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Ungarn: 150 Jahre Ungarische Kammer der Notare (1874–2024)

Michael Kurt Sonntag

Auf das 150jährige Jubiläum der Ungarischen Kammer der Notare emittierte das Land am 12. Dezember 2024 eine 15000-Forint-Silber- und eine 3000-Forint-Kupfernickel-Münze. Ab dem Ende des 13. Jahrhunderts gab es in Ungarn Notare, die vom Papst oder dem Kaiser eingesetzt wurden, deren Tätigkeit aber auf den kirchlichen Bereich beschränkt war. Das moderne Notarwesen begann erst 1874, als Ungarns Nationalversammlung die Akte XXXV über Bürgerrechts-Notare im Rahmen einer Justizreform annahm. Seit damals haben Notare, die sich strikt an das Motto „Gesetz ohne Disput“ hielten, der Öffentlichkeit geholfen, rechtliche Kontroversen zu lösen, ohne sich dabei auf Rechtsstreit zu verlegen. Heute sind Notare wichtige Agenten in Ungarns Geschäftswelt und Gesellschaft, da sie auf Bezeugungen bzw. Bestätigungen achten (fides publica) und unparteiliche, nicht rechtsstreiterische legale Dienste leisten. Eine der herausragendsten Gestalten in der Geschichte der Ungarischen Kammer der Notare war Bálint Ökröss (1829-1889). Zeichnete er doch Verantwortlich für die Schaffung der Kammer der Notare 1874. Zudem war korrespondierendes Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und erster Präsident der Budapester Kammer der Notare.

15000 Forint, Silber 925/1000, 31,46 g, 38,61 mm, Rand geriffelt, Auflage: 5.000 in PP,

3000 Forint, Kupfernickel, 30,8 g, 38,61 mm, Rand geriffelt, Auflage: 5.000 in Stgl.,

Künstler: Pelecz Balázs; Münzstätte: Budapest, Ungarn.


Auf der Vorderseite der motivgleichen Münzen sehen wir das notarielle Symbol in einem Wachsiegel und lesen 150 JAHRE DES UNGARISCHEN BÜRGERLICHEN NOTARBERUFS in Ungarisch, die Staatsbezeichnung, das Emissionsjahr und den Nominalwert. Die Rückseite trägt die Büste von Bálint Ökröss und dessen Faksimile-Unterschrift und nennt die Münzumschrift SCHÖPFER DER AKTE XXXV VON 1874 DES BÜRGERLICHEN NOTAR-GESETZES in Ungarisch.


Michael Kurt Sonntag

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