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Perfekte Doppeltaler und Goldraritäten des Deutschen Kaiserreichs bei der Heidelberger Münzhandlung

Die Heidelberger Münzhandlung stellt ihre Novemberauktion vor. Darin enthalten sind interessante Stücke von der Antike bis zur Gegenwart. Sammler von deutschen Münzen finden eine große Auswahl von Stücken in feinster Erhaltung. Aber auch andere Sammelgebiete sind reichlich vertreten.


Am 14. und 15. November 2023 führt Herbert Grün die 87. Auktion der Heidelberger Münzhandlung durch. Wie immer ist für jeden etwas geboten. Von der Antike bis zur Gegenwart, von Rund um den Globus, für den großen und den kleinen Geldbeutel, für den Einsteiger und den erfahrenen Sammler. Kurz, es lohnt sich für jeden Münzfan, die über 2.000 Nummern genau zu studieren. Und für alle, die sich für die deutsche Numismatik begeistern können, lohnt es sich doppelt. Denn wie immer bietet die Heidelberger Münzhandlung eine spannende Auswahl an großen Seltenheiten und besten Erhaltungen, häufig sogar in einem Stück vereint.


Nr. 5 – Kelten / Rheinhessen. Goldstater „Regenbogenschüsselchen“. Vorzüglich.

Taxe: 1.650,- Euro


Nr. 116 – Maximianus Herculius, 286-310. Aureus, Trier. RIC -. Vorzüglich bis Stempelglanz.

Taxe: 15.000,- Euro


Antike Münzen

Rund 150 Lose von antiken Münzen, darunter zahlreiche Lots: damit beginnt die Auktion am 14. November 2023 um 9.45. Wie in den letzten Jahren handelt es sich auch diesmal um eine virtuelle Auktion, für die es sich rechtzeitig anzumelden gilt. Und anmelden lohnt sich.

Sammeln Sie keltische, griechische oder römische Münzen? Dann bietet Ihnen Auktion 87 eine kleine, feine Auswahl von interessanten Stücken. Genannt seien beispielhaft zwei Regenbogenschüsselchen und ein Trierer Aureus. Letzterer ist eine große Rarität. Das fast prägefrisch erhaltene Stück zeigt auf der Vorderseite den Kopf von Maximianus Herculius nach links! Und das ist extrem selten.


Nr. 157 – Flandern. Ludwig von Male, 1346-1384. Lion d’or o. J., Gent. Vorzüglich. Selten.

Taxe: 3.200,- Euro


Nr. 201 – Frankreich. Jean II le Bon, 1350-1364. Mouton d’or o. J. Vorzüglich.

Taxe: 2.500,- Euro


Nr. 409 – Ungarn. Johannes Hunyadi, 1446-1452. Goldgulden o. J. (1446-1447), Nagybánya.

Sehr selten. Vorzüglich bis prägefrisch.

Taxe: 6.500,- Euro


Goldmünzen des Mittelalters

Rund 500 Lose mit Münzen aus dem Ausland folgen. Besonders hervorzugeben sind einige außergewöhnlich hübsch erhaltene, spätmittelalterliche Goldmünzen. Dazu gehören ein Lion d’or von Ludwig von Male aus Gent, ein Mouton d’or vom französischen König Jean le Bon und eine kleine Serie von ungarischen Goldgulden mit großen Seltenheiten wie einem Gulden von Ladislaus I. aus Hermannstadt und einem Stück von Johannes Hunyadi aus Nagybánya.


Nr. 470 – China. Volksrepublik seit 1911. KMS mit zwei Medaillen. Polierte Platte.

Taxe: 1.200,- Euro


Nr. 552 – USA. 20 Dollar 1898. PCGS MS64. Fast Stempelglanz.

Taxe: 8.000,- Euro


China und USA

Chinesische und us-amerikanische Münzen haben sich in den letzten Jahrzehnten vor allem in den USA als Investitionsobjekte etabliert. Wer daran interessiert ist, solche Objekte zu erwerben, dem bietet Auktion 87 zahlreiche Möglichkeiten. So finden sich z. B. seltene chinesische Kursmünzensätze der Jahre 1980 bis 1985. Unter den amerikanischen Münzen entdeckt der Sammler zahlreiche sinnvoll zusammengestellte Lots und einige Raritäten, so das 20 Dollar-Stück von 1898 mit dem Grade PCGS MS64. Sammler können sich auch über eine kleine Serie von günstig geschätzten Halfdollars freuen, fast alle in der Erhaltung vorzüglich und besser.


Nr. 649 – Anhalt-Bernburg. Alexander Carl, 1834-1863. Doppeltaler 1845. PCGS MS64. Stempelglanz. Taxe: 6.000,- Euro


Nr. 776 – Braunschweig-Wolfenbüttel. Wilhelm, 1831-1884. Doppeltaler 1852. PCGS MS65. Stempelglanz. Taxe: 5.000,- Euro


Nr. 1051 – Reuss-Obergreiz / Ältere Linie. Heinrich XX., 1836-1859. Doppeltaler 1851.

Sehr selten. PCGS MS66. Erstabschlag, Stempelglanz.

Taxe: 10.000.- Euro


Nr. 1053 – Reuss-Ebersdorf / Jüngere Linie. Heinrich LXXII., 1822-1848. Doppeltaler 1840 A.

Äußerst selten. PCGS MS67. Stempelglanz.

Taxe: 15.000,- Euro


Nr. 1191 – Schwarzburg-Sondershausen. Günter Friedrich Carl II., 1839-1880.

Doppeltaler 1854. PCGS MS65. Stempelglanz.

Taxe: 6.000,- Euro


Deutsche Doppeltaler in exquisiter Erhaltung

Die Heidelberger Münzhandlung ist dafür bekannt, dass man in ihren Kataloge immer wieder Münzen in spektakulärer Erhaltung sieht. Einige davon stellen wir Ihnen an dieser Stelle vor. Es handelt sich um Doppeltaler der so genannten Schwalbach Zeit, also des 19. Jahrhunderts, und zwar vor der Einführung der Reichswährung.

Wer beobachtet, welch unglaublich hohe Preise aktuell auf den internationalen Märkten für amerikanische und britische Münzen in vergleichbaren Erhaltungen erzielt werden, kann sich nur wundern, warum die deutschen Münzen des 19. Jahrhunderts im Vergleich zu Seltenheit und Qualität so unterbewertet sind.

Dies mag auch daran liegen, dass ein ausländischer Investor überfordert ist, wenn er sich mit der deutschen Geschichte des 19. Jahrhunderts konfrontiert sieht. Nehmen wir als Beispiel die beiden seltensten Stücke dieser Partie, die Doppeltaler aus Reuss-Obergreiz und Reuss-Ebersdorf. Vom ersten Doppeltaler wurden 1851 2.400 Stück geprägt, vom zweiten 2.750 Exemplare. PCGS bewertet das erste Stück mit MS66, das zweite mit MS67. Man möge sich vorstellen, welches Ergebnis eine britische, chinesische, russische oder us-amerikanische Münze unter vergleichbaren Bedingungen erzielen würde.

Das Problem ist allerdings, dass die wenigsten Investoren wissen, wo Reuss lag. Doch das lässt sich mit einem Blick auf Wikipedia lösen. Schwierig wird es, weil das hiesige Herrscherhaus eine unschlagbare Phantasielosigkeit in der Benennung der männlichen Mitglieder an den Tag legte: Sie heißen alle Heinrich.

Der Taler aus Reuss-Obergreiz zeigt Heinrich XX. Er bestieg 1836 als Nachfolger seines Bruders Heinrich XIX den Thron. Nach seinem Tod beerbte ihn sein Sohn Heinrich XXII. Der XXII. deshalb, weil der älteste Sohn mit dem schönen Namen Heinrich XXI. bereits bei der Geburt verstorben war.

Um die Verwirrung vollständig zu machen, lebte Heinrich LXXII. – für all diejenigen, die mit lateinischen Ziffern nicht so vertraut sind, es handelt sich um den 72. Träger dieses Namens in der jüngeren Linie des Hauses Reuss – VOR Heinrich XXII. Die jüngere Linie hat ihre eigene Nummerierung. Wenn das nicht verwirrend ist!

Dabei sind die Geschichten, die mit diesen Personen verbunden sind, wirklich interessant. Nehmen wir Heinrich den 72. Ihn könnte man geradezu als die Inkarnation eines Duodezfürsten bezeichnen. Die adelsgläubige Gartenlaube charakterisierte ihn im Jahr 1866 folgendermaßen: „Trotz der Kleinheit seines Fürstenthums fühlte sich Heinrich der Zweiundsiebenzigste, ebenso wie der mächtigste Alleinherrscher, durchdrungen von dem Bewußtsein seiner Souveränität, und der Unumschränktheit seines Willens sollte sich Alles beugen.“

Tatsächlich scheint Heinrich seine Herrschaft besonders unglücklich gehandhabt zu haben. Die Einführung einer Feuerversicherung verursachte in seinem winzigen Fürstentum einen Aufstand, den das Militär blutig niederschlug. Siebzehn Zivilisten kostete dieses Massaker das Leben. In Liebesdingen bewies er mehr Weitsicht. Die berüchtigte Lola Montez hätte sich in Ebersdorf nur zu gerne eingenistet. Heinrich gab ihr 2.000 Taler Reisegeld unter der Bedingung, dass sie in 24 Stunden das Land verlassen solle. Schlagfertig versetzte sie, dass sie für diesen Weg höchstens eine Viertelstunde bräuchte. Immerhin, Heinrich kostete sein Abenteuer nur ein paar Tausend Taler. Ludwig von Bayern, bei dem die Montez ebenfalls Schutz suchte, bezahlte sein Faible für die britische Abenteurerin mit dem Thron.

Sie sehen, diese seltene Münze bietet nicht nur ihre perfekte Erhaltung, sondern auch eine spannende Geschichte.


Nr. 1076 – Sachsen / Albertinische Linie. Christian II., Johann Georg und August, 1591-1611.

Dicker Doppeltaler 1606. PCGS AU55. Schleier im Slab, nicht auf der Münze. Vorzüglich.

Taxe: 3.000,- Euro


Nr. 1093 – Sachsen / Albertinische Linie. Johann Georg I., 1615-1656.

Taler 1630 auf die 100-Jahrfeier der Übergabe der Augsburger Konfession. Sehr selten.

Verfärbung des Slab. PCGS XF45. Sehr schön bis vorzüglich.

Taxe: 8.000,- Euro


Eine kleine Serie Sachsen in guten Erhaltung

Trotz etlicher Nebenlinien ist Sachsen ein wesentlich übersichtlicheres Sammelgebiet, das es ebenfalls noch nicht auf den internationalen Markt geschafft hat. Dank der vielen Lokalsammler wird aber mit einem größeren Bietergefecht zu rechnen sein, wenn die rund 110 Lose mit sächsischen Münzen und Medaillen versteigert werden. Viele Exemplare hat PCGS vor längerer Zeit bewertet. Und wenn Sie auf den Fotos den Eindruck gewinnen, dass einige der Münzen leicht verfärbt sind, dann täuschen Sie sich. Der alte Plastikholder ist angelaufen! Die eigentlichen Münzen sind wesentlich besser als ihre Fotos.


Nr. 1381 – Deutsches Kaiserreich. 1 Mark 1886 G. In dieser Erhaltung sehr selten. Stempelglanz.

Taxe: 1.200,- Euro


Nr. 1443 – Deutsches Kaiserreich. Hessen. Ernst Ludwig, 1892-1918.

3 Mark 1917 zum silbernen Regierungsjubiläum. PCGS PR64. Polierte Platte.

Taxe: 6.000,- Euro


Nr. 1543 – Deutsches Kaiserreich. Württemberg. Wilhelm II., 1891-1918.

3 Mark 1916 zum silbernen Regierungsjubiläum. Polierte Platte.

Taxe: 6.000,- Euro


Münzen des deutschen Kaiserreichs

Kommen wir zur Kernkompetenz der Heidelberger Münzhandlung, zu den Münzen des deutschen Kaiserreichs. Wie immer bietet der Katalog dem Kenner eine breite Auswahl großer Raritäten in feinster Erhaltung. Wir zeigen ein stempelglänzendes 1 Mark-Stück von 1886 G, von dem nur 160.820 Exemplare geprägt wurden.

Wesentlich weniger, nämlich nur 1333 Stück stellte die Berliner Münzstätte von den hessischen Gedenkmünzen auf das silberne Regierungsjubiläum von Ernst Ludwig her. Der Grund dafür: 1917, ein Jahr vor dem Ende des 1. Weltkriegs, war einfach nicht genug Silber vorhanden, um die genehmigten 100.000 Stück ausprägen zu lassen.

Ähnliches gilt für das silberne Regierungsjubiläum von Wilhelm II. von Württemberg. Auch davon wurden nur 1.000 Stück ausgeprägt, obwohl ursprünglich 100.000 Stück genehmigt worden waren.


Nr. 1681 – Deutsches Kaiserreich. Preußen. Wilhelm II., 1888-1918. 10 Mark 1889.

In dieser Erhaltung äußerst selten. Stempelglanz.

Taxe: 12.000,- Euro


Nr. 1722 – Deutsches Kaiserreich. Sachsen-Meiningen. Georg II., 1866-1914. 20 Mark 1872.

Fast vorzüglich / Vorzüglich.

Taxe: 17.500,- Euro


Nr. 1734 – Schaumburg-Lippe. Adolf Georg, 1860-1893. 20 Mark 1874.

Stempelglanz / Fast vorzüglich.

Taxe: 9.500,- Euro


Seltene Reichsgoldmünzen

Noch wesentlich mehr Raritäten finden Sammler unter dem Reichsgold. Auch hier haben wir stellvertretend drei Beispiele ausgesucht:

· Preußen. 2 Mark 1889 A., 23.942 Stück geprägt

· Sachsen-Meiningen. 20 Mark 1872. 3.000 Stück geprägt

· Schaumburg-Lippe. 20 Mark 1874. 3.000 Stück geprägt


Nr. 1846 – Deutsch-Neu-Guinea. 20 Mark 1895 A. Fast Stempelglanz.

Taxe: 50.000,- Euro


20 Mark Neu Guinea 1895

Höhepunkt der Auktion ist zweifellos ein Prachtexemplar jener schönsten Münzen des deutschen Kaiserreichs, die in der Berliner Münzstätte für die Neu-Guinea Compagnie geprägt wurden. Sie zeigen einen Paradiesvogel im prachtvollen Federkleid, eine hervorragende Motivwahl für diese Münzen.

Denn Jahrhunderte galten die Bälge von Paradiesvögeln auf Neuguinea als wichtiges Zahlungsmittel. Sie dienten bei einer Heirat dazu, der Familie der Braut eine Ausgleichszahlung dafür zu leisten, dass sie ihre Tochter großgezogen hatte, nur um ihre Arbeitskraft nun an die Sippe des Mannes zu verlieren. Und auch im Deutschen Reich assoziierte man die ferne Kolonie vor allem mit den Paradiesvogelfedern. Sie trug jede modebewusste Berlinerin auf dem Hut. Die Federn waren teuer. 1909, anderthalb Jahrzehnte nach Prägung dieses 20 Mark-Stücks kostete ein Balg 50 bis 60 Mark – auf Neuguinea. In Berlin zahlte man im Großhandel 130 Mark. Deshalb wurden 1913, kurz vor dem Verbot der Vogeljagd, 17.000 Paradiesvogelbälge im Wert von über einer Million Reichsmark in Deutschand importiert.

Die 20 Mark Neu Guinea von 1895 wurden lediglich in 1.500 Exemplaren geprägt. Wir dürfen gespannt sein, was das wunderschöne Stück in Auktion 87 der Heidelberger Münzhandlung bringt.


Nr. 1943 – Kapselgeld / Deutschland. Coblenz. Johann Jacoby.

Aluminium 30 Pfennig Sehr selten. Vorzüglich.

Taxe: 100,- Euro


Eine kleine Sammlung Kapselmarken

Immer wieder kann die Heidelberger Münzhandlung besondere Sammlungen an deutschem Notgeld anbieten, so auch in dieser Auktion. Enthalten ist eine umfangreiche Sammlung mit fast 60 Losen von deutschem Briefmarkenkapselgeld, wie es vor allem nach dem Ersten Weltkrieg ausgegeben wurde, um den gewaltigen Mangel an Kleingeld in den Griff zu bekommen. Im Verhältnis zur Seltenheit sind diese kleinen Zeugnisse der deutschen Wirtschaftsgeschichte sehr günstig. Die meisten Schätzungen liegen weit unter 100 Euro.

Nehmen wir zum Beispiel das Kapselgeld des jüdischen Unternehmers Johann Jacoby, der mit seiner Frau Meta in Koblenz ein Kaufhaus betrieb. Davon wissen wir nur wegen seines Kapselgeldes und weil dem gemeinsamen Sohn Max 1937 die Flucht vor der Gestapo nach Buenos Aires gelang. Max Jacoby wurde ein weltberühmter Fotograph, dessen Bilder auch in Deutschland ausgestellt wurden.


Nr. 1986 – China. Sino-Scandinavian Bank Tientsin. 5 Yuan 1922. Kassenfrisch.

Taxe: 250.- Euro


Papiergeld aus aller Welt

Die Auktion schließt mit einer Partie Papiergeld, darunter auch kleine Raritäten wie dieser Geldschein der Sino-Skandinavischen Bank von Tientsin. Das 1921 gegründete Unternehmen verfügte über mehrere Zweigstellen und wurde von einem chinesischen Direktor und einem norwegischen Vizedirektor geleitet.


Sie können den Katalog zum Schutzpreis von 12,50 Euro beziehen bei


Heidelberger Münzhandlung Herbert Grün

Gaisbergstr. 40

69115 Heidelberg

Tel: ++49 / 6221 / 65 2970

Fax: ++49 / 6221 / 65 297-29


Selbstverständlich ist der Katalog auch im Internet einsehbar, und zwar bei Sixbid, biddr.com und NumisBids.

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