Slowakei: 700. Jahrestag der Einführung des Goldguldens im Königreich Ungarn
- Michael Kurt Sonntag

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Auf den 700. Jahrestag der Einführung des Goldguldens im Königreich Ungarn emittierte die Slowakei am 25. November 2025 eine 100-Euro-Goldmünze. Als man im Königreich Ungarn (von 906–1918 gehörte auch die heutige Slowakei zu Ungarn) den Goldgulden einführte, schrieb man das Jahr 1325. Damals herrschte König Karl Robert in Ungarn. Der ungarische Gulden war dem Gulden aus Florenz, dem „fiorino d´oro“, der dort bereits seit 1252 umlief, nachempfunden. Die Vorseite zeigte das Lilienwappen von Florenz und die Rückseite den Heiligen Johannes den Täufer, den Schutzpatron der Stadt, der legendenmäßig von der Kurzfassung seines lateinischen Namens „S IOANNES B“ umgeben wurde. Der einzige Unterschied zum Original von Florenz bestand in der Umschrift, die die Lilie umgab und in Ungarn auf KAROLV REX (König Karl) lautete. Der ungarische Gulden hatte eine Reinheit von 99% bis 99,7% und wog über 3,55 g. Der Feingoldanteil betrug dabei über 3,52 g. Diese ungarischen Gulden wurden an drei Orten im Königreich geprägt – in Buda (Ungarn), in Kremnitz (heute Slowakei) und in Klausenburg (Siebenbürgen, heute Cluj, Rumänien). Da man diese Gulden aber überall ohne Münzzeichen prägte, ist es heute unmöglich zu sagen, welcher Gulden aus welcher Münzstätte stammt. Auf Grund seiner hohen Reinheit bzw. Goldfeinheit und dem weitreichenden ungarischen Fernhandel wurden diese Goldgulden in nahezu alle Himmelsrichtungen exportiert. Diese Goldgulden wurden während der gesamten Regierung von König Karl Robert geprägt und auch noch einige Zeit nach seinem Tod (1342) von seinem Nachfolger König Ludwig dem Großen.

100 Euro, Gold 900/1000, 9,5 g, 26,00 mm, Rand geriffelt, Auflage: 4.600 in PP, Künstler: Branislav Ronai; Stempelschneider: Dalibor Schmidt, Münzstätte: Mincovňa Kremnica; Fotos: Mincovňa Kremnica.
Auf der Vorderseite sehen wir den Avers eines ungarischen Goldguldens, darüber ein kleines slowakisches Staatswappen, links davon den thronenden König und das alte ungarische Wappen, rechts davon eine strahlende Sonne und einen Bergarbeiter in Aktion. Wir lesen SLOVENSKO / 100 EURO / 2025. Die Rückseite zeigt den Revers eines ungarischen Goldguldens, der links und rechts von zwei Hammerprägenden flankiert wird. Die Legende lautet EINFÜHRUNG DER GOLDPRÄGUNG IN UNGARN – 1325, in Slowakisch.
Michael Kurt Sonntag




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