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Neumarkter Passionsspiele-Medaille 2019


Passionsspiele haben in Neumarkt in der Oberpfalz eine sehr lange Tradition, ihr Ursprung reicht bis ins frühe 17. Jahrhundert zurück, seit 1989 im Zehn-Jahres-Rhythmus, das nächste Mal vom 9. März bis 19. April 2019. Erstmals gibt nun der Münzverein Neumarkt/OPf. dazu eine Passionsspielmedaille heraus:

Die Vorderseite der Feinsilbermedaille zeigt das offizielle Logo der Passionsspiele, das Schweißtuch Christi, gekrönt mit der Dornenkrone. Am linken Rand steht das weltweit bekannte Kolping-„K“. Die Neumarkter Passionsspiele sind eng verbunden mit der Kolpingfamilie, unter deren Trägerschaft die Passionsspiele durchgeführt werden. Auf dem Schweißtuch steht in drei Zeilen: „NEUMARKTER / PASSIONS- / SPIELE 2019“

Die Rückseite der Passionsspielmedaille zeigt die Kreuzigungsszene des Isenheimer Altares, von dem es im Münster St. Johannes in Neumarkt eine originalgetreue Nachbildung gibt. Die erst 1975–85 von den Gebrüdern Steff und Cornelius Menzel aus Göppingen angefertigte Kopie wurde vom damaligen Stadtpfarrer Kaspar Hirschbeck 1984 aus Anlass der 550-Jahr-Feier der letzten Kirchweihe angekauft. Matthias Grünewalds Isenheimer Altar (1512-1515) in Colmar gehört heute zu den bedeutendsten Kirchenschätzen der Welt.

Die Passionsspielmedaille wird in Feinsilber (999/000) ausgeprägt. Der Durchmesser beträgt 35 Millimeter und sie hat ein Gewicht von 20 Gramm Feinsilber. Die Ausprägung erfolgte in Polierter Platte. Als preiswertere Version wird eine Kupfermedaille glänzend angeboten.

Der Preis in Feinsilber beträgt 49 Euro, in Kupfer 18 Euro. In Gold nur auf Anfrage.

Die Passionsspielmedaille ist beim Münzverein Neumarkt/OPf., 1. Vorsitzender Andreas Meyer (Tel. 09181/6165), bei Kassier Reinhard Beck (Tel. 09181/20911), sowie im Büro des Kartenvorverkaufes in der Rathauspassage und in der Tourist Information, Rathausplatz 1, in Neumarkt erhältlich. Bestellungen sind auch auf der Homepage des Münzvereins unter www.muenzverein-neumarkt.de möglich.

Kopie der Kreuzigungsszene des Isenheimer Altares im Münster St. Johannes in Neumarkt.

Foto: Andreas Meyer, Neumarkt

Die Ursprünge der Passionsspiele in Neumarkt reichen bis ins frühe 17. Jahrhundert zurück. Verschiedene Quellen berichten in Bezug auf die Passionsspiele in Neumarkt, dass sie die letzten fünf Tage im Leben Jesu Christi zeigen. Im Rahmen der Rekatholisierung der heutigen Oberpfalz begann der Kapuzinerorden in Neumarkt mit der Aufführung solcher Spiele, um so der Bevölkerung den katholischen Glauben wieder näherzubringen. Bis 1793 fanden in einem 10-Jahres-Rhythmus Passionsspiele statt. Die Texte dieser Spiele gingen verloren.

Erst 1901 griff der Katholische Gesellenverein, die Vorgängerorganisation der heutigen Kolpingsfamilie, diese Tradition wieder auf und begann erneut mit der Aufführung eines Passionsspiels.

Nach dem Ersten Weltkrieg führte der Gesellenverein unter der Leitung des Neumarktes German Mayr, der auch den Text verfasste, die ersten Passionsspiele auf. Außerdem sollten die Spiele wieder wie ursprünglich in einem festen Rhythmus gezeigt werden, weitere Aufführungen waren für 1927 und 1932 vorgesehen. Die politischen und wirtschaftlichen Umstände dieser Zeit verhinderten dies jedoch. Am 26. August 1934 weihte man das nach einem Brand im Jahre 1926 in mühevoller Arbeit neu aufgebaute Gesellenhaus ein. In diesem Jahr wurden die Katholischen Gesellenvereine in Kolpingfamilien umbenannt.

In den Jahren 1959, 1964, 1984, 1989, 1999 und 2009 gelang mit großem Erfolg die Wiederaufführung durch die Kolpingsfamilie. Kaspar Hirschbeck, damaliger Pfarrer der Pfarrei St. Johannes, überarbeitete Anfang der 1980er Jahre German Mayrs Text und berücksichtigte auch zahlreiche Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils. Diese Version wurde 1984 und 1989 aufgeführt mit dem Ziel, die Spiele nun alle 10 Jahre zu wiederholen.

Für die Aufführungen 1999 unterzog der Neumarkter Lehrer Hans Georg Hirn das Spiel einer gründlichen Neubearbeitung. Unter Berücksichtigung neuester historischer und theologischer Erkenntnisse griff er wieder auf die Version von German Mayr zurück und ergänzte sie stellenweise. Bei den Passionsspielen 2019 wirken über 500 Personen mit.

Für ihre Verdienste bekam die Theatergruppe der Kolpingsfamilie am 1.12.2006 den Kulturpreis der Stadt Neumarkt verliehen. Mittlerweile hat sich die Neumarkter Spielgemeinschaft einen wichtigen Platz in der lebendigen Passionsspiellandschaft erobert, als Mitglied der EUROPASSION, der über 90 Passionsspielorte aus 15 Ländern Europas angehören, pflegt man einen internationalen Erfahrungsaustausch. Für Domkapitular, Präses der Kolpingfamilie und Stadtpfarrer Norbert Winner sind die Passionsspielen 2019 ein Stück Neumarkter Geschichte und eng verbunden mit der Kolpingfamilie und der Pfarrei St. Johannes.

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