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Die Erfindung des ersten Fallschirms durch Štefan Banič (1914)

Michael Kurt Sonntag

Im April 2018 emittierte die Slowakische Nationalbank einen Kursmünzensatz, der außer den regulären Kursmünzen für 2018 noch eine Kupfernickelmedaille auf den slowakischen Erfinder des Fallschirms Štefan Banič enthält. Nachdem Štefan Banič (1870–1941) einige Jahre in der Slowakei als Landarbeiter und Maurer gearbeitet hatte, emigrierte er in die USA, wo er als Fabrik- und Bergarbeiter in Greenville, Pennsylvania, tätig war. Da er 1912 Augenzeuge eines schrecklichen Flugzeugabsturzes geworden war, entwickelte er 1913 einen ersten Fallschirm, der ähnlich wie ein Regenschirm funktionierte, und ließ ihn 1914 patentieren. Die Funktionstüchtigkeit dieses Fallschirms stellte er höchstpersönlich Mitarbeitern des amerikanischen Patentamts und Vertretern der US-Air Force unter Beweis, indem er damit von einem 15-stöckigen Hochhaus und auch aus einem Flugzeug sprang. Weil sein Patent aber trotzdem niemand kaufen wollte, schenkte er es 1914 der US-Air Force. Diese nutzte seinen Fallschirm dann erstmals erfolgreich während des 1. Weltkriegs (ab 1917). Nach dem Ende des Krieges kehrte Banič in die Slowakei zurück, arbeitete erneut als Maurer und nahm darüber hinaus aktiv an der Entdeckung der Drinahöhle in den Kleinen Karpaten teil. Štefan Banič verstarb am 2. Januar 1941 in seinem Geburtsort Neštich im Alter von 70 Jahren.

Die Kupfernickelmedaille zeigt ein Porträt des Erfinders nebst einer Detailansicht seines aufgespannten Fallschirms und nennt die Umschrift ŠTEFAN BANIČ 1870–1941. Auf der Kartonhülle des Münzsatzes findet sich zudem ein Detail des US-Patents samt Fallschirmzeichnung, das Štefan Banič am 25. August 1914 erhielt. Betrachtet man diese Abbildung genau, so erkennt man, dass hier der Mensch (der Fallschirmspringer) den Stock des „Regenschirms“ quasi ersetzt und den Schirm durch einfaches Heben der Arme öffnet.

KMS 2018, 1 Cent bis 2 Euro und zusätzlich eine Kupfernickelmedaille,

Auflage: 2.000 in Stgl., Münzstätte: Kremnica Mint (Mincovňa Kremnica). Quelle: Münzhandlung Tobias Honscha, www.honscha.de

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