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  • „Dem Sieger gehört die Kunst“ - Napoleons Ruhm und Beute auf Medaillen

    Wie kein anderer Monarch seiner Zeit spielte Frankreichs Kaiser Napoleon I. auf der Klaviatur der Propaganda. Zu seinem bis heute zumindest in Frankreich kaum infrage gestellten Ruhm als Heerführer, Politiker, Kunstmäzen und treusorgender Landesvater trugen nicht nur zahllose gedruckte und gemalte Legenden bei, die ihn in der Pose eines militärischen Alleskönners und weisen Staatenlenkers verherrlichen. Auch auf Medaillen wusste sich der Aufsteiger blendend darzustellen. Napoleon-Medaillen sind auf Auktionen und im Handel ein Renner, nur muss man prüfen, ob es sich um Originale oder nur um posthume Nachprägungen handelt. An diese Medaillen musste ich beim Besuch der bis 26. Januar 2025 im Berliner Humboldt Forum laufenden Ausstellung „Kunst als Beute“ denken, in der auch der Kunstraub unter Napoleon I. thematisiert wird. Napoleon I. ließ berühmte Antiken wie den Apoll von Belvedere aus den Vatikanischen Museen nach Paris entführen und feierte diese Kulturbarbarei durch Medaillen, die die ihnen gewidmeten Säle im Musée Napoléon zeigen. Bildquelle: Landesmuseum Württemberg https://bawue.museum-digital.de/object/18708. Ebenfalls aus den Vatikanischen Museen stammt die die Laokoon-Gruppe. Nach dem Ende seiner Herrschaft kam das meiste Raubgut in die Heimatländer zurück. Bildquelle: Landesmuseum Württemberg https://bawue.museum-digital.de/object/18708. In der Ausstellung spielen die aus einem Königspalast von britischen Kolonialtruppen geraubten Benin-Bronzen und die Diskussion über die Rückgabe dieser wichtigen Zeugnisse afrikanischer Kultur und Identität eine große Rolle. Die Staatlichen Museen zu Berlin entschlossen sich vor einiger Zeit, die Artefakte an Nigeria zurückzugeben. Im Humboldt Forum werden einige im Hohlgussverfahren hergestellte Objekte als nigerianische Leihgaben sowie weitere Kunstwerke aus Asien, Afrika, Lateinamerika und Ozeanien gezeigt. Anhand von zehn Fallstudien befasst sich die Dokumentation mit dem komplexen Thema Raubkunst in der Kolonialzeit, während der napoleonischen Eroberungen im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert und in der Zeit der Nazidiktatur von 1933 und 1945. Zu sehen sind unter anderem der originale Pferdekopf der 1806 von französischen Truppen geraubten Quadriga vom Brandenburger Tor in Berlin, ein Selbstbildnis von Rembrandt, das für Hitlers „Führermuseum Linz“ geraubt worden war, sowie Repliken und Gussformen der bisher in Berliner Museumsbesitz befindlichen Benin-Bronzen aus Nigeria. Unter dem Motto AUX ARTS LA VICTOIRE (Den Künsten der Sieg) ließ Napoleon I. den Raub der Venus Medici aus Florenz feiern. Bildquelle: Landesmuseum Württemberg https://bawue.museum-digital.de/object/18661. Die Klage über Vandalismus gegen Kunst zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Persische Großkönige und ägyptische Pharaonen brachten Kunst und Kultur auf die Schlachtbank, richteten schreckliche Verwüstungen in Tempeln und Palästen ihrer Gegner an, ließen Götter- und Königsbilder umstürzen oder wenigstens die Inschriften heraus schlagen und neue anbringen, um sich als Eroberer zu feiern. Die Römer nahmen aus besetzten Ländern alles mit, was in ihre Villen und Paläste passte. Mit großer Kraftanstrengung wurden ägyptische Obelisken als Siegeszeichen herbei geschleppt und auf zentralen Plätzen in Alexandria, Rom und Konstantinopel neu aufgestellt.Wir wissen, dass sich schwedische Soldaten im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) kostbare Sammlungen deutscher Fürsten angeeignet haben. Preußische Soldaten raubten ein Jahrhundert später Meißner Porzellan, weil ihr König Friedrich II. ein besonderer Liebhaber des „Weißen Goldes“ war und seine Schlösser mit ihm schmücken wollte. Soldaten des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. plünderte das Heidelberger Schloss und vergingen sich, wie die Medaille von 1693 zeigt, an den Gräbern der Kurfürsten von der Pfalz. Historisches Museum der Pfalz - Speyer https://nat.museum-digital.de/object/1191646?navlang=de. Schon vor seiner Krönung am 2. Dezember 1804 nahm Napoleon Bonaparte Einfluss auf Bilder und Inschriften und verwarf Vorlagen, wenn sie seinen Vorstellungen nicht entsprachen. Ihm stand als eine Art Auge sowie Ratgeber in Kunst- und Medaillenfragen Baron Dominique-Vivant Denon (1747-1825) zur Seite, ein Mann, der als Direktor des Musée Napoléon aus französisch besetzten Ländern zielgerichtet und skrupellos bedeutende Kunstwerke nach Paris entführen ließ. Der barbarische Kunstraub und die feierliche Aufstellung antiker Skulpturen von Weltrang wie der Laokoongruppe und des Apoll von Belvedere, die aus dem Vatikan stammten, sowie der aus Florenz nach Paris entführten Venus Medici im Louvre, der 1802 den Namen Musée Napoléon erhielt, wurde der Mit- und Nachwelt durch Medaillen bekannt gemacht. Baron Dominique-Vivant Denon um 1808. Bildquelle: Robert Lefèvre, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1244387. Der ehemalige königliche Kammerherr und Diplomat Denon war überzeugt, dass Medaillen die einzigen Zeugnisse des Ruhms sind, die über Jahrhunderte überdauern. Seine Signatur "DENON DIR." (Denon direxit) unterstreicht, dass er der geistige Vater der seinem Kaiser gewidmeten Medaillenfolge ist, während die ausführenden Stempelschneider wie Andrieu, Brandt, Brenet, Droz, Galle, Gayrard, Jaley und Jeuffroy mit ihrem Namen und dem Zusatz "F." (fecit) als ausführende Künstler ausgewiesen sind. Sie erhielten pro Stempel mehrere tausend Francs Lohn, während die Zeichner der Entwürfe nur mit weniger als hundert Francs abgespeist wurden. Die unter Denons Regie herausgegebenen Medaillen wurden auf Spindelpressen geprägt. Eine solche wird auf dieser Medaille (eine Nachprägung der Monnaie de Paris) von Clio und Moneta, den antiken Schutzgöttinnen der Geschichte und der Münzprägung bewacht. Bildquelle: Caspar. Napoleon Bonaparte wurde schon vor seiner Kaiserkrönung am 2. Dezember 1804 in der Pariser Kirche Notre Dame auf Münzen und Medaillen verherrlicht. Sie zeigen ihn mit glattem, klassizistisch-makellosem Profil sozusagen als überirdisches Wesen, das von Sieg zu Sieg eilt und niemals altert. Der Lorbeerkranz im Haar erinnert an Darstellungen der römischen Kaiserzeit. Einige Motive sind direkt antiken Skulpturen und Münzen nachempfunden und signalisieren damit historische Kontinuität und Traditionslinien in weit entfernte Zeiten. In ihrem Buch „Napoleons Medaillen“ haben Lisa Zeitz und Joachim Zeitz solche Vergleiche angestellt und die politischen und künstlerischen Hintergründe zahlreicher Ausgaben erläutert. Der Prachtband mit Künstlerbiographien erschien 2003 im Michael Imhof Verlag Petersberg, hat 288 Seiten und zahlreiche meist farbige Abbildungen. Alle diese Medaillen sind in der numismatischen Literatur gut erfasst. Zitiert wird bis heute nach dem auch als Nachdruck verfügbaren Katalog des dänischen Sammlers Ludwig Bramsen „Médaillier Napolón le Grand“ (Paris 1904-1913). Die umfangreiche Sammlung von Dieter Schwerig „Napoleon I. und seine Zeit“ wurde am 19. Oktober 2007 bei der Münzen & Medaillen GmbH in Weil am Rhein versteigert. Der reich illustrierte Katalog mit über 2000 Nummern eignet sich ebenfalls hervorragend als Zitierwerk. Die dem Krieg von 1812 gegen Russland gewidmeten Medaillen führen die französische Niederlage auf das Walten widriger Naturkräfte zurück. Dass dem Desaster Hybris und Selbstüberschätzung zu Grunde lag, war für die Hersteller und ihren Auftraggeber kein Thema. Bildquelle: Landesmuseum Württemberg https://bawue.museum-digital.de/object/18663. Da es sich bei den napoleonischen Medaillen um Propaganda-Erzeugnisse handelte, nehmen sie es mit der Wahrheit nicht genau, was man an auch vielen anderen numismatischen Hinterlassenschaften vor und nach dem Kaiser der Franzosen beobachten kann. Brutale Völkerrechtsverletzungen werden als Befreiungstaten, das Diktat schmachvoller und bedrückender Friedensverträge als Gunstbezeugung, die Absetzung alteingesessener Dynastien und die Thronbesteigung von Mitgliedern des Bonaparte-Clans als Sieg der Vernunft und Gerechtigkeit ausgegeben. Das Leid vieler unterdrückter und ausgebeuteter Völker war ebenso wenig die Prägung von Medaillen wert wie Aufstände gegen die Besatzer sowie Zerwürfnisse innerhalb der herrschenden Clique oder Differenzen zwischen Vertragspartnern. Statt dessen schildern sie Glanz und Gloria. Der Erlass des Code Civil wurde 1804 durch eine Medaille bekannt gemacht. Sie verbindet die Statue des Kaisers mit Minerva, der antiken Göttin der Weisheit und  Beschützerin der Handwerker und des Gewerbes. Bildquelle: Landesmuseum Württemberg https://bawue.museum-digital.de/object/18694. Zu Napoleons herausragenden politischen Leistungen mit weitreichenden rechtlichen Folgen gehört der Erlass des Code Civil, der 1804 durch eine Medaille gewürdigt wurde. Für viele Staaten, darunter auch deutsche Fürstentümer, wurde die damals geradezu revolutionäre Paragrafensammlung zum Vorbild für eigene Gesetzestexte. In Erfüllung ging, was sein Urheber vorausgesagt hatte: „Was ewig bleiben wird, ist mein Code Civil“. Solang Frankreich zu Beginn des 19. Jahrhunderts über andere Länder herrschte, wurde er auch dort eingeführt. Geltung hatte das Gesetzeswerk in ehemals deutschen Gebieten links des Rheins, die Frankreich annektiert hatte. Außerdem übernahmen einige deutsche Fürstentümer die neue französische Rechtsordnung. Festgeschrieben wurden die Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz, der Schutz und die Freiheit des Individuums und des Eigentums sowie die strikte Trennung von Kirche und Staat. Um die Wirtschaft zu beflügeln, wurden der Zunftzwang aufgehoben und die Freiheit von Arbeit und Gewerbe angeordnet. Die Gleichheit war eine Ungleichheit zwischen Begüterten und Nichtbegüterten sowie zwischen Mann und Frau, die in der Formulierung gipfelte „Der Mann ist seiner Frau Schutz, und die Frau ihrem Mann Gehorsam schuldig“. Durch Zugehörigkeit zu den Eliten und den Besitz von materiellen Gütern konnte mancher Bürger „gleicher“ vor dem Gesetz sein als andere und ist es auch heute. Helmut Caspar

  • Der Kampf um Algier (1830)

    Im 16. Jahrhundert war Algerien unter die Oberherrschaft des Osmanischen Reiches geraten. Deren Statthalter, die Deys, agierten aber zunehmend unabhängig. Die bescheidenen Einnahmen aus der Landwirtschaft und dem Handel versuchte die Bevölkerung der Hafenstadt Algier mit Piraterie aufzubessern. Das Kaperwesen gegenüber den „Ungläubigen“ aus Europa und Nordamerika war ein staatliches Monopol, das erhebliche Einnahmen brachte, insbesondere aus Lösegeldern aus dem Verkauf der weißen Sklaven. Diese über mehrere Jahrhunderte hinweg betriebenen Geschäfte  beeinflussten auch das örtliche Währungssystem: „Was die Münzen betrifft, so kursieren in Algier fast keine anderen als spanische, französische und englische Gold- und Silbermünzen; zwar gibt es auch eine kupferne Scheidemünze, diese aber prägen die Türken selbst.“ (1) 8 Reales (Spanien, Münzstätte Mexiko, 1819, 903er Silber, 26,8 Gramm, 38,5 mm) – Bildquelle: Authentic Ancient Greek Roman Coins. Insbesondere der spanische Taler oder Dollar zu acht Reales war im Umlauf. Die einheimischen Prägungen waren geringwertig. Höchste Wertstufe war ein doppelter Budju mit einem Silberanteil von weniger als 20 Gramm. Wegen der zunehmenden Gegenwehr der christlichen Staaten waren die Erträge der Algerier aus dem Kaperwesen allerdings rückläufig. Der Dey von Algier, der die Franzosen unter Napoleon um 1795 mit der Lieferung von Weizen unterstützt hatte, wartete Jahre später noch immer auf die Rückzahlung eines Teils der Schulden.  Am 29. April 1827 schließlich versetzte der Dey bei einem Streit über die Schulden dem französischen Konsul Pierre Deval einen Schlag mit dem Fliegenwedel. Der französische König Karl X., dessen ultrakonservative Regierung zu dieser Zeit auf einen außenpolitischen Erfolg angewiesen war, entsandte daraufhin eine Flotte nach Algier. Hussein Pascha, letzter Dey von Algier (1773-1838) – Bildquelle: Wikimedia, Zhierry. Am 14. Juni 1830 landeten 37.000 Mann auf 700 Schiffen in der Nähe von Algier. Zwei Schiffe waren kurz zuvor vom Kurs abgekommen und erlitten Schiffbruch an der Küste. Der Dey hatte ein Kopfgeld auf jeden gefangenen Franzosen ausgesetzt. Die Bevölkerung der Küstenorte schlachteten daraufhin die Franzosen regelrecht ab und eilten mit den abgetrennten Köpfen nach Algier: „Es waren deren etliche und achtzig, die sie teils in Säcke gefüllt, teils mit durch Ohren und Nasen gezogenen Stricken befestigt, auf Maultiere und Kamele gepackt hatten. Als sie vor der Kassaba angelangt waren, ließ ihnen der Dey für jeden Kopf 100 Dollar auszahlen. Die Köpfe wurden auf dem kleinen freien Platz auf der Kassaba reihenweise aufgestellt und Algiers neugierige Einwohner strömten nun tausendweise dahin, um sie anzuspeien.“ (2) Tags darauf verschenkte der Dey die Köpfe an das gemeine Volk, das mit ihnen allerlei Unfug anstellte. Schließlich kauften die Janitscharen, die den Gesandten des Königreichs Sardinien bewachten, die Köpfe auf und ließen sie beerdigen. 2 Budju (Algerien, Münzstätte Algier, 1238 n.H., 1823, 850er Silber, 20,3 Gramm, 38 mm) – Bildquelle: Wikimedia, Windrain. Der Dey verfügte über 26.000 Janitscharen und unter Waffen stehende Kuloglu, also Abkömmlinge türkischer Väter und nordafrikanischer Mütter. Außerdem hatte er 16.000 bis 18.000 kabylische Infanteristen. Sie waren den gut ausgerüsteten Franzosen klar unterlegen. Den Nachteil gedachte der Dey durch Kampfgeist wettzumachen. Für die Kämpfe vor Algier in den folgenden Tagen setzte er daher ähnliche Kopfgelder wie kurz zuvor aus: „Im Anfange, wo die Köpfe der getöteten Franzosen nur sparsam ankamen, ließ der Dey, um die Armee recht anzufeuern, für einen Kopf vierzig bis fünfzig spanische Dollar auszahlen; je häufiger aber die Köpfe in der Folge kamen, desto weniger Geld bezahlte er dafür, sodass der Preis allmählich herabsank, erst auf dreißig, dann auf zwanzig, später auf zehn und endlich auf fünf Dollar, ja dass er sogar in der letzten Zeit gar kein Geld mehr auszahlen ließ, sondern nur die Namen der Überbringer in ein Buch einschreiben ließ, um dieselben nach Beendigung des Krieges belohnen zu können.“ (3) Den Franzosen gelang es mithilfe ihrer Artillerie, die Stadt Algier innerhalb von zehn Tagen zu erobern. Am 5. Juli 1830 unterzeichnete der Dey einen Vertrag, der Algier den Franzosen übergab. Er selbst ging ins Exil nach Neapel. Algerien war nun eine Kolonie. Im November 1848 wurde Algerien zu einem französischen Territorium erklärt. 5 Francs (Frankreich, 1831, 900er Silber, 25,0 Gramm, 37 mm) – Bildquelle: Numista, Heritage Auctions. Einige Jahrzehnte später hatte sich die Situation an der nordafrikanischen Küste gewandelt. Den in den amerikanischen Kolonien von Spanien geprägte „spanischen Dollars“ im Wert von acht Reales gab es nicht mehr. Als silberne Handelsmünze hatte sich stattdessen der Maria-Theresia-Taler durchgesetzt. Die weit über 100 Jahre für den Bedarf in Übersee nachgeprägten Silbermünzen aus Österreich war das am weitesten verbreitete Zahlungsmittel in Marokko und Tunesien. Lediglich das zwischen den beiden Ländern gelegene Algerien machte seit der Besetzung durch Frankreich eine Ausnahme. Dort galt der französische Franc. Der deutsche Abenteurer Gerhard Rohlfs, der um 1860 unter dem Namen Mustafa-el-Tobib von Marokko nach Tunesien reiste, berichtete davon: „Ich habe noch etwas Geld in meinem Turban eingenäht“, vertraute sich Mustafa einem Einheimischen an, „aber es sind Maria-Theresia-Taler. In Algerien kann ich nicht viel damit anfangen, dort gelten jetzt die Münzen der Frankistani. Gibt es eine Möglichkeit, die Taler in Franken zu wechseln?“ (16) Rohlfs rollte seinen Turban auf und holte 60 Maria-Theresia-Taler hervor. Der Bekannte versprach, die Münzen so schnell wie möglich zu wechseln. Nach drei Tagen bekam Rohlfs den Gegenwert in französischen Münzen. Der Freund riet: „Verstecke sie gleich wieder in deinem Turban. Wenn jemand merkt, was für ein reicher Mann du bist, sind gleich alle Räuber hinter dir her.“ (16f.) Dietmar Kreutzer Quellenangaben: Johann Friedrich Kessler: Reisen zu Wasser und zu Lande (1805); in: Gefangen unter Korsaren, Stuttgart 1997, S. 109. Simon Friedrich Pfeiffer: Meine Reisen und meine fünfjährige Gefangenschaft zu Algier (1834); in: Gefangen unter Korsaren, S. 245. Ebenda, S. 252f. Hans-Otto Meissner: Durch die sengende Glut der Sahara; Stuttgart 1967, S. 16.

  • Ein Sechsfacher Golddukat aus Nürnberg auf den Frieden von Rijswijk

    Auf den 1697 geschlossenen Frieden von Rijswijk (nahe Den Haag), emittierte die Stadt Nürnberg 1698 Goldstücke zu 9, 6, 5 und 4 Dukaten sowie einen Silbertaler. Auf der Vorderseite der Dukaten sehen wir die Silhouette der heil gebliebenen Stadt Nürnberg und darüber einen Strahlenkranz der Sonne mit dem hebräischen Wort "JAHWE" darin und lesen im Abschnitt: "MONETA REIPUB: / NORIMBERGENSIS. 1698. "(Münze der Stadt [wörtlich: Republik] Nürnberg 1698) Die Rückseite zeigt die Personifikation Nürnbergs (eine junge Frau mit Merkurstab [als Zeichen florierenden Handels] und Ölzweig [als Zeichen des Friedens]) auf einem Podest stehend und ihr vorgelagert zwei Putti, die das kleine und das große Stadtwappen Nürnbergs sowie einen Palmzweig halten. Die Münzumschrift lautet: "EXOPTATA DIV PAX COELI EX MVNERE VENIT" (Sehnlich erwünscht kommt endlich der Friede als Geschenk des Himmels). Die großgeschriebenen Buchstaben ergeben das Emissionsjahr MDCLXXXVVVIII [= 1698]. Nürnberg. 6 Dukaten 1698, Gold 20,81 g, Ø 43 mm, Münzstätte Nürnberg. Bildquelle: F. R. Künker, Auktion 350 (29. Juni–1. Juli 2021), Los 465. Aber was war geschehen, dass man in Nürnberg den Frieden so sehr herbeisehnte? Nun, Ende des 17. Jahrhunderts schickte sich der französische „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. dazu an, die Macht Kaiser Leopolds I. (1658–1705) zu beschneiden und die französische Ostgrenze zum Rhein hin zu verschieben. Um angeblich ehemalige Territorien Frankreichs wieder zu gewinnen, erhob er nur schwer nachvollziehbare Ansprüche auf Gebiete des Heiligen Römischen Reiches, schürte Streitigkeiten, wann immer es ihm opportun erschien und wurde so zum großen Unruhestifter in Europa. König Ludwig XIV. (1643–1715) im Krönungsornat (1701). Gemälde von Hyacinthe Rigaud (1653–1743). Standort: Louvre Museum, Paris. Bildquelle: Wikimedia Commons. Ludwig XIV. erhob nach dem Tode von Karl II. von der Pfalz (1685) territoriale Ansprüche auf Gebiete der Pfalz im Namen seiner Schwägerin Elisabeth Charlotte von Orléans („Liselotte von der Pfalz“). Nun waren die Erbansprüche Elisabeths auf die Eigenbesitzungen des Pfälzer Hauses in ihrem Heiratsvertrag in der Tat nur unzureichend geregelt worden, doch hatte bereits Elisabeths Vater (Karl I. Ludwig) in seinem Testament jegliche Ansprüche Elisabeths auf eine territoriale Erbschaft ausgeschlossen. Der Sonnenkönig ignorierte allerdings diesen letzten Willen des Pfälzer Kurfürsten und ließ ihn durch den Obersten Gerichtshof Frankreichs sogar für nichtig erklären. Und da Ludwig XIV. bereit war, seine Ansprüche mit Gewalt durchzusetzten, kam es von 1688–1697 zwischen Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich zum Pfälzischen Erbfolgekrieg auch Orléansscher Krieg genannt. Im Vorfeld zu diesem hatte sich 1686 jedoch das Defensivbündnis der Augsburger Allianz gebildet, dem Kaiser Leopold I., die Könige von Spanien und Schweden ebenso wie der bayerische Kurfürst Max II. Emanuel und der fränkische und oberrheinische Reichskreis angehörten. Bedeutendstes Mitglied des fränkischen Reichskreises war Nürnberg. 1689 traten der Augsburger Allianz dann noch England und die Niederlande bei. Die französischen Feldzüge unter dem französischen Heerführer Ezéchiel du Mas, comte de Mélac (1630–1704), verwüsteten 1689 die Pfalz – zerstörten das Heidelberger Schloss, setzten Heidelberg, Mannheim und die Kaiserdome von Worms und Speyer in Brand. Die Burg Landskorn und die Stadt Oppenheim wurden total zerstört. Später wurden auch die Städte Bretten, Knittlingen, Maulbronn, Pforzheim und Baden Baden beschossen und größtenteils in Brand gesteckt. Außerdem terrorisierte die französische Soldateska nach der Einnahme der Festung Landau die umliegenden Gebiete bis hin nach Rheinhessen und Württemberg. Es ist folglich kein Wunder, wenn General comte de Mélac den Besiegten in erster Reihe als schrecklicher Brandstifter galt und Künstler diesen in späterer Zeit auch als Offizier mit Brandfackel in der Hand darstellten. General Ezéchiel du Mas, comte de Mélac mit Brandfackel in der Hand. Brückenfigur auf Säule stehend, von Peter Lenk in Hirsau. Bildquelle: –Xocolat, Wikimedia Commons. Doch obwohl die Franzosen im gesamten Rheingebiet erhebliche Schäden und Verheerungen anrichteten und die Furcht vor ihnen bis Nürnberg zu spüren war, scheiterten sie am Ende. Die englisch-niederländische Flotte siegte 1692 in der Schlacht von La Hogue über die französische und auch an Land konnten die Franzosen sich letztlich nicht durchsetzen. Da die Kriegskosten Frankreich zudem an den Rand eines Staatsbankrotts gebracht hatten, beendete Ludwig XIV. diesen Erbfolgekrieg und verzichtete schließlich im Frieden von Rijswijk (20. September/30. Oktober 1697) auf alle rechtsrheinischen Eroberungen sowie auf Lothringen und die Pfalz. Straßburg und das Elsaß durfte der Sonnenkönig aber behalten. Im süddeutschen Raum soll damals übrigens, abgeleitet vom Namen des französischen Heerführers Ezéchiel du Mas, comte de Mélac, das Schimpfwort „Lackel“ aufgekommen sein. Wenn man in Nürnberg über das Ende dieses Krieges hocherfreut und äußerst glücklich darüber war, dass der „Lackel“ es letztlich nicht bis nach Franken geschafft hatte, so ist das, angesichts der Verheerungen und Verwüstungen in der Pfalz und im Rheinland sehr gut nachvollziehbar. Ebenso nachvollziebar ist die Tatsache, dass man dem sehnlich erwünschten Frieden von Rijswijk mit imposanten Goldmünzen und einem Silbertaler gedachte. Das zu Beginn gezeigte Goldstück zu 6 Dukaten, das heute sehr selten ist, gelangte im Juli 2021 in der 350. Auktion von F. R. Künker zur Versteigerung. Sein Schätzpreis betrug 75.000,– Euro. Der Zuschlag erfolgte bei 120.000,– Euro. Michael Kurt Sonntag

  • Italien: Serie - Italienische Musik - Italienische Lieder/Albachiara

    Am 11. Juni 2024 startete Italien die neue Serie „Italienische Musik“ mit der Emission einer 5-€-Silbermünze auf das italienische Lied „Albachiara“. Dieses inzwischen legendäre Rock-Lied wurde 1979 vom italienischen Sänger und Liederschreiber Vasco Rossi komponiert und veröffentlicht. 5 €, Silber 925/1000, teilweise rhodiniert, 18 g, 32 mm, Auflag 10.000 in Stgl., Künstlerin: Silvia Petrassi; Münzstätte: IPZS, Rom. Die Münze zeigt auf ihrer zum Teil rhodinierten Vorderseite eine Schallplatte, die in der Mitte den Text des Liedes „Albachiara“ wiedergibt und die Umschrift "REPUBBLICA ITALIANA" nennt. Auf der Rückseite sehen wir eine Schülerin, die einen Apfel isst und Bücher in ihrer Linken hält und lesen "ALBACHIARA / 5 EURO / 2024". Michael Kurt Sonntag

  • Aus privaten Sammlungen: Saudi Arabien, 4 Pfund, 1945

    Mangels eigener Gold- und Silbermünzen war das Königreich Saudi-Arabien anfangs auf ausländische Münzen angewiesen. Als Goldmünzen kursierten vor allem britische Sovereigns, in Silber türkische und ägyptische Münzen. Auch nachgeprägte und mit einem Gegenstempel versehene Maria-Theresia-Taler waren im Umlauf. Der Vertrag zwischen der Arabian American Oil Company (ARAMCO) und Saudi-Arabien sah daher eine anteilige Vergütung der Ölförderung in britischen Sovereigns vor. Weil solche Münzen nach dem Ende Zweiten Goldstandards nicht mehr geprägt wurden, konnten die fälligen Konzessionsgelder nur noch in Dollars ausgezahlt werden. Die saudische Regierung bemühte sich, an frische Sovereigns für einen ausreichenden Geldumlauf zu gelangen. Eine Nachprägung der Sovereigns wurde jedoch von der britischen Regierung abgelehnt. Infolge Vermittlung durch die US-Regierung erklärte sich die Münzstätte Philadelphia bereit, eine Serie von runden Münzbarren im Wert von einem und vier Sovereigns aufzulegen. Von dem Vier-Pfund-Stück von 1945 wurden etwa 91.000 Exemplare geprägt. Das Pfundstück von 1947 hatte eine Auflage von etwa 121.000 Exemplaren. Als das Land im Jahr 1951 millionenfach goldene Pfundstücke mit eigenem Gepräge produzierte, wurde das Gros der Behelfsprägungen eingeschmolzen. Objekttyp: 4 Pfund, 1945 Sammlung: Thomas Rauch Land: Saudi-Arabien Münzstätte: Philadelphia Datierung: 1945 Material: 917er Gold Größe: 28 mm Gewicht: 31,95 g Katalog: Friedberg 190 Thomas Rauch Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@muenzen-online.com.

  • Portugal: 100 Jahre portugiesischer Eislaufverband (1924–2024)

    Vor 100 Jahren wurde der Portugiesische Eislaufverband gegründet. Dieses Ereignis zum Anlass nehmend, emittierte Portugal am 8. April 2024 eine 5-€-Münze in den Metallvarianten Kupfernickel und Sterlingsilber. Ausgehend von der Einführung der ersten Schlittschuhe durch Königin D. Maria Pia in Portugal entwickelte sich der 1924 gegründete Eislaufverband im Laufe der Zeit weiter und deckt heute Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Rollhockey, Skateboarden, Inline-Freestyle und Roller-Freestyle ab. 5 €, Kupfernickel, 14 g, 30 mm, 5 €, Silber 925/1000, 14 g, 30 mm, Künstlerin: Ana Seixas; Münzstätte: INCM, Lissabon, Foto: INCM, Lissabon. Die Münzvorderseite zeigt eine Inlinerfahrerin, eine Rollschuhfahrerin und einen Rollhockeyspieler und nennt die Staatsbezeichnung, den Nominalwert und das Emissionsjahr. Auf der Rückseite sehen wir eine Inlinerfahrerin und einen Inlinerfahrer sowie eine Skateboardfahrerin und lesen "100 ANOS DA FEDERAÇÃO DE PATINAGEM DE PORTUGAL". Michael Kurt Sonntag

  • Spezialsammlungen bei Künker im Juni: Skandinavien, Mainz und 19. Jahrhundert

    Wenn es um die Vermarktung von Spezialsammlungen geht, ist Künker die erste Wahl. Das beweisen einmal mehr die Spezialsammlungen der Künker Sommer-Auktionen: Skandinavien, deutsche Münzen des 19. Jahrhunderts, Goldmünzen aus Mainz, Raritäten aus Wismar, Ausbeuteprägungen und Probeprägungen aus der Sammlung Coenen. Vom 18. bis zum 21. Juni 2024 steht in Osnabrück alles im Zeichen der Numismatik. Wieder einmal haben Sammler aus aller Welt den Spezialisten von Künker ihre über Jahre zusammengetragenen Münzen anvertraut. So werden gleich mehrere Spezialsammlungen aufgelöst. Besonders umfangreich sind: eine Sammlung von skandinavischen Münzen eine Sammlung von deutschen Münzen des 19. Jahrhunderts eine Sammlung von Mainzer Goldmünzen Dazu kommen eine umfangreiche Partie von Ausbeuteprägungen aus der Sammlung Preussag AG, eine kleine Spezialsammlung Wismar sowie ein breites Angebot an Probeprägungen aus der Sammlung Coenen. Die Auktionen bei Künker sind immer auch ein gesellschaftliches Ereignis. Nehmen Sie sich die Zeit, vor Ort mitzubieten und sich in den Auktionspausen an der Unterhaltung mit Gleichgesinnten zu erfreuen! Gerne ist Ihnen die Kundenbetreuung behilflich, in Osnabrück ein Zimmer zu reservieren. Skandinavische Münzen aus einer nordeuropäischen Privatsammlung Seit vielen Jahren ist Künker auf Münzen des skandinavischen Raums spezialisiert. Zahlreiche bedeutende Sammlungen aus diesem Gebiet wurden bei Künker versteigert. Im Juni 2024 kann das Osnabrücker Auktionshaus einmal mehr eine bedeutende Sammlung von skandinavischen Münzen anbieten. Sie enthält große Serien von Münzen aus Dänemark und Schweden, aber auch eine umfangreiche Partie von Münzen Schleswig-Holsteins. Zeitlich reicht das Spektrum der dänischen Prägungen von Hans (1481-1513) bis zu Christian IX (1912-1914); für Schweden von Karl XI. (1660-1697) bis zu Karl XV. (1859-1872). Der Kenner entdeckt zahlreiche Raritäten. Dazu zählt zum Beispiel eine der ersten Goldmünzen Dänemarks und eine Serie mehrfacher Speciedaler, geprägt auf Befehl von Christian IV. im Jahr 1624. Ihre lateinische Aufschrift erinnert daran, dass diese Münzen aus dem Silber der neu erschlossenen Mine von Kongsberg geprägt wurden. Sie lautet Benedictio Domini Divites Facit – frei übersetzt: Der Segen des Herrn schafft Reichtum ohne Anstrengung. Mindestens genauso bemerkenswert ist eine umfassende Partie von dänischen Goldmünzen. Diese Münzen erinnern an eine Zeit, als Dänemark sich anschickte, Kolonialmacht zu werden. Die meisten Stücke sind extrem selten. Der Guineadukat von 1658 wurde lediglich in einer Auflage von 100 Stück geprägt. Nr. 14: Dänemark. Christian IV. 4 Speciedaler 1624, Kopenhagen. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 25.000 Euro Nr. 20: Dänemark. Frederik III. 2 Speciedaler 1655, Kopenhagen. Äußert selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro Nr. 981: Schleswig-Holstein. Christian IV. Dicker doppelter Speciestaler 1641, Glückstadt. Äußerst selten. Sehr schön. Taxe: 10.000 Euro Nr. 1538: Dänemark Frederik III. 2 Dukaten 1658, Kopenhagen. Nur 100 Exemplare geprägt. Sehr schön. Taxe: 2.500 Euro Nr. 1545: Dänemark. Christian V. 2 Dukaten o. J. (1699), Kopenhagen, auf seinen Tod. Sehr selten. Av. fast vorzüglich, Rv. vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro Nr. 1827: Schweden. Karl XIV. Johann. 4 Dukaten 1838, Stockholm. Nur 626 Exemplare geprägt. Vorzüglich. Taxe: 6.000 Euro Nr. 2290: Schleswig-Holstein. Friedrich III. Dukat 1666, Glückstadt. Sehr selten. Fast vorzüglich. Taxe: 5.000 Euro Münzen des 19. Jahrhunderts aus einer rheinischen Privatsammlung Das 19. Jahrhundert ist die Epoche, in der Münzverträge und wirtschaftliche Macht systematisch genutzt wurden, um sich politische Vorteile zu sichern. Ohne die vielen Münz- und Zollverträge hätte es Preußen nach 1848 nie geschafft, Österreich so schnell aus dem Reichsverband zu drängen. So sind die fast 300 Lose aus der Sammlung eines rheinischen Privatsammlers von deutschen Münzen des 19. Jahrhunderts ein hochrangiges Zeugnis für diese wirtschaftsgeschichtlich zentrale Zeit. Darin enthalten sind die Münzen vieler Teilstaaten des Reichs – und zwar vor und nach 1871 – sowie die Prägungen Österreichs. Der Sammler achtete bei seiner Auswahl sorgfältig auf die Erhaltung, so dass diejenigen, die sich an der Perfektion der frühen maschinengeprägten Stücke erfreuen, eine reiche Auswahl finden. Nr. 470: Österreich. Franz Josef I. Doppelter Vereinstaler 1857, Wien. Auf die Vollendung der österreichischen Südbahn. Nur 1.644 Exemplare geprägt. Fast Stempelglanz aus polierten Stempeln. Taxe: 4.000 Euro Nr. 562: Bayern. Ludwig II. Doppelter Vereinstaler 1869. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 5.000 Euro Nr. 2484: Baden. Friedrich I. 5 Mark 1888. Sehr selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 4.000 Euro Nr. 2633: Württemberg. Wilhelm II. 3 Mark 1916 Regierungsjubiläum. Selten. Fast Stempelglanz aus polierter Platte. Taxe: 5.000 Euro Goldmünzen der Stadt Mainz Sammeln Sie Goldmünzen der Stadt Mainz? Dann sollten Sie sich den 21. Juni 2024 unbedingt vormerken, wenn eine umfangreiche Spezialsammlung von 90 Losen mit Mainzer Gulden und Dukaten auf den Markt kommt. Von den frühen Prägungen aus der Mitte des 14. Jahrhunderts nach florentinischem Vorbild bis hin zu den letzten Dukaten, die unter Friedrich Karl Joseph von Erthal vor dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 geprägt wurden, reicht das zeitliche Spektrum. Die wechselvolle Geschichte dieses bedeutenden Erzbistums, über das einige der einflussreichsten Politiker des Mittelalters und der frühen Neuzeit herrschten, spiegelt sich in den Münzen. Nr. 2203: Mainz. Wolfgang von Dalberg. Goldgulden 1593, Mainz. Sehr selten. Fast vorzüglich. Taxe: 8.000 Euro Nr. 2227: Mainz. Lothar Franz von Schönborn. 2 Dukaten o. J. (1696), Nürnberg. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 10.000 Euro Ausbeuteprägungen aus der Preussag Collection Sammler von Bergwerksprägungen aufgepasst! In Auktion 408 sind rund 120 Lose verteilt, die eine hervorragende Provenienz vorzuweisen haben. Sie alle stammen aus der Sammlung der Preussag, die in den Jahren 2015 und 2016 gemeinsam von London Coin Galleries und Künker versteigert wurde. Der Bergwerks-Fan entdeckt interessante Motive von der Arbeit unter Tage auf Lösern, Münzen und Medaillen; nicht zu vergessen die vielen Stücke, auf denen zu lesen ist, woher das Silber für sie kam. Wer damals bei der Versteigerung der Preussag Collection nicht dabei sein konnte, bekommt so eine zweite Chance. Nr. 622: Braunschweig-Wolfenbüttel. Heinrich Julius. Löser zu 4 Reichstalern 1612, Zellerfeld. Aus Preussag Collection. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 15.000 Euro Nr. 661: Braunschweig-Lüneburg-Celle. Christian Ludwig. Löser zu 4 Reichstalern 1664, Clausthal. Aus Preussag Collection. Sehr selten. Fast vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro Nr. 927: Sachsen. Johann Georg III. Vergoldete Bronzemedaille 1690 von M. H. Omeis. Aus Preussag Collection. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 5.000 Euro Nr. 1630: Frankreich. Goldmedaille o. J. (um 1900) von G. Dupré. Prämie der Mineralindustriegesellschaft in Paris, verliehen an Jacques Taffanel. Stempelglanz. Taxe: 7.500 Euro Jacques Taffanel (1875-1946) machte sich durch seine Untersuchungen und seine Entwicklung von Sicherheitsvorkehrungen gegen die in Minen häufigen Staubexplosionen einen Namen. Er arbeitete an dem staatlichen Forschungszentrum in Liévin, das nach der Katastrophe von Courrières am 10. März 1906 – mit 1.099 Toten handelt es sich um das Unglück mit den bis heute meisten Todesopfern in Europa – eingerichtet wurde, um den Bergbau sicherer zu machen. Er erhielt diese Medaille im Jahr 1911. Im selben Jahr wurde ihm das Kreuz der Ehrenlegion verliehen. Raritäten aus Wismar Münzen der Stadt Wismar sind verhältnismäßig selten. Gut ausgeprägte und erhaltene Münzen der Stadt Wismar sind noch seltener. Mehr als 30 Lose mit Münzen aus Wismar ist für dieses Sammelgebiet eine umfangreiche Partie, vor allem wenn sich darin so außergewöhnlich gut ausgeprägte und sehr schön und besser erhaltene Stücke befinden. Eine vergleichbare Auswahl gibt es nur selten. Wer also Wismar sammelt, sollte zugreifen. Nr. 1029: Wismar. Reichstaler (32 Schilling) 1581. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 5.000 Euro Nr. 1052: Wismar. Reichstaler (32 Schilling) 1668. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 7.500 Euro Proben aus der Sammlung Coenen In Auktion 409 wird außerdem ein weiterer Teil der Sammlung Coenen aufgelöst. Diese umfangreiche Spezialsammlung von deutschen Proben und Verprägungen konzentriert sich auf Stücke nach 1871. Wer dieses Gebiet sammelt und dabei das Besondere sucht, der wird sich über das breite Angebot von Raritäten freuen. So enthält die Sammlung Coenen zum Beispiel eine nur in 33 Exemplaren geprägte, nie in die Massenprägung übernommene Variante des bundesdeutschen 2 Mark-Stücks von 1951. Man kann kaum glauben, dass dieses Los mit nur 300 Euro geschätzt ist. Man möge sich zum Vergleich vorstellen, was so ein Stück bringen würde, wenn es sich nicht um eine bundesdeutsche, sondern um eine amerikanische Umlaufmünze handeln würde! Noch sind die Preise für deutsche Proben im Verhältnis zu ihrer Seltenheit sehr niedrig. Es lohnt sich also, genau hinzusehen. Nr. 2691: BRD. 2 DM 1951G. Nur 33 Exemplare geprägt. Polierte Platte. Taxe: 300 Euro Nr. 2743: Deutsches Kaiserreich. Sachsen-Meiningen. Georg II. 2 Mark 1915D. Sehr selten. Fast Stempelglanz aus polierter Platte. Taxe: 3.000 Euro Raritäten von Weltrang Schließen wir diesen Vorbericht mit den zahlreichen Raritäten von Weltrang, die in den beiden Künker Auktionen 408 und 409 angeboten werden. Ganz gleich, was Sie sammeln, Sie werden ein Highlight auch zu Ihrem Sammelgebiet finden. Beginnen wir mit einer kleinen Serie von chinesischen Dollars in besten Erhaltungen von großer Seltenheit. Hier wetteifern gleich drei Lose um die Aufmerksamkeit: Ein Dollar auf den Beginn der Hung Hsien-Periode von 1916, ein Dollar auf den Amtsantritt von Präsident Hsu Shih-Chang von 1921 und ein Dollar auf die Vereinigung der Republik von 1924. Sammeln Sie Belgien? Dann können Sie zwischen einem höchst seltenen vierfachen Souverain d’or des spanischen Königs Karl II. oder einem ebenso seltenen 100 Francs-Stück von 1853 wählen. Ob eine Goldmedaille mit dem Porträt des Oliver Cromwell oder ein Doppio Ducato des Alfonso I. d’Este: die Fülle an herausragenden numismatischen Raritäten erschlägt einen geradezu. Oder nehmen wir das Beispiel Siebenbürgen. Hier finden Sie einfache und mehrfache Dukaten von Sigismund Rakoczi bis Michael Apafi. Wir schließen dieses Kapitelchen mit den drei Top-Stücken der Auktion. Zwei davon kommen aus Frankreich: Mit 200.000 Euro ist ein achtfacher Louis d’or Ludwigs XIII. à la tête laurée von 1640 geschätzt. Mit 100.000 Euro kommt die Probe zu einem Ecu de Calonne Ludwigs XVI. von 1786 zum Ausruf. Dieses wahrscheinlich unike Stück lag einst in der Sammlung des König Faruk von Ägypten. Wer das 20 Kronen-Stück des letzten Kaisers von Österreich aus dem Jahr 1918 besitzen möchte, hat jetzt die Chance: Das wohl einzige sich im Handel befindliche Stück kommt bei Künker zur Versteigerung! Nr. 372: China. Republik. 1 Dollar o. J. (1916) auf den Beginn der Hung Hsien-Periode. Sehr selten. NGC MS64. Fast Stempelglanz. Taxe: 20.000 Euro Nr. 1519: Belgien. Karl II. von Spanien. 4 Souverain d’or 1696, Brügge. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 50.000 Euro Nr. 1521: Belgien. Leopold I. 100 Francs 1853, Brüssel, auf die Vermählung des Thronfolgers. Nur 482 Exemplare geprägt. Fast Stempelglanz. Taxe: 50.000 Euro Nr. 1573: Frankreich. Ludwig XIII. Huit louis d’or à la tête laurée 1640, Paris. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 200.000 Euro Nr. 1601: Frankreich. Ludwig XVI. Probe zu Écu de Calonne 1786, Paris. Aus Sammlung König Farouk von Ägypten. Wohl unik. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 100.000 Euro Nr. 1646: Großbritannien. Oliver Cromwell. Goldmedaille o. J. (2. Hälfte 17. Jh.) auf seinen Tod. Äußerst selten. Gutes vorzüglich. Taxe: 25.000 Euro Nr. 1674: Italien / Ferrara. Alfonso I. d’Este. Doppio Ducato o. J. Äußerst selten. Av. fast vorzüglich, Rv. vorzüglich. Taxe: 50.000 Euro Nr. 1890: Ungarn / Siebenbürgen. Achatius Barcsai. 10 Dukaten 1659, Klausenburg. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 60.000 Euro Nr. 2052: Österreich. Karl I. 20 Kronen 1918, Kremnitz. Wohl einziges im Handel befindliches Exemplar. Vorzüglich. Taxe: 150.000 Euro Raritäten aus Altdeutschland Natürlich enthalten die Künker Kataloge 408 und 409 auch viele Raritäten aus Altdeutschland, die wir Ihnen zum Schluss vorstellen wollen: Nr. 781: Zollern. Jost Nikolaus II. Taler 1544. Äußerst selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 7.500 Euro Nr. 920: Sachsen. Christian II., Johann Georg I. und August. Dicker vierfacher Reichstaler 1610, Dresden. Sehr selten. Gutes sehr schön. Taxe: 20.000 Euro Nr. 1020: Wallenstein. Albrecht. Reichstaler 1628, Jitschin. Sehr selten. Gutes sehr schön. Taxe: 15.000 Euro Nr. 1058: Württemberg. Johann Friedrich. Reichstaler 1610, Stuttgart. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 15.000 Euro Nr. 2089: Preußen. Friedrich (III.) I. Dukat 1706, Minden. Wohl 2. bekanntes Exemplar. Fast vorzüglich. Taxe: 30.000 Euro Nr. 2135: Hamburg. Portugalöser zu 10 Dukaten o. J. (1578-1582). Sehr selten. Fassungsspuren, sehr schön. Taxe: 30.000 Euro Nr. 2274: Sachsen. Friedrich August I. 5 Dukaten 1733, Dresden. Goldabschlag von den Stempeln des 1/2 Reichstalers. Av. vorzüglich. Rv. vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 50.000 Euro Nr. 2281: Sachsen. Friedrich August II. Goldgussbarren o. J. (um 1850) zu 277,22 g. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 20.000 Euro Auch wenn wir wie immer die besonders hochpreisigen Stücke herausgreifen, sind Münzen aus allen Preiskategorien enthalten. Schätzungen beginnen im mittleren dreistelligen Bereich. Für Katalogbestellungen kontaktieren Sie Künker, Nobbenburger Straße 4a, 49076 Osnabrück; Tel: 0541 / 962020; Fax: 0541 / 9620222; oder über E-Mail: service@kuenker.de. Außerdem können Sie die Auktionskataloge online auf www.kuenker.de studieren. Wenn Sie live am heimischen Computer mitbieten wollen, denken Sie bitte daran, sich rechtzeitig für diesen Service anzumelden.

  • Niederlande: 200 Jahre Königlich Niederländische Rettungsgesellschaft (1824-2024)

    Auf das 200jährige Bestehen der Königlich Niederländischen Rettungsgesellschaft (niederländisch „Koninklijke Nederlandse Redding Maatschappij“ – KNRM) emittierten die Niederlande am 25. April 2024 drei motivgleiche Münzen – ein 5-€-Stück in versilbertem Kupfer, eine 5-€-Münze in Sterlingsilber und ein 10-€-Stück in Gold. Bereits 1809 gab es eine staatliche Initiative zur Bereitstellung von Ruderrettungsboten, doch scheiterte diese. Erst 1824 wurde eine unabhängige Rettungsorganisation infolge einer Rettungsaktion der Küstenbewohner von Den Helder gegründet. Der Grundstein hierfür wurde mit Unterstützung von Privatpersonen und Redereien gelegt. Die Organisation stützt sich seither auf drei Säulen: 1. Die Hilfeleistung ist kostenlos; 2. die Rettungsarbeiten werden von Freiwilligen geleistet und 3. die Organisation der KNRM wird von Spenden getragen. Alarm und Koordination der Rettungsaktionen erfolgen durch die Küstenwachenzentrale. Darüber hinaus arbeitet das KNRM eng mit Krankenwagen, Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften zusammen. Auf diese Weise erfolgen Rettung und Hilfe optimal. In 200 Jahren wurden mehr als 130.000 Menschen aus Seenot gerettet. 5 Euro, versilbertes Kupfer, 10,50 g, 29 mm, Randschrift: GOD ZIJ MET ONS, Auflage: 50.000 in NP in Münzkarte und 10.000 in Stgl., in Münzkarte, 5 Euro, Silber 925/1000, 15,50 g, 33 mm, Randschrift: GOD ZIJ MET ONS, Auflage: 3.500  in PP, 10 Euro, Gold 900/1000, 6,72 g, 22,50 mm, Rand geriffelt, Auflage: 750 in PP, Künstler/in: Coralie Vogelaar in Zusammenarbeit mit dem Designer Hendrik-Jan Grievink; Münzstätte: Koninklijke Nederlandse Munt N.V., Utrecht. Die Rückseiten der motivgleichen Münzen zeigen ein modernes Rettungsboot in Aktion auf stürmischer See und nennen die Legende "KONINKLIJKE NEDERLANDSE REDDING MAATSCHAPPIJ 1824–2024 / € 5 [bzw.] € 10". Auf den Münzvorderseiten sehen wir den stark stilisierten König Willem-Alexander im Rechtsprofil auf die ruhige Nordseeküste blickend und lesen "WILLEM-ALEXANDER KONING DER NEDERLANDEN". Michael Kurt Sonntag

  • Porträt einer Stadt - Das Buch zur Serie der Esslinger Kunstmedaillen

    Innerhalb von 13 Jahren entstand eine Serie von Kunstmedaillen des Medailleurs Victor Huster, die Kultur und Geschichte der ehemaligen Freien Reichsstadt Esslingen am Neckar widerspiegeln. Diese 26 gestalterisch und prägetechnisch herausragenden Kunstwerke sind nun in einem gedruckten Buch dokumentiert. Dem Ensemble mit 65 Seiten liegen eine profunde Themenrecherche und eine intensive Entwurfsarbeit zugrunde. Ausgeführt in aufwändiger Prägetechnik, zeigt sich hier ein einzigartiges Stadtporträt, das in der deutschen Medaillenwelt bislang seinesgleichen sucht. Das Themenspektrum umfasst neben Architektur und historischen Meilensteinen auch ausgewählte Persönlichkeiten und Beispiele der lokalen Industrieentwicklung. Die von 1997 bis 2009 gewachsene Serie ist nicht zuletzt dem beständigen Engagement der Kreissparkasse Esslingen zu verdanken. Erfahren Sie hier mehr zur Serie der Esslinger Kunstmedaillen Am Ende des Buches zeigt eine Aufstellung alle technischen Details und die Höhe der einzelnen Medaillenauflagen. Von einigen Motiven gibt es motividentische Goldabschläge in kleinerem Format, die sehr selten sind. Alle Exemplare befinden sich im Münzkabinett des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart, ebenso einige Prägestempel. Die Publikation dient dem Ziel, diese Medaillen für nachfolgende Generationen erlebbar zu machen, die Motivbeschreibungen zu sichern und die Objekte vor dem Vandalismus des Einschmelzens zu beschützen. Die Wertschätzung soll sich nicht am Metallwert, sondern am geistigen Gehalt und an der Einzigartigkeit orientieren. Das Buch ist erhältlich zum Preis von 35 Euro (inkl. 7% MwSt.) zzgl. 4 Euro Versand; Bestellung per E-Mail an info@victor-huster.de.

  • Münze des Monats Mai 2024

    Die Münze des Monats Mai wird bei Chris Rudd in der Auktion am 19. Mai 2024 angeboten. The bearded head on this Boduoc Old Head silver unit, struck by the Dobunni tribe of the West Midlands c.25-5 BC, displays a grave and venerable sage with an air of divinity echoing most closely images of the legendary Roman king Numa Pompilius (r. 715–672 BC), seen on a Roman denarius of 49-48 BC with the same grave expression and long, straight, beard (RCV 1373). This can be no accident: Numa, famously, gave the Romans their calendar, laws, and several state cults and priesthoods, thereby transforming Romulus’ warlike rabble into the makings of a civilized people. Was this how Boduoc also wanted to be known amongst the Dobunni? This excessively rare type (only four others recorded), will be sold in Norwich, 19 May 2024, estimate £3000. Want to read more about the stories depicted on the coins? For a free catalogue ask liz@celticcoins.com Chris Rudd Ltd PO Box 1500 Norwich NR10 5WS. Tel: 01263 735 007 E-Mail liz@celticcoins.com www.celticcoins.com

  • Kanada: Leopardfrosch

    Auf den Leopardfrosch (eng. northern leopard frog, lat. Lithobates pipiens) emittierte Kanada im April 2024 eine unedle 2-$-Münze. Der Leopardfrosch wird 5 bis 11 cm groß, hat eine grünlich bräunliche Grundfärbung mit auffälligen dunklen Flecken auf seiner Oberseite und eine außerordentliche Sprungkraft. Er ist in Feuchtgebieten heimisch. Sein Hauptverbreitungsgebiet sind der Norden der USA sowie große Teile Kanadas, nördlich bis zur Hudson Bay und westlich bis nach British Columbia, Washington und Oregon. Im kanadischen British Columbia gilt der Frosch als gefährdet, doch gibt es dank der Anstrengungen seitens des Northern Leopard Frog Recovery Team (erfolgreiche Zucht- und Translokationsprogramme), inzwischen auch wieder gute und hoffnungsvolle Nachrichten. 2 $, Parameter wie bei der bisherigen regulären 2-$-Münze, Auflage: 30.000 in Stgl. im KMS 2024, Künstler: Steven Rosati (Av.), Julius Csotonyi (Rv.); Münzstätte: Royal Canadian Mint, Ottawa. Die Rückseite der Münze zeigt einen Leopardfrosch im heimatlichen Feuchtgebiet von British Columbia und nennt die Umschrift "CANADA DOLLAR 2024". Auf der Vorderseite sehen wir die Porträtbüste des amtierenden Monarchen von Steven Rosati und lesen "CHARLES III – D · G · REX". Übrigens, diese Münze gibt es nur als Bestandteil des KMS 2024. Michael Kurt Sonntag

  • Lexikon: Denier

    Französische Bezeichnung für den Denar (lat. denarius). Nach dem Aussterben der Karolinger (987) wurde der Denier von der Dynastie der Capetinger (987 bis 1328) und verschiedenen Dynasten weitergeprägt. Feingehalt der ältesten Deniers unter Hugo Capet (987– 996) 833⁄1000 fein bei einem Gewicht von 1,2 bis 1,3 g; seit Mitte des 11. Jh. pfundige Ausbringung mit 240 Stück auf die feine Mark. Der ursprünglich hauptsächlich in Paris geprägte Denier erhielt unter Philipp II. August (1180 – 1223) einen großen Geltungsbereich, der sich auf den ganzen Norden Frankreichs und einige Zentralprovinzen erstreckte. Gepräge: seit Ludwig VI. (1108 bis 1137) Vs.-Aufschrift "FRA/NCO"(rum rex) oder "FRA/ON" [in zwei Zeilen], Rs. Kreuz. In gleicher Weise ließ Heinrich (Henry) IV. von England (1422 – 1461, 1470 – 1471) den Denier in Paris prägen. Zudem Kupfermünze zu 1 Denier, die während des Siebenjährigen Kriegs (1756–1763) 1758 im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel (Münzstätte Braunschweig) als Ausgleichsmünze für die französischen Besatzungstruppen geschlagen wurde: Vs.-Aufschrift: "I/DENIER HZ.BR.LU.L.M.", Rs.- Aufschrift: "13 EINEN MATTIER 1758". Frankreich, Robert II. (996-1031), Denier, Silber, 1,29 g, 22 mm, Duplessy Nr. 4. Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?lang=de&id=18205208. Aus: Helmut Kahnt: „Das große Münzlexikon“

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