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Münzen Gut-Lynt, 16. Online Auktion am 6. April 2024, Die numismatische Bibliothek Ahlström Teil 1

Das Auktionshaus Münzen Gut-Lynt freut sich, am Eingangstag des Gut-Lynt-Auktionswochenendes vom 6 bis 7. April 2024 in der Gut-Lynt Auktion 16 den ersten Teil der numismatischen Bibliothek eines ebenso illustren wie interessanten »global players« und umfassenden Kenners der Numismatik anbieten zu dürfen.


Über Bernt Ahlström, 1936–2019 (von Arne Kirsch)

In der numismatischen Welt wird es kaum einen Händler geben, der den Namen Bernt Ahlström nicht kennt. Als ich 1978 in Schleswig-Holstein die ersten Münzen sowie Bücher über Münzen und Medaillen in die Hand nahm, war er bereits regelmäßiger Gast im hohen Norden – er brachte Einlieferungen wie Geschichten.


Bei einem unserer letzten Treffen in Zürich 2019 ließ Bernt Ahlström seine 60-jährige Karriere noch einmal in einigen Ausschnitten und Schlaglichtern Revue passieren – leider ist viel zu wenig davon aufbewahrt; aufgeschrieben hat er nichts. Was bleibt, ist die Erinnerung an einen hervorragenden Numismatiker, an einen Händler, der in mehreren Märkten und auf allen wichtigen Auktionen, Münzbörsen und Ausstellungen anzutreffen war. Er gehörte zu den ersten international agierenden Münzhändlern: außergewöhnliche Persönlichkeit; numismatischer „global player“ als Händler und Auktionator; Geschäftsmann mit Gespür für Marktlücken und Mut zum Risiko – und zu seiner besten Zeit »a giant in the world of coins«, wie es in einem Nachruf heißt.


1953 – mit gerade einmal 18 Jahren – eröffnete er auf Anregung seines Vaters in seiner Geburtsstadt Stockholm den »B. Ahlström Mynthandel«. Und bereits bei der legendären Versteigerung der Farouk-Sammlung – von Sotheby's & Co im Februar und März 1954 in Kairo durchgeführt – trat er als einer der Käufer des schwedischen Teils dieser gewaltigen Münzsammlung auf. 1964 verließ er Stockholm – sein Bruder Bjarne führte dort die Geschäfte mit großem Erfolg weiter –, um in der Schweiz und Deutschland die »Galerie des Monnaies« an den Standorten Lausanne (1964), Genf (1965)und Düsseldorf (1969, mit Anders Ringberg) zu etablieren.



1976 erfolgte der Schritt »über den Teich« mit der Eröffnung der »Galerie des Monnaies of Geneva Ltd.« in New York – eine ehemalige Filiale der Chase Manhattan Bank bildete den angemessenen Rahmen. Er erzielte Weltrekorde bei Auktionen und Verkäufen in Zusammenarbeit mit Auktionshäusern wie Hans Schulman Auctions, Sotheby's, Credit Suisse oder Spink & Son. New York wurde so zu einem entscheidenden Meilenstein für ihn, und diese Jahre markierten den Höhepunkt seines numismatischen Erfolges.


Zusammen mit seinem zweiten Bruder John Ahlström gründete er in der zweiten Hälfte der 1970er die »Galerie des Vin«, ein Weingeschäft in Paris und entschloss sich wenig später zum Kauf einer Privatbank: der «Crédit de la Bourse». 1979 folgte eine weitere Filiale der Galerie des Monnaies am  Place Vendôme. Er schreckte vor hohen Zielen nicht zurück. Hier war das Ziel zu hoch: er scheiterte schließlich mit seinen Pariser Geschäftsambitionen. Im Laufe der 1980er schloss Ahlström seine europäischen Geschäfte, kehrte zurück in die USA und gründete mit Alcedo Almanzar in San Antonio/Texas das Auktionshaus »El Dorado«.


Eine weitere große Leidenschaft von Ahlström war das Thema Olympia. Und, ganz das Universalgenie, konzentrierte er sich nicht nur auf Medaillen und Abzeichen, sondern wurde zum Sammler aller Artefakte mit Bezug zu den Olympischen Spielen. So konnte es bei einem Besuch bei ihm zu Hause durchaus vorkommen, dass man plötzlich vor einem originalen Zweierbob-Schlitten, einer Fackel oder der offiziellen Uniform der Organisatoren stand, ganz zu schweigen von etlichen Wimpeln, Fahnen oder Souvenirs. Ich glaube, nur das Museum in Lausanne hat eine größere Auswahl an Olympia Memorabilia.


Bernt Ahlström ist im Dezember 2019 nach einem schweren Krebsleiden verstorben. Bis zu seiner letzten Woche war er noch auf Reisen und nahm an Auktionen teil.


Arne Kirsch, März 2024



DATTARI, G. Monete imperiali greche. Numi Augg. Alexandini. Catalogo Collezione G. Dattari compilato dal proprietario. Kairo 1901. XII, 471 S., 37 Tfn. 2 Bände, in einem Band gebunden, Halbleder. Taxe: 300 EUR.


DOMANIG, K. Porträtmedaillen des Erzhauses Österreich von Kaiser Friedrich III. bis Kaiser Franz II. aus der Medaillensammlung des allerhöchsten Kaiserhauses. Wien 1896. VII, 40 S., 50 Tfn. Halbleinen. Taxe 100 EUR.


AN DEN BERGH, L. Catalogue descriptif des Monnaies, Méreaux, Jetons & Médailles frappés a Malines ou ayant trait a son histoire. 2 Bände, Malines 1899. 86 S. mit zahlreichen Textabb., 50 Tfn.; Frontispiz, 143 S., 26, 91 Tfn. In einem Band in Halbleder gebunden, Papier gebräunt. Taxe: 150 EUR.


ACADÉMIE ROYALE DES MÉDAILLES ET DES INSCRIPTIONS (Hrsg.). Medailles sur les principaux evenements du regne de Louis le Grand, avec des explications historiques. Paris 1702. 292 S. Ganzleder. Taxe : 200 EUR.


VAN LOON, G. Histoire Métallique des XVII Provinces des Pays-Bas, depuis l'abdication de Charles-quint, jusqu'a la paix de Bade en 1716. Band 2. Den Haag 1732. 541 S. mit Abb. Halbleder mit 5 Bünden. Taxe: 250 EUR.

Den Online-Katalog der Gut-Lynt Auktion 16 finden Sie wie gewohnt auf der Auktionsplattform www.auktionen.gut-lynt.de – registrieren Sie sich bitte rechtzeitig, falls Sie zum ersten Mal mitbieten möchten. Auf Instagram »muenzen_gut_lynt« begleiten wir jede Auktion mit exklusiven Auswahlstücken und weiteren Informationen zu den Auktionen. Auf unserer Website www.gut-lynt.de bieten wir Ihnen Vor- und Rückschauen auf Auktionen, jeweils aktuelle Informationen zu Auktionsterminen und Einlieferungsfristen sowie alle notwendigen Links zur Auktionsplattform (Registrierung, Online-Katalog etc.).


Bei Fragen rund um die Münzen Gut-Lynt Auktion 15 sind wir gerne für Sie da: Schreiben Sie einfach an info@gut-lynt.de oder rufen Sie uns an: (+49) 02156 4874819. Wir freuen uns auf Sie.


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