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Helmut Kahnt

Abschlag


Hessen-Kassel, Goldabschlag vom Doppeltalerstempel 1634 zu 10 Dukaten. Vgl. Schütz 834 (Originalstempel, aber in Silber). Bildquelle: Wikimedia, Classical Numismatic Group (www.cngcoins.com).

1. Münz- und Medaillenprägung unter Verwendung der Originalstempel in einem anderen Metall als dem der Normalausführung. Hierunter fallen besonders Erstprägungen einer Emission von Silbermünzen oder Münzen aus unedlem Metall in Gold bzw. Silber oder Gold zu Geschenkzwecken, z. B. Silberabschlag des Zweimarkstücks von Thale/ Harz aus Aluminium (1921), Vs. Werbezeichnung usw., Rs. Wildkatze.

2. Probeabschlag, Probemünze:

1. Funktionsprobe. Numismatischer Fachausdruck für eine Vorabprägung zur Funktionskontrolle der Prägemaschine bzw. -werkzeuge. Probeabschläge werden zunächst aus weichen Metallen, z. B. Blei- oder Aluminium, angefertigt, vielfach auch nur als einseitiger Abschlag. Später folgen Abschläge aus dem für die Prägung vorgesehenen Metall, um auch das Zusammenwirken von Maschine, Werkzeuge (Stempeln) und Werkstoff zu kontrollieren.

2. Motivprobe. Abschlag von einem Stempelpaar, das dann nicht für die tatsächlich ausgegebene Münze verwendet wurde und dessen Münzbild entweder in Details oder völlig von der ausgegebenen Münze abweicht. Vor allem die DDR hat das in zahlreichen Fällen praktiziert. In einigen Fällen wurden die betreffenden Probemünzen mit dem Buchstaben „P“ (erhaben geprägt oder vertieft punziert) in der Fläche der Münze gekennzeichnet. Die Grenze zwischen Motivprobe und Sammlerprobe ist fließend.

3. Disagio:

Abschlag, Abzug: in Prozenten ausgedrückter Betrag, um den Preis (Kurs) einer Geldsorte oder eines Wertpapiers den Nennwert unterschreitet.


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