebrannte Magnesia, „Magnesia usta“, es ist ein leichtes, weißes Pulver, das ideal geeignet ist, Lösemittel aufzusaugen. Es kann, gut mit diesen gemischt, verwendet werden, um Fettflecken aus Textilien und auch von Banknoten zu entfernen.

Beschaffungshinweis: Apotheke

Mengenempfehlung: Stoff wird ohnehin nur gebraucht, wenn Banknoten behandelt werden sollen, 50 g reichen lange.

Methylenchlorid

ist der chemische Name für ➞ Dichlormethan

Die Reihe wird fortgesetzt mit der alphabetischen Vorstellung der Chemikalien ab „Natriumbikarbonat“.

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