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Sebastian Wieschowski

Lettland veröffentlicht experimentelle Goldmünze mit historischem Vorbild


Die Bank von Lettland hat am 31. August eine spannende neue 20 Euro Gedenkmünze herausgegeben: Die Münze ist einer Hufeisenfibel nachempfunde und setzt die Serie der Euro-Gold-Sammler-Münzen fort, die dem hundertjährigen Jubiläum gewidmet sind. Im November 2016 wurde eine Sammlermünze mit einer Scheibenfibel ausgegeben und im Jahr 2018 wird das Jubiläumsjahr mit einer goldenen Sammlermünze, die eine Blasenfibula repliziert, abgeschlossen.

​Die grafische Gestaltung der Sammlermünze "Goldbroschen: Die Hufeisenfibel" wurde von Ingūna Elere und das Gipsmodell von Solvita Rulle kreiert. Die Münze wurde in Österreich geprägt. Auf der Vorderseite der Goldmünze werden die Inschriften "#Latvija", "#pakavsakta", "# 8_12gs", "20 Euro" und "# 2017" abgebildet. Auf der Rückseite ist ein stilisiertes Bild einer Hufeisen-Fibel aus dem 12. Jahrhundert zu sehen.

Entsprechend dem Konzept des Künstlers Ingūna Elere stellt die Brosche auf der Münze jahrhundertealte Informationen zur Verfügung, während die „Hashtags“, die die heutige Zeit verdeutlichen, auf der Vorderseite der Münze liegen. Die Brosche erzählt uns eine Geschichte über die Antike in der Geschichte Lettlands und die andere Seite verdeutlicht die heutige Zeit der virtuellen Umgebung und sozialen Netzwerke.

Die Geschichte der Brosche auf dem Territorium Lettlands begann mit verschiedenen Broschen aus der frühen Eisenzeit (erstes bis viertes Jahrhundert n. Chr.) - die sogenannten Augenfibeln, Tutulusfibeln, Kreuzrippenfibeln und runden Scheibenfibeln. Die älteren Broschen wurden importiert, aber bald begannen die örtlichen Handwerker, sie als Modelle zu benutzen, um ihre eigenen Broschen zu machen, wobei ihre Form die örtlichen ästhetischen und mentalen Konzepte widerspiegelte. Broschen wurden verwendet, um Kleidung von allen Männern, Frauen und Kindern zu befestigen und zu schmücken. Die Form und Verzierung auf Broschen diente auch einer Schutzfunktion (Schmuck als Amulett). Die Form, Größe und Material können sich geändert haben, doch die Broschen sind bis zum heutigen Tag beliebt geblieben.​

Die Hufeisenfibula war die populärste Art der alten Brosche und wurde im Gebiet des zeitgenössischen Lettlands seit fast 1000 Jahren verwendet. Sie wurden zu einer typischen Verzierung in der späten Eisenzeit (9.-12. Jh.), als sie in Bronze, Eisen und Silber gegossen wurden. Hufeisenfibeln wurden von Männern und Frauen benutzt. Erst am Ende des 17. Jahrhunderts wurden Hufeisenfibeln vollständig durch Ringfibeln ersetzt. Die Sammlermünze "Goldbroschen: Die Hufeisenfibula" ist gesetzliches Zahlungsmittel in der Republik Lettland. Die maximale Auflage der Münze ist auf 4.000 Stück begrenzt.

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