Künker: Vorbericht zu den Auktionen 423-425
- Künker
- vor 5 Tagen
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Nur einer von vielen Höhepunkten der Künker-Auktionen:
Die Sammlung Wohnlich mit Münzen aus Tirol
Anfang Juli präsentiert Künker einen weiteren Höhepunkt des Auktionsjahres. An drei Tagen werden zahlreiche Sammlungen aufgelöst, darunter die bedeutende Sammlung Tirol, die Hermann Wohnlich zusammengetragen hat. Weitere Stichpunkte sind: Münster, Passau, Fugger und Gold.
Nur drei Tage dauern die Sommer Auktionen von Künker, aber diese drei Tage sind voller numismatischer Highlights. Am Donnerstag, 3. Juli, werden 224 Münzen und Medaillen aus Tirol versteigert, darunter Zeugnisse für die Entstehung des ersten Talers sowie hochbedeutende Schaupfennige der Renaissance und des beginnenden Barocks. Sie stammen aus der Sammlung Dipl.-Ing. Hermann Wohnlich und ihnen ist ein eigener Katalog (Auktion 423) gewidmet.
Ebenfalls einen eigenen Katalog erhielt der dritte Teil der Sammlung eines deutschen Fabrikanten und Geschichtsfreundes mit hochkarätigen Prägungen aus Münster, Osnabrück und Passau, dazu einige Stücke der Fugger und der Landgrafschaft Leuchtenberg (Auktion 424).
Der allgemeine Katalog mit Münzen und Medaillen aus aller Welt von Mittelalter bis Gegenwart enthält unter anderem die Familiensammlung Mohr mit vielen Goldmünzen sowie eine umfangreiche Partie feinster Medaillen.
Die eLive Premium Auction 426, die am 7. und 8. Juli 2025 stattfinden wird, stellen wir Ihnen in einem getrennten Auktionsvorbericht vor.
Auktion 423: Sammlung Hermann Wohnlich – Münzen und Medaillen von Tirol
Diplom-Ingenieur Hermann Wohnlich begann wie so viele andere Deutsche in den 1970er Jahren mit dem Münzsammeln. Seine erste Münze ersteigerte er persönlich in der ersten Auktion der gerade eben gegründeten Gießener Münzhandlung. Es handelte sich um einen Goldgulden des Tiroler Erzherzogs Sigismund der Münzreiche. Damit war das Sammelgebiet gefunden, und Hermann Wohnlich entwickelte sich zu einem engagierten Münzbegeisterten, der seine Münzen in der ganzen numismatischen Welt erwarb.
Hermann Wohnlich arbeitete als Betriebsleiter einer erfolgreichen Druckerei für Spezialpapiere und lebte deshalb seit 1953 in Hessen, fern seiner geliebten Heimat Oberaudorf im Inntal. So bot ihm das Sammeln Tiroler Münzen die Gelegenheit, die Verbindung zur Heimat zu halten. Die Mitgliedschaft in der aktiven Tiroler Numismatischen Gesellschaft und die regelmäßige Teilnahme an deren Veranstaltungen waren ein guter Grund, immer wieder nach Hall und Innsbruck zu reisen, vor allem nachdem Hermann Wohnlich mit Antritt des Ruhestandes nach Oberaudorf zurückkehrte.
In den fast vierzig Jahren seines Sammlerlebens hatte Hermann Wohnlich die Möglichkeit, in vielen bedeutenden Auktionen auf herausragende Tiroler Stücke zu bieten. Das sieht man auf jeder Seite des Katalogs 423, der den großartigen Raritäten der Sammlung gewidmet ist. Er umfasst die Tiroler Münzprägung beginnend mit Graf Meinhard II. und einem Beispiel seiner beliebten Zwanziger, die dem Kreuzer ihren Namen gaben. Er endet mit dem Aufgehen Tirols im österreichischen Kaiserreich und einigen Medaillen des 20. Jahrhunderts.
Dazwischen liegt eine atemberaubende Vielfalt von 224 Losen mit den schönsten Prägungen der Münzstätte Hall. Für geldgeschichtlich interessierte Sammler ist dieser Katalog ein absolutes Muss, weil er alle Vorformen und Frühformen des ersten Talers – damals noch Guldiner genannt – enthält. Aber auch das, was Hermann Wohnlich an Schaupfennigen zusammentrug, ist beeindruckend und für jeden kunsthistorisch interessierten Sammler spannend. Die Vielfalt der Prägungen, die Maximilian I. in Auftrag gab, deckt dieser Katalog wunderbar ab. Wir sehen aber auch die wesentlich selteneren Schautaler seines Nachfolgers Ferdinand I. sowie Zeugnisse aus der Frühzeit der maschinellen Fertigung von Münzen mit dem Walzprägewerk.
Der Sammler achtete als Ingenieur besonders auf die perfekte Ausführung der Münzen und Medaillen, die er erwarb. Er hatte dafür ein gutes Auge, und so ist die durchgehende Qualität der Sammlung einzigartig. Viele Stücke zeichnen sich durch ihre wunderbare Patina aus – und von jeder einzelnen Münze ist vermerkt, wo Hermann Wohnlich sie erwarb.
Losnummer 6: Tirol. Sigismund der Münzreiche. Dicktaler aus den Stempeln des 1/2 Guldiners 1484, Hall. Sammlung Wohnlich. Äußerst selten. Gutes sehr schön. Schätzung: 15.000 Euro
Losnummer 8: Tirol. Sigismund der Münzreiche. Guldiner 1486, Hall. Sehr selten. Gutes sehr schön. Schätzung: 10.000 Euro
Losnummer 15: Tirol. Maximilian I. Guldiner o. J. (1508), Hall. Kaiserguldiner. Sehr selten. Vorzüglich. Schätzung: 15.000 Euro
Losnummer 22: Tirol. Ferdinand I. Schautaler 1528, Hall. Auf die Erbhuldigung des Erzherzogs Ferdinand durch den Tiroler Landtag. Äußerst selten. Sehr schön bis vorzüglich. Schätzung: 20.000 Euro
Losnummer 32: Tirol. Ferdinand I. Guldentaler o. J. (nach 1564), Hall. Äußerst selten. Vorzüglich. Schätzung: 10.000 Euro
Losnummer 84: Tirol. Maximilian III. 10 Dukaten 1603, Hall. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich. Schätzung: 15.000 Euro
Losnummer 117: Ferdinand Karl. 3 Dukaten 1642, Hall. Äußerst selten, wohl das einzige Exemplar in Privatbesitz. Vorzüglich. Schätzung: 15.000 Euro

Losnummer 122: Ferdinand Karl. 5 Dukaten o. J. (1646), Hall. Sehr selten. Vorzüglich.
Schätzung: 25.000 Euro
Losnummer 136: Leopold I. 2 Dukaten o. J. (um 1667), Hall. Äußerst selten. Fast Stempelglanz.
Schätzung: 15.000 Euro
Auktion 424: Sammlung eines deutschen Fabrikanten und Geschichtsfreundes – Teil 3: Münster, Osnabrück und der Westfälische Frieden, die Fugger, Leuchtenberg und Passau
Lieben Sie schwere Gold- und Silbermünzen? Dann müssen Sie diesen Katalog besonders aufmerksam durchsehen. Denn auch im dritten Teil der Sammlung eines deutschen Fabrikanten und Geschichtsfreundes sind etliche beeindruckende Beispiele für die Münzen vorhanden, die einst dazu dienten, als diplomatische Geschenke Verbindungen herzustellen und zu intensivieren.
Mehrere Sammelgebiete sind in diesem Katalog zusammengefasst. Eines davon sind die Prägungen des Bistums Münster, beginnend mit Heinrich von Schwarzburg (1466-1496) und endend mit der Sedisvakanz von 1801. Ergänzt wird diese Partie durch Prägungen auf den Westfälischen Frieden von Münster und Osnabrück sowie einige Prägungen aus dem benachbarten Bistum Osnabrück.
Ein besonders interessantes Thema ist das der Münzen der Fugger, die ja bekanntlich als Augsburger Kaufmannsdynastie begannen, um später als Angehörige des Adels einige Grafschaften zu besitzen. In dieser Funktion prägten sie Münzen. Eine kleine Sammlung dieser Stücke ist ebenfalls in diesem Katalog enthalten.
Dies gilt auch für eine kleine Serie früher Prägungen der Landgrafschaft Leuchtenberg, und zwar bevor das Gebiet unter die Kontrolle der Wittelsbacher kam.
Der Katalog endet mit einer beeindruckenden Übersicht zur Münzprägung der Passauer Bischöfe. Noch heute ist die Stadt am Zusammenfluss von Donau und Inn vom Klerus geprägt. Der Dom St. Stephan beherrscht die Altstadt, die sich zu einem der beliebtesten Tourismusziele Nordbayerns entwickelt hat. Welche Macht hinter der Barocken Pracht stand, die heute Gäste aus der ganzen Welt verzaubert, lassen die prachtvollen Passauer Münzen erahnen.
Losnummer 510: Münster / Bistum. Ferdinand von Bayern. 5 Dukaten 1638, Münster. Äußerst selten. Fast vorzüglich. Schätzung: 35.000 Euro
Losnummer 513: Münster / Bistum. Ferdinand von Bayern. 1 1/2fache Reichstalerklippe 1638, Münster. Äußerst selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Schätzung: 30.000 Euro
Losnummer 527: Münster / Bistum. Christoph Bernhard von Galen. 6 Dukaten 1661, Münster, auf die Einnahme der Stadt. Sehr selten. Vorzüglich. Schätzung: 15.000 Euro
Losnummer 537: Münster / Bistum. Friedrich Christian von Plettenberg. Breiter dreifacher Reichstaler 1694, Münster. Äußerst selten. Fast vorzüglich. Schätzung: 25.000 Euro
Losnummer 560: Westfälischer Frieden. Goldmedaille zu 8 Dukaten 1748 von P. P. Werner, Nürnberg, auf die 100-Jahrfeier des Westfälischen Friedens. Äußerst selten. Fast Stempelglanz. Schätzung: 25.000 Euro
Losnummer 563: Osnabrück / Bistum. Franz Wilhelm von Wartenberg. Dicker doppelter Reichstaler o. J. (um 1637), Münster. Äußerst selten. Sehr schön. Schätzung: 20.000 Euro
Losnummer 575: Fugger – Babenhausen – Wellenburg. Maximilian II. Dukat 1622. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Schätzung: 8.000 Euro
Losnummer 602: Landgrafschaft Leuchtenberg. Georg III. Dicker Doppeltaler 1547, Pfreimd. Äußerst selten. Sehr schön bis vorzüglich. Schätzung: 6.000 Euro
Losnummer 633: Passau / Bistum. Urban von Trennbach. 2 Dukaten 1563, Passau. Äußerst selten. Gutes sehr schön. Schätzung: 10.000 Euro
Losnummer 641: Passau / Bistum. Johann Philipp von Lamberg. Dukat 1706, Regensburg. Äußerst selten, nur 953 Exemplare geprägt. Vorzüglich. Schätzung: 12.500 Euro
Losnummer 663: Passau / Bistum. Joseph Dominikus von Lamberg. 6 Dukaten 1753, Wien, auf sein goldenes Priesterjubiläum. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich / Vorzüglich. Schätzung: 30.000 Euro
Katalog 425: Münzen und Medaillen aus aller Welt
Noch am Nachmittag des 3. Juli 2025 beginnt Auktion 425 mit Münzen und Medaillen vom Mittelalter bis heute aus aller Welt. Der umfangreiche Katalog enthält mehr als 1.600 Lose und praktisch jeder Sammler wird hier etwas für sich finden. In diesem Katalog wird unter anderem die Familiensammlung Mohr aufgelöst, die eine Fülle von spannenden Goldmünzen aus aller Welt enthält.
Wir zeigen Ihnen in unserem Vorbericht einige besonders spektakuläre Stücke, aber auch in den mittleren Preiskategorien sind viele interessante Münzen dabei, vor allem Sammler, die sich für Medaillen interessieren, werden spannende Entdeckungen machen.
Selbstverständlich bietet Katalog 425, ganz wie wir es von Künker gewohnt sind, eine reiche Auswahl von deutschen Münzen nach 1871.
Losnummer 1007: Belgien. Franz I. 10 Souverain d’or 1751, Antwerpen. Sehr selten. Fast Stempelglanz. MS 63. Schätzung: 150.000 Euro
Losnummer 1009: Belgien / Hennegau. Wilhelm IV. von Bayern, 1404-1417. Angel d’or (Thuyne d’or) o. J., Valenciennes. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich. Schätzung: 75.000 Euro
Losnummer 1129: Italien / Vatikan. Clemens IX., 1667-1669. Quadrupla o. J., Rom. Äußerst selten. Fast Stempelglanz. Schätzung: 30.000 Euro
Losnummer 1245: Schweden. Gustav IV. Adolf. Dukat 1804, Stockholm. Ausbeutedukat, geprägt mit Gold aus Dalarna. Sehr selten, nur 1.254 Exemplare geprägt. Stempelglanz. Schätzung: 20.000 Euro
Losnummer 1251: Zürich / Stadt. 4 Dukaten 1624. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz.
Schätzung: 30.000 Euro
Losnummer 1258: Spanien. Carlos III. Goldmedaille 1759, Madrid, unsigniert, auf seine Proklamation zum König von Spanien. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich. Schätzung: 25.000 Euro
Losnummer 1393: RDR. Ferdinand III. 10 Dukaten 1644, Graz. Äußerst selten. Vorzüglich.
Schätzung: 40.000 Euro
Losnummer 1415: RDR. Joseph II. 4 Dukaten 1786 A, Wien. Äußerst selten. Vorzüglich.
Schätzung: 30.000 Euro
Losnummer 1475: Brandenburg – Preußen. Friedrich III. Goldmedaille o. J. (um 1697), von R. Faltz auf die Dienste der Gebrüder Danckelmann. Äußerst selten. Vorzüglich. Schätzung: 15.000 Euro
Losnummer 1494: Brandenburg – Preußen. Wilhelm I. Goldmedaille zu 120 Dukaten 1871, von E. Weigand und F. W. Kullrich. Generalsmedaille auf den Sieg über Frankreich. Nur 25 Exemplare geprägt. Sehr schön bis vorzüglich. Schätzung: 60.000 Euro
Losnummer 1572: Holstein – Schauenburg. Justus Hermann. 4 Dukaten 1624. 2. bekanntes Exemplar. Sehr schön. Schätzung: 25.000 Euro
Losnummer 1696: Italien / Mailand. Francesco II. Sforza, 1521-1535. Silbermedaille o. J. (spätere Prägung, wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert). Sehr schön. Fast vorzüglich. Schätzung: 50.000 Euro
Losnummer 1912: RDR. Leopold I. Doppelter Reichstaler 1683, St. Veit. Äußerst selten. Sehr schön bis vorzüglich. Schätzung: 25.000 Euro
Losnummer 2004: Österreichische Standesherren / Kremnitz. Silbermedaillon im Gewicht von 10 Talern 1738, von S. Roth. Sehr selten. Gutes sehr schön. Schätzung: 25.000 Euro
Losnummer 2220: Lübeck / Stadt. Reichstaler 1712. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich.
Schätzung: 20.000 Euro
Losnummer 2237: Nürnberg / Stadt. Guldengroschen 1528. Äußerst selten. Gutes sehr schön.
Schätzung: 15.000 Euro
Losnummer 2347: Sachsen – Weimar. Wilhelm und seine zwei Brüder. 1 1/4facher Reichstaler 1639 auf den Tod von Bernhard dem Großen. Äußerst selten. Gutes vorzüglich. Schätzung: 15.000 Euro
Losnummer 2393: Deutsches Kaiserreich. Bayern. Ludwig III. 3 Mark 1918. Nur ca. 130 Stück geprägt. Vorzüglich bis Stempelglanz. Schätzung: 25.000 Euro
Losnummer 2580: Deutsch-Neu-Guinea. 20 Neu-Guinea-Mark 1895. Nur 1.500 Exemplare geprägt. Vorzüglich bis Stempelglanz. Schätzung: 50.000 Euro
Für Katalogbestellungen kontaktieren Sie Künker, Nobbenburger Straße 4a, 49076 Osnabrück;
Tel: 0541 / 962020; Fax: 0541 / 9620222; oder über E-Mail: service@kuenker.de. Außerdem können Sie die Auktionskataloge online auf www.kuenker.de studieren. Wenn Sie live am heimischen Computer mitbieten wollen, denken Sie bitte daran, sich rechtzeitig für diesen Service anzumelden.
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