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Sitzung des Arbeitskreises experimentelle Numismatik in München


Am 8. Dezember traf sich der Arbeitskreis experimentelle Numismatik zu einer Sitzung. Diese fand am Lehrstuhl für Umformtechnik und Gießereiwesen der Technischen Universität München in Garching statt. Beim Arbeitskreis experimentelle Numismatik handelt es sich um eine Vereinigung, die auf Initiative von Dr. Walter Neussel, einem Sammler römischer Münzen, vor zehn Jahren ins Leben gerufen wurde. In regelmäßigen Abständen kommen hier Forscher geistes- und naturwissenschaftlichen Hintergrunds sowie Sammler und Vertreter von öffentlichen Münz-Sammlungen zusammen. Bei den Sitzungen werden Fachvorträge rund um die praktische Herstellung bzw. dem Prägeprozess von Münzen von der Antike bis in die Neuzeit vorgestellt und diskutiert. Die Mitglieder führen eigene Forschungen durch und stelle diese im Arbeitskreis vor.

Der spätere Kaiser Maximilian I. besucht eine Münzstätte; rechts die Hammerprägung durch den „Setzmeister“. Quelle: Wikipedia.

Die letzte Sitzung begann mit einer Vorstellung des Lehrstuhls für Umformtechnik und Gießereiwesen der TU München durch Herrn Christoph Hartmann M.Sc., Mitarbeiter des Lehrstuhls. Danach stellte Franz Hammerl die Ergebnisse seiner Forschungen zum Thema "Beurteilung des Herstellungsprozesses römischer Münzen", die im Rahmen seiner B.A.-Thesis entstanden sind, vor. Hierbei war die Ausgangsfrage, ob römische Münzen im "kalten" oder "warmen" Zustand geprägt wurden. Nach einer kurzen Einführung zur Herstellung von Münz-Schrötlingen sowie zum Präge-Vorgang erläuterte Herr Hammerl seinen Versuchsaufbau. In diesem Zusammenhang betonte Herr Hartmann im Anschluss an den Vortrag, dass der Aufbau eines reproduzierbaren Referenz-Versuchs für bestimmte römische Nominale (Asse und Folles) ein wichtiger Output der Arbeit ist. Die Messungen und Berechnungen von Herrn Hammerl deuten darauf hin, dass die untersuchten Nominale wahrscheinlich im warmen Zustand geprägt wurden. Im Anschluss an die Diskussion folgte ein gemeinsames Mittagessen sowie eine Führung durch den Lehrstuhl und die dazugehörigen Werkshallen mit zahlreichen beeindruckenden Maschinen, die von den Studenten, Doktoranden und Mitarbeitern für Versuchsreihen genutzt werden.

Den letzten Programmpunkt bildeten die Referate der Mitglieder des Arbeitskreises zu ihren eigenen Forschungen. Hierbei war besonders interessant, dass auch über aktuelle Methoden der Münz-Fälschung diskutiert wurde und wie diese erkannt werden können. Kontakt zum Arbeitskreis experimentelle Numismatik können Sie über den Vorsitzenden Dr. Dietrich Klose, Sammlungsdirektor, Staatliche Münzsammlung München, Residenzstr. 1, 80333 München, e-mail: info@staatliche-muenzsammlung.de, aufnehmen.

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