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4038 Ergebnisse gefunden für „“

  • Polen: 100 Jahre Bank Polski SA (1924–2024)

    Am 11. April 2024 emittierte die Polnische Nationalbank eine 10-Zloty-Silbermünze auf das 100. Gründungsjahr der Bank Polski SA. Die Gründung dieser Bank stand in engem Zusammenhang mit der Währungsreform und der Konsolidierung der öffentlichen Finanzen, die die Regierung von Wladyslaw Grabski zwischen Dezember 1923 und Frühjahr 1924 durchführte. Ziel dieser Maßnahmen war es, den Staatshaushalt zu stabilisieren, einen ausgewogenen Geldmarkt und einen stabilen Wechselkurs der Polnischen Mark zu erlangen, die später durch den Zloty, die neue polnische Währung ersetzt werden sollte. Die Bank Polski SA wurde die Zentral- und Emissionsbank, die die Polnische Anleihe Bank, die von den deutschen Besatzern 1916 ins Leben gerufen worden war, ersetzte. Die Voraussetzungen zur Gründung der Bank Polksi SA wurden am 11. Januar 1924 durch ein entsprechendes Gesetz geschaffen. Der polnische Präsident Stanislaw Wojciechowski unterzeichnete das Statut der Bank Polksi SA als Aktiengesellschaft am 20. Januar 1924. Diesem Dokument zufolge erhielt die neu gegründete Zentralbank u. a. das Recht zur Banknotenemission, genauer gesagt zur Emission der neuen Zloty-Währung. 10 Zloty, Silber 999/1000, 31,10 g, 32 mm, Auflage: max. 11.000 in PP, Münzstätte: Mennica Polska, Warschau. Auf der Vorderseite der Münze sehen wir die Vorkriegs-Fassade der Bank Polski SA in der Bielanska-Straße in Warschau und lesen Staatsbezeichnung, Nominalwert und Emissionsjahr. Die Rückseite zeigt die nur leicht nach rechts gewandte Büste von Stanislaw Karpinski, dem ersten Zentralbankchef, vor dem Hintergrund eines Bankportals und nennt den Prägeanlass in Polnisch. Michael Kurt Sonntag

  • Großbritannien: George Michael

    Im April 2024 emittierte das Vereinigte Königreich eine Kupfernickel-, eine Silber- und zwei Goldmünzen auf den legendären britischen Pop-Sänger George Michael (* 25. Juni 1963, † 25. Dezember 2016). George Michael, der eigentlich Georgios Kyriakos Panayiotou hieß, war ein erfolgreicher britischer Sänger, Musiker, Songwriter und Musikproduzent. 1981 gründete er mit Andrew Rigeley das Duo „Wham!“. Sein erstes Soloalbum „Faith“ erschien 1987. Zu seinen erfolgreichsten Songs zählen „Careless Whisper“, „Wake Me Up Before You Go-Go“ sowie „Last Christmas“. Er verkaufte mehr als 100 Millionen Tonträger, erhielt zwei Grammy Awards und wurde 2023 posthum in die „Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen. 5 £, Kupfernickel, 28,28 g, 38,61 mm, Auflage: nach Bedarf in Stgl. Künstler/in: Martin Jennings (Av.), Sandra Deiana (Rv.); Münzstätte: Royal Mint. Auf den motivgleichen Münzen sehen wir rückseitig ein leicht nach links gewandtes Porträt des Sängers vor einem Gitarrendetail und einem Tondiagramm im Hintergrund und lesen "GEORGE MICHAEL". Vorderseitig erscheint das Porträt Königs Charles III., der jeweilige Nominalwert und das Emissionsjahr sowie die Titulatur "CHARLES III · D · G · REX · F · D". Folgende Nominale kamen zur Ausführung: 5 £, Kupfernickel, 28,28 g, 38,61 mm, Auflage: nach Bedarf in Stgl., 10 £, Silber 999/1000, 156,30 g (5 oz.), 65 mm, Auflage: max. 185 in PP, 50 p, Gold 999,9/1000, 0,80 g (1/40 oz.), 8 mm, Auflage: max. 2.034 in PP, 25 £, Gold 999,9/1000, 7,80 g (1/4 oz.), 22 mm, Auflage: max. 310 in PP, Künstler/in: Martin Jennings (Av.), Sandra Deiana (Rv.); Münzstätte: Royal Mint. Michael Kurt Sonntag

  • Aus Franz II. wurde Franz I. - Das Ende des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation

    Das Jahr 1806 war ein Jahr der Umbrüche, ein Jahr, in dem der Rheinbund gegründet wurde und das Heilige Römische Reich deutscher Nation sein Leben aushauchte. Preußens König Friedrich Wilhelm III. hatte mit seinen Verbündeten leichtsinnig einen Krieg gegen den neuen starken Mann in Europa, Frankreichs Kaiser Napoleon I., begonnen und ihn haushoch verloren. Der Sieger erlegte dem um die Hälfte geschrumpften Hohenzollernstaat harte Friedensbedingungen auf. Mit französischer Rückendeckung legten sich deutsche Kurfürsten Königskronen zu, Herzöge wurden Großherzöge, Grafen nannten sich jetzt Fürsten und Fürsten schmückten sich mit dem Herzogstitel. Völker und Länder bekamen neue Herrscher und mussten dem Kaiser der Franzosen ewige Treue geloben und Tribut leisten. 4 Dukaten aus dem letzten Jahr des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation, noch mit Reichskrone und der Herrschertitulatur: "FRANCISCVS II". Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?lang=de&id=18204763&view=rs. Das Ende des alten römisch-deutschen Reichs hatte sich seit Jahren angekündigt. 1803 wurde im Zusammenhang mit dem vom damaligen Ersten Konsul in Frankreich, Napoleon Bonaparte, initiierten Reichsdeputationshauptschluss zahlreiche geistliche und weltliche Fürstentümer sowie reichsfreie Städte von der Landkarte gestrichen. Die vor allem in Süddeutschland gelegenen Territorien wurden jenen Fürstentümern zugeschlagen, die Land rechts des Rheins an Frankreich verloren hatten. Einer der Profiteure dieses Ländertauschs war Preußens König Friedrich Wilhelm III., der 1806 im Krieg gegen Frankreich ein schreckliches Desaster erlebte und 1813, auf Bitten seiner Untertanen, das Signal für die Befreiungskriege gab. Mit der Verkündung jenes Reichsdeputationshauptschlusses hatte der römisch-deutsche Kaiser Franz II. seinen politischen Rückhalt verloren. Viele Fürstentümer und reichsfreie Städte standen zu seiner Unterstützung nicht mehr zur Verfügung. Weitaus schlimmer indes war für den Habsburger der Austritt zahlreicher Fürsten vor allem in Süddeutschland aus dem Reichsverband und ihr Eintritt in den Rheinbund, der unter dem Protektorat Napoleons I. stand. Dieser Schritt versetzte dem alten Reich nach 844jährigem Bestehen den eigentlichen Todesstoß. In Wien sah sich Kaiser Franz II. am 6. August 1806 genötigt, die deutsche Kaiserkrone niederzulegen und unter dem neuen Namen Franz I. die Würde eines österreichischen Kaisers anzunehmen. Veränderungen im Status von Franz II./I. lassen sich gut an seinen Münzen ablesen. Dieser Taler aus Prag trägt die Titulatur "FRANCISCVS I" und die Reichskrone wurde durch die Rudolfskrone ersetzt. Bildquelle: https://www.ikmk.at/object?lang=de&id=ID160730&view=rs. Ausgangspunkt seiner von den einen mit Frohlocken und von anderen mit Bedauern zur Kenntnis genommenen Erklärung war der 23. Dezember 1805 abgeschlossene Frieden zu Pressburg, dem heutigen Bratislava, durch den Österreich bedeutende Landesteile an das von Napoleon I. beherrschte Königreich Italien sowie an Bayern abtreten musste. Die „eingetretenen Umstände“, das heißt die Bildung des Rheinbundes am 12. Juli 1806, würden es ihm, Franz II./I. unmöglich machen, die Reichskrone weiterhin zu tragen. „Bei der hierdurch vollendeten Überzeugung, von der gänzlichen Unmöglichkeit, die Pflichten Unseres kaiserlichen Amtes länger zu erfüllen, sind Wir es Unsern Grundsätzen und Unserer Würde schuldig, auf eine Krone zu verzichten, welche nur so lange Werth in Unsern Augen haben konnte, als Wir dem von Churfürsten, Fürsten und Ständen und übrigen Angehörigen des deutschen Reichs Uns bezeigten Zutrauen zu entsprechen und den übernommenen Obliegenheiten ein Genüge zu leisten im Stande waren“, heißt es in der Erklärung. Kaiser Napoleon I. schlug Russland und Österreich am 2. Dezember 1805 bei Austerlitz in Böhmen und feierte die so genannte Drei-Kaiser-Schlacht mit einer Medaille. Bildquelle: https://www.parismuseescollections.paris.fr/fr/musee-carnavalet/oeuvres/bataille-d-austerlitz-2-decembre-1805-0#infos-principales. Franz II. sah das Band, welches ihn bis jetzt an den Staatskörper des deutschen Reichs gebunden hat, als gelöst an. Er entband Kurfürsten, Fürsten und Stände und alle Reichsangehörigen, insbesondere auch die Mitglieder der höchsten Reichsgerichte und die übrige Reichsdienerschaft, von ihren Pflichten, „womit sie an Uns, als das gesetzliche Oberhaupt des Reichs, durch die Constitution gebunden waren.“ Gegründet im Jahre 962 von Kaiser Otto dem Großen, hatte das Heilig Römische Reich deutscher Nation 1806 sang- und klanglos sein Leben ausgehaucht. Der in Regensburg tagende Reichstag nahm die Kunde mit Bestürzung auf, enthielt sich aber des Protestes. Die Gesandten reisten wortlos ab. Wenn man österreichische Münzen des frühen 19. Jahrhunderts genau betrachtet, wird man im kaiserlichen Titel einige bemerkenswerte Veränderungen feststellen können. Der 1768 in Florenz geborene Erzherzog Franz war ein Enkel von Franz I. Stephan und Maria Theresia und Sohn von Kaiser Leopold II., der von 1790 bis 1792 regierte. Nach dessen unerwarteten Tod trat er als Franz II. die Herrschaft in den habsburgischen Erblanden an und wurde zum römisch-deutschen Kaiser gewählt. Er konnte nichts dagegen unternehmen, als seine Tante, die aus Österreich stammende Marie Antoinette und deren Gemahl König Ludwig XVI. von Frankreich 1793 in Paris enthauptet wurden. Die gegen das revolutionäre Frankreich angetretene Koalition mit Österreich und Preußen an der Spitze musste eine Niederlage nach der anderen einstecken. Kaiser Franz II. gelang es nicht, dass Rad der Geschichte auf den Stand von vor 1789 zurückzudrehen. Das seit Jahrhunderten in unzählige weltliche und geistliche Fürstentümer und reichsfreie Städte zersplitterte Römisch-deutsche Reich, befand sich in einem jammervollen Zustand, ja es wurde von Zeitgenossen als lebender Leichnam bezeichnet. Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 schrumpfte die Zahl der geistlichen und weltlichen Fürstentümer stark. Nicht weniger als 112 deutsche Reichsstände rechts des Rheins wurden beseitigt. Damit verbunden, verloren viele Herrschaften und Kommunen das Recht zur Ausgabe eigener Münzen verloren. Die verwirrende Vielfalt des Münzwesens wurde mit der Zeit übersichtlicher, und es wurden erste Schritte zur deutschen Münzeinheit getan. Kaiser Franz II. erfuhr 1804, dass sich der Erste Konsul Napoleon Bonaparte zum Kaiser der Franzosen proklamieren und krönen will. In eigener Machtvollkommenheit rief der Habsburger das Erbkaisertum für seine österreichischen Territorien aus. Franz II., wie er sich noch nannte, ließ vorsorglich die alte römisch-deutsche Kaiserkrone und die anderen Insignien aus Nürnberg nach Wien holen, um sie vor Bonapartes Zugriff zu entziehen. Der neue Kaiser von Österreich und seine Nachfolger schmückten sich von nun an mit der so genannten Hauskrone, die Kaiser Rudolf II. anno 1602 in Prag hatte anfertigen lassen. Beide Kronen kann man mit weiteren Insignien und anderen Hinterlassenschaften der Habsburger in der Wiener Schatzkammer betrachten. Die aus dem Mittelalter stammende Reichskrone und weitere in Aachen beziehungsweise Frankfurt am Main bei Krönungen verwendete Insignien sind in der Kaiserlichen Schatzkammer in Wien ausgestellt. Bildquelle: (Gryffindor) CSvBibra - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7849382. Da Franz II. für knapp zwei Jahre den Titel des römisch-deutschen und des österreichischen Kaisers trug, wurde dies auch auf den zwischen 1804 und 1806 geprägten Münzen kund getan. Offiziell lautete sein Titel in der damaligen Diktion so: „Franz der Zweyte, von Gottes Gnaden erwählter römischer Kaiser, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, erblicher Kaiser von Österreich, König in Germanien, zu Ungarn und Böhmen etc.; Erzherzog zu Österreich, Herzog zu Lothringen, Venedig und Salzburg“. Auf Münzen sind die kaiserlichen Titel in lateinischer Sprache wiedergegeben, wobei der lateinische Hinweis "HAER" als Imperator haereditus (Erbkaiser) zu lesen ist. Das neue Kaiserreich umfasste sämtliche deutsche Provinzen und Reichsländer der Habsburger, die Königreiche Böhmen und Ungarn sowie weitere Gebiete. Mit seiner Erhebung zum Kaiser von Österreich setzte Franz I., wie er sich jetzt nannte, einen Kontrapunkt gegenüber dem neu geschaffenen französischen Kaisertum. Der Mailänder Scudo von 1827 zeigt, dass Teile von Italien einst zur k. und k.-Monarchie gehörten. Der auf dem seltenen Geldstück abgebildete Fanz I. starb nach 43jähriger Herrschaft 1835 und wurde in der Wiener Kapuzinergruft bestattet. Bildquelle: https://www.ikmk.at/object?lang=de&id=ID227594&view=rs. Helmut Caspar

  • Octavian, der „Sieger“ von Naulochos und Actium

    Mit der Seeschlacht von Naulochos am 3. September 36 v. Chr. wurde der seit 42 v. Chr. mit kurzen Unterbrechungen tobende sogenannte „Sizilianische Krieg“ beendet. Marcus Agrippa, einer der fähigsten Mitstreiter Octavians, besiegte mit seiner Flotte Sextus Pompeius Magnus. Damit gelangten Sizilien, Sardinien und Korsika unter die Kontrolle Octavians, gleichzeitig war die Gefahr einer Blockade der Getreideversorgung Roms gebannt. Einhergehend mit diesem Machtzuwachs für Octavian war die Entmachtung des dritten Triumvirn M. Aemilius Lepidus, der letztendlich nur noch das Amt des Pontifex Maximus bis zu seinem Tod 12 v. Chr. bekleiden durfte. Octavian war jetzt der Herrscher über den gesamten Westen des römischen Reiches. Octavian / Augustus vermerkt in seinem Tatenbericht zu diesem Sieg: „Dem Meer habe ich Ruhe vor den Seeräubern verschafft. In diesem Krieg habe ich von den Sklaven, die ihren Herren entlaufen waren und Waffen gegen den Staat ergriffen hatten, fast 30.000 gefangengenommen und ihren Herren zur Bestrafung übergeben“ (Aug. res gestae 25, übers. M. Giebel). Der direkte Gegner Sextus Pompeius Magnus wird in dieser Textpassage nicht erwähnt, lediglich Teile seiner Anhängerschaft, die sich unter anderem tatsächlich aus Seeräubern und entlaufenen Sklaven rekrutierte, werden genannt. Der Sieg von Naulochos findet sowohl in der staatlichen Repräsentationskunst als auch auf verschiedenen Münzprägungen seinen Niederschlag. Vor allem eine Serie von Münzen mit den Legenden "CAESAR DIVIF" und "IMP CAESAR" sind diesbezüglich von Interesse. Diese Prägungen werden in den Zeitraum 33 v. Chr. bis 28 v. Chr. datiert. Der Prägeort ist nach wie vor umstritten: Rom oder Brundisium. Die Münzbilder dieser Serie beziehen sich teilweise auf einen Seesieg, aber weder die Legenden noch die Darstellungen sagen, um welchen Sieg es sich genau handelt. Denn in diesem Zeitraum fällt noch ein weiterer bedeutender Sieg in einer Seeschlacht, nämlich der in der Schlacht von Actium. Diese findet fast auf den Tag genau fünf Jahre nach Naulochos am 2. September 31. v. Chr. statt. In dieser Schlacht siegt Marcus Agrippa unter den Auspizien des Octavian über Marcus Antonius und Cleopatra VII. Mit dem Sieg in Actium wird Octavian zum Alleinherrscher in Rom und der Bürgerkrieg wird endgültig beendet. Was noch bleibt ist die Eroberung Ägyptens, aber das ist ein Krieg gegen „auswärtige“ Feinde. Abb. 1 D, ca 33 - 28 v. Chr., Rom / Brindisi ?, RIC Aug. 271 Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?id=18202362. Der Denar Abb. 1 zeigt auf seiner Vorderseite den nach rechts gerichteten Kopf des Octavian mit Lorbeerkranz innerhalb eines Linienkreises. Eine Umschrift ist nicht vorhanden. Auf dem Revers kann man quer über die Bildmitte "IMP(erator) CAESAR" lesen. Dies ist keine Titulatur Octavians, sondern sein „praenomen imperatoris“, also Teil des Namens, das Octavian bereits seit 38 v. Chr. auf Münzen führt. Das Reversbild ist wiederum von einem Linienkreis umgeben. Die Darstellung zeigt eine auf einer mit Rundprofilen verzierten Basis stehende Säule. Diese ist an den Seiten mit Schiffsschnäbeln bestückt. Die Schiffsschnäbel oder lateinisch „rostra“ der erbeuteten Schiffe galten in der Antike als Siegestrophäen. Auf der Vorderseite der Säule sind im Relief deutlich zwei Anker zu erkennen. Den oberen Abschluss der Säule bildet wieder ein Rundprofil. Bekrönt wird das Ganze von einer bis auf eine Chlamys, einem Mäntelchen, nackten männlichen Statue. Diese steht frontal in „Herrscher- oder Heroenpose“ und hält mit ihrer erhobenen Rechten eine Lanze, ihre Linke umfasst das Schwert an der linken Hüfte. Sicherlich darf man diese Statue mit Octavian identifizieren. Bei der Säule handelt es sich um eine sogenannte „columna rostrata“. Eine solche Ehrensäule gehörte zu den vielfältigen Ehrungen, die der Senat dem Octavian nach seinem Sieg über Sextus Pompeius Magnus zugebilligt hatte. Über diese Ehrungen berichtet der römische Historiker Appian: „Von den für ihn [Octavian] beschlossenen Ehrungen nahm er eine ovatio [kleiner Triumph], ein jährliches Siegesfest und eine vergoldete Statue an. Und zwar sollte er in der Kleidung dargestellt werden, die er bei seinem Einzug in die Stadt trug. Und die Statue sollte auf eine mit den Schiffsschnäbeln der besiegten Schiffe geschmückte Säule gestellt werden. Auf der Inschrift aber sollte stehen, dass er den lange Zeit durch Zwietracht gestörten Frieden zu Land und Meer wieder hergestellt hat“ (App. Bell. Civ. 5,130). Das Münzbild zeigt uns die „columna rostrata“ des Octavian. Der Aufstellungsort dieser Säule ist in der Forschung umstritten. Einige Forscher möchten sie nahe der „columna rostrata“ des Gaius Duilius (Abb. 2) auf dem Forum Romanum bei der Rednertribüne verorten. Gaius Duilius wurde aufgrund eines Seesieges über die Karthager im Jahr 260 v. Chr. mit einer solchen Säule geehrt. Eine weitere Ehrung Octavians war das Recht, den Lorbeerkranz immer zu tragen. Dieser Ehrung entspricht das Aversbild unseres Denars. Abb. 2 Rekonstruktion der columna rostrata des Gaius Dulius, Rom, Museo della civiltà romana Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:MCR_-_colonna_rostrata_di_C_Duilio_1150130.JPG. Ein weiterer Denar dieser Serie (Abb. 3) stellt auf seinem Avers die nach rechts gerichtete, geflügelte Büste der Victoria, der Siegesgöttin, dar. Deutlich sind links und rechts der Büste die Flügelansätze zu erkennen. Es fehlen hier zwar spezielle Attribute, aber für eine weibliche Gottheit mit Flügeln in Verbindung mit der Reversdarstellung kann nur Victoria in Frage kommen. Wie bei dieser Münzserie üblich findet sich auf dem Avers keine Umschrift und das Bild wird von einem Linienkreis gerahmt. Die Siegesgöttin auf der Vorderseite passt exakt zu dem Bild auf der Rückseite bzw. ergänzt dieses. Abgebildet ist eine nach links gerichtete männliche Figur. Diese ist bis auf eine Chlamys, die über den Rücken herabfällt, und einem Schwertgurt unbekleidet. Während das linke Standbein fest auf einer Standlinie steht, ist der rechte Fuß auf ein rundes Gebilde gesetzt. Bei näherer Betrachtung dieser Kugel erkennt man feine Linien, die die Kugeloberfläche in Segmente gliedern. Es handelt sich hierbei um eine Sphaira, eine Himmelskugel. Diese ist eng verwandt mit dem Globus und symbolisiert die weltumfassende Herrschaft. Abb. 3 D, ca 33 - 28 v. Chr., Rom / Brindisi ?, RIC Aug. 256 Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?id=18202371. In der vorgestreckten linken Hand hält die Figur ein Aphlaston oder lateinisch Aplustrum als Siegeszeichen in einer Seeschlacht. Die erhobene Rechte stützt sich auf eine Lanze, deren Spitze auf dem Boden aufsteht. Links auf Hüfthöhe hängt an einem von der Schulter herabreichenden Gurt ein Schwert. Die Art der Darstellung und die Attribute lassen hier zunächst ein Abbild des Neptun vermuten, wie wir es in ähnlicher Form von Münzbildern des Sextus Pompeius Magnus ( Abb. 4 u. 5) her kennen. In der Bildmitte des Denars Abb. 4 und auf dem Leuchtturm des Denars Abb. 5 ist jeweils Neptun in nahezu der gleichen Pose dargestellt. Abb. 4 D, 37/36 v. Chr., Sicilia, RRC 511, 3b Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?id=18202271. Abb. 5 D, 37/36 v. Chr., Sicilia, RRC 511, 4 d Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?id=18207996. Hauptunterschied zu dem eben beschriebenen Bild der Octavian-Münzen ist, dass auf den Prägungen des Sextus Pompeius Magnus Neptun seinen Fuß auf einen Schiffsbug stellt und nicht auf eine Sphaira. Man kann auf diesen drei Beispielen sicherlich Neptun als den Dargestellten identifizieren, es bleibt dem Betrachter aber auch die Möglichkeit, hierin Octavian auf dem Octavian-Denar bzw. auf den Pompeius-Denaren Sextus Pompeius Magnus oder dessen Vater Cn. Pompeius Magnus zu sehen. Dies wird bei der Octavian-Prägung durch die Inschrift "CAESAR DIVI F" umso wahrscheinlicher. Letztendlich übernimmt Octavian nach dem Sieg bei Naulochos die „Neptun-Ideologie“ des Sextus Pompeius Magnus, der sich als „Neptuni filius“ bezeichnete, und setzt sie in seiner Bildrepräsentation für sich ein. Abb. 6 D, ca 33 - 28 v. Chr., Rom / Brindisi ?, RIC Aug. 264 Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?id=18207259. Unser nächstes Beispiel aus dieser octavianischen Münzserie (Abb. 6) zeigt auf dem Avers eine nach rechts hin schreitende Victoria, die in der vorgesteckten rechten Hand einen Kranz und über der linken Schulter einen Palmzweig hält. Victoria, deren Bewegung durch den ausgebreiteten Flügel und durch die s-förmig geschwungenen Gewandfalten besonders hervorgehoben wird, bewegt sich auf einem Schiffsbug. Das wiederum in einem Linienkreis befindliche Bild der Münzvorderseite bezieht sich eindeutig auf einen Seesieg. Passend bzw. ergänzend dazu wieder das Rückseitenbild mit Octavian in einer Triumphal-Quadriga. Octavian im Triumphgewand trägt einen Lorbeerkranz, mit der einen Hand hält er die Zügel, mit der anderen einen Zweig. Sehr schön ist auf unserem Denar die Reliefverzierung des Wagenkorbes zu sehen, d. h. der Stempelschneider war sehr detailfreudig! Unten im Abschnitt befindet sich die Inschrift "IMP CAESAR". Diese Prägung verkündet ohne viele Worte, nur durch die Macht der Bilder einen triumphalen Seesieg. Abb. 7 D, ca 33 - 28 v. Chr., Rom / Brindisi ?, RIC Aug. 265 a Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?id=18202360. Ähnliches trifft auch auf den Denar Abb. 7 zu. Der Avers zeigt den nach rechts gerichteten Kopf Octavians, jetzt allerdings ohne Lorbeerkranz. Der Revers bildet ein Tropaeum ab, also ein Siegesmal, das sich aufgrund seiner Bestandteile wiederum auf einen Seesieg bezieht. Der obere Teil des Tropaeums entspricht einem Siegesmal, wie wir es von vielen Münzbildern her kennen: an einem Baumstamm befindet sich ein Brustpanzer, darüber ein Helm mit Helmbusch, an den „Armen“ sind Schild und gekreuzte Lanzen befestigt. Die Basis des Tropaeums bildet jedoch ein Schiffsbug, über dem wiederum gekreuzt ein Ruder und ein Anker angebracht sind. Auch dieser Denar bezieht sich eindeutig auf einen durch Octavian errungenen Seesieg. Unsere vier Beispiele belegen eindrucksvoll, dass innerhalb der "CAESAR DIVI F - IMP CAESAR"-Münzserie des Octavian auch maritime Siege thematisiert werden. Die Datierung dieser Serie beinhaltet sowohl den Sieg bei Naulochos als auch den bei Actium. Beide Siege wurden jedoch nicht gegen äußere, sondern gegen innere Feinde erfochten. Wie in dem Tatenbericht des Augustus, in dem weder Sextus Pompeius Magnus noch Marcus Antonius namentlich als Besiegte genannt werden, werden auch auf den Münzen die Verlierer dieser beiden Seeschlachten nicht erwähnt. Abb. 8 As, 37 - 41, Rom, RIC Caligula 58 Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?id=18204462. Abschließend sei noch kurz der Mann gewürdigt, dem Octavian die Siege bei Naulochos und Actium zu verdanken hatte: Marcus Vipsanius Agrippa. Agrippa war ein „Alleskönner“, er war Militär, Verwaltungsbeamter, Freund und Schwiegersohn des Octavian / Augustus. Auf dem As des Caligula (Abb. 8) ist der ausdrucksstarke Kopf Agrippas nach links abgebildet. Agrippa trägt die „corona rostrata“ (Schiffsschnabelkrone) oder „corona navalis“ (Schiffskrone). Dabei handelt es sich um eine militärische Auszeichnung, die Agrippa nach seinen Seesiegen verliehen wurde. Die „corona navalis“ war ein Kranz aus Gold mit eingearbeiteten Schiffsschnäbeln. Die Legende "M AGRIPPA L F COS III" (Marcus Agrippa Lucii Filius Consul III) gleicht der Inschrift über der Front des Pantheons in Rom: "M • AGRIPPA • L • F • COS • TERTIUM • FECIT" (Marcus Agrippa, der Sohn des Lucius, errichtete es in seinem dritten Konsulat). Der Vorgängerbau des Pantheons wurde von Agrippa errichtet. Die Rückseite des As zeigt Neptun, den Meeresgott, in seiner klassischen Gestalt: nackt bis auf einen Mantel, muskulös, bärtig, mit Delphin und Dreizack als Attribute. Das Bild des Neptun und die „corona navalis“ erinnern an die maritimen Erfolge des „Admirals“ Agrippa. Horst Herzog

  • Verzweifeltes Hoffen in Argentinien

    Aus Wut und Verzweiflung über Korruption, Misswirtschaft und eine Inflation von über 200 Prozent hatten die Argentinier im November 2023 den ultraliberalen Populisten Javier Milei zum Präsidenten gewählt. Und tatsächlich: Der Kreislauf zur Aufnahme immer neuer Schulden ist inzwischen gestoppt worden. Die Inflation ist auf etwa zehn Prozent pro Monat zurückgefallen und der Peso hat sich gegenüber dem Dollar stabilisiert. Doch sind diese Erfolge nachhaltig? Die Deutsch-Argentinische Industrie- und Handelskammer ist skeptisch. Strukturelle Reformen gibt es nämlich noch keine: „Der kurzfristig erreichte Ausgleich der Staatskasse, auf den die Regierung so stolz ist, beruht bisher auf groben provisorischen Maßnahmen, die auf Dauer kaum durchzuhalten sind. Die Rückführung des Staatsdefizits von fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2023 auf eine schwarze Null in den ersten beiden Monaten 2024 gelang nur, weil Finanzminister Caputo Löhne und Renten kaum mehr an die galoppierende Inflation anpasste und die öffentlichen Investitionen ebenso stoppte wie die Zuschüsse des Bundes an die Provinzen. Zudem wurden die Energierechnungen einfach nicht bezahlt.“ (1) Langfristig wirkende Reformgesetze im Steuer- und Rentensystem wie in Griechenland vor zehn Jahren wären also unumgänglich. Dafür braucht es aber parlamentarische Mehrheiten. Gemeinsam mit der kompromissbereiten Opposition müsste ein Reformpaket beschlossen werden. Ob es dem ewig polternden „Anarcho-Kapitalisten“ Milei gelingt, für die Verhandlungen das nötige Fingerspitzengefühl aufzubringen, steht jedoch in den Sternen. Argentiniens Staatspräsident Javier Miliei – Bildquelle: La Mar de Onuba, Midia NINJA. Argentinien ist seit seiner Gründung über hundert Jahre hinweg ein Agrarland geblieben. Die fehlende Industrieproduktion rächte sich in der Weltwirtschaftskrise: „Die Preise für Rohstoffe gingen in die Knie, während gleichzeitig viele Zielländer ihre Märkte für argentinische Waren schlossen. (…) Die argentinischen Exporte sanken zwischen 1928 und 1932 um die Hälfte, gemessen in Pesos.“ (2) Von unentbehrlich erscheinenden Importen abgeschnitten, machte das Land in den folgenden Jahren notgedrungen eine Industrialisierung durch. Doch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war dieser Aufbruch schon wieder vorbei. Die Probleme spiegelten sich im Kurs des argentinischen Pesos zum Dollar wider. Musste man 1955 noch 18 Pesos für einen Dollar hinlegen, waren es 1964 schon 180 Pesos: „In jenen Jahren war über die argentinische Währung fast täglich etwas in den Zeitungen zu lesen, was für eine Währung nie gut ist.“ (3) Im März 1967 war schließlich ein Kurs von 350 Pesos für den Dollar erreicht. Einhundert „Pesos moneda nacional“ wurden zu einem neuen Peso zusammengelegt. Im Juni 1983 folgte ein weiterer Währungsschnitt. Aus 10.000 Pesos wurde ein „Peso Argentino“. Auf die Öffnung der Wirtschaft unter der Militärdiktatur (1976-1983) folgte mit Raúl Alfonsín endlich wieder ein demokratisch gewählter Präsident. „Die ökonomische Situation war für Alfonsín vom ersten Tag an kritisch. Er übernahm von den Militärs ein tiefes Haushaltsloch, gigantische Schulden und eine Wirtschaft in einer schweren Rezession. Sein Wirtschaftsminister Bernardo Grinspun versuchte das Defizit zu senken und die Wirtschaft zu aktivieren, aber beides zusammen konnte ihm nicht gelingen.“ (4) Austral (Argentinien, 1989, Aluminium, 1,5 Gramm, 20 mm) – Bildquelle: CoinBrothers. Zwischen 1983 und 1989 lag die jährliche Inflation infolge der hohen Ausgaben bei 300 Prozent. Gemeinsam mit einer Politik der knappen Kassen sollte die neue Währung des „Austral“ für einen Befreiungsschlag sorgen. Eintausend „Pesos Argentino“ wurden im Jahr 1985 zu einem Austral zusammengelegt. Das Experiment scheiterte: „Schon 1988 war Argentinien praktisch zahlungsunfähig. Als Anfang 1989 öffentlich wurde, dass Argentinien kein Geld mehr von den supranationalen Kreditgebern erhielt, kam die Geldentwertung richtig in Fahrt. Im Bankenviertel von Buenos Aires standen Männer auf der Straße, die Passanten leise die Wörter ‚tausche Geld‘ zuriefen. Auf dem Schwarzmarkt wechselten die Angestellten ihre Australes in Dollar, um ihren Monatslohn in Devisen zu sichern.“ (5) Im Mai 1989 plünderten Tausende von hungrigen Menschen die Supermärkte in den Armenvierteln von Buenos Aires. Fünfzehn Menschen kamen während der Unruhen ums Leben. Mit der Amtsübernahme des neuen Präsidenten Carlos Menem  im Dezember 1989 keimte Hoffnung auf. Menem hatte versprochen, dass Argentinien innerhalb weniger Jahre in die erste Liga der Industrieländer aufsteigen werde. Im Zuge einer radikalen Liberalisierung der Wirtschaft wurden zahlreiche Staatsunternehmen verkauft und Einfuhrzölle gesenkt. Eine an den US-Dollar gekoppelte Währung sollte Vertrauen schaffen. Die bimetallische, im Jahr 1994 eingeführte Peso-Münze zeigte im Zentrum eine Reproduktion der ersten Goldmünze der „Provincias del Rio de la Plata“ aus der Zeit des Unabhängigkeitskampfes. Doch der viel zu starke, an den Dollar gekoppelte Peso rächte sich. Ab 1998 setzte eine schwere Rezession ein. Die Staatsschulden stiegen innerhalb von nur zehn Jahren von 65,3 Milliarden auf 145,3 Milliarden Dollar. Peso (Argentinien, 1994-2016, Bi-Metall aus Kupfer-Aluminium-Nickel im Zentrum und Kupfer-Nickel im Ring, 6,4 Gramm, 23 mm) – Bildquelle: NumisCorner Im Jahr 2001 zeichnete sich aufgrund der hohen Zinslasten ein Kollaps der Staatsfinanzen ab. Anleger stürmten die Banken, um ihr Geld abzuheben und es in Dollars umzutauschen. Staatspräsident Fernando de la Rúa ließ daraufhin die Bankkonten sperren. Nur noch eine begrenzte Menge von Pesos durfte abgehoben werden. Im Dezember des Jahres vertrieb ein aufgebrachter Mob den Präsidenten aus seinem Palast. Übergangspräsident Adolfo Rodrigo Sáa verkündete kurz darauf die Aussetzung des Schuldendienstes. Die Staatspleite war da. Die Sanierung der Finanzen erwies sich als schwierig. Wirtschaftsminister Roberto Lavagna gelang im März 2005 ein Schuldentausch, dem 80 Prozent der Gläubiger unter erheblichen Verlusten zustimmten: „Danach blieben Argentiniens Außenstände in Höhe von 125 Milliarden Dollar, was im Jahr 2005 etwa 72 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachte.“ (6) Seit 2014 wurde Argentinien allerdings erneut von einer Wirtschaftskrise mit teils negativem Wirtschaftswachstum und hoher Inflationsrate erfasst. Seitdem steht das Land vor einer weiteren Staatspleite. Im Alltag zahlen die Argentinier heute zumeist mit Kreditkarte oder Papiergeld. Der Wertverfall des Pesos zeigte sich aber unlängst anhand des wenigen kursierenden Münzgeldes. Als der Metallwert der bimetallischen Peso-Stücke den Nennwert überstieg, wurden sie von Münzen aus kupferplattiertem Stahl ersetzt. Als der Wert dieser Stücke dann ins Bodenlose sank, wurde die Produktion gänzlich eingestellt. Peso (Argentinien, 2017-2020, kupferplattierter Stahl, 4,3 Gramm, 20 mm) – Bildquelle: Hobby of Kings. Dietark Kreutzer Quellenangaben: Carl Moses: Gelingt die Wende in Argentinien?; auf: ahkargentina.com.ar, 20.03.2024. Ingo Malcher: Tango Argentino – Porträt eines Landes; München 2008. Herbert Rittmann: Moderne Münzen; München 1974, S. 250. Malcher, S. 117. Ebenda, S. 118. Ebenda, S. 124.

  • Nachbericht zu den Gut-Lynt Auktionen 15 und 16 vom 6. und 7. April 2024

    Mit ein wenig Stolz blickt das Online Auktionshaus Münzen Gut-Lynt auf das Ergebnis der Versteigerung des ersten Teils der numismatischen Bibliothek des Händlers Bernt Ahlström zurück. Erst nach zwölf Stunden wurde das letzte der 1000 Literaturlosen zugschlagen. Das Resultat mit einer Zuschlagsquote von 92% des angebotenen Materials und einem Gesamtergebnis von über 100.000 € ist außergewöhnlich. Wieder einmal zeigte sich, dass auch in der heutigen digitalen Welt auf die gedruckten Standardwerke nicht verzichtet werden kann. Besonders gefragt waren neben den prachtvollen Ausgaben zur antiken Numismatik und den Medaillen die Monographien zu Spezialthemen, die oft in einer kleinen Auflage gedruckt wurden. Diese Werke findet man nur in einer Bibliothek, die über Jahrzehnte zusammengetragen wurde, und genau das macht die numismatische Bibliothek Bernt Ahlström so besonders. Im späten Herbst folgt der zweite Teil, dann mit vielen seltenen Auktionskatalogen und weiteren Monographien. Ausgewählte Ergebnisse der Auktion 16: Los 1001, Banduri, A., Numismata Imperatorum Romanorum a Trajano Decio ad Palaeologos Augustus, Zuschlag 875 Euro. Los 1003, Goltzius, H., Sicilia et Magna Graecia, sive, Historiae vrbivm et popvlorvm Graeciae ex antiqvis nomismatibvs, Zuschlag 1750 Euro. Los 1005, Mechel, C. de, Oeuvre du Chevalier Hedlinger, Zuschlag 400 Euro. Los 1015, Hoberman, G., The art of coins and their photography, Zuschlag 380 Euro. Los 1090, Haeberlin, E. J., Aes grave, Zuschlag 3000 Euro. Los 1407, Voglhuber, R., Taler und Schautaler des Erzhauses Habsburg, Zuschlag 410 Euro. Los 1452-1454, Dutkowski, J./ Suchanek, A., Corpus nummorum Danzig/Elbing/Thorn, Zuschlag 570 Euro. Los 1555, Galster, G., Danske og norske medailler og jetons, Zuschlag 700 Euro. Los 1720-1723, Habich, G., Die deutschen Schaumünzen des XVI. Jahrhunderts, Zuschlag 4875 Euro. Die Münzen und Medaillen der Gut-Lynt Onlineauktion 15 hatte verschieden Abteilungen und Schwerpunkte. Nach einer grossen Abteilung antiker Münzen muss die Sammlung Böhmischer und Mährischer Denare aus der Zeit von Wratislaus II (1054-1092) bis zu den Brakteatenprägungen des 13. Jahrhunderts hervorgehoben werden. Seit der auf diesem Gebiet einzigartigen Hohenkubin-Sammlung, versteigert in der Auktion XIII der Firma Lanz in Graz aus dem Jahr 1979, ist keine so bedeutende Sammlung mehr auf dem Markt angeboten worden. Die besonderen Ergebnisse zeigen die Bedeutung dieser Serie. Ebenso erzielten die Rechenpfennige aus Böhmen teilweise hohe Zuschlagspreise. Aussergewöhnliche Resultate gab es auch in den Gebieten «Medaillensammlung Grossbritannien» und «Sammlung von Teilnehmermedaillen der olympischen Sommer- und Winterspiele ab 1896». Das grosse Spektrum an Numismatik, das den Sammlern und Händlern ein jedes Mal bei den Gut-Lynt Versteigerungen präsentiert, macht jetzt schon Lust auf die kommende Versteigerung Ende Juni, dann wieder mit einer Spezialauktion Banknoten. Ausgewählte Ergebnisse der Auktion 15: Los 7, Kelten, Noricum, Tetradrachme, Zuschlag 1400 Euro. Los 11, Griechen, Kalabrien, Tarent, Nomos oder Didrachme, Zuschlag 900 Euro. Los 187, Römisches Kaiserreich, Nero, Sesterz, Zuschlag 650 Euro. Los 2149, Deutschland, Halberstadt, ½ Taler o. J., Zuschlag 2500 Euro. Los 2420, Deutschland, BRD, 5 Deutsche Mark 1963 F, Polierte Platte, Zuschlag 2400 Euro. Los 2685, Großbritannien, George II., Bronzemedaille 1750, Zuschlag 625 Euro. Los 2724, Großbritannien, Victoria, Silbermedaille 1887, Zuschlag 775 Euro. Los 2872, Montenegro, unter ungarischem Protekorat, Grosso, Zuschlag 1150 Euro. Los 2888, Peru, 1 Libra 1929, Zuschlag 1800 Euro. Los 3006, Österreich, Silbermedaille 1874, Zum Andenken an die Kscheutzer Blei- und Silberzeche vom 24. Mai 1865 und Silberblick zu Prag am 18. April 1871, Zuschlag 2100 Euro. Los 3336, Tschechien, Wladislav II., Denar, Zuschlag 5250 Euro. Los 3363, Tschechien, Prschemysl Ottokar II., Brakteat, Zuschlag 2000 Euro. Los 3564, Tschechien, Rechenpfennige, Peter Wok 1604, Zuschlag 1650 Euro. Los 3598, Tschechien, Rechenpfennige, Albrecht von Wallenstein 1631, Zuschlag 1300 Euro. Der nächste Online-Katalog Münzen Gut-Lynt 17 wird ab Juni auf der Auktionsplattform www.auktionen.gut-lynt.de zur Verfügung stehen. Bei Fragen rund um die Münzen Gut-Lynt Auktionen nutzen Sie die Mailanschrift (info@gut-lynt.de) oder rufen an (+49) 2156 4874819.

  • Belgien: 75 Jahre NATO

    Die NATO wurde vor 75 Jahren am 4. April 1949 in Washington D.C. durch den sogenannten Nordatlantikvertrag gegründet. Dieses Ereignis zum Anlass nehmend, emittierte Belgien Anfang April 2024 eine 10-€-Silbermünze. Nachdem das NATO-Hauptquartier zunächst in London und dann in Paris ansässig war, befindet es sich seit 1967 dauerhaft in Brüssel. Das militärische Hauptquartier der NATO ist ebenfalls in Belgien zu finden, aber im Gegensatz zum administrativen Zentrum nicht in Brüssel, sondern 80 km von Brüssel entfernt, in Casteau, in der Nähe von Mons. Mit Schweden, dem letzten bisher der NATO beigetretenen Land, hat sich das Bündnis inzwischen auf 32 Mitgliedsstaaten vergrößert. 10 €, Silber 925/1000, 18,75 g, 33 mm, glatter Rand, Auflage: 3.000 in PP, Künstler/in: Luc Luycx (Av.), Iris Bruijns (Rv.); Münzstätten: Monnaie Royale de Belgique, Brüssel und Koninklijke Nederlandse Munt, Utrecht, Fotos: Monnaie Royale de Belgique. Die Münze zeigt auf ihrer Rückseite das über den gesamten Globus projizierte NATO-Emblem, das von zahlreichen kleinen Punkten umgeben ist, um den zwischenstaatlichen Aspekt der Organisation hervorzuheben. Die Legende lautet: "NATO + NAVO + OTAN + 75 YEARS + JAAR + ANS". Auf der Vorderseite sehen wir das nach rechts gewandte Porträt des amtierenden Königs nebst seinem gekrönten Monogramm und lesen den Nominalwert, das Emissionsjahr und die Staatsbezeichnung in Niederländisch, Französisch und Deutsch. Michael Kurt Sonntag

  • Lexikon: Deni

    Kleine Währungseinheit der Republik (Nord-) Mazedonien seit 1992, 100 Deni = 1 Denar. 50 Deni 1993, Schön 1. Bildquelle: Numista © Cyrillius Aus: Helmut Kahnt: „Das große Münzlexikon“

  • Deutschland: Serie - Rückkehr der Wildtiere - Biber

    Am 17. Juni 2024 emittiert die Bundesrepublik Deutschland eine 20-€-Goldmünze auf den Biber. Die Münze ist Teil der Serie „Rückkehr der Wildtiere“. Diese Serie stellt Tiere in den Mittelpunkt, welche in Deutschland in der Vergangenheit schon fast ausgestorben waren und inzwischen, infolge von Arten- und Naturschutzmaßnahmen, wieder zurückgekehrt sind. Der Eurasiatische Biber (Castor fiber) gehört zur Familie der Nagetiere (Castoridae). Mit rund 1 m Länge und 30 kg Gewicht ist der Eurasiatische Biber das größte europäische Nagetier. Er hat ein kastanienbraunes Fell, einen horizontal abgeplatteten, schuppigen Schwanz, auch „Kelle“ genannt, sowie Schwimmhäute an den Hinterfüßen. Seine Nahrung sind Baumrinden und andere Pflanzenteile. Der Biber baut Burgen als Behausung, deren Kammern nur durch Unterwassergänge zu erreichen sind. Desweiteren errichtet er Dämme, um den Wasserstand um seine Behausung herum zu regulieren. Hierzulande steht er unter Naturschutz. 20 €, Gold 999,9/1000, 3,8879 g (1/8 oz.), 17,50 mm, Auflage: noch nicht bekannt in Stgl., Künstlerin: Natalie Tekampe, Egenhofen; Fotograf: Hans-Joachim Wuthenow, Berlin; Münzstätten: Berlin (A), München (D), Stuttgart (F), Karlsruhe (G), Hamburg (J). Die Münze zeigt auf ihrer Rückseite einen nach rechts gewandten Biber, der sein Gesicht dem Betrachter zuwendet und nennt die Umschrift "BIBER". Auf der Vorderseite sehen wir den Bundesadler, die 12 Europa-Sterne und lesen Staatsbezeichnung, Wertangabe und Emissionsjahr. Michael Kurt Sonntag

  • Wenn „Strichmännchen“ und „Frau auf Stier“ die Sammelfreude trüben: Berufsverband klärt zu Fehlprägungen auf

    Ist diese Münze aus dem Wechselgeld etwas wert? Diese Frage hören Münzenhändler in ganz Deutschland täglich - viele Händlerkollegen sogar stündlich. Der Münzhandel wird seit geraumer Zeit mit Anfragen zu vermeintlichen Fehlprägungen und Raritäten regelrecht überschwemmt, ausgelöst durch reißerische Berichte wie „2-Euro-Münze kann bis 150.000 Euro wert sein“ sowie entsprechende Angebote in Online-Portalen. Doch die Antwort der Händler lautet in den allermeisten Fällen: Nein, die Münze hat keinen besonderen Sammlerwert. Und selbst wenn einzelne Münzen im Internet für schwindelerregende Summen angeboten wurden, kommen tatsächliche Verkäufe nie zustande. Der Frust ist auf beiden Seiten groß - und nicht selten entlädt sich die Enttäuschung gegen den Überbringer der schlechten Nachricht, der als Angehöriger des Berufsverbandes doch eigentlich nur sachkundig und fair beraten möchte. Der Berufsverband des Deutschen Münzenfachhandels e.V. wird deshalb künftig die Öffentlichkeit noch stärker rund um seltene Münzen aus dem Wechselgeld aufklären. Bereits jetzt beantworten Geschäftsstelle und Vorstand regelmäßig Medienanfragen – doch es halten sich weiterhin hartnäckig zahlreiche Mythen und Irrtümer rund um Fehlprägungen und Raritäten. Der Berufsverband stellt deshalb jetzt seinen Mitgliedern eine Handreichung zur Verfügung, die an Interessenten weitergegeben werden kann. Das Blatt enthält kompakte Informationen zu den häufigsten Fehlannahmen rund um Fehlprägungen: Zu den häufigsten Münzen, die fälschlicherweise für einen Schatz aus dem Wechselgeld gehalten werden, zählt die „Frau auf dem Stier“. Das Motiv mag auf den ersten Blick geheimnisvoll anmuten, doch die Erklärung dahinter ist simpel: Es handelt sich um den Mythos vom Raub der Europa durch Zeus, die auf den Umlaufmünzen aus Griechenland seit 2002 in großen Mengen geprägt wurde. Der erste Jahrgang kommt auf eine Auflage von rund 75 Millionen Stück. Die Schatzsuche wird im Falle der 2 Euro Münze aus Griechenland jedoch durch ein Detail zusätzlich angeheizt, genauer gesagt durch einen Buchstaben im Stern. Hierbei handelt es sich um die Fremdprägungen, die im ersten Euro-Jahr im griechischen Auftrag in Finnland geprägt wurden - mit einer Auflage von 64 Millionen Stück ist auch diese Variante keine Seltenheit. Als Sechser im Lotto gilt zudem das „Strichmännchen“. Auch hier dürfte die exotische Gestaltung die Phantasie der Glücksritter anregen, auf dem Motiv wird eine antike Münze angedeutet. Mit diesem Motiv feierten die Euro-Länder im Jahr 2009 das zehnjährige Bestehen der Wirtschafts- und Währungsunion und wollten auf die lange Tradition der europäischen Währungsgeschichte hinweisen. Doch für numismatisch unbedarfte Betrachter könnte das Gedenk-Motiv als antiker Fund missverstanden werden. Mit einer Gesamtauflage von rund 82 Millionen Stück ist das „Strichmännchen“ jedoch vergleichsweise häufig im Wechselgeld anzutreffen – und damit nicht selten. Das Interesse an Münzen aus dem Wechselgeld ist aus Sicht des Berufsverbandes des Deutschen Münzenfachhandels grundsätzlich begrüßenswert: Mit der Einführung des Euro wurde tatsächlich ein grenzüberschreitendes Sammelgebiet mit einer niedrigen Einstiegshürde geschaffen, weil seit dem Jahr 2002 auch Umlaufmünzen und Gedenkprägungen aus anderen Ländern hierzulande im Wechselgeld auftauchen und die Sammelfreude wecken. „Für die Münzhändler in Deutschland sind die ständigen Nachfragen nach Fehlprägungen oder Raritäten jedoch zu einer Last geworden“, betont Michael Becker, 1. Vorsitzender im Berufsverband des Deutschen Münzenfachhandels. Die Händler bemühten sich geduldig um sachliche Aufklärung, seien jedoch zunehmend mit ungehaltenen Reaktionen konfrontiert, wenn sich ein vermeintlicher Schatz im fünf- oder gar sechsstelligen Bereich als ganz gewöhnliche Umlaufmünze ohne Marktwert herausstellt. Die Händler würden nach Einschätzung von Michael Becker lieber ihren Kunden bei der Suche nach fehlenden Stücken für den Ausbau der Sammlung helfen und zu den verschiedenen Sammelgebieten beraten, zu denen neben den beliebten Euro-Münzen auch Klassiker wie das Deutsche Kaiserreich oder Römische Münzen zählen. Auf der Internetseite des Berufsverbandes finden Interessierte auch in ihrer Umgebung einen Fachhändler und dessen Spezialgebiete. Fehlprägungen sind nach Einschätzung des Berufsverbandes des Deutschen Münzenfachhandels ein kleiner und exotischer Nebenaspekt der Numismatik. Durch „echte“ Fehlprägungen erfahren Münzensammler interessante Details aus dem Prägeprozess der Münze, zudem üben anerkannte Varianten auch in ästhetischer Hinsicht durchaus eine Faszination aus. Einzelne Händler und Sachverständige in Deutschland haben sich auf Fehlprägungen spezialisiert. Doch bei den bekannten Fehlprägungen wie dem „Spiegelei“ (einer Deformierung des Innenteils eines Bimetall-Rohlings beim Prägevorgang) oder einem „Monometaller“ (bei dem der Rohling für eine Bimetall-Münze aus nur einem Metall besteht, weil der Innenteil nicht herausgestürzt wurde) handelt es sich um Einzelfälle, die unter normalen Umständen nicht in den täglichen Zahlungsverkehr gelangen. Der Berufsverband des Deutschen Münzenfachhandels rät im Umgang mit Fehlprägungen zur Besonnenheit: „Marktpreise im fünf- oder gar sechsstelligen Bereich sind für Fehlprägungen völlig unrealistisch“, warnt Geschäftsführer Stefan Lutter. Es gäbe nur vereinzelt Liebhaber, die Geld für Fehlprägungen ausgeben. Numismatische Neulinge sollten sich lieber ohne den Traum vom schnellen Geld an den vielfältigen Motiven aus dem Wechselgeld erfreuen. Denn der überraschende Fund im Geldbeutel kann der erste Schritt in ein Hobby sein, das bis heute Millionen Menschen in Deutschland und der ganzen Welt verbindet – und neben Euro-Münzen viele andere Themen, Motive und Besonderheiten bereithält.

  • Monatliches Gewinnspiel 5/24: Wir verlosen ein Exemplar "Antike Münzen sammeln"

    Wir verlosen unter allen Newsletter-Abonnenten ein Exemplar "Antike Münzen sammeln" (2. Auflage 2024). Wenn Sie gewinnen möchten, senden Sie uns eine E-Mail an info@muenzen-online.com mit dem Betreff "ANTIK". Einsendeschluss ist der 15. Mai 2024. Später eingehende E-Mails nehmen nicht an der Ziehung teil. Der/die Gewinner/in wird per E-Mail benachrichtigt. Verlagsmitarbeiter/innen, deren Angehörige und Gewinnspielservices dürfen nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Datenschutzbestimmungen finden Sie hier. Wir wünschen Ihnen viel Glück! PS: Zur Newsletter-Anmeldung gehts hier.

  • Nachbericht Peus-Auktionen 437 und 438

    Unsere Frühjahrsauktionen 437/438 waren ein voller Erfolg und besonders die Universalsammlung Hoesch – Jagd und Tiere verdient hier einen ausführlichen Rückblick auf drei turbulente Auktionstage. Antike Münzen erfreuen sich einer seit vielen Jahren ungebrochen hohen Nachfrage. Exemplare von besonderer Qualität werden von unseren Kunden besonders geschätzt, was sich in hohen Preissteigerungen gegenüber unseren Schätzpreisen niederschlägt. So erbrachte eine Didrachme von Neapolis bei einer Taxe von 400 € (Nr. 13) 1.900 €. Eine besonders hübsche Bronzemünze von Phalanna (Nr.132) wurde von 75 € auf 800 € gesteigert, und der Beischlag zum seltenen Stater von Eretria (Nr. 146) konnte erst bei 8.000 € zugeschlagen werden (Taxe 1.000 €). 13 Kampanien. Neapolis. Didrachme 325/300 v. Chr.  SP 400 €, Zuschlag 1.900 € 132 Thessalien. Phalanna. Bronze 4./3. Jhdt. v. Chr. SP 75 €, Zuschlag 800 € 146 Euboea. Etretria. Stater 500/465 v. Chr., zeitgenössische Imitation. SP 1.000 €, Zuschlag 8.000 € 284 Ptolemaios V. Epiphanes. Goldoktodrachme 193/192 v. Chr., Paphos. SP 7.500 €, Zuschlag 22.000 € Unser Titelstück, die hübsche Oktodrachme Ptolemaios‘ V. (Nr. 284) löste bei einer moderaten Schätzung von 7.500 € ein Bietergefecht aus, das erst bei 22.000 € endete. Von dem raren Trierer Gold sei der Solidus des Arcadius (Nr. 586) exemplarisch erwähnt, der sich von 2.500 € auf 9.500 € entwickelte. 586 Arcadius. Solidus 389/391, Trier. SP 2.500 €, Zuschlag 9.500 € Im Folgenden zeigte sich am ersten Auktionstag bei den Münzen des Auslands, dass Kunden aus aller Welt unsere Auktionen aufmerksam beobachten. Zahlreiche Münzen gingen zu hohen Preisen entweder in ihre Heimat zurück oder in andere starke Märkte. Natürlich hatten auch deutsche Sammler ihre Chancen. Das Gleiche lässt sich über den Markt für Münzen der Habsburgischen Erblande sagen, wo das Interesse Ostmitteleuropas weiterhin stark bleibt. Bei den altdeutschen Münzen wurde ein Angebot von Münzen und Medaillen in Gold und Silber und allen Preisklassen warm aufgenommen. Ein bisher unedierter 4facher Dukat 1657 aus Augsburg (Nr. 1204) brachte 24.000 € und ein hessischer Dukat aus Edergold (Nr. 1445) erzielte 16.000 €. Die Sammlung Frankfurter Münzen erzielte durchweg gute Preise. 1204 Augsburg. 4 Dukaten 1657, mit Titel Ferdinands III. und Eleonore, Dickabschlag von den Stempeln des Doppeldukaten. SP 15.000 €, Zuschlag 28.000 € 1445 Hessen-Kassel. Friedrich II. Dukat 1775, Kassel, Edergold. SP 10.000 €, Zuschlag 16.000 € Am zweiten Auktionstag folgte gleich zu Beginn ein Höhepunkt der gesamten 437. Auktion. Eine bemerkenswerte Sammlung von Silbermedaillen des Medailleurs Karl Goetz brachte teilweise Rekordergebnisse. Auch der internationale Markt spielte hier eine große Rolle. Vor allem die späten Werke gingen nahezu ausnahmslos über das Internet zu Höchstpreisen nach China oder in die USA. Die Sammlung übertraf im Zuschlag die Taxe nahezu um das Zweieinhalbfache. Die Sammlung Württemberg brachte ebenfalls sehr zufriedenstellende Ergebnisse bevor die deutschen Münzen nach 1871 und günstig getaxte Lots eine sehr erfolgreiche Auktion beschlossen. Die Auktion 438, Slg. Rudolf Hoesch, Tiere & Jagd, entfaltete eine besondere Dynamik. Zahlreiche der attraktiven Stücke waren für viele Jahrzehnte, teilweise 70 Jahre lang, dem Markt entzogen worden und dieser nahm sie mit offenen Armen wieder auf. So kam es zu zahlreichen beeindruckenden Zuschlägen, die bisweilen die Fantasien der Katalogbearbeiter übertrafen. Die rare Drachme von Rhegion (Nr. 3024) wurde von 750 € auf 3.600 € hinaufgesteigert. Die Drachme von Hyrtakina aus der Slg. Niggeler (Nr. 3051) schoss von 3.000 € auf 12.000 €, der Halbshekel von Sidon (Nr. 3084) verzwölffachte seine Schätzung von 1.000 € auf 12.000 €. Eine in nur drei Exemplaren bekannte und außergewöhnlich gut erhaltene alexandrinische Drachme (Nr. 3106) steigerte ihren Preis von 750 auf 22.000 € – ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass sobald Seltenheit und Qualität zusammentreffen momentan alles möglich scheint. 3024 Bruttium. Rhegion. Drachme 480/462 v. Chr., unter Anaxilas. SP 750 €, Zuschlag 3.600 € 3051 Insel Kreta. Hyrtakina. Drachme um 300 v. Chr. SP 3.000, Zuschlag 12.000 € 3084 Phoenikien. Sidon. Halbshekel 430/425 v. Chr. SP 1.000 €, Zuschlag 12.000 € 3106 Ägypten. Antoninus Pius. Bronze-Drachme 146/147, Alexandria. SP 750 €, Zuschlag 22.000 € Die Qualität der Sammlung setzte sich danach ungebrochen bei den Münzen des Auslands fort. Hier erzielte ein mit 3.000 € geschätzter Silberabschlag eines indischen Doppelmohurs 1835 (Nr. 3185) einen Zuschlag von 55.000 €. Die Spitzenergebnisse ließen sich fortsetzen. Der Zuschlag im Ausland lag mehr als 270 % über der Schätzung. 3185 Indien. Wilhelm IV. von Großbritannien. 2 Mohurs 1835, Calcutta, Silberabschlag, Prägung für die East India Company. SP 5.000 €, Zuschlag 55.000 € Die Münzen der Habsburgischen Erblande und der altdeutschen Kleinstaaten gingen oft in den fünfstelligen Bereich. Auch die durch das einheitliche Hirschbildnis entstandene Spezialsammlung Stolberger Münzen wurde gut angenommen bevor einige wenige Münzen der deutschen Kolonien als würdige Krönung der Sammlung den Tagesabschluss bildeten. Hier wechselten zwei herausragend erhaltene Münzen Deutsch-Neuguineas, 10 Mark 1895 (Nr. 3647) für 48.000 € und 20 Mark 1895 (Nr. 3648) für sogar 75.000 € die Besitzer. 3647 Deutsch-Neuguinea. 10 Mark 1895 A. SP 35.000 €, Zuschlage 48.000 € 3648 Deutsch-Neuguinea. 20 Mark 1895 A. SP 35.000, Zuschlag 75.000 € Im Ganzen übertraf die Slg. Hoesch – Jagd und Tiere ihre Taxe um 80 % und erzielte mit 687 Losen einen Gesamtzuschlag von über 1,8 Millionen Euro. Wir bedanken uns bei allen Kunden im Saal, an den Telefonen und vor den Computern in aller Welt für dieses hervorragende Ergebnis. Dr. Busso Peus Nachfolger e.K. Inhaber: Christoph Raab Bornwiesenweg 34 60322 Frankfurt am Main Deutschland Tel.: 069-9596620 Fax: 069-555995 E-Mail: info@peus-muenzen.de

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