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Kölner Münzkabinett Tyll Kroha Nachfolger GmbH – 119./120. Auktion am 6./7. Oktober 2023 in Köln

Am 6. und 7. Oktober 2023 veranstaltet das Kölner Münzkabinett seine diesjährigen Herbstauktionen. Während die Auktion 119 mit über 800 Losen ganz der antiken Numismatik von den keltischen bis zu den byzantinischen Prägungen gewidmet ist, finden sich in Auktion 120 rund 700 Münzen und Medaillen aus aller Welt vom Mittelalter bis zur Neuzeit.


Am Vormittag des ersten Auktionstages kommen antike Münzen aus verschiedenen Einlieferungen zum Ausruf. Den Auftakt machen keltische und griechische Münzen, darunter einige sehr attraktive Exemplare aus Silber mit z. T. hochkarätigen Provenienzen wie eine Drachme Alexanders des Großen aus der Slg. Cyrill Lockett (Abb. 1), ein seltener Stater aus Olympia (Abb. 2) oder eine Didrachme des Pixodaros aus der Slg. Sir Hermann Weber (Abb. 3). Unter den anschließenden römischen Provinzialprägungen ist eine Gruppe von 40 Stücken aus dem ägyptischen Alexandria hervorzuheben, die auch einige Exemplare aus der bekannten Slg. Giovanni Dattari umfasst (Abb. 4-5). Es folgen rund 120 Münzen der Römischen Republik und Kaiserzeit. Hier dürften neben dem Titelstück der Auktion, einem Aureus der Faustina minor mit erstklassigem Porträt (Abb. 6), auch einige vorzügliche Exemplare in Silber auf gesteigertes Interesse stoßen. Es folgen byzantinische Münzen sowie zahlreiche attraktive Lots, die den Vormittag beschließen.

Nach der Mittagspause wird der erste Teil der Sammlung Dr. Victor Wishnevsky (1928-2023) zur Versteigerung kommen. Die insgesamt über 5.000 antike Münzen umfassende Sammlung, die das Kölner Münzkabinett in drei Auktionen 2023 und 2024 versteigern wird, trug der Münchner Chemiker in rund 60 Jahren mit viel numismatischem Sachverstand und liebevoller Akribie zusammen. Bemerkenswert ist zudem, dass für nahezu alle Stücke Provenienzen vorliegen, da der Sammler seine Stücke von Beginn an vorbildlich katalogisiert hat. In dem nun zur Auktion stehenden ersten Teil werden über 500 römische Münzen von der Republik bis in die Spätantike angeboten, darunter attraktive republikanische Denare (Abb. 7), zahlreiche kaiserzeitliche Mittelbronzen (Abb. 8-9) sowie vorzügliche Silberprägungen der Kaiserzeit (Abb. 10-11).


Abb. 1: Makedonien, Alexander III., 336-323 v. Chr., Drachme, 323-319/8 v. Chr.,

Sardes, ex Slg. Cyrill Lockett, herrliche dunkle Tönung, fast vz,

Taxe: 250 €


Abb. 2: Elis, Olympia, Stater, 268-252 v. Chr., ex Slg. Peyrefitte, R, feine Tönung, winz. Kratzer, ss, Taxe: 5.000 €


Abb. 3: Karische Dynasten, Pixodaros, ca. 341/0-336/5 v. Chr., Didrachme,

ex Slg. Sir Hermann Weber (1823-1918), herrliche dunkle Tönung, ss-vz,

Taxe: 800 €


Abb. 4: Ägypten, Alexandria, Traianus, 98-117 n. Chr., AE-Drachme, 109/110 n. Chr. (= Jahr 13),

ex Slg. Giovanni Dattari, RR, braungrüne Patina, ss,

Taxe: 400 €


Abb. 5: Ägypten, Alexandria, Antoninus Pius, 138-161 n. Chr., Tetradrachme,

146/147 n. Chr. (= Jahr 10), ex Slg. Giovanni Dattari, R, schöne Tönung, ss+,

Taxe: 120 €


Abb. 6: Römische Kaiserzeit, Faustina II., Aureus, 147-150 n. Chr.,

ex Hess/Leu, Auktion 45, 1970, Los 549, vz/fast vz,

Taxe: 5.000 €


Abb. 7: Römische Republik, M. Plaetorius M. f. Cestianus, 67 v. Chr., Denar,

herrliche Tönung, Rs. min. dezentriert, fast vz,

Taxe: 100 €


Abb. 8: Römische Kaiserzeit, Germanicus, gest. 19 n. Chr., As, 40/41 n. Chr.,

Oberfläche min. rau, sonst ss+,

Taxe: 120 €


Abb. 9: Römische Kaiserzeit, Lucius Verus, 161-169 n. Chr., Dupondius, 168 n. Chr.,

grünschwarze Patina, knapper Schrötling, vz,

Taxe: 200 €


Abb. 10: Römische Kaiserzeit, Septimius Severus, 193-211 n. Chr., Denar, 198-200 n. Chr.,

feine dunkle Tönung, vz,

Taxe: 80 €


Abb. 11: Römische Kaiserzeit, Severus Alexander, 222-235 n. Chr.,

Denar, 222 n. Chr. Antiochia, RR, vz,

Taxe: 100 €


Die am Folgetag stattfindende Auktion 120 eröffnen rund 320 Münzen und Medaillen der altdeutschen Gebiete. Den Schwerpunkt bildet mit über 150 Positionen eine umfangreiche Sammlung Nürnberg, die neben Guldinern (Abb. 12), Halbguldinern und Talern auch exzellent erhaltene Kleinmünzen, zahlreiche Medaillen (Abb. 13), Rechenpfennige und Lots umfasst. Ein Highlight dieser Sammlung ist schließlich auch das Titelstück der Auktion: ein vorzüglicher Reichstaler von 1742 mit Stadtansicht (Abb. 14). Aus dem Bereich Altdeutschland sind darüber hinaus interessante Serien aus Brandenburg-Preußen (z.B. Abb. 15) oder Köln erwähnenswert. Hinzu kommen seltene Einzelstücke wie ein Braunschweiger ¼ Dukat von 1695 (Abb. 16) oder ein Reichstaler aus dem Bistum Paderborn von 1713 (Abb. 17). Eine besondere Rarität stellt schließlich eine Silbermedaille aus Goslar auf die 200-Jahrfeier der Reformation 1717 dar, welche auf der Vorderseite das biblische Land Gosen der Stadt Goslar gegenüberstellt (Abb. 18). Bei dieser von Christian Wermuth geschaffenen Medaille handelt es sich um das einzige bekannte Exemplar im Handel seit mehr als 100 Jahren.

Im weiteren Verlauf der Auktion kommen die deutschen Münzen nach 1871 zum Ausruf. Es folgen Prägungen des Römisch-Deutschen Reiches mit einigen attraktiven Einzelstücken (Abb. 19), europäische sowie überseeische Münzen und Medaillen. Unter letzteren ist eine schöne Serie mit Prägungen aus Tibet hervorzuheben, darunter eine ganze Reihe seltener bzw. gesuchter Stücke (Abb. 20-21).

Abb. 12: Nürnberg, Stadt, Reichsguldiner 1616, feine Tönung, kl. Kratzer, ss-vz,

Taxe: 300 €


Abb. 13: Nürnberg, Stadt, Silbermedaille 1773, v. J. L. Oexlein, Rs. winz. Kratzer, sonst St,

Taxe: 150 €


Abb. 14: Nürnberg, Stadt, Reichstaler 1742 PGN, herrliche Patina, vz,

Taxe: 1.000 €


Abb. 15: Preußen, Friedrich Wilhelm IV., 1840-1861, Friedrichs d'or 1850 A, seltener Jahrgang,

Reste von Prägeglanz, dünne Kratzer, fast vz,

Taxe: 1.200 €


Abb. 16: Braunschweig-Calenberg-Hannover, Ernst August, 1679-1698,

¼ Dukat 1695, RR, etwas gewellt, fast vz,

Taxe: 1.500 €


Abb. 17: Paderborn, Franz Arnold von Wolff-Metternich zur Gracht, 1704-1718,

Reichstaler 1713, RR, Schrötlingsfehler, sonst ss+/vz,

Taxe: 3.000 €


Abb. 18: Goslar, Silbermedaille 1717, v. Christian Wermuth, von größter Seltenheit,

feine Patina, kl. Kratzer, sonst knapp vz,

Taxe: 2.000 €


Abb. 19: RDR, Maximilian I., 1490-1519, Silbergussmedaille "1479" (um 1550),

nach dem Hochzeitsguldiner, feine Patina, gelocht, Felder etwas geglättet, ss,

Taxe: 500 €


Abb. 20: Tibet, sino-tibetische Prägungen, Dao Guang, 1820-1850, 1 Sho Jahr 2 (1822),

Knickspur, leichte Prägeschwächen, sonst gutes ss,

Taxe: 150 €


Abb. 21: Tibet, ¼ Rupie o. J. (1904-1912), Chengdu (Szechuan), leichte Prägeschwäche, ss,

Taxe: 400 €


Den Abschluss der Auktion bilden schließlich Jugendstil- und Art Deco-Medaillen aus der Sammlung des Kunsthistorikers Prof. Dr. Dirk Kocks mit zahlreichen, z.T. großformatigen Arbeiten der Medailleure Alexandre Charpentier und André Lavrillier (Abb. 22) sowie numismatische Literatur.




Kölner Münzkabinett

Tyll Kroha Nachfolger GmbH

Neven-Du Mont-Straße 15

50667 Köln

Tel. +49 221. 257 42 38

Fax +49 221. 254 175

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