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Rückblick des Berufsverbandes auf die World Money Fair 2024

Kurz nach dem Einlass trafen die Besucher der diesjährigen World Money Fair auf den ersten Andrang – der Stand des Berufsverbandes des Deutschen Münzenfachhandels e.V. wurde für viele Messebesucher zur ersten Anlaufstelle, um sich fachkundig beraten zu lassen oder ein numismatisches Souvenir zu ergattern. Der Verband zog im Jahr 2024 erstmals in das neu gestaltete Messe-Foyer in bester Nachbarschaft zum Ehrengast – die Monnaie de Paris präsentierte neben dem Stand des Berufsverbandes die einzelnen Schritte der Gestaltung einer Münze.

Der Umzug des Berufsverbandes des Deutschen Münzenfachhandels in den Eingangsbereich der World Money Fair war nicht die einzige Veränderung im Jahr 2024 – die größte Münzenmesse der Welt befindet sich in einem Prozess der Erneuerung. Mit Goetz-Ulf Jungmichel haben die Gesellschafter der World Money Fair einen neuen Geschäftsführer berufen. Zwei der ersten Amtshandlungen des ausgewiesenen Messe-Fachmannes: Die World Money Fair hat ein neues Corporate Design erhalten und erstmals gibt es einen „WMF-Club“, der ebenfalls in direkter Nachbarschaft zum Berufsverband im Entrée des Estrel viele Besucher anlockte.


Nach dem gelungenen Comeback der World Money Fair im Jahr 2023 nach einer mehrjährigen Covid-Zwangspause war die Spannung groß vor der diesjährigen Messe in Berlin. Münzensammler aus aller Welt, Vertreter von Prägestätten sowie Händler waren nach Berlin gekommen. Tausende Besucher drängten sich vom 2. bis 4. Februar 2024 in den Messehallen des Berliner Estrel-Hotels und bildeten bereits kurz nach Eröffnung lange Schlangen. Es hat sich gezeigt, dass das Münzensammeln in Deutschland und Europa weiterhin einen hohen Stellenwert genießt und dass von einem Nachfragerückgang nichts zu spüren ist.


Die World Money Fair 2024 hat für jeden Geschmack etwas geboten. Die große Messehalle im Estrel war auch in diesem Jahr den Prägestätten aus aller Welt vorbehalten. Sie sieht auf den ersten Blick aus wie ein numismatisches Disneyland und die Münzproduzenten überbieten sich mit Spezialeffekten, Sonderaktionen und neuen Münzen. Dieser Bereich ist die erste Anlaufstelle für Einsteiger und Sammler, die mit der ganzen Familie anreisen. Das eigentliche Messegeschäft spielt sich dagegen vor allem in den umliegenden Räumen ab. Hunderte Händler aus aller Welt bieten ihre Ware in Vitrinen und Schaukästen zum Verkauf an.


Auf der World Money Fair spielt zudem das Thema „Edelmetall-Investment“ eine zunehmende Rolle: Es waren viele Händler dabei, die sowohl Gold als auch Silber zu Anlagezwecken verkaufen. Vergessen werden darf auch nicht der große Bereich der klassischen Numismatik auf der World Money Fair. Das Auktionshaus Künker aus Osnabrück veranstaltet alljährlich im Rahmen der World Money Fair eine hochkarätige Münzauktion. Auch in diesem Jahr gab es wieder Rekorde am laufenden Band. Auch das Thema „Historische Münzen“ steht also weiterhin hoch im Kurs.


Der Berufsverband des Deutschen Münzenfachhandels zieht nach der World Money Fair 2024 ein positives Fazit: “Die neue Gestaltung unseres Messestandes fand sowohl bei unserem Standpersonal, als auch bei den Besuchern positiven Anklang. Der Stand überzeugt durch eine modernere Optik und der neue Standort ist großzügiger und heller“, berichtet Stefan Lutter, Geschäftsführer des Berufsverbandes des Deutschen Münzenfachhandels. „Insbesondere am Freitag und Samstag wurde der Stand des Berufsverbandes bis zum Messeschluss kontinuierlich von Sammlern und Interessierten besucht.“


Dazu trugen gleich mehrere Aktionen bei – beispielsweise ein Glücksrad: „An allen drei Messetagen bildeten sich zu jeder vollen Stunde lange Schlangen. Jede Spielrunde mussten wir mit sanftem Druck beenden, da sich andernfalls das Glücksrad wahrscheinlich durchgehend gedreht hätte“, sagt Michael Becker, 1. Vorsitzender des Berufsverbandes des Deutschen Münzenfachhandels, augenzwinkernd.

Ein besonderes Highlight für viele Messebesucher war der Beitrag des Berufsverbandes zum traditionellen „Münzpass“ der World Money Fair: Während die meisten anderen Länder eine aktuelle Prägung zum Münzpass beigesteuert hatten, erhielten Sammler am Stand des Berufsverbandes eine Münze mit Geschichte: 1.600 Exemplare der 1 Pfennig Umlaufmünze mit der Jahreszahl 1949 hatte der Verband beschafft und einen Großteil während der Messe an Besitzer eines Münzpasses, sonstige Besucher und Partner abgegeben. Darüber hinaus wurde als besonderes Geschenk für alle Messebesucher eine gekapselte 1 Pfennig-Münzen in „bankfrisch“ verteilt – rund 1.800 Messebesucher nahmen einen „Glückspfennig“ mit nach Hause.

Zudem konnten sich Sammler beim Berufsverband mit Fachliteratur versorgen: Die Firma Leuchtturm hatte dem Verband eine größere Menge des beliebten 2-Euro-Münzkataloges zur Verfügung gestellt, der im Jahr 2023 erstmals erschienen ist. Alle Kataloge wurden, aufgeteilt auf alle drei Messetage, restlos verteilt: „Ohne Tagesaufteilung wären die Kataloge wohl schon im Laufe des zweiten Messetages vergriffen gewesen“, berichtet Stefan Lutter, Geschäftsführer des Berufsverbandes des Deutschen Münzenfachhandels.


Der Berufsverband informierte auf der World Money Fair über seine Dienstleistungen für Händler sowie die Vorteile, die das Verbandslogo als Gütesiegel für Sammler bietet. Denn der Kauf oder Verkauf einer Münze ist Vertrauenssache - eine faire Wertermittlung, die sachkundige Beratung oder eine sorgfältige Echtheitsprüfung sind nur drei Details, an denen Sammler einen seriösen Münzenhändler erkennen. Seit 1970 gilt das Verbandslogo des Berufsverbandes des Deutschen Münzenfachhandels e. V. als wichtiges Erkennungszeichen für besondere Sorgfalt und exzellenten Service im Münzhandel.

Nicht nur auf Websiten, sondern auch auf Münzbörsen wie der World Money Fair setzen die Mitgliedsunternehmen mit dem Verbandslogo ein sichtbares Zeichen für kompetente Beratung im Münzhandel. Der größten numismatischen Berufsorganisation Europas gehören mehr als 220 Mitglieder mit einem Schwerpunkt im Münz- oder Edelmetallhandel an. Vor der Aufnahme werden Interessenten sorgfältig geprüft. Dadurch ist sichergestellt, dass die Verbandsmitgliedschaft auch künftig für ein Höchstmaß an Sicherheit steht. Die Verbandssatzung garantiert beispielsweise, dass der Verkäufer eine Fälschung zurücknimmt und dem Käufer den vollen Kaufpreis erstattet.


Die „WMF“ wurde 1972 von Albert Beck in Basel gegründet und ist 2006 nach Berlin umgezogen. In den letzten Jahrzehnten hat sie sich zu einer der bedeutendsten Veranstaltungen in der numismatischen Welt entwickelt und zieht Sammler, Händler und Enthusiasten aus verschiedenen Ländern an, um die vielfältigen Aspekte von Münzen und Währungen zu präsentieren, zu erkunden und zu diskutieren.

2024 hat die Messe eine echte Meisterleistung vollbracht: Sie strebt an, sich neu zu erfinden, dabei jedoch ihren Wurzeln treu zu bleiben. Dazu gehört, dass bei dieser Veranstaltung neben dem Kauf von neuen Münzen für die Sammlung der Kontakt mit anderen Sammlern, Händlern und Industrievertretern im Mittelpunkt steht. Um diese „Community“ noch besser ansprechen zu können, hat die neue Messeleitung den so genannten „World Money Fair Club“ ins Leben gerufen. Im hinteren Bereich der Messe wurde eine „Club Lounge“ eingerichtet, in der die Besucher für einen Augenblick zur Ruhe kommen und ein kostenloses Getränk erhielten. Dazu gab es ein reich bebildertes Buch über die Krügerrand-Anlagemünze, eine nummerierte Medaille als Clubausweis und eine Ronde, die in der benachbarten Techniker-Halle geprägt werden konnte.


Nach der World Money Fair 2024 ist in der Branche ein einhelliges positives Echo zu vernehmen. Das Messe-Team hat diesmal die World Money Fair im Kleinen verändert. Nur ein Beispiel: Bis zu diesem Jahr hatten die Gäste der World Money Fair innerhalb des Veranstaltungsbereichs so gut wie keine Möglichkeiten, sich für einen Moment hinzusetzen. In diesem Jahr war mitten in der großen Messehalle eine gemütliche Sitzecke mit Palmen- Dekoration platziert. Aufmerksame Beobachter dürften zudem bemerkt haben, dass die Struktur der Messehallen deutlich übersichtlicher war als früher: Goetz-Ulf Jungmichel und sein Team haben nicht nur aufgeräumt, sondern ganz nebenbei auch klar erkennbare Fluchtwege geschaffen. Auch der neue Eingangsbereich der Messe mit einem Sonderstand des Ehrengastes, der Aktionsfläche des Berufsverbandes sowie dem Media-Forum als Event-Space für alle wurde deutlich aufgewertet.


Nachdem in diesem Jahr grundlegende Themen wie „Struktur“ und „Orientierung“ fokussiert wurden, planen Goetz-Ulf Jungmichel und sein Team für das Jahr 2025 einen inhaltlichen Tiefgang, um die World Money Fair für neue Zielgruppen zu öffnen – neben Hobby- Numismatikern, Händlern und Fachbesuchern also beispielsweise Nachwuchs-Sammler, die sich neben Münzen auch für Zukunfts-Themen aus dem Bereich der Popkultur interessieren, oder Erben, die erstmals mit Münzen zu tun haben mehr über den Schatz erfahren möchten, der ihnen hinterlassen wurde.


Zudem möchte die World Money Fair künftig auch unterjährig präsent sein: Eine Vortragsveranstaltung beim Auktionshaus? Ein Blick hinter die Kulissen beim Zubehörproduzenten? Ein regionaler Stammtisch? Vieles ist möglich, das den Münzensammlern auch im weiteren Jahresverlauf viel Freude bereiten und die World Money Fair zu einem dauerhaften Begleiter machen könnte. „Wir freuen uns darauf, unseren Beitrag zu dieser Entwicklung zu leisten und neben unseren bewährten Aktivitäten für Händler und Sammler in Deutschland auch zusätzliche Interessenten ansprechen. Münzen haben nicht nur wegen ihres zeitgeschichtlichen Hintergrundes, sondern auch als Sachwert, eine viel versprechende Zukunft“, resümiert Michael Becker, 1. Vorsitzender des Berufsverbandes des Deutschen Münzenfachhandels.

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