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Medaillenkunst in Belfast


BAMS-Konferenz in Belfast

Vom 6.─8. April wurde in Belfast die Konferenz der BAMS (British Art Medal Society) in The Wellington Park Hotel abgehalten (Abb. 1). Die BAMS wählt jedes Mal einen anderen Ort in England dafür, aber manchmal findet das Treffen auch in einem anderen Land statt wie in Frankreich oder in den Niederlanden. In Deutschland ist die BAMS noch nie gewesen, doch inzwischen haben zwei deutsche Künstlerinnen eine Lesung während der Jahresversammlung abgehalten, die gut aufgenommen wurden. Maya Graber tat das 2017 in Wales und jetzt Anna Martha Napp in Belfast (Abb. 2). Einige Jahre früher wurde ich gefragt, ob ich nicht einige gute Sprecher kenne. Da hatte ich Napp in München über die FIDEM sprechen hören, die ich sehr gut fand.

Carla Klein, Anna Martha Napp und Abigail Burt.

Rühriges Programm

Das Programm gleicht dem der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst (DGMK) mit Versammlungen, Empfängen und einem Medaillenmarkt. Allerdings ist die Reihenfolge anders. In Belfast wurden die Gäste

am 6. April freitagnachmittags um 17.30 im Medaillenraum empfangen, wo sofort ein Medaillenmarkt stattfand. Anschließend gab es einen Empfang und einige Medailleure sprachen jeder zwei Minuten lang über ihre Medaillen. Der Abend wurde mit einem Diner beschlossen. Während des Essens wurde Janet Larkin gedankt, die Jahre die Kongresse organisiert hatte. Auch wurde dem Kassenwart Rob Landsman gedankt, der abtrat, und schließlich Philip Attwood durch Mark Jones. Für Attwood war es nach 14 Jahren Vorsitzender gewesen zu sein, seine letzte Jahresversammlung. Der neue Vorsitzende heißt Rick Szorza.

Philip Attwood, Ulrika Kjeldsen und Conçalo Camboa die sich über ihre Werke unterhielten.

Sonnabend, den 7. April gingen die Mitglieder zum Ulster Museum, wo sie von der Konservatorin des Ulster Museums Clare Ablott begrüßt und eingeführt wurden. Anschließend folgte die Lesung Romantic, realist, recherché? French medalic portraiture in a century of change1830─1930 von Ian D'Alton, Forscher am Trinity College Dublin. Nach dem Kaffee folgte die zweite Lesung: The path to celebrating success: The Denman an Rainy medals, gehalten von dem Münzen- und Medaillenhändler Frances Simmons (Simmons Gallery). Danach sprach die Künstlerin Danuta Solowiej über ihre Medaillenaufträge.

Danuta Solowiej

Nach dem Lunch fuhr die Gesellschaft per Bus nach Armagh, wo man ungefähr um 14.30 eintraf. Der Dekan der Kathedrale von Irland Gregory Dustan führte durch die Kirche unter Betrachtung bildhauerischer Werke. Gegenüber der Kirche befindet sich ein kleines Museum (5, Vicars' Hill), wo die Geschichte Armaghs gezeigt wird in Form von Drucken, Gegenständen und Münzen. Erklärungen dazu gab der Konservator Stephen Day.

Die Kathedrale von Irland

In der Robinson Library waren verschiedene Medaillen neben den Büchern aufgestellt und dort wurde auch mit dem Dekan Gregory Dunstan der Tee genommen. Mark Jones hielt in der Bibliothek eine Lesung mit dem Titel: Louis XIV medal replicas housed in the Collection. Der Tag fand seinen Abschluss mit einem Diner. Danach die Rückreise der Mitglieder mit dem Bus nach Belfast.

Sonntag, 8. April

Um 10 Uhr früh kamen die Mitglieder wieder ins Ulster Museum wo sie von der Konservatorin für Altertümer Fiona Byrne willkommen geheißen wurden. Anschließen las die Bildhauerin und Medailleurin Anna Martha Napp über ihr Werk (My Work). Das englische und (niederländische) Publikum war außerordentlich begeistert und erntete großen Applaus, auch für ihr perfektes Englisch. Sie erzählte mir, dass ihre gute Freundin Christin Buchholz ihr bei dem Text und der Aussprache beigestanden hätte.

Anna Martha Napp bei ihrer Lesung mit dem Titel My Work.

Anna Martha Napp und Christin Buchholz neben Ron Dutton, ein in England bekannter Medailleur.

Nach dem Kaffee gingen die Mitglieder anlässlich des jährlichen Workshops an die Arbeit. Dieses Mal angeleitet von der Medailleurin Abigail Burt. Über ihre Arbeiten schrieb ich bereits verschiedene Artikel.

Philip Atwood und Ireen Gunston (links), Abigail Burt (rechts).

Auf dem Workshop machte jeder mit, der Museumsdirektor, Konservatoren, Künstler oder Gäste. Alle mussten einen Linolschnitt anfertigen und diesen auf einem kleinen Stück Leinen abdrucken. Das war ein schöner Abschluss der geschäftigen Tage und ein jeder bekam sein Werkstückchen mit. Nach dem Lunch fuhr jeder nach Hause.

Das zusammengestellte Kunstwerk der Linolschnitte.

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