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Wolfgang Drösser: Vom Denar zum Euro 1700 Jahre Münzgeschichte aus christlicher Sicht


258 Seiten, durchgängig farbig bebildert,

Format 15 cm x 22 cm, Klebebindebroschur,

Heimbach/Eifel 2017. Preis: 24,90 Euro.

ISBN: 978-3-86417-081-2

In der Einführung wird zum Ausdruck gebracht, welch hohen Quellenwert Münzen quasi als metallene Urkunden haben. Diese These untermauert der Autor dann in 30 politisch-historisch und geografisch getrennten Kapiteln. Das erfolgt naturgemäß in gedrängterer Form als in dem dreibändigen Werk, das der Verfasser bereits früher zum Thema vorgelegt hat. Für den Sammler, der sich in das Thema einarbeiten will, hat das aber den Vorteil, daß er rasch einen Überblick erhält.

Schon der Titel verdeutlicht, daß der zeitliche Bogen mit den 30 Kapiteln über die gesamte Geschichte des Christentums, von Kaiser Konstantin dem Großen bis in das 20. Jahrhundert, geschlagen wird. In nicht wenigen Fällen sind die Kapitelüberschriften mit einem Fragezeichen versehen, weil der Verfasser alternative Deutungen für die Symbolik auf den Münzprägungen nicht ausschließt.

Die 30 Kapitel kommen als reiner Text einher, die Bilder folgen in einem anschließenden getrennten Teil. Dort sind die Münzen vergrößert abgebildet. Über die Sinnhaftigkeit dieser vergößerten Abbildungen (z. B. von Talern) läßt sich streiten, denn es wären sonst mehr Abbildungen möglich gewesen.

Auch ein heißes Eisen wird vom Verfasser angepackt, wenn er auf die Bestimmungen der Europäischen Union zu den verwendbaren Münzmotiven eingeht. So werden Münzen mit christlichen Motiven von der Europäischen Kommission nicht genehmigt. Das ist einmal ein unsägliche Verengung der Gestaltungsmöglichkeiten durch die Mitgliedsstaaten. Zum anderen ist es nur schwer vermittelbar, daß die Symbole einer Idee, die Europa über Jahrhunderte geistig geformt hat, plötzlich auf dem Index stehen. Der Autor bringt auch das konkrete Beispiel der Slowakei, die sich bei der Gestaltung einer Gedenkmünze über die Vorgaben der Kommission hinwegsetzte und bei einer Münze zu einem christlichen Thema (Ankunft der Heiligen Kyrill und Method auf dem Gebiet der heutigen Slowakei) auf den christlichen Symbolen Heiligenschein und Patriarchenkreuz beharrte.

Alles in allem kann dem Buch ein guter Überblick über das Thema bescheinigt werden. Vielleicht regt es auch den einen oder anderen Sammler an, sich einem neuen Sammelgebiet zuzuwenden?


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