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Unbekannte Hörnlein-Medaille entdeckt - Feuerwehr in Hessen schenkt sie dem Dresdner Münzkabinett


Das Münzkabinett Dresden freut sich über einen bedeutenden Sammlungszuwachs. Am 30. Juli 2021 überreichte Robert Tschage, Kamerad der Freiwilligen Feuerwehr im hessischen Friedrichsdorf, dem stellvertretenden Direktor des Dresdner Münzkabinetts, Dr. Wilhelm Hollstein, eine Medaille, die auf den bekannten Medailleur und ersten Stempelschneider (Graveur) an der sächsischen Staatsmünze in Muldenhütten Friedrich Wilhelm Hörnlein (1873-1945) zurückgeht.

Übergabe der Medaille in den Räumlichkeiten der Dauerausstellung des Münzkabinetts Dresden; von links: Roger Paul, dessen Sammlungsverwalter, Dr. Wilhelm Hollstein, dessen stellvertretender Direktor, und Robert Tschage, Freiwillige Feuerwehr Friedrichsdorf. [Bildquelle: Irene Pamer-Gatzsche].

In der durchaus umfangreich vorhandenen Forschungsliteratur zu diesem Künstler ist dieses Verdienstgepräge bisher nicht verzeichnet. Umso erfreulicher ist somit nicht nur die Schenkung an das Dresdner Kabinett, sondern auch der Umstand, dass diese etwa auf das Jahr 1906 zurückgehende unsignierte Arbeit, zumindest was die Vorderseite betrifft, gesichert Hörnlein zugeschrieben werden konnte. Dieser Entdeckung ging ein Besuch einer Gruppe sächsischer Hörnlein-Forscher im Juni 2021 im bayerischen Schrobenhausen voraus. Dabei suchte man sowohl die seit 1778 bestehende Firma Poellath auf, in welcher die Prägung damals hergestellt wurde, als auch das dortige Museum im Pflegschloss sowie einen passionierten Sammler der Erzeugnisse der Prägefirma. Bei den vor Ort durchgeführten Recherchen stießen die Sachsen in überlieferten Unternehmensakten unter anderem auf eine Medaille, die einen Bezug zur oben erwähnten Wehr aufwies. Eine Nachfrage bei den dortigen Kameraden durch den Sammlungsverwalter des Dresdner Münzkabinetts Roger Paul ergab, dass sich in deren Besitz nach wie vor eine sehr kleine Anzahl der damals von der Feuerwehr in Auftrag gegebenen Gepräge befindet. Sogar die originalen Kaufunterlagen, die etwa den damaligen Lieferschein sowie eine Übersicht über die Herstellungskosten enthalten, seien noch vorhanden, wie dem Dresdner Museumsmitarbeiter versichert wurde. Wie sich herausstelle, hatte man 1919, anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Wehr, bei Poellath 20 dieser Auszeichnungen für 25 Jahre treue Dienste in der Freiwilligen Feuerwehr bestellt.

Auszeichnung für 25 Jahre treue Dienste in der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsdorf, o. J. (1920), Medaille von Friedrich Wilhelm Hörnlein (Vs.), (Bronze, versilbert, 32,73 g, Ø 45,2 mm). [Bildquelle: Mirko Schöder].

Der heutige Feuerwehr-Vorstand entschied nun, ein Exemplar, zu dem auch noch das Original-Etui vorhanden ist, dem Münzkabinett zu schenken. Dessen Direktor Dr. Rainer Grund zeigte sich nach der Übergabe überaus zufrieden. Insbesondere freute er sich über ein weiteres Zeugnis des herausragenden sächsischen Medailleurs der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, dessen Werk als eines der Sammlungsschwerpunkte des von ihm geführten Museums gilt. #FriedrichWilhelmHörnlein #Feuerwehr #Hessen #Friedrichsdorf #Dresden #MünzkabinettDresden #Schenkung #Muldenhütten #Medailleur #Künstler #Medaille #Verdienstmedaille #CarlPoellath #Poellath #Schrobenhausen #Prägefirma #FreiwilligeFeuerwehr #Sachsen #RainerGrund

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