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Nachbericht zur 435. und 436. Auktion von Dr. Busso Peus Nachf. vom 31. Oktober bis 2. November 2023

Die Ergebnisse der Herbstauktion von Dr. Busso Peus Nachf. (Frankfurt) geben zu erkennen, dass das Sammeln historischer Münzen nach wie vor hoch im Kurs steht. Besondere Münzen erzielen oft überraschend hohe Preise. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Bronzemünze für Kleopatra VII. mit einem außergewöhnlichen Bildnis der Königin (Nr. 192). Bei einer Schätzung von 1.500 € endete der Bieterwettstreit erst bei 6.000 €. Unser Titelstück, der goldene Trihemistater von Karthago (Nr. 177) erzielte bei einer Taxe von 30.000 € einen Zuschlag von 38.000 €. Die Tatsache, dass dieses Stück vor nicht einmal zwei Jahren in der Schweiz mit 30.000 CHF zugeschlagen wurde, veranschaulicht die Preisentwicklung für exklusive antike Münzen der letzten Jahre. Das Bietgefecht um den Binio des Gallienus (Nr. 293) endete erst bei 24.000 € (Taxe 10.000 €). Der seltene Solidus Constantius` II. (Los 317) wurde mit 5.500 € zugeschlagen (Taxe 3. 000 €) und der noch seltenere Magnentius (Nr. 322) erzielte 6.500 € (Taxe 4.000 €).

192: Ägypten Alexandria

Kleopatra VII., 50-31 v. Chr. Bronze Jahr 2 (= 36/35 v. Chr.). Büste mit Diadem / Baal von Orthosia in Greifenbiga. RPC 4501. 8.77 g.; 22,3 mm. Grünbraune Patina - Feines Bildnis der Kleopatra.

293: Kaiserliche Prägungen Gallienus, 253-268. Binio 260/261, Rom. Kopf mit Strahlenkrone / Liberalitas mit Abacus und Füllhorn, links P. RIC 55 MIR 459a (dies Expl.) Calicó - 5.66 g.; 22,2 mm. Feine Goldtönung und von frischen Stempeln.


322: Kaiserliche Prägungen

Magnentius, 350-353. Solidus 351, Augusta Treverorum (Trier). DN MAGN-ENTIVS PF AVG, Büste / VICTORIA AVG LIB ROMANOR, TR, Trophäe zwischen Victoria mit Palmzweig und Libertas mit Zepter. RIC 252 var. (Victoria o. Palmzweig); Bastien, Magnence 46 var. (Trophaeum mit einseitiger Handhabe); Depeyrot 8/2 var. (glatter Schaft). 4.31 g.; 21,6 mm. Feiner Prägeglanz im Avers Sehr seltene und unedierte Variante.


Die am Nachmittag folgenden Münzen des Auslands wurden gut verkauft. Vor allem die modernen chinesischen Kursmünzensätze der 1980er Jahre, polnische Taler und Orte sowie die russischen Münzen wurden sehr umkämpft. Ein sog. „Gangut-Rubel“ von 1914 (Nr. 733) erzielte stolze 11.000 €. Ebenfalls noch am gleichen Tag wurden die Münzen der Habsburger Erblande wie gewohnt hervorragend verkauft. Besonders die Münzen Kaiser Franz Josephs behaupteten sich weiterhin auf hohem Niveau. Die Goldmünze zu 100 Kronen 1907 auf sein ungarisches Krönungsjubiläum erzielte einen Zuschlag von 9.000 € (Nr. 877). Auch die österreichischen Nebengebiete wie Salzburg und Siebenbürgen

wurden über das Internet vom In- und Ausland gut beobachtet und fanden durchwegs gute Preise. Die altdeutschen Münzen des Mittwochs waren durch eine Vielzahl von Talern und Teilstücken vor 1800 geprägt und wurden vom Publikum sehr gut aufgenommen. Die Serien mittelpreisiger Taler der Reichsstädte Augsburg, Nürnberg und Regensburg sowie alte Taler im Allgemeinen wurden durch die Bank besonders gut aufgenommen. Der Nachmittag zeigte, dass die deutschen Münzen nach 1871 weiterhin das wohl beliebteste Sammelgebiet des breiten Publikums bleiben. Die Preise blieben solide, und besonders eine Reihe Gedenkmünzen der Weimarer Republik in Polierter Platte erzielte hier sehr gute Preise. Die Lots als Abschluss des Tages erzielten wie immer bei der Firma Peus hohe Ergebnisse, da zahlreiche Händler von Nah und Fern im Vorfeld gut besichtigt hatten.

877: RDR

Franz Joseph, 1848-1916 100 Kronen 1907 , Kremnitz, 40jähriges ungarisches Krönungsjubiläum. F. 256; J. 417; S. 146.


Der dritte Auktionstag war ganz der Sammlung Baur, Kölner Münzen und Medaillen, sowie z. T. sehr raren Prägungen der Kölner Nachbarn vorbehalten. Hierbei wurden v. a. die Denare und Obole des Mittelalters, die der Sammler zu Beginn seiner Sammeltätigkeit oft günstig erwerben konnte, besonders umkämpft. Die Qualität der Sammlung hatte hier, wie auch im weiteren Verlauf im Vorfeld große Aufmerksamkeit erregt, so dass es zu zahlreichen Spitzenergebnissen kam, die hier unmöglich aufgezählt werden können. Ein Blick in die in Kürze erscheinende Ergebnisliste sei hier empfohlen. Auch die mit Köln verwandten Gebiete wurden in der Regel erwartungsgemäß gut angenommen. Vor allem die Medaillen des Deutschen Ordens mit Bezug zu Köln und ganz besonders die Münzen Arenbergs, die teilweise Rekordergebnisse erzielten, stachen besonders hervor. Im Ganzen übertraf der Zuschlag der Slg. Baur ihre Schätzung um satte 65 %. Die Steigerung beider Auktionen insgesamt betrug wieder einmal knapp 30 %. Trotz der starken Konkurrenz durch Saal und Internet bedanken wir uns auch erneut bei den zahlreichen Bietern, die uns im Vorfeld mit ihren Vorgeboten ihr Vertrauen geschenkt haben und sich zahlreich über Zuschläge unterhalb der Gebote freuen konnten.

3438: Arenberg, Herzogtum

Ludwig Engelbert, 1778-1820 Dukat 1783, Köln. Kopf rechts / Gekröntes Wappen auf Fürstenmantel. F. 39; Neu 33; Divo 22. 3.44 g.; Äußerst selten.



Dr. Busso Peus Nachfolger e.K.

Inhaber: Christoph Raab

Bornwiesenweg 34

60322 Frankfurt am Main

Tel.: 069-9596620

Fax: 069-555995

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