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Münzschatz aus der Römerzeit in Baselland entdeckt

In Bubendorf, im schweizerischen Kanton Basel-Landschaft, wurde ein 1 290 Münzen umfassender Schatz aus spätrömischer Zeit entdeckt.


Wie von einem Mitarbeiter der Archäologie Baselland kürzlich veröffentlicht, hat ein Sondengänger im September 2021 in einem Waldstück unweit von Schloss Wildenstein einen Münzschatz aufgespürt. Nachdem sein Gerät ein deutliches Signal abgegeben und er durch schürfen im Waldboden erste Keramikscheiben sowie Münzen freigelegt hatte, stieß er auf ein mit Münzen gefülltes Keramikgefäß. Er deckte die Fundstelle wieder zu und informierte die Mitarbeiter von Archäologie Baselland. Diese bargen den Topf im Block, untersuchten ihn sowie die sich darin befindlichen Münzen und stellten die Ergebnisse nun der Öffentlichkeit vor.

Ein Mitarbeiter der Archäologie Baselland beim Bergen des Münztopfes. [Bildquelle: Archäologie Baselland]

Bei den Münzen handelt es sich um Kupferprägungen, die lediglich einen geringen Silberanteil aufweisen. Sie entstanden ausschließlich in der Regierungszeit Kaiser Konstantins des Großen (reg. 306-337) etwa in den Jahren 332 bis 337 nach Christus. Der damalige Wert dieser Münzen dürfte ungefähr einem Goldsolidus entsprochen haben, der ca. 4,5 Gramm wiegt. Wie Archäologie Baselland mitteilt, entsprach dies ungefähr dem Sold eines damaligen Soldaten für zwei Monate.

Einige der gefundenen Münzen. Sie zeigen auf der Vorderseite Porträts des Kaisers und seiner Angehörigen. [Bildquelle: Archäologie Baselland]

Der Fund ist vor allem aus zwei Gründen außergewöhnlich. Einerseits konnte bei der Freilegung der Münzen im Labor ein Stück Rindsleder nachgewiesen werden, dass die Münzen in zwei Teile trennte. Die Ursache dafür ist unbekannt. Vielleicht waren es zwei Eigentümer, die ihr Geld durch das Leder getrennt in dem Gefäß verbargen. Andererseits gilt die Region in der Verbergungszeit als politisch eher ruhig. Kriege oder andere größere Auseinandersetzungen, die gewöhnlich häufig die Ursache für das Verbergen größerer Mengen Geldes sind, lassen sich für diese Zeit nicht nachweisen. Wie Archäologie Baselland vermutet, könnte es sich – da sich der Schatz zwischen den Resten von drei ehemaligen römischen Gutshöfen befindet – auch um eine Art Grenzheiligtum, also um eine Opfergabe handeln.


Weitere Informationen zu diesem Fund und zusätzliche Abbildungen davon finden Sie auf der Internetseite von Archäologie Baselland.

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