Als Peter Franz Mittag, Professor für Alte Geschichte an der Universität Köln, 2010 einen Band „Römische Medaillons. Caesar bis Hadrian“ vorlegte, war die Fachwelt voll des Lobs. Dieses Lob hat sich auch bestätigt, denn fast zehn Jahre danach ist klar, dass dieser Band ein großer Fortschritt und eine große Hilfe darstellt, was auch daran zu erkennen ist, dass inzwischen eine 2. Auflage erschienen ist. Umso mehr wuchs die Hoffnung, dass Mittag diese Arbeit fortsetzt. Die schöne Botschaft ist nun, dass es den Fortsetzungsband gibt.
Dieser Band „Römische Medaillons II“ ist die chronologische Fortsetzung, erfasst jedoch nur Emissionen, die unter Antoninus Pius verausgabt wurden. Das macht den Umfang des Buches im Vergleich zum ersten Band nicht kleiner, denn Mittag erfasst 286 Medaillons des Kaisers Antoninus Pius (S. 14–62 und Katalog-Nr. 1–179), seiner Frau Faustina I. (S. 63–73 und Katalog-Nr. 180–217) sowie in seine Regierungszeit fallenden Stücke für den Caesar Marcus Aurelius (S. 74–85 und Katalog-Nr. 218–267) und Faustina II. (S. 86–89 und Katalog-Nr. 268–286). In einem kleinen nachfolgenden Kapitel listet Mittag dann noch Stücke auf, die er nicht in seinen Katalog übernommen hat (den häufig Medaillons zugeordnete reguläre Münzen, nachantiken Fälschungen sowie in der Literatur herumgeisternde Stücke, die nicht nachweisbar oder falsch beschrieben sind).
Im Katalogteil sind die Medaillons gut beschrieben und mit allen wichtigen Angaben versehen, insbesondere mit genauen Standortangaben und Literaturnachweisen. Im Tafelteil sind die Medaillons schwarz-weiß und ganz überwiegend gut abgebildet. Natürlich sind Beschreibungen auch immer wieder Interpretationen, aber Mittag hält die eigentlichen Interpretationen und Diskussionen aus dem Katalog heraus und beschäftigt sich damit in den vorangestellten Kapiteln, wo er auch die moderne Forschungsliteratur kritisch einfließen lässt. Hier werden auch Datierungsfragen und historische Einordnungen vorgestellt, sie sind aufgrund von Titulaturveränderungen, Stilistik der Porträts, Stempelkopplungen, Bezug zwischen Themen und historisch belegten Ereignissen usw. nicht gering und man ist dankbar für die umfassende Aufarbeitung Mittags. So sind die Unterschiede, die Mittag zum Münztypenspektrum aufzeigt, von ebenso großem Interesse wie die Unterschiede zu Hadrian, dem Vorgänger von Antoninus Pius.
Den Band beschließen Konkordanzen, eine Zusammenstellung von Stempelkopplungen, das Literaturverzeichnis und verschiedene Indices, die den Gebrauch des Bandes erleichtern.
Das vorbildliche Werk ist allen an der römischen Kaiserzeit Interessierten ganz dringend zu empfehlen.
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