Die Künker Frühjahrs-Auktionen vom 16. bis zum 20. März 2020 sind wieder einmal ein Beweis dafür, daß Sammler zu Künker gehen, wenn sie ihre über viele Jahre gehegte Sammlung wieder in den Kreislauf des Münzhandels zurückgeben wollen. So viele Spezialsammlungen auf einmal findet man selten wie in dieser Auktionswoche. Herausragend ist dabei natürlich die Sammlung Samel von jüdischen Münzen. Doch auch zwei beeindruckende Sammlungen von mittelalterlichen Münzen – einmal mit einem Schwerpunkt auf Nord- und Mitteldeutschland, einmal auf dem Bodenseeraum – zeugen vom Spezialwissen ihrer Schöpfer.
Bei den antiken Münzen findet sich ferner der 4. Teil der Sammlung Dr. W. R., Teile der Sammlung Phoibos, eines norddeutschen Antikenfreunds sowie eines hanseatischen Römerfreunds, nicht zu vergessen die Stücke aus einer niederrheinischen Privatsammlung. In Katalog 335 werden die Sammlung Dr. Karl Walter Bach von Münzen der Neufürsten und die Belagerungsmünzen der Sammlung Eberhard Link versteigert, dazu umfangreiche Spezialsammlungen zu Bayern, Lübeck und Württemberg. Auktion 336 endet mit einer sehr interessanten Serie von Proben zu Münzen des deutschen Kaiserreichs.
Auktion 333: Münzen der antiken Welt
Wieder beginnt die Auktionswoche mit einem weiteren Teil der Spezialsammlung Dr. W. R., diesmal führt uns die numismatische Reise nach Kleinasien und Zypern. Ob Pharnakes I. oder Tissaphernes, ob Homer oder Sappho, ob Panther, Delphin oder Biene, die gesamte Bilderwelt der griechischen Münzprägung Kleinasiens vor der Römerzeit wird auf diesen Münzen lebendig.
Nach einigen keltischen Münzen folgen rund 220 Lose mit griechischen Stücken, darunter eine beeindruckende Serie von makedonischen Tetradrachmen und Stateren, unter anderem aus Akanthos, Mende, Olynthos, Sermylia und der Orreskioi. Etliche griechische Münzen stammen aus Sammlungen, von denen Teile schon in früheren Auktionen aufgelöst wurden, namentlich der Sammlung Phoibos und der Sammlung eines norddeutschen Antikenfreunds.
Wer sich für die römische Porträtkunst interessiert, aber nicht über die Mittel verfügt, um ausschließlich Aurei zu sammeln, der wird begeistert sein von der Sammlung eines hanseatischen Römerfreunds. Mit viel Wissen und Geschmack sammelte der über Jahrzehnte hinweg Denare, Antoniniane und Bronzemünzen mit ausgezeichneten Porträts. Ergänzt wird seine Sammlung von Stücken aus einer niederrheinischen Privatsammlung, bei der das Interesse auf interessanten Prägungen aus den römischen Provinzen liegt. Die Schätzungen sind äußerst attraktiv, so daß wohl nur die wenigsten Stücke zum Ausruf zugeschlagen werden dürften.
Natürlich gibt es auch für die Sammler von römischem Gold eine große Auswahl. Besonders spektakulär ist ein äußerst seltener Solidus des Procopius mit bester Provenienz. Das Stück stammt aus der Sammlung Jameson und ESR.
Die Auktion schließt mit byzantinischen und orientalischen Münzen sowie Prägungen der Kreuzfahrer ab.
Nr. 44: Slg. Dr. W. R. PONTOS. Pharnakes I. (um 185–156 v.u.Z.) Drachme. Sehr selten.
Aus der Sammlung Egon Beckenbauer. Gutes sehr schön.
Taxe: 3000,– Euro
Nr. 713: ORRESKIOI (Makedonien). Stater 500–480. Vorzüglich.
Taxe: 5000,– Euro
Nr. 318: Slg. Dr. W. R. KOS (Karien). Nikias, Tyrann. AE um 30 v.u.Z. Sehr selten. Vorzüglich.
Taxe: 2500,– Euro
Nr. 647: PANNONIA. Tetradrachme der Zickzackgruppe, 3./2. Jahrhundert. Vorzüglich.
Taxe: 2500,– Euro
Nr. 731: MAKEDONIEN. Alexander III. Stater, posthum 319–315, Sardes. Fast Stempelglanz.
Taxe: 6000,– Euro
Nr. 879: RÖMISCHE REPUBLIK. 60 Asse,
nach 211. Vorzüglich/Gutes sehr schön.
Taxe: 5000,– Euro
Nr. 993: ROM. Hadrianus. As 125–128.
Aus der Sammlung eines hanseatischen Römerfreunds. Fast vorzüglich/vorzüglich.
Taxe: 100,– Euro
Nr. 1330: ROM. Commodus Caesar. Denar 175–176. Aus der Sammlung eines hanseatischen Römerfreunds. Vorzüglich/fast vorzüglich.
Taxe: 125,– Euro
Nr. 1573: ROM. Procopius. Solidus 365–366. Aus den Sammlungen Jameson und ESR.
Äußerst selten. Vorzüglich.
Taxe: 50 000,– Euro
Auktion 334: Die Sammlung Samel: Jüdische Münzen und Medaillen
Es ist etwas ganz Besonderes, wenn bei Künker in der Auktion 334 die Sammlung Samel versteigert wird. Der von Johannes Nollé verfaßte wissenschaftliche Katalog setzt einer der bedeutendsten Sammlungen jüdischer Münzen und Medaillen ein Denkmal. Sie deckt die Geschichte des jüdischen Volkes von der Eroberung Judäas durch die Perser im 6. Jahrhundert v.u.Z. bis in unsere Zeit ab, wobei der Schwerpunkt der Sammlung auf der Antike liegt.
Die Sammlung umfaßt nicht nur jüdische Münzen, sondern auch römische Münzen, die Siege über das jüdische Volk feiern, darunter befinden sich eine Fülle von historisch hoch bedeutenden Stücken, die als Sachzeugnis für die literarische Überlieferung aus der Feder von Flavius Josephus dienen können.
Die Auktion enthält außerdem spektakuläre Medaillen, die an die Vorurteile gegenüber Juden genauso erinnern wie an die Versuche des 19. Jahrhunderts, die jüdische Bevölkerung als gleichberechtigte Staatsbürger zu integrieren.
Sie endet mit einer Serie von Gemmen, Siegeln, Gewichten und anderen Objekten, die zeigen, daß lange bevor die ersten Münzen von Judäa geprägt wurden, es im Gebiet von Palästina jüdisches Leben gab.
Nr. 2070: HASMONÄER. Mattathias Antigonos (40–37). Prutah, Jerusalem. Äußerst selten.
Sehr schön.
Taxe: 25 000,– Euro
Nr. 2271: JÜDISCHER AUFSTAND. Shekel Jahr 4 (= 69/70), Jerusalem. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 12 500,– Euro
Nr. 2312: VESPASIANUS. Aureus 72–73. Auf den Triumph wegen der Siege über die Juden.
Äußerst selten. Vorzüglich.
Taxe: 20 000,– Euro
Nr. 2334: DOMITIANUS Caesar. Aureus Oktober 70, Caesarea Maritima. Unter Titus geprägt, und zwar anläßlich der Spiele zu Ehren des Geburtstags von Domitianus. Einziges bekanntes Exemplar. Fast vorzüglich.
Taxe: 30 000,– Euro
Nr. 2375: BAR-KOKHBA-AUFSTAND. Sela Jahr 1 (= 132/3). Sehr selten. Fast vorzüglich.
Taxe: 25 000,– Euro
Nr. 2523: HAUS HABSBURG. Leopold I. (1657–1705). Silbermedaille 1686, unsigniert. Auf die Eroberung von Buda (= Ofen). Äußerst selten. Fast vorzüglich.
Taxe: 2000,– Euro
Nr. 2596: Silberamulett gegen den Teufel, den bösen Blick, das Fieber und Erkältungen.
Taxe: 1250,– Euro
Auktion 335: Münzen und Medaillen des Mittelalters und der Neuzeit
Am 18. und 19. März 2020 führt Künker die dritte Auktion seiner Frühjahrs-Auktionen durch. Sie beginnt mindestens genauso spektakulär wie die zweite Auktion geendet hat. Allerdings steht nun eine andere Epoche im Mittelpunkt. Wer sich für deutsches Mittelalter interessiert, wird eine Fülle von fantastisch erhaltenem, extrem seltenem, kunsthistorisch bedeutendem Material finden.
Die erste der beiden Sammlungen umfaßt 250 Lose und stammt aus dem Besitz eines passionierten Numismatikers. Sie spiegelt die große Kennerschaft, mit der sie zusammengetragen wurde: Große Seltenheiten befinden sich darin, aber auch häufig die schönsten überlieferten Stücke des jeweiligen Münztyps. Als ein Beispiel sei an dieser Stelle das wohl schönste bekannte Exemplar des prachtvollen Reiterbrakteaten Ludwigs III. von Thüringen genannt. Oder der unike Kaiserbrakteat aus Eschwege, der einen historischen Beleg für einen Besuch des Kaisers im Jahr 1188 auf der Boyneburg darstellt, während dem er den Streit zwischen Vogt und Äbtissin um das Münzprivileg schlichtete.
Gleich kommen 50 Lose mittelalterlicher Brakteaten aus Oberschwaben und dem Bodenseeraum zur Versteigerung. Auch unter diesen finden sich zahlreiche äußerst seltene Stücke in außergewöhnlicher Erhaltung.
Jeder Sammler von mittelalterlichen Raritäten sollte sich also den Vormittag des 18. März 2020 fest in seinem Terminkalender notieren!
Nr. 3011: KAROLINGER. Karl der Große. Denar 771–793, Mainz. Äußerst selten. Vorzüglich.
Taxe: 8000,– Euro
Nr. 3114: MEISSEN. Konrad der Große von Wettin (1127–1156). Brakteat. Meißen.
Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz.
Taxe: 7500,– Euro
Nr. 3128: OBERLAUSITZ. Wladislaus II. von Böhmen (1158–1173). Brakteat, Bautzen oder Görlitz. Äußerst selten. Vorzüglich.
Taxe: 7500,– Euro
Nr. 3165: THÜRINGEN. Ludwig III. (1172–1190). Brakteat, Gotha. Stempelglanz.
Taxe: 10 000,– Euro
Nr. 3172: ESCHWEGE. Äbtissin Gertrud (1180–1188). Brakteat, Eschwege. Unikum.
Vorzüglich-Stempelglanz.
Taxe: 10 000,– Euro
Nr. 3214: ULM. Friedrich II. (1215–1250). Brakteat um 1220–1250. Selten.
Vorzüglich bis Stempelglanz.
Taxe: 3000,– Euro
Nr. 3337: ULM. Konrad IV. (1250–1254). Brakteat um 1250–1270. Äußerst selten. Vorzüglich.
Taxe: 2000,– Euro
Nr. 3173: FRITZLAR. Konrad von Wittelsbach (1183–1200). Brakteat, Fritzlar. Wohl einziges Exemplar im Handel. Fast Stempelglanz.
Taxe: 7500,– Euro
Nr. 3348: SIGMARINGEN. Gottfried III. (1247–1263). Brakteat 1250–1260. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 1000,– Euro
Münzen und Medaillen aus Altdeutschland: Spezialsammlungen Bayern, Lübeck und Württemberg
Gleich drei Spezialsammlungen verstecken sich unter den Münzen und Medaillen aus Altdeutschland: Bayern, Lübeck und Württemberg.
Die Sammlung Bayern umfaßt ca. 330 Lose und reicht zeitlich gesehen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Der Schwerpunkt liegt auf der Neuzeit mit zahlreichen Talern. Doch auch das 19. Jahrhundert ist reichlich vertreten, unter anderem mit einer umfangreichen Serie der beliebten Geschichtstaler, zumeist in überragender Qualität.
Rund 110 Lose beinhaltet die Spezialsammlung Lübeck, die sowohl Prägungen der Bischöfe, der Stadt sowie eine Serie Bürgermeister-Medaillen enthält. Zeitlich gesehen umspannt sie den Zeitraum zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert. Besonders interessant ist die Lübecker Prägung nicht nur wegen der vielen wunderbaren Stadtansichten, sondern auch durch die prachtvollen Schautaler, die biblisches Geschehen wie die Hochzeit von Kanaan oder die Taufe Christi im Jordan thematisieren.
Die dritte Spezialsammlung, die in der Abteilung Altdeutschland aufgelöst wird, ist Württemberg gewidmet. Hier reicht das zeitliche Spektrum vom ersten württembergischen Taler aus dem Jahr 1507 bis zu den Prägungen des Königreichs Württemberg im 19. Jahrhundert. Spezialsammler können sich bei den rund 150 Losen auf sehr seltene Taler und prachtvolle Medaillen freuen.
Natürlich werden neben diesen drei Spezialsammlungen eine Fülle von interessanten Einzelstücken aus Altdeutschland angeboten. Blättern lohnt sich deshalb für alle.
Nr. 3375: BAYERN. Herzog Wilhelm IV. (1508–1550). Silbergußmedaille 1535, unsigniert, von Matthes Gebel. Wohl Originalguß. Aus Sammlung Gutekunst. Sehr selten. Vorzüglich.
Taxe: 1000,– Euro
Nr. 3457: BAYERN. Kurfürst Ferdinand Maria (1651–1679). Reichstaler 1657 auf das Vikariat, München. Sehr selten. Fast vorzüglich/vorzüglich.
Taxe: 4000,– Euro
Nr. 3498: BAYERN. Kaiser Karl Albert (1726–1745). Taler 1738, München. Sehr selten.
Gutes vorzüglich.
Taxe: 10 000,– Euro
Nr. 3714: BRANDENBURG-PREUSSEN. Johann von Küstrin (1535–1571). Taler 1545, Krossen. Sehr selten. Sehr schön.
Taxe: 20 000,– Euro
Nr. 4002: LÜBECK. Bistum. Christian August, Herzog von Holstein-Gottorp (1706–1726). Taler 1724, Eutin. Sehr selten. Vorzüglich-Stempelglanz
Taxe: 7500.– Euro
Nr. 4008: LÜBECK. Stadt. Taler 1544. Aus Sammlung Dr. Dieter Dummler. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 20 000,– Euro
Nr. 4044: LÜBECK. Stadt. Breiter, doppelter Schautaler o. J. (1619–1644) von H. von der Klähren. Sehr selten. Vorzüglich.
Taxe: 1000,– Euro
Nr. 4147: MECKLENBURG-SCHWERIN. Adolf Friedrich (1610–1658). Dreifacher Reichstaler (Glückstaler) 1613, Gadebusch. Sehr selten. Vorzüglich.
Taxe: 40 000,– Euro
Nr. 4204: POMMERN. Philipp II. (1606–1618). 1 ½-facher Reichstaler 1613, Stettin. Äußerst selten. Sehr schön-vorzüglich.
Taxe: 20 000,– Euro
Nr. 4246: ROSTOCK. Breiter 1 ½-facher Reichstaler 1605 auf die Erbhuldigung für Herzog Karl von Mecklenburg am 27. August. Sehr selten. Gutes sehr schön.
Taxe: 20 000,– Euro
Nr. 4443: WÜRTTEMBERG. Johann Friedrich (1608–1628). Reichstaler 1624, Christophstal. Sehr selten. Gutes vorzüglich.
Taxe: 6000,– Euro
Nr. 4476: WÜRTTEMBERG. Karl Eugen (1744–1793). Reichstaler 1744, Stuttgart. Sehr selten. Vorzüglich-Stempelglanz.
Taxe: 6000,– Euro
Nr. 4496: WÜRTTEMBERG. Friedrich II./I. (1797–1806–1816). Konventionstaler 1798, London. Erstabschlag. Fast Stempelglanz.
Taxe: 5000,– Euro
Die Münzen des Hauses Habsburg und die Sammlung Bach: Münzen der Neufürsten
Auf Altdeutschland folgen die Münzen des Hauses Habsburg mit zahlreichen Raritäten. Höhepunkt dieser Abteilung ist die Sammlung Dr. Karl Walter Bach mit Münzen der österreichischen Neufürsten. Die Prägungen dieser eigentlich kleinadligen, bürgerlichen oder ausländischen Familien, die wegen der Dienste eines ihrer Vertreter für das Herrscherhaus durch den Kaiser in den Reichsfürstenstand erhoben wurden, sind zumeist äußerst selten, da sie nicht für den Umlauf, sondern aus Statusgründen geprägt wurden. Sie sind ein numismatisches Zeugnis dafür, daß die Gesellschaft der frühen Neuzeit für innovative Köpfe durchaus durchlässig war, wenn sie das Spiel mit der Macht beherrschten.
Nr. 4610: HAUS HABSBURG. Karl V. (1519–1558). Silbergußmedaille 1532, unsigniert, von F. Hagenauer. Sehr selten. Aus Sammlung Lanna. Früher, zeitgenössischer Guß. Fast vorzüglich.
Taxe: 5000,– Euro
Nr. 4751: HAUS HABSBURG. Karl VI. (1711–1740). Doppelter Reichstaler 1713,
St. Veith. Sehr selten. Fast vorzüglich.
Taxe: 25 000,– Euro
Nr. 4857: DIETRICHSTEIN. Sigismund Helfried (1664–1698). Reichstaler 1664, Graz. Sehr selten. Erstabschlag. Stempelglanz.
Taxe: 5000,– Euro
Nr. 4860: EGGENBERG. Johann Ulrich (1623–1634). Doppelter Reichstaler 1629, vermutlich Prag. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich.
Taxe: 10 000,– Euro
Nr. 4877: ORSINI-ROSENBERG. Franz Xaver (1739–1796, Fürst seit 1790). Konventionstaler 1793, Wien. Sehr selten. Erstabschlag. Fast Stempelglanz.
Taxe: 5000,– Euro
Belagerungsmünzen – ein weiterer Teil der Sammlung Link
In Auktion 335 wird ein weiterer Teil der Sammlung Link aufgelöst. Diesmal handelt es sich um Belagerungsmünzen, also Notprägungen, die innerhalb einer besetzten Stadt den geregelten Geldverkehr garantierten. Die knapp 300 Lose werden nicht als Sammlung versteigert, sondern sind den verschiedenen geografischen Gebieten in Deutschland und Europa zugeordnet. Ob die Belagerung von Breisach oder Landau, ob der ungarische Malkontenten-Aufstand, ob die vielen Ausgaben, die während des 80jährigen Kriegs zwischen Spanien und den Niederländern entstanden: die Sammlung Link offeriert einen guten Überblick zu diesem historisch so interessanten Sammelgebiet.
Nr. 3833: BREISACH. Einseitige Talerklippe 1633, geprägt während der Belagerung durch Rheingraf Otto und Markgraf Friedrich von Baden. Aus Sammlung Eberhard Link. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 3000,– Euro
Nr. 3974: LANDAU. Einseitige Klippe zu 4 Livres und 4 Sous 1702, geprägt während der Belagerung durch kaiserliche Truppen unter der Führung Ludwigs von Baden im Spanischen Erbfolgekrieg, gefertigt im Auftrag des französischen Generals V. Mélac. Aus der Sammlung Eberhard Link.
Sehr selten. Fast vorzüglich.
Taxe: 2500,– Euro
Nr. 4253: SACHSEN. Moritz (1547–1553). Einseitige Talerklippe 1547, Leipzig, geprägt während der Belagerung von Leipzig durch Johann Friedrich von Sachsen. Aus der Sammlung Eberhard Link. Äußerst selten. Sehr schön.
Taxe: 3000,– Euro
Nr. 5206: NIEDERLANDE. CAMPEN. Einseitige Talerklippe zu 42 Stüber 1578 (Juli-Emission), geprägt während der Belagerung durch Truppen der Generalstaaten. Aus der Sammlung Eberhard Link. Selten. Sehr schön-vorzüglich.
Taxe: 1250,– Euro
Münzen aus aller Welt
Natürlich wird auch in dieser Auktion eine umfangreiche Serie mit Münzen aus aller Welt angeboten. Darunter befinden sich nicht nur etliche spannende Einzelstücke, sondern auch eine größere Serie russischer Münzen.
Nr. 5257: NORWEGEN. Christian IV. Speciesdaler 1629, Christiania. Sehr selten. Vorzüglich.
Taxe: 15 000,– Euro
Nr. 5263: POLEN. Stephan Bathory (1576–1586). Reichstaler 1585 NB,
Nagybánya. Sehr selten. Gutes vorzüglich.
Taxe: 12 500,– Euro
Nr. 5320: RUSSLAND. Johannes (Iwan) III. (1740–1741). Rubel 1741, St. Petersburg. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz.
Taxe: 10 000,– Euro
Nr. 5521: USA. 50 Cents (½ Dollar) 1794, Philadelphia. PCGS VF20. Sehr selten.
Fast sehr schön.
Taxe: 10 000,– Euro
Auktion 336: Goldprägungen aus aller Welt – Deutsche Münzen ab 1871
Als wäre das alles noch nicht genug, findet am Freitag, dem 20. März 2020, eine Auktion mit Goldprägungen aus aller Welt und deutschen Münzen ab 1871 statt. Wir beschränken uns hier darauf, die Spitzenstücke zu nennen.
Für das Ausland stehen eine Goldmedaille zu 15 Dukaten von P. H. Müller auf die Verteidigung von Korfu gegen die türkische Flotte im Jahr 1716 und ein 37 ½-Rubel-Stück des russischen Zaren Nikolaus II. von 1902, von dem nur 225 Exemplare geprägt wurden.
Stellvertretend für das Haus Habsburg nennen wir einen fünffachen Dukaten, geprägt für Ferdinand II. 1629 in Breslau.
Die drei teuersten Stücke aus dem Bereich Altdeutschland sind: eine Goldmedaille der Stadt Emden zu 4 Dukaten, geprägt auf die 100-Jahrfeier des Vierziger-Kollegiums im Jahr 1689, ein doppelter Goldgulden von Hessen-Kassel, geprägt 1677 aus Edergold und ein zehnfacher Dukat aus Regensburg von 1766 auf die Huldigung Kaiser Josefs II.
Die Auktionswoche endet mit fast 1200 Losen von deutschen Münzen nach 1871. Neben einem breitgefächerten Angebot an Münzen des deutschen Kaiserreichs ist vor allem eine Sammlung von Proben zu erwähnen. Sie versammelt einige äußerst seltene Proben zu Silbermünzen des deutschen Reichs, darunter eine unike Probe zu Friedrich dem Weisen sowie eine unike Probe zu Sachsen-Meiningen 2 Mark 1900 D.
Nr. 6230: RUSSLAND. Nikolaus II. 37 ½ Rubel (= 100 Franken) 1902, St. Petersburg. PCGS MS62+. Nur 225 Exemplare geprägt. Vorzüglich-Stempelglanz.
Taxe: 150 000,– Euro
Nr. 6087: KORFU. Griechenland. Goldmedaille zu 15 Dukaten von P. H. Müller auf die Verteidigung von Korfu 1716. Äußerst selten. Vorzüglich.
Taxe: 35 000,– Euro
Nr. 6408: HAUS HABSBURG. Ferdinand II.
5 Dukaten 1629, Breslau. Vorzüglich.
Taxe: 10 000,– Euro
Nr. 6536: HESSEN-KASSEL. Karl (1670–1730). 2 Goldgulden 1677, Kassel, Edergold. Aus Sammlung Julius. Unikum. Sehr schön.
Taxe: 75 000,– Euro
Nr. 6521: EMDEN. Goldmedaille zu 4 Dukaten 1689, unsigniert, auf die 100-Jahrfeier des Vierziger-Kollegiums. Äußerst selten. Vorzüglich.
Taxe: 30 000,– Euro
Nr. 6601: REGENSBURG. 10 Dukaten 1766, Nürnberg. Auf die Huldigung von Josef II. Äußerst selten. Vorzüglich.
Taxe: 50 000,– Euro
Nr. 7513: DEUTSCHES REICH. SACHSEN-
COBURG UND GOTHA. Ernst II. (1844–1893). 20 Mark 1872. Fast vorzüglich.
Taxe: 60 000,– Euro
Nr. 7593: DEUTSCH-NEU-GUINEA. 10 Neu-Guinea Mark 1895 A. Nur 2000 Exemplare geprägt. Vorzüglich.
Taxe: 25 000,– Euro
Nr. 7778: PROBE ZU SACHSEN. Georg II.
5 Mark 1902 E. Wohl nur dieses Exemplar bekannt. Vorzüglich-Stempelglanz aus Polierter Platte. Taxe: 40 000,– Euro
Nr. 7781: PROBE ZU SACHSEN. Friedrich August III. 3 Mark 1917 E. „Friedrich der Weise“. Wohl Unikum. Vorzüglich.
Taxe: 17 500,– Euro
Die Kataloge können bestellt werden bei Künker, Nobbenburger Straße 4a, 49 076 Osnabrück; Tel.: 0541/96 20 20; Fax: 0541/96 20 222; oder über E-mail: service@kuenker.de. Außerdem können die Auktionskataloge auch online auf www.kuenker.de studiert werden.