1. Kastilische Billonmünze unter König Heinrich (Enrique) IV. (1454 bis 1474), die ihren Namen vom großen Kreuz der Rs. erhielt.
2. Afonso d’ouro. Portugiesische Goldmünze, die 1457 unter König Alfons (Afonso) V. (1438–1481) eingeführt wurde. Der Münzname wurde vom ersten Wort der Vs.-Umschrift CRVZATVS (= Kreuzfahrer) abgeleitet. Die Ausgabe der Münze steht im Zusammenhang mit einem Kreuzzugsplan gegen die Türken, den Papst Calixtus III. (Alfonso Borgia, 1455–1458) nach dem Fall von Konstantinopel 1453 entwickelt hatte.
Die Münze trägt auf der Vs. das portugiesische Wappen über dem Kreuz des Ordens von Avis (Alfons V. war der Enkel des Großmeisters dieses Ordens, der als Johann (Juan) I. [1385–1433] König von Portugal war). Auf der Rs. ist das Kreuz von St. Georg dargestellt. Ab dem Jahr 1485 wurde das Kreuz des Ordens von Avis auf den Münzen weggelassen. Unter König Johann (Juan) III., dem Heiligen (1521–1557), wurde nach 1536 (Einführung der Inquisition) das Georgskreuz gegen das Wahrzeichen der Inquisition, das Kalvarienkreuz (Kreuz von Golgatha), ausgetauscht. Dieser C. hieß deshalb C. Calvario oder kurz Calvario. Am häufigsten ist aber noch heute der C. mit dem Kreuz des Christusordens anzutreffen.
Ursprünglich lag der Wert des C. zwischen 235 und 390 Reis branco (weiße Reis). Erst später galt der C. 400 Reis branco. In dieser Relation wurde er zu einer Rechnungsmünze (Pinto), obwohl der Wert weiter stieg (1668 = 1100 Reis), weil der portugiesische Real (Mehrzahl Reis) weiter fiel.
Cruzado zu 235 Reis aus der Regierungszeit von König Alfons (Afonso) V. (1438–1481), o.J.
[Hess Divo AG 309/464]
3. Im Jahr 1643 eingeführte portugiesische Silbermünze (C. de prata) im Wert von 400 Reis (1663 auf 500 Reis erhöht).
4. Währungseinheit von Brasilien von 1986 bis 1990 (→ Cruzeiro).
Aus: „Das große Münzlexikon“
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