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Hessische Brakteaten


Wolfgang Eichelmann: Brakteaten – Das neue Geld im Mittelalter.Verlag tredition, Hamburg 2017.259 S., z. T. farbig bebildert, 20,5 x 26,8 cm, Hardcover, Fadenbindung, 54,50 Euro, ISBN 978-3-7439-2293-8.

Brakteaten, diese dünnen, einseitigen Silberblechmünzen, erfreuen sich zunehmender Beachtung und Beliebtheit, das zeigt ja auch die aktuelle Ausstellung „Geprägte Bilderwelten der Romanik“ in der Staatlichen Münzsammlung München. Dazu passt dieser Band über die Brakteaten im hessischen Raum, dessen Untertitel lautet „Gedanken und Betrachtungen zu den Brakteatenprägungen und dem Münzwesen in Hessen und seinen benachbarten Gebieten“. Es geht also nicht um einen Katalog, sondern um die Prägungen verschiedener Münzherren/Münzstände auf hessischem Gebiet im Mittelalter. Das verdeutlicht die Gliederung des Bandes: Die lehensrechtliche Prägung der mittelalterlichen Gesellschaft, die Heerschildordnung; Brakteaten, das neue Geld im hohen Mittelalter, Brakteatenprägung zwischen 1150 und 1300; Das mittelalterliche Hessen und die Ludowinger 1122–1247; Die Münzstätten der Landgrafen von Thüringen und Hessen; Der Beginn der Landesherrschaft des Hauses Brabant in Hessen; Geistliche Münzstätten in Nordhessen, das Kanonissenstift St. Cyriacuszu Eschwege und die benediktinischen Abteien Fulda und Hersfeld; Die königlichen Münzstätten in Frankfurt und in der Wetterau; Die Herren von Münzenberg, ein staufisches Ministerialengeschlecht in der Wetterau und ihre Nachfolger; Die Münzstätten der Erzbischöfe von Mainz in Hessen.

Obwohl sich Eichelmann nicht auf einen klassischen Katalog einlässt, erfasst er die hessische mittelalterliche Münzprägung sehr umfassend, das belegen nicht zuletzt die 773 durchweg guten Abbildungen des Buches. Er beschäftigt sich mit der Verbreitung dieser Münzen im hessischen Raum, mit ihrer Bedeutung als regionale Währung und auch als Steuerquelle für den Münzherrn, außerdem erörtert er ihre geldgeschichtliche Bedeutung und stellt sie als Erzeugnisse der romanischen (Klein-)Kunst vor. Die Münzbeschreibungen sind gut (inklusive der schwierig zu lesenden Umschriften) und nur noch durch Gewichtsangaben zu ergänzen. Den einzelnen Kapiteln sind Literaturverzeichnisse beigegeben, manchmal wünscht man sich auch die eine oder andere Anmerkung, die die eigene Arbeit erleichtern könnte.

Der Band ist allen an der hessischen und/oder mittelalterlichen Numismatik Interessierten sehr zu empfehlen, ebenso natürlich allen, die sich mit der Geschichte Hessen befassen.


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